Platz-der-Alten-Synagoge

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Platz der Alten Synagoge mit Uni-Bibliothek in Freiburg am 17.9.2018

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„Das wird ein Backofen“
Hemut Mayer, Professor für Meteorologie, am 19.6.2013 beim Wissensspaziergang der Freiburger Universität am Platz der Alten Synagoge zu den Plänen, den Platz großflächig mit Steinplatten auszulegen und zu versiegeln
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Platz der alten Synagoge

Im Juli 2010 beschließt der Gemeinderat den Bebauungsplan für die Umgestaltung des Platzes der alten Synagoge – auch als Universitätsplatz bekannt – mit Straßenbahn. Gesamtkosten: 42 Mio. Seit August laufen die Vorarbeiten auf dem gesperrten Rotteckring. Anfang 2014 sollen die Zuschusszusagen vorliegen. Frühester Baubeginn wäre Mitte 2014. Ein Jahr später soll der Platz der Alten Synagoge neu gestaltet sein. Im Juni 2016 soll die Tram bis Bertoldsbrunnen rollen, ab 2018 bis Siegesdenkmal.

                 
(1) Uniplatz 6.11.2012                     (2) Blick nach Nordost                                           (3) Obdachlose KG II 20.12.12
                        
(4) Neuer Uniplatz – Plan                           (5) Urban Gardening 26.8.2013      (6) Urban Gardening
                     
(7) Blick ostwärts 1.10.2013                      (8) Blumen und Palme                              (9) Stadttheater am 1.10.2013
synagogenbrunnen170819                         altesynagoge-modell171108
(10) Synagogenbrunnen August 2017                      (11) Stahlrohre-Modell  Nov 2017

(4) Neugestaltung zwischen Theater und Uni – Bild: Stadt Freiburg, www.gd90.de
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Mit Freiheitsrechten nicht vereinbar – Sperrung des Platzes
Ich fürchte, die Israelitische Kultusgemeinde beschädigt mit ihrem permanenten Drängen auf die Einschränkung der Grundrechte Anderer den eigenen Ruf. Die Gerichte sind in dieser Sache oft genug beschäftigt worden mit immer demselben Ergebnis: Solche Verbotsbegehren sind mit den Freiheitsrechten unserer Verfassung nicht vereinbar, und ich hoffe sehr, dass sich keine Schleichwege finden, das Verfassungsgebot zu umgehen.
Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem die Judikative noch nicht politischen Interessen und Ideologien unterworfen ist.
Wenn das so bleiben soll, braucht es ein Festhalten an der aufklärerischen Devise „Ich missbillige ihre Meinung, aber ich würde mich dafür einsperren lassen, dass Sie sie sagen dürfen!“
Denn schneller als gedacht verwandelt sich eine „wehrhafte“ in eine „illiberale Demokratie“, was dem aufmerksamen BZ-Leser, der nicht nur den Lokal-, sondern auch den Auslandsteil liest, bekannt vorkommen sollte.
13.3.2023, Manfred Jeub, Freiburg, BZ, m.jeub ät gmx.de
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Zum Bericht „Die Israelitische Gemeinde hofft“ sowie zum Münstereck „Eine richtige Entscheidung“ (Badische Zeitung vom 7. März 2023).
https://www.badische-zeitung.de/die-israelitische-gemeinde-hofft–246806150.html

 

Freiburger Polizei entschuldigt sich, weil Pferde der Reiterstaffel aus Gedenkbrunnen trinken
Die Baumbesetzung auf dem Platz der Alten Synagoge hat ein kurioses Nachspiel: Auf Facebook entschuldigte sich die Freiburger Polizei, weil Beamte Flatterband zum Absperren auch an den Infotafeln der Gedenkstätte festmachten und Pferde der Polizeireiterstaffel Mannheim aus dem Gedenkbrunnen tranken.
… Alles vom 9.11.2020 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburger-polizei-entschuldigt-sich-weil-pferde-der-reiterstaffel-aus-gedenkbrunnen-trinken.
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Kommentare:
Was für ein Drama. Ein Pferd hat Durst und trinkt. Vielleicht hätte man vorher mit dem Pferd reden sollen. Was ist eigentlich mit den Vögeln, die in Berlin auf das Holocaust-Mahnmal kacken? Es steht ja völlig im Freien. Man kann alles übertreiben.
9.11.2020, M.D.
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Vielleicht hätte man in Ruhe mit den Pferden darüber sprechen sollen.
9.11.2020, M.B.
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@ M.B.: Das Problem mit den Pferden ist ja man muß erst nachsehen was für ein Geschlecht es ist , damit man die Pferde auch gendergerecht ansprechen kann. Sonst ist ja auch nicht recht
9.11.2020, K.SCH
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Was für ein Sakrileg! Geht’s noch? Wenn ein Tier Durst hat, Wasser riecht und sieht, dann säuft es eben. Das ist kein Verbrechen und der Gedenkbrunnen ist bestimmt nicht entweiht oder entehrt oder sonst was.
9.11.2020, G.A.

Übers Ziel – „tiefes Bedauern“ lieber für echte Skandale aufsparen
Der Antisemitismus ist eines der drängendsten und beschämdsten Probleme, die wir in Deutschland (und weit darüber hinaus) haben. Hier gilt es wahrlich, wachsam zu
sein – nicht nur, wenn wieder der Jahrestag der Reichspogromnacht ansteht. Doch selbst bei diesem
Thema kann man übers Ziel hinausschießen – das hat jetzt der Vize- Polizeipräsident gezeigt, der sich in aller Form dafür entschuldigt hat, dass bei einem Einsatz zwei Polizeipferde aus dem Brunnen auf dem Platz der Alten Synagoge getrunken haben, und eine „polizeiinterne Nachsensibilisierung“ (wie immer die aussehen mag) ankündigt. Das hier ausgedrückte „tiefe Bedauern“ sollte man sich lieber für echte Skandale aufsparen. Ansonsten müssen irgendwann auch viele Polizeibeamte den Eindruck haben, einfach immer irgend etwas falsch zu machen und dafür öffentlich gerügt zu werden.
12.11.1010, Stefan Ummenhofer, http://www.stadtkurier.de

Ende der Kommentare

 

Demo von „Palästina spricht“: Der komplett falsche Ort
Die Bewegung „Palästina spricht“ hat nun auch in Freiburg einen Ableger bekommen. Und der hat für diesen Freitagabend eine, wenn auch nur kleine, Demonstration angemeldet. Demonstrationsrecht und Meinungsfreiheit sind hohe Güter – und auch Palästinenser-Vertretern soll man diese Rechte nicht verwehren. Aber: Es ist ein Fehler, dass die Stadtverwaltung nicht einmal den Versuch unternommen hat, die Demonstration auf Rathausplatz oder Kartoffelmarkt zu verlegen, die dafür regelmäßig auch genutzt werden.
Für die jüdischen Gemeinden in Freiburg ist der Platz der Alten Synagoge der zentrale Erinnerungsort in Freiburg. Dass nun beim Brunnen mit den Umrissen der früheren Synagoge eine Anti-Israel-Veranstaltung stattfindet, kann nur als Provokation verstanden werden. „Palästina spricht“ gehört zum BDS-Netzwerk, wie man auch im Rathaus leicht hätte recherchieren können. Der Bundestag hat auf Antrag von CDU, SPD, FDP und den Grünen vor einem Jahr beschlossen, der BDS-Bewegung entschlossen entgegenzutreten, weil Argumentationsmuster und Methoden antisemitisch seien. Nun ist der Bundestagsbeschluss durchaus umstritten. Und auch wenn man ihm in seiner Rigorosität in Freiburg nicht folgen will: Der Platz der Alten Synagoge ist für die Demo der komplett falsche Ort.
… Alles vom 21.8.2020 von Joachim Röderer bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/muenstereck-der-komplett-falsche-ort–192469087.html
https://www.badische-zeitung.de/palaestina-demo-auf-dem-platz-der-alten-synagoge.
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Drei Kommentare:
Gedenkstätte oder Veranstaltungsort, aber nicht beides?
In dem man das Gedenken an die ermordeten und vertriebenen Juden verletzt, erweist man der Sache der Palästinenser keinen guten Dienst. Die Stadt Freiburg muss sich entscheiden, was der Platz der Alten Synagoge sein soll. Eine Gedenkstätte oder ein Ort für Veranstaltungen und Demonstrationen. Beides gleichzeitig wird ständig zu Konflikten führen.
21.8.2020 , J.SCH, BZO

Demonstrationsrecht ist unteilbar
Entweder wird der Platz für jegliche Demo gesperrt oder er darf für Demos genutzt werden – letzteres dann ohne Ausnahme für jeden Anlass! So einfach geht Rechtsstaat! Das Demonstrationsrecht ist jedenfalls unteilbar!
21.8.2020, H.H.
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BDS gegen Israel vorort
In Freiburg hat eine Bewegung „Palästina spricht“ eine Kundgebung angemeldet. Sie gehört zum Netzwerk „Boykott, Desinvestition, Sanktion“ (BDS gegen Israel). Und dreimal darf geraten werden, wo diese stattfindet: Auf dem Platz der Alten Synagoge! Und die grün-roten Stadtoberen ließen das zu und machen lediglich vier Meter Abstand zum Tatort der Verwüstung der Synagoge zur Auflage – als ob es um Corona ginge. Soll mit der Platzwahl signalisiert werden, die Synagoge gibt es nicht mehr und Israel bald auch nicht mehr?
Auf Bitten er jüdischen Gemeinde verlegte die Stadtverwaltung den Versammlungsort auf einen anderen Platz. Doch die Veranstalter erzwangen den Platz der Alten Synagoge per Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht. Irina Katz von der Jüdischen Gemeinde schrieb am späten Freitagabend auf Facebook: Unabhängig davon, mit welcher Argumentation seine Entscheidung getroffen habe, zeige der Eilantrag der Demonstrierenden, dass ihnen das Verlesen der Namen der Opfer des Gazakrieges nicht wegen des Verlesens selbst wichtig gewesen sei: „Sie haben dieses Verlesen instrumentalisiert, um zu provozieren.“ Doch diesen Leuten geht es um mehr als Provokation: Sie sehen Israel im Chor der arabischen Nachbarländer und Palästinenser als Land, das es nicht mehr geben sollte.
22.8.2020, E. Künstle, Herbolzheim

 

Permanente „Verbesserungen“ am Gedenkbrunnen endlich beenden
Zu: „Feinschliff für den Gedenkbrunnen“, und Kommentar „Symbolische Reparaturen“, BZ vom 27. April: In der Rubrik „Münstereck“ stellt Fabian Vögtle fest, „die Frage nach dem Umgang mit dem Synagogenbrunnen geht in die dritte Saison“ Ich frage: Werden wir noch die vierte und fünfte Saison erleben müssen? Um gleich dem Vorwurf vorzubeugen, ich würde sicher dem antisemitischen Lager angehören: Mein Vater kam krank als Spätheimkehrer aus der Gefangenschaft zurück und stand vor dem Nichts; auch er war Opfer des mörderischen NS-Regimes, hatte aber das Glück zu überleben. Nie dürfen wir vergessen, welches Leid und Unrecht den Juden weltweit und den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Freiburg widerfahren ist. Deshalb dient auch der Synagogenbrunnen dazu, dass auch den Generationen nach uns die Erinnerung an das schreckliche Geschehen erhalten bleibt. Aber wäre heute nicht der geeignete Zeitpunkt, den permanenten Nachforderungen und „Verbesserungen“ am Platz der Alten Synagoge ein Ende zu setzen? Man sollte vielleicht auch über eine alternative Verwendung von 700 000 Euro für wichtige soziale Zwecke nachdenken. Gibt es möglicherweise eine schweigende Mehrheit der Freiburger Bevölkerung, die ähnlich denkt?
27.5.2019, Helmut Heine, Gundelfingen, BZ
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Lebendiges Erinnern am Platz der Alten Synagoge
Ich wohne um die Ecke vom Platz der Alten Synagoge und habe kleine Kinder. Ich freue mich, dass – entgegen der allgemeinen Erwartung – der Platz gut angenommen wird und für viele Menschen einen Anziehungsort darstellt, zur Erholung, zum Gedenken, zur Begegnung und – ja – auch zum Spaß, denn ich wünsche mir eine lebenswerte, tolerante Stadt.
Denen, die der Wiese nachjammern, kann ich nur entgegenbringen, dass ich sie – plakativ gesprochen – als Hunde-Piss-Punker-Wiese wahrgenommen habe und sie für uns, ähnlich dem Colombipark, eher eine No-Go-Area war.
Ich bin dafür, das Mahnmal zu nutzen und jedem freizustellen, wie er es nutzt. Zum Gedenken, zum Kennenlernen, und auch zum Abkühlen. Meine Dreijährige hat einen Riesenspaß, und was bitte ist schlimm an spielenden Kindern? Tatsächlich hat mich meine Tochter gefragt: „Mama, warum hat der Brunnen so eine komische Form.“ Und ich konnte das als Anlass nehmen, ihr kindgerecht die Geschichte dazu zu erzählen. Meinen Sie, das wäre ihr aufgefallen, wenn sie nicht im Brunnen gewesen wäre und ihn lange erkundet hätte?
Ich bin ambivalent, wie ich nächsten Sommer damit umgehe. 450 Menschen sind deportiert und umgebracht worden. In Anbetracht dessen wirkt es schon höhnisch, ein Planschbecken für sein Kind zu fordern. Andererseits ist aus diesem Ort ein so schöner Platz für die Stadt geworden, auf dem sich alle Menschen, jung, alt, Punker – einfach alle – treffen. Und das finde ich herrlich. Keiner wird ausgeschlossen. Ich bin für lebendiges Erinnern und das beinhaltet Anfassen und Erfahren. Ich wünsche mir einen positiven Umgang und ein Stück weit ein Nach-vorne-Schauen, so dass wir lebendiges, öffentliches, jüdisches Leben in Freiburg haben. Ich habe kaum Berührungspunkte damit. Wie schaut jüdisches Leben heute in Freiburg aus? Wo ist überhaupt die Synagoge jetzt? Ich musste googeln.
Dieser Ort könnte doch ein Ort der Begegnung sein. So verstehe ich ihn. Mit Verboten wird es eine tote Ecke eines belebten Platzes. Judentum wird mit Verboten assoziiert, Begegnung im Alltag wird unterbunden und damit ist doch keinem geholfen.
8.10.2018, Teresa Henle, Freiburg, BZO

 

Es ist aussichtslos, den nach uns Kommenden vorschreiben zu wollen, wo und wie sie sich zu erinnern haben
Aus einer gewissen räumlichen und emotionalen Distanz betrachtet, mutet mich die Diskussion um den Platz der Alten Synagoge, über die Entscheidungen und das Benutzungsverhalten, sehr befremdlich und als für die Sache an sich sehr schädlich an.
Ich sehe hier eine vom Gemeinderat getragene architektonisch und künstlerisch außergewöhnlich gut gelungene, ansprechende und ausdrucksstarke Installation. Nun traue ich mir eine gewisse bescheidene Expertise zu, da selbst seit eineinhalb Jahrzehnten binational mit künstlerischen Ausstellungen und Vorträgen unterwegs für Erinnern und Gedenken in einem anderen, die Völker erschütternden historischen Geschehen.
Hie wie dort begegnet einem beinhart ein Aspekt, der in Bezug auf den Platz der Alten Synagoge mit Händen greifbar scheint: der Kampf um die Deutungshoheit und die Versuche einer Bevormundung dahingehend, was der gebildete oder weniger gebildete moderne Zeitgenosse zu erinnern oder zu gedenken und wie er sich dabei zu verhalten habe.

Dahinter mag das Bedürfnis stehen, wenigstens einmal Einfluss auf „große“, öffentliche Dinge zu haben. Doch die Erfahrung lehrt, dass man Erinnern und Gedenken (wie auch Kunst allgemein) nicht gleichsam „an den Menschen vorbei“ inszenieren oder gar einfordern kann. Solche Konstellationen sind nur dazu geeignet, vor allem sich selbst und seinem Anliegen zu schaden, indem sie auf der anderen Seite zu Recht Unverständnis, Unwillen oder gar Aversionen provozieren. Ich befürchte, man inszeniert sich einen Bärendienst. Hier weiter auf einen Ort der streng regulierten „gedenkenden Trauer“ inmitten eines per se interpretationsoffenen, öffentlichen Raumes zu beharren, bedeutet für mich, das Gegenteil dessen zu betreiben, was man zu wünschen vorgibt: gemeinsam sich der eigenen Geschichte zu stellen. Die einen hätten „gesiegt“, die andern wenden sich ab oder haben die „Faust in der Tasche“. Das ist keine Grundlage für Gedenken.
Noch wichtiger als dieser Aspekt scheint mir jedoch zu sein, dass man Gedenken, will man es über Raum und Zeit bewahren, loslassen können muss. Wie mir scheint, gerade Proprium und Schicksal des Jüdischen. Es ist aussichtslos, den nach uns Kommenden vorschreiben zu wollen, wo und wie sie sich zu erinnern haben. In analoger Weise scheint es mir ratsam, loszulassen, um zu bewahren, und den „Platz der Alten Synagoge“ einer modernen Nutzung zu überlassen. Erst dann kommt unser aller dunkle Vergangenheit im positiven Sinne auch in der Gegenwart an.
8.8.2018, Johannes Weitzel, Müllheim, BZO:
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Lebensfreude und Gedenken am Platz-der-alten-Synagoge
Auch in und von der BZ wird der „Platz der Alten Synagoge“ immer wieder schlecht geschrieben. Auch in dem kleinen Artikel „Die Debatte geht weiter“, der in den großen Beitrag eingeklinkt war. Hier eine andere Meinung dazu: Für mich und viele, mit denen ich darüber spreche, ist der Platz ein großartiges Geschenk an die Region. Er ist ein Grund mehr, nach Freiburg zu fahren. Vom Bahnhof zum Bertoldsbrunnen verzögert und bereichert er den Weg. Es ist wunderschön, die Kleinkinder auf den Laufrädern zu beobachten, Jugendliche auf allen möglichen rollenden Geräten, junge Leute, die einfach auf den hellen Platten sitzen, Stadtbummler jeden Alters, die Obdachlosen, die dazugehören – und sich selber dazu auf eines der schönen Holzplateaus zu setzen, um die „Stadt zu spüren“. Es war mutig, die Rotteckstraße dem Umweltverkehrsverbund zu widmen. Ein Platz ist gut und selten, der so von Bildung und Kultur umstanden ist.
Ein Wort zum Gedenken: Vor 2017 habe ich kein Erinnern an die Synagoge wahrgenommen. Dann kamen die Darstellung ihrer Form, die Bronzeschrift im Wasser, die sehr wohl zu lesen ist, der Name des Platzes und schließlich die Schrifttafeln. Noch mehr Texte werden nicht helfen, die unfassbaren Verbrechen „zu fassen“. Dennoch ein Vorschlag: Über weitere Texte wird man sich kaum einigen können, daher könnte man mehrere Texte von ausgewählten Gruppen oder Einzelpersonen zusammen am KG II oder an der Unibibliothek anbringen, sodass alle sie vergleichend lesen und beurteilen könnte – ohne Anleitung des einen oder des anderen.
Mein Fazit: Dass junge Menschen auf den Trümmern einer furchtbaren Vergangenheit Lebensfreude demonstrieren, ist für viele Menschen ein schönes Symbol der Hoffnung. Das Leben hat immer Recht!
9.3.2018, Ulrich Niemann, Emmendingen
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Lasst das Denkmal
Zur Idee, die Alte Synagoge auf dem Gedenkbrunnen mit Stangen als Modell nachzubilden:
Da drängt sich die Vorstellung von einem Campingplatz mit einem nur teilweise aufgestellten Zelt auf. Soll das der Synagoge würdig sein? Auch sehe ich schon jetzt die Diskussion aufflammen, wie mit kletternden Kindern und Erwachsenen umzugehen sei. Man stelle sich nur vor, ein Kind fällt in den Brunnen – das liegt dann wirklich gründlich in demselben. Mein Appell: Lasst das Denkmal so, wie es ist. Die Synagoge ist sichtbar wie seit acht Jahrzehnten nicht mehr. Irgendwann muss auch mal gut sein mit dem Thema.
27.11.2017, Heinrich Pfeifer, Denzlingen, BZO

 

 

Informationsstelen beim Wasserbecken der Alten Synagoge
Am 6.11.2017 wurden zwei Informationsstelen aufgestellt mit Text auf Englisch und Deutsch.
„Alte Synagoge:
Hier stand die 1869/70 erbaute Synagoge der Israelitischen Gemeinde Freiburg. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge von der Freiburger SS in Brand gesetzt. Die SA riegelte die Brandstelle ab. Die herbeigeholte Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Feuers auf die Umgebung, durfte die brennende Synagoge selbst aber nicht löschen.
Die Zerstörung der Synagoge markiert den Übergang von der Entrechtung und Diskriminierung der jüdischen Mitmenschen zur Verfolgung und zum Holocaust.
Mit der Nachbildung des Grundrisses der Alten Synagoge in Form eines Wasserspiegels wird an ihrem Standort an die in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) verfolgten, deportierten und ermordeten Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnert, die dem NS-Regime von Terror und Gewalt zum Opfer fielen.
Ihr Schicksal verpflichtet uns, gegen Antisemitismus und Rassismus sowie für Frieden und Freiheit einzustehen und diese Werte entschlossen zu verteidigen.
Der Wasserspiegel ist ein Ort des Erinnerns.
Wir bitten um ein respektvolles und der Würde des Ortes angemessenes Verhalten.“
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Modell aus Edelstahlrohren über dem Wasserbecken der Alten Synagoge

In der Debatte um die Gestaltung des Gedenkbrunnens auf dem Platz der Alten Synagoge hat sich der Architekt Peter Schneider mit einem überraschenden Vorschlag zu Wort gemeldet:

Mit dem Wasserbecken, das den Umriss der Alten Synagoge beschreibt, hat man dem Platz einen Teil seiner Bedeutung wiedergegeben. Die vielen Leserbriefe, welche in der Badischen Zeitung zu lesen waren, machen deutlich, dass noch etwas fehlt, um das, was geschehen ist und was das Objekt erreichen soll, wirklich zu begreifen. Nun wird über Gedenktafeln und modellhafte Darstellung nachgedacht.
Mein Vorschlag wäre auch ein Modell (Bild siehe oben) , jedoch nicht im Maßstab einer Modelleisenbahn, wo man dann wieder streiten kann, wie das aussehen und an welcher Stelle das platziert sein sollte, sondern dem Grundriss entsprechend eins zu eins. Möglicherweise könnte das Wasserbecken das Fundament sein, über dem man die Umrisslinien der zerstörten Alten Synagoge mittels einer Konstruktion aus Rohren dreidimensional in den Raum zeichnen könnte. So würde man sofort erkennen, dass es sich um eine Art Gebäude und nicht um ein Planschbecken handelt. Man würde dadurch (zumindest räumlich) erfassen, was da zerstört wurde. Trotzdem würde sich diese Konstruktion leicht und transparent darstellen und würde, falls in Edelstahl errichtet, ein glänzendes Element über dem Wasserbecken sein, das zwar an die düstere Phase unserer Zeit erinnert, aber auch ein Zeichen dafür wäre, dass die Zukunft trotzdem wieder in eine erfreuliche Richtung führen kann. Dem Missbrauch als Planschbecken würde der untere Gurt als „Geländer“ entgegenstehen.
8.11.2017, Peter Schneider, München , BZ

 

 

Der neue Brunnen am Platz der Alten Synagoge

Ein Sommertag. Er glitzert hell
Freiburgs neu geschaffner Quell,
der das öde Steinquadrat
so freundlich umgestaltet hat.
Des Brunnens Grundriss deutet an,
dass einstmals Hass und Rassenwahn,
das, was der Glaube hier errichtet
in einer schwarzen Nacht vernichtet.
Jetzt toben Kinder, lachen, spielen,
man sieht, dass sie sich glücklich fühlen.

Studenten sitzen – Hand in Hand
verliebt – am warmen Brunnenrand.
Manch’ Bobbele schaut voller Wonne,
blinzelnd in die Mittagssonne
und beißt in seine Münsterwurst,
das macht Freude – und auch Durst.
Da fragt man sich doch: Wo versteckt
sich der hier nötige Respekt?
Ist Mitgefühl hier nur ein Wort?
Wo bleibt die Scham vor diesem Ort?
Kann man beim Denken an das Grauen
noch fröhlich in die Zukunft schauen?
Hier muss es endlich einer wagen,
dem Volk das Nötige zu sagen:
Wenn also unser Rat der Stadt
eine Art Erleuchtung hat,
und in eifrigem Bemühen,
seine Bürger zu erziehen,
an eine Hinweistafel denkt,

die deren Denkart sicher lenkt,
muss man dessen Klugheit loben.
Ja, wahre Weisheit kommt von oben!
Nun, damit Ihr’s alle wisst,
dass das ein nasses Denkmal ist,
gibt’s für unbedarfte Wesen,
endlich bald auf Blech zu lesen,
was hier Schreckliches geschah
(das keiner hörte, keiner sah).
Man verdrängt ja Böses gern.
Das alles liegt ja auch so fern.

Auch ohne Blechschild darf indessen
niemand die Schreckenszeit vergessen,
als auch Freiburgs Bürgerrat
das Menschenrecht mit Füßen trat.
Jedoch, es liegt in seinem Leben,
moralisch mancher noch daneben.
Hier, jetzt sehe ich es ein,
könnt’ er wirklich hilfreich sein.
der schriftlich formulierte Rat
für den, der’s nie begriffen hat.
Vergesslich ist der Mensch im Wesen:
Wer´s nicht im Kopf hat, kann’s dann lesen.
28.9.017, Ivo Mansmann, Freiburg, BZO
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Sommers planschen – winters gedenken?
Zur Versöhnung der hedonistischen Nutzung des Synagogenbeckens mit dem Andenken an die Kristallnacht folgende Überlegung: Spontanes Gedenken ist bereits heute jederzeit möglich. Wer gedenken möchte, gedenke. Wer dabei nicht durch planschende Kinder und ihre beglückten Eltern gestört werden möchte, könnte das Becken stundenweise zum Gedenken reservieren. Die Stadt könnte den würdigen Rahmen für das Gedenken durchsetzen. Schwer durchsetzbar finde ich eine Gedenkpflicht. Etwa zwei Minuten innehalten – „so Kinder, jetzt könnt ihr eure Socken ausziehen“.
Konfliktfrei wäre vermutlich sommers Plantschen, winters Gedenken. Man kann ja nicht ständig gedenken.
18.9.2017, Klaus Bayer, Freiburg, BZO

 

 

Bäume gehören in den Wald
Habe ich das richtig gehört oder habe ich das geträumt? Neulich fuhr ich am Kollegiengebäude 2 der Universität vorbei, wo unser Oberbürgermeister einer kleinen Gruppe von Bürgern die zukünftige Neugestaltung des Platzes schmackhaft zu machen versuchte. Ich fing einen Satz von ihm auf, der da lautete (sinngemäß): Freiburg ist eine Stadt und kein Wald, wer Bäume haben möchte, solle doch bitteschön in den Schwarzwald gehen. Darf ein grüner OB in einer grünen Stadt wie Freiburg so etwas sagen?
23.2.2015, Lothar Spillmann, Freiburg

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Wiese statt Steinwüste
„Im veränderten Entwurf haben wir uns für mehr Bäume und sechs Wasserfontainen entschieden“ Dieses Statement von Frank Uekermann, Leiter des Garten- und Tiefbauamts, zur Anpassung der Uniplatz-Planung von 2006 wird als unzureichend angesehen. Die Kritik hält an. „So eine große, tote Fläche zu schaffen, macht aus stadtökologischer Sicht keinen Sinn“, so der Stadtklimaexperte Benjamin Bongardt  vom NABU Deutschland.

Der Freiburger Meteorologe Helmut Mayer sieht in den Planungen des Uni-Platzes die „Schaffung eines lokalen Backofens“. Das städtische Klima ist vor weiterer Überhitzung zu bewahren. „Gerade im stark versiegelten Innenstadtbereich wie am Platz der alten Synagoge bräuchte es mehr Grünflächen, um der großräumigen Hitze lokal etwas entgegenzusetzen. Eine weitere Versiegelung ist hingegen völlig kontraproduktiv.“

Die Online-Petition „Wiese statt Steinwüste – Platz der Alten Synagoge mit Wiese erhalten!“ hat am 29.6.2014 1700 Unterstützer – machen Sie mit.
https://www.openpetition.de/petition/online/wiese-statt-steinwueste-platz-der-alten-synagoge-mit-wiese-erhalten

 

Umgestaltung des Platzes der Alten Synagoge auf Klimaverträglichkeit prüfen
Die UNO-Umweltbehörde (Unep) und der Weltklimarat (IPCC) warnen eindringlich vor einem Klimakollaps. Davon besonders betroffen werden die dicht bebauten Innenstadtkerne sein. Darum sind alle Baumaßnahmen, die für eine zusätzliche Aufheizung ursächlich sein könnten, auf ihre Klimaverträglichkeit zu prüfen. Dazu gehört nach neueren Erkenntnissen in ersten Linie die Anlegung großer durchgepflasterter innerstädtischer Plätze mit direkter Abstrahlung auf die Uni-Gebäude und den „geschwärzten Bücherklotz, die neue Uni-Bibliothek! Die Ausschreibung zur Gestaltung dieses Platzes liegt nunmehr über zehn Jahre zurück. Damals stellte sich das Problem des Klimawandels noch nicht in der heutigen Schärfe. Es muss deshalb hinterfragt werden, ob das Ergebnis dieser Ausschreibung, ein leerer durchgepflasterter Platz, der aktuellen Situation des Klimawandels noch gerecht wird, oder ob nicht die eingetretenen wissenschaftlich belegten Veränderungen die damalige Entscheidungsgrundlagen in ihrem Kern tangieren und dringender Nachhandlungsbedarf besteht. Dafür müssten vor allem ein „grüner“
4.6.2014, Dieter Jacob, Freiburg

 

Universität lehnt Strandbar aus Lärmgründen ab
„In dieser Vereinbarung anerkennen die Parteien übereinstimmend, dass es sich beim Platz der Alten Synagoge um einen besonders sensiblen Bereich handelt, bei dessen Gestaltung und Nutzung besondere schutzwürdige Interessen der Universität im Hinblick auf die Vermeidung von Störungen von Forschung und Lehre durch Veranstaltungen und Einrichtungen im Umfeld des Platzes zu wahren sind“, schreibt Uni-Sprecher Nicolas Scherger auf BZ-Nachfrage. Die vorgesehene, wenn auch temporäre Nutzung als Beachbar hätte dazu geführt, dass „schon vor dem Ausbau des Platzes eine bis in die Nacht hinein mit Geräuschemissionen verbundene Partyzone für große Menschenmengen akzeptiert und gefördert worden wäre“. Deshalb habe das Rektorat die Stadt gebeten, von dieser Planung Abstand zu nehmen. Eine Aufenthaltsfläche mit einem Sandkasten für Kinder sei dagegen eine gute Sache – „wenn es dabei bleibt“, so die Uni….
Alles vom 30.8.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburger-uni-verhindert-strandbar-furcht-vor-partylaerm

 

Droht ein Backofen – Folgen der nicht klimagerechte Stadtplanung in Freiburg sind verheerend

Freiburgs Innenstadt erhält ein neues Gesicht. Unter dem Motto „Ring frei für neue Stadträume“ wird derzeit der Platz der Alten Synagoge umgestaltet. Alles im Sinne der „Green City“, wie es scheint. Schließlich sollen hier keine Autos mehr fahren und ein Stadtboulevard entstehen.
„Beim Platz der Alten Synagoge macht man den gleichen Fehler, wie schon beim Platz der Weißen Rose: Man baut lokale Backöfen“, warnt Professor Gerd Jendritzky. „Diese Plätze sind bereits bei mäßiger Wärmebelastung unbenutzbar und sorgen aufgrund ihrer Aufheizung an vielen Tagen im Jahr für unerträglichen Arbeitsbedingungen in den umliegenden Gebäuden“, kritisiert der Meteorologe und stellt klar: „Diese Planungsentscheidung stellt damit ein weiteres Beispiel für eine nicht-klimagerechte Stadtentwicklung dar – und einen Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit von Green City.“ Jendritzky sollte es wissen: Der Biometeorologe war Leiter der Abteilung Medizin-Meteorologie des Deutschen Wetterdienstes in der Außenstelle Freiburg. Wissenschaftlich setzt er sich schon lange mit dem Klima in Freiburg und dessen Auswirkungen auseinander.
Bei einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine (AFB) Ende Juli sprach der Wissenschaftler über die Auswirkungen einer nicht klimagerechten Stadtentwicklung. Das Thema stieß auf großes Interesse. „Das Problem mit dem Klima ist, dass es hier keine gesetzlichen Grenzwerte wie etwa beim Lärm gibt“, sagt Jendritzky. „Als ich den Vortrag für die AFB vorbereitet habe, wurde mir erst richtig klar, dass es deswegen keine juristische, sondern eine politische Frage ist.“ Eine politische Frage, die SPD Stadtrat Walter Krögner gerne aufs Tableau bringen möchte. Angetan vom „wissenschaftlich fundierten Vortrag“ Jendritzkys bei den Bürgervereinen bittet Krögner nun Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik, den Wissenschaftler für einen Vortrag in den Umweltausschuss einzuladen. „Wenn wir uns in unserer Politik der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen, sollten wir den Umstand, dass für das Klima keine verbindlichen Grenzwerte oder Normen exitstieren, nicht als Ausflucht missbrauchen, in diesem Bereich untätig zu bleiben“, fordert der Stadtrat.

Freiburg git als die wärmste Großstadt Deutschlands. „Für das höhere Temperaturniveau werden wir häufig von den Norddeutschen beneidet“, meint Jendritzky. „Mit den im Mittel wärmeren Bedingungen ist aber eine häufigere und extremere Überschreitung von gesundheitsbezogenen Schwellen verbunden.“ Dass dies durchaus auch gesundheitliche Auswirkungen haben kann, dafür gebe es eindeutige Zahlen, meint der Wissenschaftler. „Im extremen Hitzesommer 2003 sind in Baden-Württemberg mehr als 2.000 Personen durch diese Belastungen gestorben. Man muss davon ausgehen, dass darüber hinaus viele Menschen in ihrer Gesundheit massiv betroffen sind.“ Hinzu komme noch die so genannte städtische Wärmeinsel: „Durch Bebauung und Versiegelung bedingt unterscheidet sich das Klima einer Stadt von dem des Umlandes thermisch.“ Die klimatologisch ideale Stadt aus Sicht eines Fußgängers enthalte kleinräumig sehr abwechslungsreiche Strukturen wie Freiflächen, kleine Parks, Beschattung durch großkronige Laubbäume, Arkaden wie an der KaJo, damit man je nach Jahres- und Tageszeit sowie Wetterlage sich das angenehmste Kleinklima aussuchen könne. Jendritzky räumt ein, dass er als Wissenschaftler nur ein Thema, das Klima, betrachte, aber ein Stadtplaner selbstverständlich viele weitere Faktoren mit einbeziehen müsse. Sein Eindruck sei dennoch, dass „klimagerecht bauen“ nur dann ein Thema sei, wenn es passe. Wenn es eben nicht passe oder Konflikte beinhalten könnte, wie aktuell bei den Planungen zum neuen SC-Stadion, dann sei es kein Thema mehr. Während im Osten der Höllentäler für Abkühlung sorge, profitiere der Nordwesten von Freiburg nicht von der nächtlichen Belüftung. Deshalb verfolge die Stadt mit ihrem Grün-Finger-Plan, wie vor einem Monat in der Begründung zum Bebauungsplan Güterbahnhof wieder bestätigt, das Ziel, Kaltluftentstehungsgebiete und Luftleitbahnen von Bebauung freizuhalten. Das beweise, dass die Planer sich der Folgen einer nicht klimagerechten Bebauung durchaus bewusst sind. Bei der Erweiterung der 11. Fakultät habe man schon „mit Bauchschmerzen“ Kompromisse geschlossen, wie beispielsweise maximal 14 Meter hohe Gebäude und weite Abstände zwischen den Bauten. Jendritzky fordert: „Im Fall der Planung des SC-Stadions auf dem Flugplatz ist deshalb politisch die Frage zu beantworten, welche zusätzliche gesundheitliche Belastung man der Bevölkerung sowie den Patienten und Bediensteten der Uni-Klinik glaubt zumuten zu können.“
29.8.2013, Katrin Hauf, www.stadtkurier.de

 

 

 

Uni-Meteorologen: Ohne Bäume wird Freiburg zur Sauna

Pünktlich zu den ersten richtig heißen Sommertagen haben Meteorologen der Uni eine Hitzespaziergang veranstaltet – und mehr Grün und weniger versiegelte Flächen in Freiburg angemahnt. …..
Es ist wohl kein Zufall, dass Mayer und Matzarakis den Platz der Alten Synagoge als nächsten Exkursionsort ansteuern. 31 Grad ist die Oberfläche der Rasenfläche warm – noch. „Nach dem Umbau wird das hier ein kleiner Backofen“, sagt Mayer. Den Beschluss, die Fläche zu versiegeln, hält er für problematisch. Vor allem im Zentrum des Platzes werde es künftig sehr heiß. Wie heiß, demonstriert er im Innenhof der Universität. Die Steinplatten haben sich auf 49 Grad aufgewärmt. Drei Studentinnen haben sich unter die Linde beim Peterhof verkrochen. Die Temperatur dort: 27 Grad. „Um die Hitze besser ertragen zu können, bedarf es vieler breitkroniger Bäume in der Stadt“, sagt Helmut Mayer……
Alles vom 19.6.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/uni-meteorologen-ohne-baeume-wird-freiburg-zur-sauna

 

 

Platz der Alten Synagoge in Bürgerbeteiligung miteinbeziehen

Zu den Planungen für den Platz der Alten Synagoge zwischen Stadttheater und Universität: Ich möchte dazu aufrufen, diesen Platz in die Bürgerbeteiligung miteinzubeziehen, dann würde die jetzige Planung sicherlich anders ausfallen! Denn all die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, würden für Freiburg als so wichtigen Platz sich etwas anderes wünschen und das nicht ohne guten Grund. Auch in den Leserbriefen in der BZ kam das zum Ausdruck. Das einzige Zugeständnis, das auf die von vielen Bürgern abgelehnte Vorstellung erfolgte, sind ein paar „Alibibäumchen“ am Rande. Will man weiter solche Bausünden begehen, die nichts mit Bürgernähe zu tun haben? Dann bitte nicht hier in unserem schönen Freiburg! So wie es aussieht, nur aus dem Grund, um Freiburg etwas Großstädtisches zu geben! Selbst die Meteorologen warnen vor der jetzigen Planung! Solche Städte, die wunderschön und beliebt sind, wie Sevilla, sollte man sich doch als Vorbild nehmen, wie die gestaltet sind, keine großen Asphaltwüsten als Plätze, sondern viel Lauschiges, Bäume, Springbrunnen (Ausnahme Europaplatz, aber da sieht man im Sommer auch nur ein paar Touristen in der Mitte des Platzes). Sie wissen auch warum, jeder meidet doch in den Monaten, an denen gerade so ein Platz einlädt, nämlich im Sommer, diese leeren heißen „Asphaltöden“! Vielleicht spätnachts wird so ein Platz dann angenehm sein, aber kommen dann noch die Mehrzahl in den Genuss? Bitte meldet euch zahlreich, um eine so wichtige Gestaltung, die Freiburg prägen wird, in Bürgerfreundlichkeit zu verwandeln und nicht irgendwelchen architektonischen Gesichtspunkten zu gefallen! Es wäre toll, wenn die beiden warnenden Meteorologen, die in der BZ zu Wort kamen, auch tatkräftig unterstützen könnten, dass so eine Bausünde die Freiburger nicht aushalten müssen. Jetzt ist es zwar schon reichlich spät, aber wenn man die Bürgerbeteiligung ernst nimmt, wird es noch möglich sein, echte Verbesserungen zu erreichen und nicht ein paar Alibibäumchen! Freiburg hat es jetzt in der Hand, etwas wirklich Schönes in der Mitte der Stadt zu gestalten, wo die Menschen sich zum Verweilen eingeladen fühlen. Überlasst diesen Platz nicht irgendwelchen Prestigevorstellungen!
18.3.2013, Christel Krauter, Freiburg

 

 

Freiburger Meteorologen warnen vor teils unerträglicher Hitze – Stadtplaner sehen darin kein echtes Problem
Die Meteorologen der Freiburger Universität haben vor Monaten auf die drohende Verschlechterung des Kleinklimas hingewiesen. Dass die Rasenfläche mit Granit versiegelt und Bäume gefällt werden, führe dazu, dass Hitzestress künftig von Mai bis September auftreten könne und damit zwei Monate länger als bisher. Zudem sei es in der Mittagshitze auf dem Platz nicht auszuhalten, sagt Klimaforscher Andreas Matzarakis. Seinen Berechnungen zufolge steigt die gefühlte Temperatur auf dem Platz einzig wegen der Umgestaltung um bis zu zehn Grad. Die zusätzlich zu erwartende Temperaturerhöhung durch den Klimawandel ist darin noch nicht berücksichtigt. Um den künftigen Hitzestress deutlich zu verringern, müssten Bäume auf dem gesamten Platz verteilt sein, meint der Stadtklimaforscher. 10.10.2012
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/ein-platz-in-der-sonne–64471723.html

… wie warm es in der Platzmitte ist, sei gar nicht so wichtig
Hendrik Schmitt-Nagel vom städtischen Garten- und Tiefbauamt, das den Umbau des Rotteckrings leitet, ist bewusst, dass die gefühlte Temperatur in den sonnigen Bereichen künftig zunehmen wird. Er interpretiert die Forschungsergebnisse jedoch anders: „Ziel kann nicht die Verschattung des gesamten Platzes sein“, sagt er. Ein großer Platz belebe sich immer von den Rändern her – wie warm es in der Platzmitte ist, sei gar nicht so wichtig. Nur die wenigsten Menschen hielten sich gerne „mitten auf dem Präsentierteller“ auf. …. Alles vom 10.10.2012 bitte lesen auf https://www.badische-zeitung.de/freiburg/debatte-um-den-platz-der-alten-synagoge-geht-weiter–64471643.html

Wozu ein Platz, der nicht von den Menschen genutzt werden kann?
„Ein großer Platz belebe sich immer von den Rändern her – wie warm es in der Platzmitte ist, sei gar nicht so wichtig. Nur die wenigsten Menschen hielten sich gerne „mitten auf dem Präsentierteller“ auf.“ Wozu soll der Platz dann gut sein, wenn er nicht von den Menschen genutzt werden kann? Als Denkmal für den Bürgermeister? Vielleicht muss die Platzmitte ja für ein Denkmal für einen dunkelgrünen Bürgermeister freigehalten werden.
Joachim Pape

Je mehr Hitze auf dem Platz – desto weniger Obdachlose
Es ist ein offenes Geheimnis in Freiburg, dass die am Platz der alten Synagoge liegende Fakultät der Rechtswissenschaften nicht unglücklich darüber ist, dass sich in Zukunft die Obdachlosen auf dem Platz nicht mehr wohlfühlen.
Hartmut Voigt, 10.10.2012

Was wäre mit der südfranzösischen Lösung?
Ein dünn gekiester Platz mit vielen Platanen. Platz für Boule und Bänke, Schatten im Sommer und südliches Flair. Dann noch ein Strassencafe hin und gut is.

Mit Schiefer auslegen
Ich hätte da einen Vorschlag: Das Zentrum des „Präsentiertellers“ mit Schiefer auslegen. Der wird sehr schnell sehr heiß. Könnte so ohne Stromverbrauch zum Kochen bzw. Grillen genutzt werden. Und für die Obdachlosen könnte so die warme Suppe kostengünstig erwärmt werden. Im Ernst: wieso wir der Platz nicht gleich bebaut, wenn er nicht dem Aufenthalt von Menschen dienen soll?

Hässlich: X-Press Gebäude Schnewlinstrasse, Quartier Unterlinden, Westarkaden,ColombiEck
Frank Uekermann – sein Amt hält die vorhergesagte Zunahme der Hitze auf dem Platz der Alten Synagoge für wenig relevant. Soll heissen: Ich Salomon und co. lassen uns nicht reinreden da wir eh alles besser wissen. Ja es wird schon sehr hässlich werden in Freiburg: Siehe X-Press Gebäude Schnewlinstrasse, Quartier Unterlinden, Westarkaden und wartet mal alle ab wenn erstmal Das neue ColombiEck fertig ist. Alles einfach Quadratisch hässlich dicht bebauen. Und dann kommt ja noch der tolle Rotteckring Boulevard mit quadratischen Bäumen. Wer soll da flanieren und warum ? Ok für ne erste Mai Parade ist das eventuell praktisch und zum Abschluss eine Kundgebung auf dem Platz der Alten Synagoge. Das ging mit einem attraktiven Innenstadtpark selbstverständlich nicht.
Andreas Meier, 10.10.2012

Behauptungen von Herrn Hendrik Schmitt-Nagel vom Gartenamt widerlegen
Wenn man Sommers über den Platz der Weißen Rose geht kann man gleich zwei Behauptungen von Herrn Hendrik Schmitt-Nagel vom Gartenamt widerlegen:
1. „wie warm es in der Platzmitte ist, sei gar nicht so wichtig“ – Stimmt nicht, im Sommer nutzt ab einer gewissen Sonnenkraft keiner mehr diesen Platz (den gesamten). Das war während der alten Bebauung  noch anders.
2. „Ein großer Platz belebe sich immer von den Rändern her“ – Der Brunnen auf dem Platz der Weißen Rose ist die exponierteste Stelle und wir bei angenehmen Temperaturen rege genutzt. Es ist die Frage, wie man Verweilmöglichkeiten anlegt.
Ich persönlich finde diesen Platz genau so ungeschickt wie die Verkleidung der UB. Aber gut, es ist ein Gemeinderatsbeschluss und wir haben diesen Gemeinderat gewählt.
Michael Kühner, 10.10.2012

Sandplätze mit schattenspenden Bäumen – wie in südlichen Ländern
Warum sind die Stadtplaner nicht in der Lage sich in den südlichen Ländern die Gemeinschaftsplätze für die Bevölkerung anzusehen? Dort sind es Kies- oder Sandplätze mit schattenspendenden Bäumen, Bänken, Brunnen etc., damit sich der Bürger wohlfühlt. Nicht Steinplätze, die sich in der Sonne unnötig aufheizen. Die Verursacher dieser Planung sollten gezwungen werden für einen notwendigen Rück-/Umbau aus der eigenen Tasche zu haften.
Dann würde solch ein Unfug unterbleiben!
Klaus Egle, 11.10.2012

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