Hartmannsweilerkopf

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(1) Blick nach Südosten zum Hartmannswillerkopf am 9.8.2010

Hartmannsweilerkopf/Vieil Armand – Todesberg/ Montaigne de la Mort

Der 956 m hohe Hartmannsweilerkopf (elsässisch Hartmannswillerkopf, französisch Vieil Armand) liegt am Beginn der „Route des Cretes“ in den Vogesen. Hier befindet sich eine der vier wichtigsten französischen nationalen Gedenkstätten zum 1. Weltkrieg, die 1932 vom Staatspräsidenten Albert Lebrun feierlich eingeweiht wurden:
– Hartmansweilerkopf im Elsass,
– Douaumont bei Verdun,
– die Dormans an der Marne
– Notre-Dame de Lorette in Artois
Am Hartmannsweilerkopf befindet sich ein Soldatenfriedhof mit 1264 Gräbern sowie eine imposante Krypta mit den Überresten Tausender unbekannter Gefallener und einer den französischen Heldenmut verherrlichenden Gedenkstätte mit Altären für Katholiken, Protestanten und Juden. Die Gedenkstätte wurde zuletzt 1998 restauriert zum 90. Jahrestag des Waffenstillstandes vom November 1918.
Der Berg wird auch „Montaigne de la Mort“ (Todesberg) oder „Mangeur d’hommes“ (Menschenfresser) genannt. Zwischen 25000 und 30000 Soldaten kamen hier ums Leben. Jahr für Jahr kommen 200000 Besucher, mehr als die Hälfte sind Deutsche. Von 90 km Schützengräben sind 60 km erhalten, sowie über 600 Bunker.

Militärisch bedeutend war der Hartmannsweilerkopf eigentlich nicht. Es ging 1915 darum, den östlich unterhalb des Berges gelegenen Aussichtsfelsen zu erobern, um von dort das Rheintal zu dominieren.  Zehntausende von Soldaten verrichteten unvorstellbare Arbeiten. Es gab nie einen Sieger: Die Franzosen konnten den Berg nie vollständig erobern. Und die Deutschen konnten den Feind nie vom Berg vertreiben. Bei Kriegsbeginn 1914/15 war der Hartmansweilerkopf deutsches Staatsgebiet. Weshalb das erste Einsickern französischer Truppen am westlichen Berghang als Beginn einer Befreiung begriffen wird. Dies ist wichtig für historische Bewertung der Auseinandersetzungen und das zu errichtende Historial: Was für die einen ein gerechter Krieg ist, ist für die andere Seite ungerecht.

 

 

Memorial am Hartmannsweilerkopf zum 100. Jahrestag

Zum 100. Jahrestag der deutschen Kriegserklärung an Frankreich am 3. August 2014 ist ein Treffen der Präsidenten Hollande und Gauck geplant, um den Grundstein für ein deutsch-französisches Museum zu legen. Dieses sog Historial mitsamt dreisprachigem animierten Lehrpfad soll an das furchtbare Kämpfen und Sterben zwischen 1914-1918 erinnern und auch die spätere „Amitié Franco-Allemande“ dokumentieren: „Wir haben in Deutschland un in Frankreich die besten Absichten, aber noch nicht die Kraft zu einem gemeinsamen Diskurs. Die Franzosen müssten in solch einer Auseinandersetzung akzeptieren, dass sich die Deutschen im Ersten Weltkrieg nicht als Aggresoren, sondern in einer Art Vorwärtsverteidigung gesehen haben“, so der Historiker Gerd Krumeich von der Uni Freiburg.
5.1.2014

 

Kann eine gemeinsame Gedenkkultur entwickelt werden?
Krumeich hegt große Zweifel, ob aus den großzügig mit EU-Geldern geförderten Projekten überhaupt noch etwas wird: „Es ist ein großes Problem, wie man deutscher und französischer Kriegstoter aus dem Ersten Weltkrieg gedenken kann, wie man es schaffen kann, am Hartmannsweilerkopf und andernorts eine gemeinsame Gedenkkultur zu entwickeln.“…. Alles vom 6.12.2013 bitte lesen auf
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/der-menschenfresserberg-zehntausende-starben-am-hartmannsweilerkopf-12689001.html

Völkerschlacht Leipzig
Hier wird vom „Vorzeigeprojekt“ für deutsch-französische Freundschaft gesprochen. In Leipzig war jetzt der 200 Jahrestag der Völkerschlacht. Da hab ich nichts von französisch-deutscher Freundschaft gehört. Und soweit wie ich weiß waren da mehr als 90000 Tote.
9.12.2013, W.Hochmuth

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