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Dreisamtal: Blick von Himmelreich nach Osten über die B31 bei Falkensteig zu Höllentalbahn (links) Hinterwaldkopf (oben) am 30.4.2008

 

 

 

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(1) Verkehrsschild – Zeitgeist               (2) Breisach 2.6.2013 – Motorradler       (3) Tödlicher Unfall Höllental 5.2.14

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Fussgängerampel gruen, wenn autofrei
Es gibt auch Fußgänger, die nicht aus Ungeduld zu Rotlicht-Sündern werden, sondern von der auf Autos fixierten Ampelsteuerung dazu erzogen werden. Seit über zehn Jahren konnte ich beobachten, wie zahlreiche Erwachsene bei Rot die B 31 überqueren, wenn sie aus der Uhlandstraße kommend über den Mariensteg die Dreisam queren wollen. Drückt man nämlich dort an der Fußgängerampel die Taste „Signal kommt“ während auf der B 31 der Verkehr rollt, dann tut sich lange Zeit nichts, sinnvollerweise um den Verkehrsfluss (grüne Welle) nicht zu unterbrechen. Danach aber kommt eine Zeit, in der, von weit her sichtbar, kein Auto mehr kommt: Dann erwartet man für die Fußgänger Grün. Weil das aber nicht kommt, gehen fast alle Erwachsene bei Rot hinüber, ohne die Taste zu drücken, denn die würde einzelnen nachfolgenden Autos Rot geben, wenn alle Fußgänger längst drüben sind. Das will doch keiner.Dabei konnte ich durchweg beobachten: Wartet an der Ampel auch ein Kind, dann warten auch die Erwachsenen vorbildlich auf das Fußgänger-Grün. Durchatmen, Nachdenken und sich freuen, wie schön das klappt, den Kindern zuliebe in Zeiten anscheinend zunehmender Achtlosigkeit. Es sollte doch technisch leicht möglich sein, den Fußgängern Grün zu geben, wenn sowieso kein Auto kommt? Oder es werden eben Rotlicht-Sünder erzogen.
3.3.2018, Ulrich Wiesemann, Freiburg, BZO
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In vielen Großstädten Spaniens ist das Standard an Ampelanlagen: Eine Uhr läuft rückwärts, um anzuzeigen, wie lange eine Grün- oder Rotphase noch dauert. …Alles vom 14.2.2018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/darum-missachten-so-viele-menschen-rote-ampeln–149380260.html

 

Mobilität – 350.000 Euro fürs Auto lebenslang

350000 Euro gibt jeder Deutsche im Laufe seines Lebens fürs Auto aus: 116000 Euro für drei Neuwagen und fünf Gebrauchte, 78900 Euro für  Sprit und 58100 Euro für Versicherung und Steuer, Rest für Pflege und Wartung. Damit entfallen 13.6% des Einkommens auf die Mobilität per Auto, um von A nach B zu gelangen.
Umweltfreundlicher geht es so:
– bis 500 m zu Fuß.
– bis 5 km mit dem Fahrrad
– In der Stadt mit ÖPNV und Car-Sharing
– Im Urlaub: Zug und Fernbus anstelle Flugzeug. Aber: Ein Flugzeug verbraucht für die Strecke Frankfurt-Rom 45 Liter Kerosin, ein Sport-Pkw kommt damit gerade mal bis München.

27.9.2013

 

 

Können Ältere ihrePkw- Fahrtüchtigkeit gut einschätzen?
Ein 88-Jähriger tötet beim Ausparken eine Frau und verletzt zwei Kinder. Lag es am Alter? Aus Expertensicht geht von Senioren im Straßenverkehr keine besonders hohe Gefahr aus. …. Alles vom 23.10.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/koennen-aeltere-ihre-fahrtuechtigkeit-gut-einschaetzen
Unfall-Verschuldensquote bei Senioren 78%
Hier mal ein paar Zitate:
„66 470 ältere Menschen waren im Jahr 2012 an Unfällen mit Personenschaden betei­ligt, das waren 11,5 % aller Unfallbeteiligten. Senioren haben damit im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil eine
unterproportionale Unfallbeteiligung. Daraus kann jedoch nicht geschlossen werden, dass ältere Fahrer die sichereren Fahrer sind, son­dern die geringere Unfallbeteiligung spiegelt in weiten Teilen deren geringere Verkehrsteilnahme als Fahrzeugführer wider. “
„Sofern über 64-jährige Pkw-Fahrer in einen Unfall verwickelt waren, trugen sie sehr häufig (66,7 %) die Hauptschuld. Bei den mindestens 75-Jährigen wurde sogar drei von vier unfallbeteiligten Pkw-Fahrern die
Hauptschuld am Unfall zugewiesen (75,6 %). “
„Ältere Menschen verlieren in komplexen Situationen schneller den Überblick als Ver­kehrsteilnehmer der jüngeren Altersgruppen.
So waren bei den Senioren mit 65 oder mehr Jahren „Vorfahrtsfehler“ die häufigste Unfallursache der
41 807 beteiligten Pkw-Fahrer an Personenschadensunfällen. Diese Ursache wurde 18,1 % der Unfallbetei­ligten dieser Altersklasse vorgeworfen. Es folgten „Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren“ mit 16,8 %. Diese beiden Unfallursachen wurden Senioren wesentlich häufiger angelastet als im Durchschnitt den Pkw-Fahrern insgesamt.
Dagegen spielten „Abstandsfehler“ (7,9 %), „Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern“ (6,4 %), „nicht angepasste Geschwindigkeit“ (5,0 %), „falsche Straßenbenutzung“ (3,4 %), „Fehler beim Überholen“ (2,4 %) sowie „Alkoholeinfluss“ (0,7 %) relativ zu den anderen Altersklassen eine geringere Rolle. Die Unfallursachen deuten somit eher auf altersbedingte Einschränkungen der Wahrnehmungsfähigkeit als auf
leichtsinniges Verhalten hin. Insgesamt wurden den 41 807 an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Pkw-Fah­rern, die mindestens 65 Jahre alt waren, 32 787 Fehlverhalten zur Last gelegt. “
Quelle:
– kein Automobilclub
– kein Fahrzeughersteller
– kein Seniorenverband, sonder … wer hätt’s gedacht:
Das Deutsche statistische Bundesamt!
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/TransportVerkehr/Verkehrsunfaelle/UnfaelleSenioren5462409127004.pdf?__blob=publicationFile

Kurz und knapp: Bei allen Unfällen mit Personenschäden an denen über 65-jährige beteiligt waren, lag die Verschuldensquote bei über 78% bei den Senioren. Und das, obwohl diese Altersgruppe nur 20% an der Bevölkerung ausmacht. Das Risiko einen Unfall zu verursachen (oder durch Fehlverhalten zumindest in Teilen daran Schuld zu sein) ist somit also locker 4-mal so hoch, wie beim Durchschnitt der übrigen Bevölkerungsgruppen (incl. der „jungen Wilden“).
25.10.2013, Alois M. Jung

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