Boetzingen

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Bötzingen

Die Bötzinger Einwohnerzahl stieg wiederum leicht an: 2004 waren 5247 Personen im Rathaus registriert, momentan sind es 5269. 307 Zuzüge standen im vergangenen Jahr 335 Wegzügen gegenüber. 2004 bezogen 276 Menschen ihre neue Bleibe in Bötzingen, 280 kehrten der Kaiserstuhlgemeinde den Rücken. 62 Mal gab es im Jahr 2005 Nachwuchs, kein Baby kam jedoch zu Hause zur Welt. Im Jahr davor registrierte das Meldeamt 66 Geburten, ebenfalls alle auswärts. 31 Bötzingerinnen und Bötzinger starben 2005, davon acht in der Gemeinde. Im Vorjahr gab es 23 Sterbefälle, von denen 15 in Bötzingen waren. 34 Paare beschlossen, gemeinsam den Weg durchs Leben zu gehen, 13 Paare stellten fest, dass dies keine gute Idee war. Zum Vergleich: 2004 gab es in Bötzingen 34 Trauungen und 23 Scheidungen.
BZ vom 30.1.2006
www.boetzingen.de

 

 

40 Kirschbäume in Hohlwegen

Die Gemeinde Bötzingen hat 40 Hochstammbäume von Kirschen gekauft und diese zusammen mit dem Landschaftserhaltungsverband an gut sichtbaren Flächen gepflanzt, um die Natur und das Landschaftsbild aufzuwerten. Bürgermeister Dieter Schneckenburger freut sich über die Aktion und pflanzte persönlich den letzten Baum ein: „Die Hohlwege werden durch die weiße Blütenpracht im Frühling weiter aufgewertet und als Wanderwege auch touristisch attraktiver,“ erklärte Schneckenburger bei der Pflanzaktion vor wenigen Tagen.

Bürgermeister Dieter Schneckenburger und Bauhofleiter Gustav Sexauer pflanzen zusammen mit Reinhold Treiber und Mareike Schlaeger (von rechts) vom Landschaftserhaltungsverband den letzten der 40 neuen Hochstamm-Kirschbäume in Hohlwegen von Bötzingen. Foto: privat

Durch den Landschaftspflegeverband wurden die als flächenhafte Naturdenkmale geschützten Hohlwege mit Geldern der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises gepflegt. Nordamerikanische Robinien, die mit ihrem Wurzelwerk auch Probleme an den Böschungen und in den Hohlwegen bereiten, wurden nun durch heimische Baumarten und Hochstamm-Kirschbäume ersetzt. „Bunte und seltene Prachtkäfer leben in den Kirschbäumen, Vögel werden von den künftigen Baumhöhlen profitieren“, freuen sich Reinhold Treiber und Mareike Schlaeger über das Engagement der Gemeinde. Die Löss-Steilwände wurden offen gehalten, so dass an einer Stelle bereits der Bienenfresser bereits wieder in der Hohlgasse nisten konnte. Artenreiche Gehölze und heimische Einzelbäume bleiben bestehen. Die Hohlwege sollen künftig in mehr Gemeinden mit Unterstützung des neu gegründeten Landschaftserhaltungsverbandes gepflegt werden
15.1.2013

 

Peguform – in Bötzingen seit 1959

Der Kunststoffverarbeiter und Autozulieferer Peguform gehört seit Sommer 2011 zur indischen Samvardhana Motherson-Gruppe, mit dem Firmenkürzel SMP. Die Firma wurde 1959 in Bötzingen als Badische Plastic-Werke vom Inhaber der Pegulan-Gruppe, Fritz Ries gegründet. Sie kam später zum Mischkonzern BAT, danach zu Klöckner, dann zum Investor Venture, unter dem 2002 die Peguform Insolvenz anmeldet. 2005 übernahm der Hedgefonds Cerberus, der 2008 an die österreichische Polytec verkaufte. 2009 übernahm Cross Industries, das heute noch 20 Prozent der Unternehmensanteile hält. Peguform zählt an heute 19 Standorten weltweit rund 7000 Mitarbeiter.

Gerhard Amann seit 45 Jahren bei Peguform
Seit 45 Jahren bei Peguform, seit 31 Jahren ihr Betriebsratschef: Gerhard Amann steht für Kontinuität – gerade auch, wenn’s brennt. …. Alles vom 22.12.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/boetzingen/peguform-immer-die-ganze-firma-im-blick–67348813.html

 

 

Glocke von St .Alban im einstigen Oberschaffhausen

Hoch oben, in einem hölzernen Dachreiter, hängt die Glocke von St. Alban. Es ist die einzige Glocke dieser Kapelle im Oberdorf von Bötzingen. Und es ist die kleinste der Glocken im größten Dorf des Kaiserstuhls, und doch zugleich die historisch bedeutendste der Glocken seiner drei Kirchen. Ja, sie verkörpert geradezu die kirchliche wie politische Geschichte dieser Gemeinde. Sie hängt auf einem katholischen Kapelle, ist aber Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde. Denn tat sie einst Dienst im ersten evangelischen Gotteshauses in (Alt-) Bötzingen, läutet sie heute im einstigen Oberschaffhausen. Sie ist wie ein Sinnbild für den einst viergeteilten Ort: 1838 wurden die Gemeinden Bötzingen und Oberschaffhausen vereinigt, die beide damals je aus einem größeren evangelischen und einem kleineren katholischen Teil bestanden – ersterer, weil hier einst markgräflich badische-Untertanen lebten, letzterer dagegen war unter österreichischer Landesherrschaft gestanden.
Alels von Manfred Frietsch vom 9.12.2009 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/boetzingen/glocken-klang-der-aermliche-ruf-des-gloeckleins

 

Lebenshilfe und Bötzingen für Integration behinderter Kinder

Der Schulkindergarten „Zauberberg“ der Lebenshilfe in Bötzingen will in einen Neubau neben dem Gemeindekindergarten umziehen. Der Umzug soll mehr werden als ein bloßer Ortswechsel: Die Lebenshilfe als Träger des Kindergartens strebt zusammen mit der Gemeinde die Bildung eines integrativen Kindergartens an.

Damit setzten die beiden Träger mitten in der neu entflammten Debatte um die getrennte oder gemeinsame Erziehung von behinderten und nicht behinderten Kindern ein deutliches Signal für Integration. Sie wollen vor Ort im Vorschulbereich zusammenarbeiten, mit dem Ziel, gemischte Kindergartengruppen aufzubauen, für Kinder mit und ohne Behinderungen. Dafür sprach sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig aus. Zuvor hatte der Geschäftsführer des Vereins Lebenshilfe Freiburg, Raimund Cimander, das Konzept vorgestellt. Demnach will die Lebenshilfe direkt neben dem Gemeindekindergarten „Pusteblume“ im Ried einen Neubau für den „Zauberberg“ errichten. „Die unmittelbare räumliche Nähe beider Kindergärten ist die Hauptvoraussetzung, um eine Kooperation zu entwickeln“ sagte Cimander. So soll bewusst auch eine gemeinsame Gartenspielfläche angelegt werden, als erste Phase der angestrebten Kooperation. Die zweite Phase erfordert dann schon ein gemeinsames pädagogisches Konzept, denn in ihr soll schon mit einer integrativen Kindergartengruppe gearbeitet werden. Die dabei zu sammelnden Erfahrungen können dann die Grundlage bilden, um in einer dritten Phase den Betrieb beider Kindergärten praktisch zusammen zu legen. Alle Kindergartengruppen wären dann integrativ ausgerichtet. Der Weg dorthin soll mit allen Beteiligten gemeinsam geplant und gestaltet werden. „Wir setzen auf ein Zusammenwachsen“ erklärte Bürgermeister Dieter Schneckenburger und betonte, dass das jetzige Erzieherinnenteam des Gemeindekindergartens aufgeschlossen sei, mit den Kollegen vom „Zauberberg“ eine Zusammenarbeit einzugehen. Gänzliches Neuland müsste man in Bötzingen nicht betreten, da es andernorts, vor allem in anderen Bundesländern, schon erprobte Modelle von integrativen Kindergärten gibt. Doch gilt es, sehr unterschiedliche Strukturen und Methoden miteinander zu verbinden. So hat der Zauberberg bisher während der Schulferien geschlossen und damit gut doppelt so lange wie der Gemeindekindergarten. Dieser zählt derzeit drei Gruppen mit jeweils bis zu 25 Kindern und jeweils eineinhalb Personalstellen. Im „Zauberberg“ sind dagegen in jeder der drei Gruppen maximal sechs Kinder, betreut von zwei Erzieherinnen. Hinzu kommen die Einsätze von Fachkräften, abgestimmt auf den jeweiligen Förderbedarf der Kinder, deren Beeinträchtigungen von Entwicklungsverzögerungen bis zu schweren geistigen Behinderungen reichen. Auch bei einer Integration werden weiter Fachkräfte diese Kinder mit betreuen, zudem werde man für Kinder mit besonders hohem Hilfebedarf eine eigene Kleingruppe beibehalten, erklärte Cimander. Die jetzige Bleibe in der Bötzinger Bergstraße muss der Zauberberg bis Ende 2011 räumen. Das der evangelischen Kirche gehörende Gebäude habe ohnehin den Nachteil, dass es für Kinder mit körperlichen Behinderungen ungeeignet sei, erklärte Cimander. Das Grundstück für einen Neubau, direkt neben der „Pusteblume“ gehört der Gemeinde. Die Kosten für Bauplatz und Neubau kämen auf rund 1,5 Millionen Euro. Bis zu 37 Prozent würde das Land beisteuern, bei dessen Schulbehörde im Regierungspräsidium auch die Fachaufsicht über den Schulkindergarten liegt. Die „Aktion Mensch“ (frühere Aktion Sorgenkind) könnte bis zu 350 000 Euro beisteuern. Den Rest will die Lebenshilfe über Eigenmittel und Spenden aufbringen, sowie über einen Zuschuss des Landkreises. Dieser macht sein Engagement auch davon abhängig, ob sich die Gemeinden aus dem Einzugsbereich des „Zauberberg“ bei den Kosten einbringen. Dieser umfasst alle Kreisgemeinden westlich Freiburgs, von Breisach bis Gundelfingen. Am Montag findet dazu in Bötzingen ein Gespräch statt. Schneckenburger hofft auf eine Bereitschaft der Nachbarkommunen. Bötzingen selbst würde bei den Grundstückskosten Spielraum anbieten.
Am Samstag, 18. Oktober, findet um 20 Uhr in der Bötzinger Adam-Treiber-Sporthalle ein Benefizkonzert für den „Zauberberg“ statt. Der Freiburger Kripochef Bernd Belle, selbst Bötzinger und zudem Gemeinderat und Stellvertreter des Bürgermeisters, hat dafür das Bundespolizeiorchester aus München gewonnen. Das professionelle Blasmusikorchester spielt gratis, der Eintrittserlös geht an den Zauberberg. Karten gibt es an der Abendkasse und im Vorverkauf im Rathaus, Telefon: 07663/9310-23, bei der Winzergenossenschaft und Schreibwaren Sexauer. Tagsüber, am Samstag, 18. Oktober, wird in der Bötzinger Festhalle auch ein Fachtag zum Thema Integration ausgerichtet, von 9 bis 15 Uhr. Anmeldung beim Jugendreferat der Gemeinde, Telefon: 07663/9310-21.
Manfred Frietsch, 9.10.2008, BZ

 

 

Rektor betrügt: Ein Skandel, kein dummer Streich

Was ist los an der Wilhelm-August-Lay-Schule in Bötzingen, die als Schulzentrum einen überaus guten Ruf genießt? Da institutionalisieren Schulträger, Schulbehörde und Schule einen Schulleiter aus dem hohen Norden, und schon muss dieser, kaum ein Dreivierteljahr später, wegen Betrügens im Amt, wieder gehen.

Haben die Verantwortlichen denn nicht die richtigen Auswahlkriterien zu Grunde gelegt, die auch für pädagogische Leitungsfunktionen menschliche, persönliche, pädagogische Eigenschaften im Sinne von Vorbildlichkeit verlangen und die sich, beim heutigen Stand der Psychologie, vorher durchaus feststellen lassen? Die Antwort lautet eindeutig nein — man war wohl ausschließlich auf das Funktionieren eines Rektorats in Strukturdingen fixiert. Deshalb auch nun diese skandalöse Darstellung des Falles mit Begriffen wie „Prüfungspanne“ , „Spicken“ und „Schummeln“ im BZ-Artikel, so als handele es sich hier um einen dummen Jungenstreich und nicht um die schwere Verfehlung eines höheren Beamten im Öffentlichen Dienst.

Man stelle sich einmal vor, ein Schüler hätte sich eines solchen Vergehens, in ebendieser Täuschungsabsicht, zu Schulden kommen lassen — welche Stigmatisierung, welche disziplinarischen Maßnahmen, welches lebenslanges Anhangen als Makel hätte das möglicherweise zur Folge gehabt! Im Falle des Bötzinger Schulmannes ist von disziplinarischen Maßnahmen nicht die Rede, sondern nur davon, ihm alsbald wieder eine Tätigkeit als Pädagoge zu verschaffen — die aufnehmende Freiburger Schule ist deshalb nur zu bedauern. Der Bürgermeister der Schulträgergemeinde hält die vormalige Entscheidung zur Besetzung des Schulleiterpostens weiterhin für richtig, und das Lehrerkollegium sei — so verlautet aus eben diesem — angehalten worden, sich zu diesem Fall nicht öffentlich zu äußern. Dieser Umgang mit dem Schulleiterskandal ist ein weiterer Skandal — er wird der demokratischen Institution Schule, auch in Bötzingen, Schaden zufügen.
BZ-Leserbrief vom 30.5.2007 von Prof. Dr. Manfred Pelz, Eichstetten

Ehepaar Zimmerlin spendet Auto für Pflegenotruf der Sozialstation

Die Kirchliche Sozialstation nördlicher Breisgau kann sich über ein besonderes Geschenk freuen: Der vom Bötzinger Ehepaar Heinrich und Magdalena Zimmerlin gespendete Renault Modus im Wert von 17 500 Euro wurde am Freitag offiziell an die Pflegedienstleiterin Waltraud Höfflin, übergeben.

 

Heinrich und Magdalena Zimmerlin spendeten der kirchlichen Sozialstation ein Auto für den Pflegenotruf.
Foto: Tobias Kaiser

Heinrich und Magdalena Zimmerlin spendeten der kirchlichen Sozialstation ein Auto für den Pflegenotruf - März 2007

 

Das für den neu eingerichteten 24-Stunden-Pflegenotruf bereitgestellte Fahrzeug wurde mit Navigationsgerät und neuem Logo ausgestattet, welches von Viviane Friedrich, Tochter einer Mitarbeiterin, eigens dafür entworfen wurde. Des Weiteren wurde der Erlös einer Spendenaktion von 2000 Euro zu Gunsten des Projekts „Pflege und Begleitung von Demenzkranken“ , zu der Heinrich Zimmerlin zu seinem 70. Geburtstag aufgerufen hatte, der Sozialstation zur Verfügung gestellt. Einschließlich der Nebenstelle in Gundelfingen verfügt die Sozialstation nun über 27 Fahrzeuge. Dies ist laut Aussage des Geschäftsführers Michael Szymczak auch notwendig, da die Zahl der Pflegebedürftigen stetig wächst. Aufgrund einer „gewissen Raumnot“ wird es im Oktober auch zu einem Umzug in das ehemalige Volksbank-Gebäude in der Hauptstraße kommen. Das Pflegenotruf-Team mit Mitarbeitern aus Bötzingen und Gundelfingen soll durch das neue Fahrzeug schneller auf Notfälle reagieren können. „Damit schnell zu den Bedürftigen gelangt werden kann, wurde das Auto zusätzlich mit einem GPS-System ausgestattet,“ erklärte Szymczak. „Nun gibt es nicht mehr nur die gelben, sondern auch die weißen Engel,“ meinte Heinrich Zimmerlin. „Es befriedigt ungemein, auch mal was geben zu können,“ begründete er die Spende. Er und seine Frau schätzten die Arbeit der Sozialstation seit Jahren.
6.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

Witha Erley  hat ihre Gedichte zum Buch gemacht

Witha Erley dichtet, seit sie schreiben kann. Ob zu Geburtstagen oder einfach, weil ihr danach ist — die Heilpraktikerin aus Bötzingen greift immer wieder zur Feder. Landeten ihre Werke früher meist im Papierkorb, hat sie jetzt ihren ersten Gedichtband veröffentlicht: „Freude flattert dir voraus“ .

Die dreifache Mutter lebt seit 36 Jahren in Bötzingen. „Ich habe mich hier gleich wohl gefühlt“ , erinnert sie sich an ihren ersten Besuch am Kaiserstuhl. Sie habe sich „sofort in Bötzingen verliebt“ , sagt sie, weil die Menschen hier „einfach so lieb sind“. Um Liebe und andere große Gefühle geht es auch in ihren Gedichten, aber nicht nur. Erley lässt sich von der Natur und den Menschen inspirieren. „Ich schreibe am liebsten, wenn ich glücklich bin“ , sagt sie. Und, dass sie „nicht mit dem Verstand, sondern nur aus dem Herzen“ schreibe. Ihre Worte sollten den Menschen Mut machen, hofft sie. Im Bötzinger Kunstforum kümmert sich Witha Erley mit anderen zusammen um die Literatur. Es gab schon eine Schreibwerkstatt und nun wollen sie sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentieren. Mitte März steht die nächste Schreibwerkstatt mit Petra Endres an. Früher war Witha Erley auch in der Bötzinger Laientheatergruppe. „Ich gehöre zu den Mitbegründern“ , sagt sie. Sie hat sogar ein Theaterstück geschrieben, das hieß „’s isch immer ’s glich“ und war auf Alemannisch, obwohl Erley das als gebürtige Saarländerin gar nicht kann. „Es hat aber trotzdem ganz gut geklappt“ , erzählt sie. Zuvor hatte sie schon im „Halifax“ in Gottenheim Theater gespielt, bis die Musik- und Kleinkunstkneipe Anfang der 80er-Jahre dann zumachte. Dem Schreiben ist Erley bis heute treu geblieben. Außerdem malt sie und verbindet auch beide Kunstformen miteinander. Dafür ritzt sie ihre „Mutmacher-Worte“ dann in die Farbschicht auf der Leinwand. Ihr Mann Oskar hat ihr einen Wintergarten als Atelier gebaut. Für ihre Enkel habe sie schon Kurzgeschichten geschrieben, verrät Erley, doch Gedichte seien ihr am liebsten. „Meine Geduld reicht nur für Gedichte“ , erinnert sie sich schmunzelnd an ihren „ersten und letzten Roman“ , den sie als Internatsschülerin geschrieben habe. Die romantische Liebesgeschichte endete, wie manche ihrer Werke, im Papierkorb.
bas, 2.3.2007, Badische Zeitung

Witha Erley: „Freude flattert dir voraus“ , Reihe Lichtpunkte, Triga-Verlag, 96 Seiten, 8,30 Euro

 

 

 

Brunnenpfad: über 12 laufende Brunnen in Bötzingen

 

Erst kürzlich wurde ein etwa sieben Kilometer langer und äußerst kurzweiliger Rundwanderweg eingeweiht, in dem Wasser im Mittelpunkt des Interesses steht. Auf dem so genannten “Brunnenpfad” informieren 17 Thementafeln über die Bedeutung des Wassers in all seinen Facetten. Dabei führt die Route an 12 laufenden Brunnen und an anderen zahlreichen Sehenswürdigkeiten im und rund um die Gemeinde vorbei. Dabei wird immer wieder der Bezug zum Dorf, zu seinen Menschen und ihrem Alltag hergestellt.

Es wird dem Wanderer schnell klar, dass beispielsweise der Obst- und Weinbau am Kaiserstuhl ohne ausreichende und über das ganze Jahr verteilte Regenfälle nicht denkbar wäre. Die Störche auf dem katholischen Kirchturm könnten ohne die angrenzenden Feuchtgebiete kaum Nahrung finden, und die als Naturdenkmal ausgewiesene, bis zu zehn Meter tief in die Erde eingegrabene Hohlgasse “Buntehahlegasse” wäre ohne die Kraft des Wassers wohl nie entstanden. Heute ist sie Lebensraum für eine große Tier- und Pflanzenvielfalt. Auftakt zu einer etwa 2,5 Stunden dauernden Wanderung auf dem Brunnenpfad, der von der Gemeinde unter Mithilfe des Vereins für Heimat- und Brauchtumspflege angelegt und im Rahmen eines Plenum-Projekts gefördert wurde, ist am Bahnhof. Von dort geht es zunächst einmal in und durch den Ort, vorbei an mit Blumen geschmückten Fassaden, an Vorgärten und sich plötzlich auftuenden kleinen Plätzen. Beispielsweise zu einem Brunnen, der dem Handwerk gewidmet ist. Oder Wasser und Gesundheit: In dem seit 1838 mit Bötzingen zusammengeschlossenen Ortsteil Oberschaffhausen gab es einst ein Bad, dem ein Bäderführer für das Großherzogtum Baden noch 1905 Heilerfolge bei Haut- und Rheumakrankheiten attestierte. Um die zerstörerische Kraft des Wassers geht es außerhalb der Bebauung. Dort befindet sich nämlich ein großes Regenrückhaltebecken, das den tiefer liegenden Ortsteil vor Überschwemmungen nach starkem Regen schützen soll. Trinkwasser ist natürlich ebenfalls ein Thema auf der Tour, die zweimal einen weiten Bogen auch abseits des Dorfes macht. Wie die heutige Wasserversorgung mit ihren Tiefbrunnen funktioniert wird ebenso erzählt wie die Tatsache, dass bis 1895 noch Wasser in öffentlichen Brunnen gepumpt und mit Eimern in die Haushalte geschleppt werden musste. Im Gewann “Tuchbleiche” wurden damit die aus Hanf produzierten Leintücher gebleicht.
Es gibt noch viele andere Aspekte, die auf dem Brunnenpfad, der sich besonders an Familien mit Kindern richtet, angesprochen werden. Sei es das Wasser für die Feuerwehr, als Ort der Begegnung, als Energiequelle beim Antrieb von Mühlen oder zur Erholung entlang des Dorfbachs. Alle Stationen hier zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen. Schließlich sollen die Wanderer auch noch etwas zu entdecken haben. Nur so viel noch: Am Schluss des Pfades lockt vor allem für die Kinder ein besonderer Höhepunkt. Auf dem Spielplatz im Grün sollen sie mit Hilfe einer Schwengelpumpe Wasser in einen Sandkasten fließen lassen. Es gibt zwei Fallen zum Stauen des Wassers und — bei ausreichend Kraft — genügend Matsch. Aber den lieben Mädchen und Jungen ja besonders.
Alles von Ulrike Ehrlacher-Dörfler vom 8.6.2006 auf www.badische-zeitung.de lesen

 

 

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