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Blick vom Schauinsland nach Westen über Horben und Hexental zu Schönberg und Vogesen am 28.12.08

 

 

Familienwerk Sölden im Cluniazenserkloster
So wurde das ehemalige Kloster in Sölden zur Heimat des Familienwerks
Die Schule gibt es seit 2001 nicht mehr. Und der Name Dorfhelferinnenwerk wurde Ende 2022 vom Familienwerk abgelöst. Berufsbild und Einsatzgebiete hätten sich verändert, erklärt die Leiterin der Einrichtung, Elisabeth Koch (63), unter Stuck und Deckengemälde im einstigen Prälaten- und heutigen Sitzungszimmer. Mangels Nachfrage sei die Ausbildung zur Dorfhelferinnen abgeschafft worden – und die eigens für die Schule errichteten Gebäude abgerissen.
Das vom Heiligen Ulrich gegründete und den Cluniazensern unterstellte Frauenkloster sei nie sehr bedeutend gewesen, erzählt Koch. Hier hätten höchstens um die 20 Schwestern gelebt. Wie bei anderen Klöstern auch gab es Phasen der Zerstörung und des Wiederaufbaus. Und die Säkularisation hat auch in Sölden dafür gesorgt, dass das Kloster 1806 aufgelöst wurde. Heute gehört der Komplex der Erzdiözese.

Beruf der Dorfhelferin ist nach dem zweiten Weltkrieg entstanden
Dass hier 1957 eine Schule zur Ausbildung von Dorfhelferinnen eingerichtet wurde und von hier aus heute 300 Frauen zu ihren Einsätzen starten, ist zwar mit Blick auf die Geschichte eine logisch erscheinende Verbindung. Doch einen tatsächlichen Zusammenhang zum einstigen Frauenkloster gibt es Groß zufolge nicht. Vielmehr hat das Familienwerk sein Domizil dem Engagement von Elisabeth Schwander zu verdanken. Die 2001 in Freiburg Verstorbene gründete 1954 das Dorfhelferinnenwerk, die Schule folgte drei Jahre später. Die Suche nach geeigneten Räumen hatte sie, wie Groß erzählt, nach Sölden geführt. Der Beruf der Dorfhelferin war nach dem Zweiten Weltkrieg wegen der Notsituationen in bäuerlichen Familien entstanden. Die Helferinnen sprangen ein, wenn eine Bäuerin wegen einer Erkrankung ausfiel. Sie mussten sich daher in der Landwirtschaft auskennen – im Gegensatz zu Familienhelferinnen, die in Städten ihr Einsatzgebiet hatten. Inzwischen haben die Familien- die Dorfhelferinnen überall abgelöst. Eine Schule für sie gibt es in Freiburg.
Die Einsätze werden laut Groß größtenteils über Krankenkassen finanziert. Es gibt aber auch Zuschüsse etwa vom Sozialministerium. Partner vor Ort sind Sozialstationen, politische und kirchliche Gemeinden. Das Familienwerk selbst gehört zum Caritasverband. Um die Gebäude, in denen die Einrichtung mietfrei wohnen darf, kümmert sich das Erzbischöfliche Ordinariat. „Klöster sind einfach immer tolle Orte“, findet Sozialarbeiterin Groß, die das Werk seit 2001 leitet. Sie sei dankbar, „dass wir hier sein dürfen“.
.. Alles vom 2.7.2023 von Andrea Drescher bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/so-wurde-das-ehemalige-kloster-in-soelden-zur-heimat-des-familienwerks

http://www.familienwerk-soelden.de
https://www.dorfhelferinnenwerk.de

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Kloster-Geschichte Sölden
1115: Cluniazenserinnenpriorat wird durch Übertragen eines Frauenkonvents, das auf den Heiligen Ulrich zurückgeht, begründet; Sölden wird Cluny unterstellt; Übergabe der Reliquie der Heiligen Fides.
1468: Brand zerstört Kirche und Klausur, anschließend Neubau; spätgotischer Bau von 1509 erhalten.
1582: Kloster wird, wie 1560 St. Ulrich, der Abtei in St. Peter angeschlossen.
1589 – 1596: Propsteigebäude wird durch Neubau ersetzt.1596: Der heilige Markus zum zweiten Patron nach der heiligen Fides.
1744: Zerstörung durch französische Truppen
1764: Von Peter Thumb für St. Peter konstruierter Zwiebelturm wird in Sölden auf Kirche zweitverwertet.
1806/1807: In Folge der Säkularisation wird das Kloster aufgelöst, Kirche wird zur Pfarrkirche.