Schloss-Ebnet

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Blick nach Westen zum Schloss in Freiburg-Ebnet am 16.1.2011

 

Buchvorstellung: FRIEDEN IST MÖGLCH! am 30.5.24
Geheimnisse erfolgreicher Versöhnungsprozesse
Es lesen, diskutieren die Autoren: Johannes Czwalina- Christina Callori di Vignale
Moderation: Jörg Alexander Kuenzer
18. Donnerstagsgespräch „Wort&Ton“
Schloßkapelle Ebnet 30.5.2024, 20.15 h
Gästekapazität: 32.
Anmeldungen unter 0761-51460210 oder 01729526435 (Jak)
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Johannes Czwalina und Christina Gräfin Callori di Vignale haben sich aus unterschiedlichen Richtungen mit einigen der großen Friedensschlüsse des 20. Jahrhunderts befaßt. Vor allem haben sie die Gespräche und Verhandlungen studiert und sich deren Protagonisten genau angeschaut: Beispielsweise Nelsen Mandelas und Willem de Klerks Vitae und Gesprächsbegegnungen, die An¬¬fang der 1990er Jahre zu einem Modell des Zusammenlebens verschiedener Ethnien und zur Aufhebung der Apartheit führten – wie ging das vor sich? Welche Voraussetzungen, welche Eigenschaften waren hierzu wesentlich? Und welche Besonderheiten in Persönlichkeit und Biographie erlaubten es Bundeskanzlerin Angela Merkel, in der große Migrationsturbulenz um 2015 für einen friedlichen Ausgleich nationaler und ethischer Positionen zu sorgen? Was ermöglicht es dem Chef einer einflußreichen und geschichtsträchtigen Adelsfamilie, Albrecht Fürst zu Castell-Castell, deren historische Verstrickungen zu formulieren und entgegen Familieninteressen einen offenen Umgang mit Schuld und die Aussöhnung einzuleiten? – Diese Begegnungen, Gespräche und Portraits bilden die Basis für die folgenden Analysen. – Die Autoren leiten aus der Analyse erfolgreicher Friedensprozesse ein detailliertes Anforderungsprofil ab. Und sie fassen zusammen, worauf es bei der professionellen Rekrutierung von Führungskräften für den diplomatischen wie den NGO-Bereich ankommt. Durch ihre praktischen Anleitungen ist das Buch zugleich ein Angebot für alle, die selbst in Konfliktlösungsthemen aktiv sind oder werden möchten und sich nach ihrer persönlichen Eignung hierfür fragen – und ihre Fähigkeiten schärfen möchten.
Die Autoren legen aus aktuellem Anlass einen Schwerpunkt auf potentielle Friedensprozesse zwischen den Ländern Russland und der Ukraine. Klaviermusik sowie Russisch-ukrainische Volksweisen rahmen den Abend ein.
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Fußnote in eigener Sache: Die Donnerstagsgespräche in Wort und Ton in der Schlosskapelle in Ebnet haben abwechselnd ein Thema oder sind themenfrei. D.h. das 17. Donnerstagsgespräch am 23.5.24 um 20.15 h ist somit themenfrei. Das 19. DG Schloßkapelle Ebnet hat wiederum ein Thema: Herzensbildung in Wort und Ton.
20.5.2024, jak
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Nikolaus von Gayling zu „Frieden ist möglich“:
„Die Kapelle war übervoll am Do! Ich habe gelernt, dass Frieden möglich ist, wenn man die Stimmung, Beweggründe des Kontrahenden kennt und darauf eingeht. im Falle Putin: er ist in seiner Ehre verletzt…. da muss man ihm irgendwie entgegenkommen….das ist dann Diplomatie: die Botschaften sind ja immer noch intakt und besetzt. die sollen mal kreativ werden… “
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Paul Busse zu „Frieden ist möglich“:
„Der „Frieden-ist-möglich“-Abend war ein Gewinn, wie Du zurecht feststellst. Dennoch gaben die Referenten wie auch die verbreitete Öffentlichkeit mit der Forderung nach „Diplomatie“ ein verkürztes Bild. Nur ganz kurz:
Gültigkeit hat die Erkenntnis, dass ein besonderer Schlüssel, aus vertrackten Situationen mit geringstmöglichem Gesichtsverlust herauszukommen ist, sich auf seinen Widersacher/Gegner/Feind in der Form einzulassen, sich wertungsfrei in seine Situation/Sichtweise hineinzuversetzen und aus den daraus gewonnenen Einsichten zu handeln.
Die blindlings geforderte „Diplomatie“ hat zwar ihre Berechtigung, wird aber oft genug zum Pferdefuß und Stolperstein, weil auch „Diplomaten“ nur Menschen sind mit den Schwächen, eigene „Süppchen“ kochen, am Rad der Geschichte drehen und sich in den Annalen wiederfinden zu wollen. Ich nenne zwei Beispiele, die für uns in Europa beglückende Wendepunkte wurden:
1. 1955:
Die Mission Konrad Adenauers in Moskau im September 1955, ca. 10.000 deutsche Kriegsgefangene freizubekommen und diplomatische Beziehungen mit der UdSSR herzustellen, schien nach harten Gesprächen gescheitert. Doch er wischte die wohlmeinend-drängenden Ratschläge seines diplomatischen Korps vom Tisch. Der Kanzler, der seinen sowjetischen Gesprächspartnern Bulganin und Chruschtschow an Starrsinn in nichts nachstand, legte seine Karten offen auf den Tisch und scheute sich nicht, ihnen seine Meinung zu sagen – und damit punktete er. Auch die Sowjetführer hielten nicht viel von Diplomatie. Vom Abschluss der Verhandlungen ist Adenauers Trinkspruch überliefert: „Ich hebe mein Glas auf gute, freundschaftliche und nicht nur diplomatische Beziehungen, denn die Diplomaten sind nicht immer die besten Freunde.“
2. 1963:
Nicht unähnlich schien der Charakter seines westlichen Partners, Staatspräsident de Gaulle als letzten souveränen Europäer und Staatsmann in Europa, zu sein, wie sich anlässlich des ersten Élysée-Vertrages zeigte: Der Durchbruch für den von Adenauer angestoßenen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag von 1963 sei erst während des Gegenbesuchs von de Gaulle in Deutschland erfolgt, berichtete sein diplomatischer Berater Pierre Maillard rückblickend. „De Gaulle wollte sich der Zustimmung der deutschen Bevölkerung vergewissern“, denn der General misstraute diplomatischen Übereinkünften, die nicht von den Bürgern getragen wurden.
De Gaulle war es auch, der in jener Zeit eigenwillig und zum Entsetzen der USA die Tür nach Russland aufstieß – als erklärter Feind des Kommunismus („Regierungsformen kommen und gehen“) aber Wertschätzender der russischen Kultur!

Zur Erinnerung: Bereits nach einem Monat, am 29. März 2022, wurde in Istanbul ein Friedensvertrag zwischen der Ukraine und Russland erarbeitet, doch Premierminister Boris Johnson eilte als Speerspitze der USA Anfang April nach Kiew und ließ den Friedensplan platzen: „Auch wenn die Ukraine bereit ist, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der Westen ist es nicht.“ Es sind, wie ein Zuhörender der Lesung einwarf, tatsächlich die Interessen Dritter, die, ungeachtet der menschlichen Tragödien, den unmittelbar Betroffenen, hier eben Selenski, das Heft aus der Hand nehmen, das Umfeld vergiften und Frieden nunmehr auch mit massiver Unterstützung Deutschlands verhindern.
Adenauers zitierte Erfahrung im Umgang mit Russen kann ich aus wiederholt eigenem Erleben bestätigen, und so hätte auch der zeitnahe Friedensschluss zwischen der Ukraine und Russland funktioniert, wenn Selenskyi nicht eingeknickt wäre.

Fazit:
Ich würde mich nicht wundern, wenn Selenskyi es schaffte, sich trotz der für ihn schwer wiegenden Konsequenzen von US-Bevormundung zu befreien und mit Putin einen schnellen Friedensschluss herbeizuführen. Letztlich wurden und werden beide vom Westen betrogen und gegeneinander ausgespielt; ganz Europa befindet sich im Zangengriff von Militär und Kapital der USA und fiebert der Kriegsausweitung entgegen.
Man sollte sich dagegen die Wortwahl Putins anhören: Er spricht seit Jahren nicht von Feinden, sondern von „Partnern“ und hält so Türen offen, während der „Westen“ nur übelst verächtende Begriffe verwendet . . . .
Nicht ohne Grund reklamiert Putin seit kurzem zu Recht die mehrfache Verletzung des 2+4-Vertrages von 1990, die ihm eine Kündigung mit erwartbar erheblichen Folgen für Deutschland ermöglicht.“
Der „Frieden-ist-möglich“-Abend war ein Gewinn, wie Du zurecht feststellst. Dennoch gaben die Referenten wie auch die verbreitete Öffentlichkeit mit der Forderung nach „Diplomatie“ ein verkürztes Bild.
2.6.2024, Pabu1@gmx.de

 

Ebneter „Donnerstage: Wort & Ton“ – jede Woche 20.15 Uhr im Schloss Ebnet 
Diese Ebneter „Donnerstage“ entwickeln sich prächtig: am 29.2.24 wieder, mit einer Themenvorgabe: die Einzigartigkeit des Dreisamtales ….
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Bisher gab es bei dieser neuen Serie im Schloss keine Vorgaben: die Gäste bringen Ihre eigenen Themen, Ideen, Nöte, Hoffnungen, Projekte, Instrumente, Kompositionen, Bücher, Gedichte, Erfolge usw. einfach mit; das hatte jetzt schon prima funktionniert: z.B. spielte ein Gast eine gute halbe Stunde auf seiner Hang, oder eine Tänzerin sang und sprang, oder einer trug Gedichte von xy vor..
So soll auch die niedergehende Debatten- und Gesprächskultur wieder belebt werden. Alles ist erlaubt, aber nur friedlich und mit Respekt anderer Meinungen!
Debating Society!
24.2.2024, nikolaus.v.gayling-westphal@gmx.de, Tel 0178-6677005

Lesen, scheiben, musizieren, zuhören:
Immer donnerstags 20.15 Uhr im Schloss Ebnet
Ebnet im Dreisamtal
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Milosz Matuschek liest im Schloß Freiburg-Ebnet
Lesung und Diskussion zu kritischen Fragen der Zeit
Lesung im Ebneter Schloß am 8.2.24 um 20,15 Uhr – mit „Schlosswasser“ und Brezeln
Milosz Matuschek liest aus seinem neuen Buch:
Stromaufwärts zur Quelle –
Freischwebende Gedanken zur Dauerkrisenzeit
310 Seiten , ISBN-13: 9783758316364, 20 Euro
Buch erschienen 20.12.2023
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Seit Corona ist nichts mehr, wie es vielleicht nie war. Die Welt erlebt eine nie dagewesene ideologische Umgestaltung, zugleich grassieren Zensur und verengte Debattenräume. Milosz Matuschek antwortet auf diesen Prozess mit einem Gegenprogramm engagierter Texte und Analysen in klarer Sprache, die aufklären und wachrütteln sollen. Denn nur wenn wir der Realität ins Auge blicken, haben wir die Möglichkeit, diese mitzugestalten.
Auszug aus dem Buch:
„Betrachten wir nur die Begriffe und fragen uns, was noch dahintersteckt, außer zunehmend leere Hüllen.
Freiheit? Ein Privileg für Gehorsame.
Wahrheit? Das, was eine Nomenklatura dafür hält.
Berufsethos? Für viele gibt es nur noch Jobs.
Familie? Ein Regenbogenkonglomerat von Elter 1 und Elter 2 zur Nichtfortpflanzung.
Religion und Spiritualität? Ein räucherstäbchenhafter Kult der Selbstliebe.
Kultur? Ein ideologisches Influencertum.
Freie Wirtschaft? Der Beginn eines cliquenhaften Staatskapitalismus.
Bildung? Eine Ansammlung von schalem Diplomwissen.
Wir erleben gerade einen Kampf gegen das Menschliche selbst, einen Versuch, den Menschen zum gehorsamen Roboter zu verwandeln, wie es der Transhumanismus verheißt. Der vermeintliche Fortschritt gebiert so ein digitales Sklaventum. Die Menschheit mutiert unbeschwert in die Matrize des Metaversums hinein und hält die virtuellen Gitterstäbe für Mittel der Horizonterweiterung.“
https://www.freischwebende-Intelligenz.de – Seite von Milosz Matuschek
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Stromaufwärts zur Quelle im Schloss Ebnet
Nikolaus von Gayling-Westphal lädt zur Lesung von Milosz Matuschek
Wohin driftet diese Welt? Verstehen wir sie noch? Wenn sich Ausnahmezustände auftun und in immer neue Krisen münden, geht Orientierung oft verloren. Der Journalist, Jurist und Autor Milosz Matuschek ist in den letzten Jahren ein Chronist seiner Zeit geworden. Früher als Journalist im Mainstream und Autor von acht Büchern, schrieb er sechs Jahre lang Kolumnen für die „Neue Zürcher Zeitung“, bis er aus dem Mainstream ausschied. Seitdem schreibt er in seiner Publikation www.freischwebende-intelligenz.org über alles, worüber man sonst in den Zeitungen wenig liest: die Umgestaltung der Welt während Corona, die autoritärer werdende Politik, die sich immer weiter verengenden Debattenräume. Die besten Texte der letzten Jahre hat der in der Schweiz lebende Autor nun im Buch „Stromaufwärts zur Quelle. Freischwebende Gedanken zur Dauerkrisenzeit“ (BoD 2023) zusammengefasst. In der Kapelle von Schloss Ebnet liest er Teile daraus vor und bittet zur Diskussion und zum Gedankenaustausch.
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8.02.2024, 20.15 Uhr, Schloss Ebnet/Freiburg i Breisgau. Eintritt frei (Kollekte). Büchertisch vorhanden. Um Voranmeldung aus Platzgründen wird gebeten: gayling-verwaltung@gmx.de