Heimat

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… Heimat ist dort, wo man liebt


(1) Bollenhut und Evolution

Fronleichnamsprozession am 8.6.2023 in St. Peter

Heimat

„Heimat, das ist für mich nicht allein der Ort, an dem die Toten liegen;
es ist der Winkel vielfältiger Geborgenheit,
in der Sprache, im Gefühl, ja, selbst im Schweigen aufgehoben,
und es ist der Flecken, an dem man wiedererkannt wird;
und das möge doch wohl jeder eines Tages: wiedererkannt, und das heißt: aufgenommen werden.“
Siegfried Lenz, Heimatmuseum Hamburg 1978, Seite 120
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„Heimat ist da, wo ich mich wohl fühle, wo ich zu Hause bin, wo Freunde sind, wo ich verstanden werde und mich geborgen fühle.
Die Heimattage Baden-Württemberg wollen ein Bewußtsein für Heimatschaffen, das Verständnis für die Heimat vertiefen und das „Wir-Gefühl“ der Menschen stärken.
Der Schwarzwald, 1/2018, Seite 32, www.schwarzwaldverein.de/heimatpflege oder www.heimattage-waldkirch.de

Wir sind Baden
Persönlichkeiten, die Baden prägen
https://www.badische-zeitung.de/wir-sind-baden

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Heimat – in Talkshows ein deutsches Schuldproblem
Heimat – in den meisten Ländern diese Welt eine Selbstverständlichkeit wie die tägliche Körperhygiene. Nur in Deutschland ein Schuldproblem. „Heimatminister ist der falsche Akzent zur falschen Zeit“ – so der TGD-Vorsitzende. Aber in der Türkei darf ein Minister Heimatminister heißen. In den Talkshows wie zuletzt bei HartAberFair am 25.2.2019 wird Heimat zum Schuldproblem – diskutiert mit vier Länger-hier-Lebenden und einem Alibi-Biodeutschen (Freie Wähler Bayern)
1.3.2019.

Heimat nur für Deutsche? – Titel „rassistisch“?
Der Titel dieser Ausgabe von „Hart, aber fair“ schrie geradezu danach, von einigen „rassistisch“ genannt zu werden.
„Heimat Deutschland – nur für Deutsche oder offen für alle?“. …
„Wahlrecht – nur für Männer, oder sollen auch Frauen dürfen?“
„Liebe – nur für „Normale“ oder auch für Homosexuelle?“
„Kitaplätze – nur für Paare oder auch für Alleinerziehende?“
Man kann sich vorstellen, wie sie sich in der Redaktion auf der Suche nach einem Burner die Hirne zermartert haben. Und dann am Ende zu dem eher biederen Thema einen Titel fanden, der maximale Aufmerksamkeit garantiert. Heimat war mal ein Synonym für Heino, „draußen nur Kännchen“oder Thüringer Wald. Doch dann kamen die Flüchtlinge, und inzwischen ist das gesellschaftliche Klima so aufgeheizt, dass man nicht mehr über Heimat reden kann, ohne in den Verdacht zu geraten, man trage das Herz am rechten Fleck. Daran sind nicht die Flüchtlinge schuld, sondern die Bundesregierung. Sie hat es nicht geschafft, den Bürgern das Gefühl zu vermitteln, dass ihre Heimat auch weiterhin ihre Heimat bleibt – dass sie aber offen für andere sein muss.
…. Alles vom 26.2.2019 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/innenpolitik/hart-aber-fair-heimat-katrin-goering-eckardt-frank-plasberg-nikolaus-blome
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Seehofer Heimatminister – AfD Heimatpartei
Lächerliche Diskussion – im Wissen, dass Cicero diese Sendung beleuchten wird, habe ich mir es angetan und zugehört. Ich bin nicht immer Ihrer Meinung Frau Hildebrandt, aber ich ich stimme Ihnen durchaus zu, dass das ganze doch sehr nach Drehbuch verlaufen ist. Thematischer Tiefgang geht anders. Natürlich wurde die Headline der Sendung bewusst und gewollt gewählt. Und die berufsberufenen Empörer haben ja auch sofort geliefert, wie bestellt. Natürlich auch Frau Chebli.
Nach meiner Einschätzung ging es weniger um die wirkliche Frage, was ein Jeder für Heimat hält, wie er versucht sie zu definieren und ganz persönlich für sich zu erhalten. Vielmehr wurde einmal mehr der Mainstream vorgeführt. Ich stelle mir nur die Frage, warum war Seehofer als Heimatminister nicht da? Warum wurde niemand von der „Heimatpartei“ AFD eingeladen, da hätte sich die beste Möglichkeit für inhaltliche Auseinandersetzung ergeben? Stattdessen eine wir haben uns doch alle lieb Vorstellung, sinn-und inhaltslos. Nichts überraschendes also.
26.2.2019, E-G. K. CO
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„Wo ist also das Problem?“
Das Problem ist für mich nicht der individuelle Heimatbegriff von jedermann, sondern 1. das Vorhandensein von aggressiven, sich selbst abschottenden Parallelgesellschaften, und 2. diese typisch deutsche, verschämt-stumme Haltung der Gesellschaft, sich das aggressiv Fordernde der Zugewanderten (in egal welcher Generation) stets gefallen zu lassen. Welche/r Deutsche käme auf die Idee, sich in Ägypten, Indien oder Japan ins Fernsehen zu setzen und wütend zu beklagen, nach seiner Herkunft gefragt zu werden, nicht kommentarlos als Ägypter/in, Japaner/in anerkannt zu werden?
26.2.2019, E.E., CO
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„Stattdessen haben sie (die Politik-Talks) den Rechten mit alarmistischen Thesen über Flüchtlinge und Muslime noch in die Hände gespielt und so maßgeblich zur Polarisierung der Gesellschaft beigetragen haben.“ Sylvester Köln 2015; Breitscheidplatz Berlin; Freiburg – Kandel – Wiesbaden; weiterhin wöchentliche Messerangriffe; 55 Milliarden Euro Steuergeld jährlich für unsere Migranten allein aus 2015/16: Alles nur „alarmistische Thesen“? Cicero – Quo vadis im Februar 2019?
26.2.2019, H.M., CO
Heimat Deutschland – nur für Deutsche oder offen für alle?
Die Frage bei HartAberFair ist falsch gestellt: Natürlich ist Deutschland Heimat der Deutschen, so wie Italien das der Italiener ist. Die Frage muss aber doch heißen, wie offen das Deutsche sein will für Fremde. Denn dieses Deutschsein ist die Eintrittskarte zur Heimat Deutschland …
Wenn es um Heimat geht, dann steht hier tatsächlich ein Verlust von Heimat an erster Stelle, dann nämlich, wenn diese öffentlich-rechtlichen Sender für immer mehr Zuschauer keine Heimat mehr sind. …
Wenn es um Heimat geht, dann steht hier tatsächlich ein Verlust von Heimat an erster Stelle, dann nämlich, wenn diese öffentlich-rechtlichen Sender für immer mehr Zuschauer keine Heimat mehr sind. Wenn Fernsehen zwar noch per Zwangsgebühren finanziert wird, aber das Gefühl immer stärker wird, dass damit das Fernsehen anderer Menschen mit augenscheinlich anderen Interessen bezahlt wird, ohne schon zu wissen, wer diese anderen eigentlich sind und wie viele. Die ihrer Fernsehheimat so verlustig gegangenen Bürger wissen allerdings, dass sie selbst immer mehr werden. Sie wissen, dass sie, wenn sie mit Freunden und Bekannten sprechen, die sie noch aus der Zeit vor 2015 kennen, dass dann immer öfter die gleichen Sätze zu hören sind: „Ich sehe das mittlerweile auch deutlich kritischer.“ oder „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so denken könnte.“
… Alles von Alexander Wallasch vom 26.2.2019 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/hart-aber-fair-deutsche-heimat-zu-gast-und-gleich-wieder-heimgefahren/
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Heimat der Deutschen – warum ist das schlimm?
Allein schon die Fragestellung ist ÖRR-dämlich: natürlich ist Deutschland die Heimat der Deutschen! Deshalb heißt dieses Land ja auch so –
Deutschland = Land der Deutschen.
Ebenso ist Polen das Land der Polen,
Frankreich das Land der Franzosen.
Die USA sind das Land der Amerikaner, gleichgültig welcher Herkunft, Religion oder Rasse.
Das sollte auch für Deutschland gelten, für alle Deutschen unabhängig von ihrer Herkunft, Religion oder Rasse. Deutschland zur Heimat der „ganzen Welt“ machen zu wollen, ist töricht und selbstzerstörerisch. Wer so denkt, hat offensichtlich keine Ahnung von Heimat und nationaler Identität! Daß man auch Fremden vorübergehend Asyl und Hilfe gewährt, ist gut und richtig. Es hat aber nichts mit „Heimat“ zu tun.
26.2.2019, C.D., TO
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Meine Heimat ist dort, wo ich Heimatgefühle entwickle
Heute bin ich 75 und vor 50 Jahren bin ich von Oberbayern nach Niedersachsen umgesiedelt. Wenn ich nach Bayern fahre, irgendwann die Sprache in Bayern3 höre, auf der Autobahn kurz vor München rechts und links die Hopfengärten sehe und wenn ich Glück habe im Hintergrund die Alpen sehe, wenn ich die Zwiebeltürme sehe, dann fühle ich mich in meiner Heimat. Ich bin auch ein bisschen Stolz auf die Qualität der Schulen, auf die wenigen Arbeitslosen, usw. Wenn ich aus Afrika zurückfliege, dort die echte Armut erlebt habe, die Schotterpisten „genossen“ habe, den Fleischverkauf ohne Kühlung im Freien gesehen habe, wenn ich ohne Begleitung die Townships nicht besuchen kann, weil es zu gefährlich ist, wenn ich auf dem Rückflug die vertrockneten Steppen oder die Wüste gesehen habe und ich schließlich auf der Autobahn vom Flughafen nach Hause fahre auf einer gepflegten Autobahn, rechts und links viel grün, dann empfinde ich auch Deutschland als meine Heimat.
26.2.2019, W.M., TO
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Wie beim kleinen Shitstorm über den Titel der Sendung, kann man es auch so zusammenfassen: Eine kleine Minderheit plärrt und krakeelt und der Rest unterwirft sich dieser. Und genau das muss sich zukünftig wieder ändern, egal wie intolerant dies scheinen mag… Zum Artikel selber: Gerade in der ersten Hälfte einer der besten Wallasch überhaupt.
26.2.2019, St.L.

PAGDDM (Patriotische Araber/Afrikaner gegen die Deutschisierung des Morgenlandes)
Um ein paar Sachverhalte noch einmal auf den Punkt zu bringen: Meine Heimat verschwindet mit zu vielen Fremden, während deren Heimat bleibt (ich bin ja hier). Wenn die Integration bei Gelegenheit als gescheitert erklärt wird (und das wird sie), ist meine Heimat immer noch im Eimer, und alle anderen kehren in ihre Heimat zurück. Der einzige ohne Heimat bin dann ich! Junge Menschen aus diesem Land, die unbedingt was Neues kennenlernen wollen, gehen nicht in fremde Ländern und deutschisieren sie. Es bedarf keiner Organisation namens PAGDDM (Patriotische Araber/Afrikaner gegen die Deutschisierung des Morgenlandes). Das Geschäft ist also ziemlich einseitig, und jeder Grüne oder Internationalist, der Deutschland zu völkisch findet, kann sich gerne umsehen. Ist ´ne klare win-win-Situation, der heimatlose Weltretter muß die ganzen Nazis hier nicht ertragen UND meine Heimat kann bleiben wie sie… ja, beinahe hätte ich geschrieben, „wie sie ist“! Nur leider schon zu spät.
26.2.2019, U.K.
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Sie treffen m. E. wieder mal mit jedem Wort ins Schwarze, Herr Wallasch, diese unseligen Talksendungen mit Gästen, deren Aussagen hinreichend bekannt sind und meistens einem Alibigast, der nicht dem Mainstream zuzurechnen ist und über den dann alle anderen herfallen, sind unerträglich geworden. Wir meiden sie und lesen dann am nächsten Tag bei TE nach, was wir wieder versäumt haben und fühlen uns bestätigt.
26.2.2019, M.Sch, TO
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Keine Heimat ohne Nation
Es ist schon mal typisch deutsch, den Begriff Nation zu vermeiden, indem man von „Heimat“ fabuliert. Für die in der Sendung so herausgestellten Einwanderer ist Heimat keineswegs „Deutschland“, nicht mal Oberhausen, Offenbach und Duisburg, trotz aller „Türkenviertel“ sondern ihre oft possierlich nach Orient gestalteten Wohnungen. Nur dort ist Deutschland wirklich ausgesperrt, sieht man mal von den Spülmitteln und Toilettenpapier von Aldi ab. Nur dort ertragen sie es. Einige ertragen die Beschränktheit dieses Raumes, mit denen sich ihre Eltern zwischen Werkbank, Nähstuhl oder Dönergrill und Wohnzimmer noch abgaben, nicht mehr. Das sind dann die Baydars und Özugus, die fordern, dass Deutschland zuerst zu einer identitätsfreien Wartezimmerzone zu mutieren habe und dann orientalisiert wird. Die „Türkenviertel“ haben diese Transformation schon durchlaufen.
Ich habe einen Onkel, Deutscher aus Berlin, der nach der Pensionierung nach Florida ausgewandert ist. Da sitzt er nun, in seinem Haus in Naples, Florida, hat an der Wand Sehnsuchtsbilder vom Stechlin und Wannsee hängen, schaut per Mediathek deutsches Fernsehen oder Helene Fischer und fährt fast jeden Tag 20 Meilen mit dem Auto, um bei einem deutschen Bäcker dem amerikanischen Knautschbrot zu entgehen. Da treffen sich dann jeden Tag deutsche Senioren bei importierten Becks-Bier und, wären da Teekocher oder Raki-Gläser, könnte es auch ein türkisches Männercafe in Berlin-Wedding sein. Sogar über die Einheimischen lästern sie ab, alles gerissene Latinos oder kulturlose Banausen, die nicht wissen, wo vivat Colonia ist. Was um alles in der Welt will der da, in Florida? Das Wetter kann es nicht sein, die Klimaanlage läuft 24/7 bei ihm, wie überall bei den Sunbirds in der Gegend. Er ist der gleiche Typ des modernen Migranten, so wie auch die Türken bei uns, die weggehen und dennoch nie weggegangen sind. Die da, wo sie leben, allen nur auf den Geist gehen, weil sie da nichts zu suchen haben und nur sich selbst suchen und nie finden. Das einzig positive, was man von ihm sagen kann, ist, dass er den Amis nicht auf der Tasche liegt, thanks to Berliner Besoldungskasse. Aber das war es dann auch schon. Migration ist der größte Irrtum der Neuzeit. An ihr werden alle Länder zugrunde gehen. Egal ob sie Ziel oder Lieferant von Migranten sind.
26.2.2019, B.D., TO

Deutscher mit Heimat muß entnazifiziert werden – fürwahr
Ich glaube der wichtigste Punkt ist, dass wir nie so eine Diskussion führen würden, wenn sich alle Einwanderer assimiliert oder zumindest integriert hätten. Stattdessen dürfen die Zuwanderer von ihrer Heimat im Anderswo schwärmen und versuchen — bis auf die sozialen Errungenschaften— ihre Kultur ohne irgendeine Reflexion durchzusetzen. Spricht ein Deutscher von Heimat und meint nicht nur den Stadtteil, in dem er lebt, muss dieser sofort entnazifiziert werden.
Das die Grünen nichts mit Heimat anfangen können liegt in ihren Wurzeln begründet, vergleichen sie einmal Bekennerschreiben der RAF und den radikalen Gedankengut der Grünen — insbesondere der Frau Miene Wasiri, die sich innerhalb der Grünen auf das heftigste radikalisiert hat.
26.2.2019, W21, TO
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Heimat ist ein Gefühl, das sehr viel mit Freiheit zu tun hat
Heimat ist für mich da, wo es einig aber nicht gleich zugeht. Wo das Recht für die gemeinsamme Freiheit steht…wo man sich im freien Markt im fairen Wettbewerb misst…Innovationen vorantreibt und die Chance für Alle auf Wohlstand sich bietet. Wo Mehrheitsentscheidungen immer über Minderheitsentscheidungen stehen…der Förderalismus über dem Zentralismus steht…und somit die best mögliche Freiheit für jeden gewährt. Freiheit heißt aber auch ERWACHSEN zu werden…also Eigenverantwortung und weniger Staatsverantwortung….mehr Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung (staatliche Bevormundung/Sozialsystem)….Heimat ist ein Gefühl…und das Gefühl hat sehr viel mit Freiheit zu tun. Eine Freiheit die auf Einigkeit auf ein Recht basiert/aufbaut.
26.2.2019, M.H.
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Ich habe jemand kennengelernt, ca. 45 Jahre alt, offensichtlich „südländisch“ aussehend. Auf meine Frage, was für ein Landsmann er denn sei, kam vollinbrünstig die Antwort „Kurde“. Geboren und studiert in NRW! Gesprochen wird in der Familie kurdisch! Kaum ein deutscher Rentner, in Spanien lebend, würde Spanien als seine Heimat bezeichnen. Vergesst das mit der Integration. So etwas gibt es nicht, nirgends, niemals. Jeder Mensch hat seinen persönlichen kulturellen „Background“. Und dies führt zu Parallelgesellschaften, langfristig (80/20 Regel – 20% Ausländeranteil) zu echten Rassenkonflikten. Ich lasse mich gern korrigieren.
26.2.2019, Use
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„Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muß“ (Johann Gottfried Herder)
Mit Blick auf die Verhältnisse in Deutschland mag man ergänzen: Die Heimat geht verloren, wenn soviel Fremdes ins Land kommt, dass man sich ständig erklären muss.
26.2.2019, Zw

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Berlin-Wedding-Brunnenviertel: Fremd im Stadtteil – heimatlos

Wer unvorbereitet im Weddinger „Brunnenviertel“ unterwegs ist, der glaubt sich leicht örtlich desorientiert. Es ist die augenfällige Orientalisierung des öffentlichen Raumes, die solche Eindrücke nährt. Fremdländische Sprachen, Kopftuchträgerinnen, auch halb- oder voll verschleierte Frauen mit Kinderwagen in knöchellangen Mänteln, die in gehörigem Abstand ihren Männern sittsam folgen, nebst zugehöriger soziokultureller und wirtschaftlicher Infrastruktur der neuen Einwohner lassen vermuten, man befände sich auf einer Auslandsreise im vorderen Orient. Sämtliche Freunde haben Berlin-Wedding längst den Rücken gekehrt, ich bin geblieben. Von einigen, die mein Verharren im „Brunnenviertel“ nicht begreifen, werde ich neuerdings auch schon mal „das Frontschwein“ genannt.

Das einst hier dominierende „Stammpersonal“ mit seinen markanten, unverwechselbaren Charakterzügen fristet das kümmerliche Nischendasein evolutionärer Verlierer. Wo sind sie hin, der helle, kritisch-zynische Geist, das nüchtern-protestantisch geprägte Pflichtbewusstsein, der spröde, polternde Charme, das einfache und offene Gemüt der ehedem hart arbeitenden Handwerker, Industriearbeiter, kleinen Angestellten, subalternen Beamten und Gewerbetreibenden? In wenigen Jahrzehnten scheint das über Generationen gewachsene Band persönlicher und gemeinschaftlicher Identität der ursprünglichen Bewohner einem Quantensprung gleichkommend korrodiert, zur Marginalie verkommen.

Berliner Dialekt als identitätsstiftende Bindung des Kollektivs verliert zunehmend an Bedeutung. Neben dem inflationären Gebrauch umgangssprachlicher Anglizismen finden sich im Straßenbild mehr und mehr türkisch- und arabischsprachige Bezeichnungen. Etabliert hat sich daneben, insbesondere unter Jugendlichen jedweder Herkunft, ein rudimentärsprachlicher Ghettojargon, während nicht wenige der bereits vor Jahrzehnten zugewanderten Erwachsenen, lediglich ihrer Muttersprache mächtig, als Gesprächspartner völlig ausfallen. Die wenigen hier noch ausharrenden Vertreter des einheimischen Bildungsbürgertums mühen sich emsig um Akzentfreiheit. Berliner Dialekt sprechen meist ältere Menschen, die sich und ihre Generation von soziokultureller Teilhabe zunehmend ausgeschlossen und entfremdet sehen.
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Die Fundamente gemeinschaftlicher Sinngebung sind zerbrochen, das eigentümliche Fluidum der Menschen und Orte, das man Heimat nennen durfte, ist Vergangenheit. Was bleibt sind Wehmut um das verlorene Erbe, um tradierte Werte und Normen und Groll auf die Verantwortlichen jenes unumkehrbaren Prozesses sui generis. Rascher und radikaler ist bislang die Bevölkerung eines Territoriums nur in der Folge von Kriegen ausgetauscht worden.
… Alles vom 24.8.2018 von Detlef Rogge bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/mein_leben_im_weddinger_brunnenviertel

Detlef Rogge lebt in der dritten Generation im Berliner Bezirk Wedding, nunmehr vierundsechzigjährig ist er seit 1981 im „Brunnenviertel“ zu Hause. Beruflich war er bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand in der Weddinger Kommunalverwaltung tätig. Einer politischen Partei gehört er nicht an.

 

Die große Bedeutung der Heimat für unser zeitliches und ewiges Glück
Von Dr. theol. Udo Hildenbrand
Von „Heimat“, gar noch von der „deutschen Heimat“ zu sprechen, war und ist bei uns – insbesondere in den linken Multikulti-Kreisen – jahrzehntelang weithin verdächtig, verpönt, nahezu tabuisiert.

Wer „Heimat“ in den Mund nahm, war bestenfalls ein kitschliebender Romantiker, viel eher jedoch ein Ewiggestriger, ein Rechtsaußen, ja sogar ein schrecklicher Nazi.
Gewiss: Das Wort „Heimat“ ist durch die Nazis arg missbraucht worden. Doch sind nicht nahezu alle guten Dinge dieser Welt in Gefahr, missbraucht zu werden?
Werden etwa zentrale menschliche Grundgegebenheiten wie Liebe, Glaube, Vertrauen, Religion usw. nicht ständig, sogar täglich missbraucht? Der Missbrauch einer Sache entscheidet also keineswegs über deren Werthaftigkeit und bleibende Gültigkeit. Die Heimat, das menschlich Normalste wurde und wird jedenfalls allzu lange Zeit unverständlicherweise in Misskredit gebracht.
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Umso erstaunlicher war es, nach der letzten Bundestagswahl eine Politikerin im grünen Gewande zu vernehmen, die plötzlich wie selbstverständlich das Wort „Heimat“ in den Mund nahm. Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. War das echt, eine endlich vertieft gewonnene Erkenntnis oder doch nur Folge des katastrophalen Wahlergebnisses?

Jedenfalls zählt das, was Heimat ist, zu unseren menschlichen Ur-Sehnsüchten und Ur-Erfahrungen. Kein Mensch will heimatlos sein. Selbst Menschen, die sich als „Weltenbürger“ verstehen, die von sich sagen, überall auf der Welt daheim zu sein, kehren meist immer wieder an einen oder zumindest an eine kleinere Anzahl festgelegter Orte zurück.

Wie bedauernswert sind die Kinder, die ohne Heimat aufwachsen, die alten Leute, die sich plötzlich entwurzelt fühlen. Ebenso die Massen von Flüchtlingen, die gerade wieder in unserer Zeit aus ihrer Heimat vertrieben werden. Wieviel Leid war und ist mit dem Zwangsschicksal von Heimatlosigkeit verbunden!

Wie viele Menschen fühlen sich nicht „daheim“, sondern „in der Fremde“. Was Heimat bedeutet, merken viele wohl erst dann, wenn sie ihre Heimat verloren haben
Wohl jeder Mensch sehnt sich nach einem menschlichen Umfeld, nach einem Ort, wo er sich sagen kann: „Hier bin ich angekommen, hier fühl ich mich wohl, geborgen, daheim.“
Bezeichnenderweise sagen viele nicht „Ich bin zuhause“, sondern „Ich bin daheim.“ – Wer keine Heimat hat, oder wer kein Gefühl der Beheimatung entwickeln kann, ist wirklich arm dran.

Persönlich-emotionale, auch ortsgebundene Erfahrungen und Bindungen unterschiedlicher Art formen unser Heimatgefühl. So ganz grundlegend: Elternhaus und Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft, Freundes- und Bekanntenkreis. Dazu kommen Wohnort und Landschaft, in denen ein Mensch lebt und die ihn mitprägen.

Auch sein Herkunftsland mit seiner Sprache, den orts- und landestypischen Traditionen und Brauchtumsformen. All dies wird zum Heimatland.
Die meisten Menschen haben nicht nur eine Heimat, sondern mehrere. Sie fühlen sich an mehreren Orten daheim: In der Ursprungsheimat, zudem in einer neuen, durch Heirat und/oder berufliche Bedingungen gewählten Heimat. Auch ein oft besuchter Urlaubsort kann zur Heimat werden, so dass man zu bestimmten Zeiten seines Lebens sogar parallel in zwei Heimaten leben kann.

Wer aus eigener Erfahrung um den hohen Wert der eigenen Heimat weiß, wird sein Heimatgefühl niemals exklusiv, gar nationalistisch verstehen. Er wird keinen Gegensatz herstellen zwischen seiner Heimat und der Heimat anderer Menschen überall auf der Welt.
Eines unserer schönsten Abendlieder, das zugleich ein Heimatlied ist, beginnt mit den auf die (überall gedachte) Heimat bezogenen Worten: „Kein schöner Land in dieser Zeit als hier das unsre weit und breit …“.

Der Rheinländer, der Ruhrpottler, der Schwarzwälder, der Sachse, jeder Mensch, wo immer er auch lebt, kann diesen Liedtext singen und ihn dabei auf seine jeweilige Heimat beziehen.
Was Heimat ist, kann sich noch in weitere Lebensbereiche hinein entfalten. So fühlt sich mancher auch in der Musik daheim – oder in seinem Fußballclub, auch in seiner Partei. Für mich ist die Kirche von Kindheit an ein ganz wesentliches Stück Heimat. Durch sie fand ich vor allem auch meine Heimat in Gott.

Dabei ist mir bewusst: Unsere irdisch-menschliche Heimat ist immer zeitlich begrenzt. Für mich gilt, was der Apostel Paulus verheißungsvoll an die Gemeinde von Philippi schreibt: Unsere eigentliche und bleibende Heimat ist im Himmel (Phil 3,20).
Mit dieser künftigen Heimat kann ich mich schon jetzt vertraut machen, vor allem aber mit dem, der das endgültige Heimatglück, das „ewige Daheim“ schenken kann und will. Dennoch leb ich noch ganz gern in meiner jetzigen irdischen Heimat mit ihren verschiedenen „Heimaten“, jedoch mit vertrauensvollem Ausblick in die Heimat im Himmel.
Übrigens hätte die grüngewandete Politikerin, zeitweise Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, ihren grünen Multikulti-Parteigenoss/innen schön längst das biblische, auch das anthropologische Verständnis von Heimat nahebringen können. Vielleicht nimmt sie jetzt die Gelegenheit dazu wahr.
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… Alles vom 21.10.2017 von Udo Hildenbrand bitte lesen auf
https://charismatismus.wordpress.com/2017/10/21/die-grosse-bedeutung-der-heimat-fuer-unser-zeitliches-und-ewiges-glueck/
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Unser Autor Dr. theol. Udo Hildenbrand aus Bühl in Baden ist katholischer Priester und Spiritual eines Klosters im Schwarzwald.
Von ihm stammt u.a. das Buch “Wortmeldungen zum Islam” (siehe Abbildung); es ist für 11,80 € portofrei bei ihm erhältlich – per Mail: udo.hildenbrand@gmx.de

 

Schwarzwald – Schwarzwälder Heimat – Schwarzwaldgeschichten im SWR

Im Programm des SWR werden viele „Schwarzwaldgeschichten“ erzählt. Informativ und unterhaltend wird in aufwändig produzierten Dokumentationen, in spannenden Wissenssendungen oder auch in unterhaltenden Formaten der Region, ihren Besonderheiten und ihrer Geschichte nachgespürt. Im Sommerprogramm 2013 werden all die so informativen Schwarzwaldgeschichten wiederholt.  Alle Infos auf:
www.swr.de/schwarzwald
www.swr.de/swr2/wissen/geschichte-zeitgeschehen

Imogen Nabel, HA Film und Kultur, FS Zeitgeschehen
SWR Südwestrundfunk, 76522 Baden-Baden, Imogen.Nabel@swr.de
I ha für mi sit neuschtem e neui Definition vo Heimet
Heimet isch dört, wo der e Pöschtler alüttet, wenn de e unterfrankirte Brief igworfe häsch, un meldet: E Briefsortireri hebti de Rescht drufgchlebt, ass es ke Strofporto git, un de sottsch bi Glägeheit die 76 Cent vorbeibringe. Do bisch däheim. Merci.
Markus Manfred Jung, 7.4.2007

Heimat – Heimet? Ach ja, Heimat!
Sehnsucht nach Glück im Winkel. Sonntagsredenheimat. Mystifikation, Idylle, Schrebergarten, Teddybär, Sofakissen, Kulisse. Schwarzwaldmädel, Schwarzwaldklinik, Fallerhof. Aber auch Landsmannschaften, Vertriebenenverbände, Heimatvereine. Überall Sehnsucht nach Heimat, Heimatpflege. Kann man Heimat pflegen? Ostalgie, Datschenheimat, Nischenkultur, „Rotkäppchensekt“. Europa ist Heimat. Die Währung, die Partei. Die Kirchengemeinde, die Bibel, der Koran, die Firma, der Sportclub Freiburg, die Kawasaki, die Brieftaube. Lebensstil und Wohlstand – Kleider, Musik, Gastrokultur. Heimat als Konstruktion, individuelle Wahlmöglichkeit, Kaufangebot, Kaufentscheidung. Heimat als Collage aus dem globalen Waren – und Multi-Kulti-Angebot. Postkartenheimat, Heimat als Sehnsucht in die Ferne, Heimatkitsch, Heimatlüge. Heimat gegen Moderne, Staat, Kapitalismus, Technik. Heimat als Subkultur, Gegenkultur. Das Exotische als Heimat, das Archaische. Heimat als Karikatur. Wahlheimat. Die Flucht ins Private als Heimat. Stadtteilromantik. Heimat als Entfremdungsfurcht. Als Öko – Ethno – Toskana – Esoterikmischung, Folkloremix, Massenprodukt. Volkstümlichkeit als Heimatersatz. Heimat verkommen zu Gaudi und Spaß, nachdem sich Mobilität gegen Lokalität durchgesetzt hat. Quotenheimat im Privatsender. Gibt es Heimat im Internet? mehr

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