Regierungskampagne: Nudging

Die Impfkampagne „Ich schütze mich“ kostete ca 37 Mio Euro und die Energiekampagne „Damit wir gut durch den Winter kommen“ ca 40 Mio Euro. Frage 1: Lohnt sich dieser Aufwand im Hinblick auf Impfen und Energiesparen? Dazu müsste man eine Evaluation durchführen, von der bislang freilich noch nirgends berichtet wurde.
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Frage 2: Geht es bei diesen Kampagnen weniger um Information als um Nudging, d.h. um Umerziehung der Bürger? Kampagnen-Slogans wie „Damit ich alles gebacken bekomme“ , „Der Winter kommt“, „Weil meine Mama mich braucht und ich sie“ „Lasst uns alle zusammenhalten“ „Energie ist knapp und teuer“ , „Freiheit bewahren und unser Klima schützen“ , „Meine Disziplin ist unsre beste Medizin“ (Lockdown-Werbung 2020) und „Ärmel hoch“ haben einen Informationsgehalt von nahe Null. Vielmehr beschreiben und propagieren sie ein gewünschtes, irgendwie tugendhaftes Verhalten des Bürgers. Wie in der Werbebranche bewährt, wird vor allem auf Gefühle, Emotionen und Schuldzuweisungen des Bürgers abgezielt. Besonders makabres Beispiel aus dem Corona-Strategiepapier des BMI vom 16.3.2020 war „Wenn Du das nicht tust, dann stirbt Oma den Erstickungstot an Corona“.
Damit sind diese teuren Regierungskampagnen nicht sachlich informierend bzw. aufklärend, sondern manipulativ, bevormundend und demokratiegefährdend. Propaganda statt kreative politische Agenda

Aufgabe der staatlichen Exekutive als Dienstleister der Bürgers ist, diesem ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Wohlstand zu gewährleisten. Aufgabe ist aber nicht, über NGOs bzw. Think Tanks gemäß irgendwelchen Ideologien eigene Umerziehungskampagnen zu entwickeln und über die Medien zu verbreiten, die der Steuerzahler zudem noch teuer zu bezahlen hat – alleine für 2022 ca. 250 Mio Euro.
Desweiteren verraten die Kampagnen, daß die Ampel-Regierung den Bürger fast wie ein infantiles Wesen ansieht und nicht als mündigen, zu eigenverantwortlichem Handeln fähigen Menschen.
Die Umerziehung des Bürgers geschieht nicht nur über die hier angesprochenen Kampagnen, sondern auch über Internet-Plattformen wie Volksverpetzer.de und „Gegneranalyse.de, die über das „Zentrum Liberale Moderne“ gemanaged werden (3). Ob Medien-Kampagnen oder Internet-Plattformen, das Nudging wird vom Steuerzahler als dem „Genudgten“ finanziert – natürlich unter dem Vorwand, die Demokratie zu verteidigen und zu stärken.
22.11.2022
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4 mal gegen die Bürgerfreiheit (19.12.2022)
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Ende von Artikel „Regierungskampagne: Nudging“
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Beginn von Anlagen (1) bis (3)
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(1) Nudging: Steuerliches Millionengrab zur Umerziehung der Bürger
Die diversen Krisen der letzten Jahre dienen immer mehr Ministerien dazu, horrende Summen in Nudging-Kampagnen zu investieren, mit denen die Bürger zu tugendhaftem Verhalten „angestupst“ werden sollen. Zahlen tun dafür die Bürger selbst.

Vor allem das Gesundheitsministerium nutzt seit Corona die Gunst der Stunde, um nach vielen Jahrzehnten stiefmütterlicher Behandlung nun endlich auch im Konzert der Großen prassen zu können. Vor „Ich schütze mich“ lief bereits im Frühjahr 2022 die Kampagne „Impfen hilft“, ebenfalls zum Schnäppchenpreis von € 38 Millionen. „Ärmel hoch“ aus 2021 veranschlagte zwar „nur“ mit € 25 Millionen, war dafür aber Teil einer breit angelegten „begleitenden Informations- und Aufklärungsarbeit zur Corona-Schutzimpfung“, die im Jahr 2021 insgesamt € 287 Millionen verschlang. Da kann man nur noch müde darüber lächeln, dass die Lockdown-Werbespots mit Fremdschäm-Faktor 10 der „Besondere Helden“-Kampagne aus 2020 damals Empörung über die enormen Kosten von € 2 Millionen hervorriefen.

Von Werbung erwartet sich niemand akkurate Informationsvermittlung, da diese ohnehin im Sinne des zu bewerbenden Produkts gefärbt ist. Darum setzen Werbeagenturen schon seit vielen Jahren vor allem auf emotionale Bindung und sind dabei offen reduktionistisch tätig. Das in den 1960ern von der U.S. Navy entwickelte Designprinzip KISS („Keep it simple, stupid“) hat Schule gemacht. Während früher Anzeigen für Autos diese noch wortreich beschrieben, wurde der Einsatz von Text in der Werbung mittlerweile fast vollständig zugunsten von emotionalen Bildern aufgegeben. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Form der Werbung dumm ist, im Gegenteil, sie beruht auf jahrzehntelangen Erkenntnissen der Verhaltensforschung und -manipulation. Das mag beim Kauf von Seife vernachlässigbar sein, doch bei der Gestaltung von Regierungskampagnen ist diese Form der Manipulation demokratiegefährdend.

Gerade deshalb ist es aber geboten, die verschiedenen Kampagnen der Regierung nicht gesondert, sondern als gemeinsames Projekt zu verstehen. Die Formung des Bürgers zur tugendhaften Lebensweise nach Vorstellung der Verwaltungspädagogen findet an verschiedenen Fronten gleichzeitig statt. Dass die Wirtschafts- und Gesundheitsministerien daran so intensiv teilnehmen, ist nur die neueste Erscheinung dieses Prozesses. Das „Nudging“, das „Anstupsen“, der Bürger ist ein verhaltensmanipulativer Ansatz, der erstmals 2008 formuliert wurde und direkt Eingang in die Politik gefunden hat. Basierend auf Einsichten der Verhaltensforschung strebt Nudging offen danach, die Bürger zu tugendhaften Verhaltensweisen zu manipulieren.

In Amerika hielt Nudging unter Barack Obama großflächig Einzug in die Öffentlichkeitsarbeit der Regierung, in Deutschland ist vor allem das groß angelegte Projekt „Demokratie leben“, das Anfang 2015 rechtzeitig zur Flüchtlingskrise begann, und im Zuge dessen die Bürger zu „demokratischem Handeln und gegen rechtsextreme, fremdenfeindliche und antisemitische Tendenzen“ erzogen werden sollten, erwähnenswert. Mit knapp € 40 Millionen wurden damals „Modellprojekte gegen Islamfeindlichkeit, Antiziganismus, Antisemitismus, Homophobie, Transgender-Diskriminierung und Demokratieentwicklung“ gefördert. Die dafür geschaffenen Kategorien erinnern dabei frappierend an die Schlagwörter der auch heute omnipräsenten Kampagnen: „Chancen schaffen“, „Grenzen überwinden“, „Leben bewahren“, „Generationen verbinden“ und „Demokratie stärken“.
… Alles vom 22.11.2022 von David Boos bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/nudging-kampagnen-millionengrab-umerziehung/
 
David Boos ist Organist, Dokumentarfilmer und Journalist für den European Conservative und andere Magazine.

Einige Kommentare:
Auf Servus TV das ich sehr gerne schaue hat die Bundesregierung inzwischen für jede Werbeunterbrechung selbst einen langen Werbefilm für sog. ‚Erneuerbare Energien‘ gebucht. D. h. heder Werbeblock auf Servus TV wird inzwischen zu einem guten Teil von der Bundesregierung finanziert. Insbesondere die Werbung für ‚Erneuerbare‘ auf die ich mich beziehe wird vom Bundeswirtschaftsministerium finanziert, geht also auf das Konto von Habeck. Das gerade in Servus TV, einen der wenigen Sender die noch kritisch berichten, so extrem viel Werbezeit von der deutschen Bundesregierung gekauft wird wirft den starken Verdacht auf das Servus TV durch die damit verbundenen Werbeeinnahmen korrumpiert werden soll; also auf Linie der Bundesregierung gebracht werden soll.
22.11.2022, M.F.

Wirklich freiheitlich-demokratische Staaten lassen ihre Bürger in Ruhe und versuchen nicht dauernd, sie zu erziehen. Despoten haben schon immer versucht, mit Propaganda eine künstliches Wir-Gefühl zu schaffen.
22.11.2022, J.Sch.

Früher nannte man das staatliche Propaganda. Dieser Propaganda- und Umerziehungsapparat umfasst neben dem gesamten ÖRR immer mehr regierungsnahe Zeitungen, NGO´s und dubiose Vereine.
22.11.2022, Lud

Man muss dieses Geschehen in einem größeren, historischen Kontext analysieren. Die 68er und ihre Epigonen, die jetzt zentrale Machtpositionen in Staat und Gesellschaft besetzen, glauben irrigerweise Immer noch der Marxismus sei eine Wissenschaft mit der sie die Theoreme der Frankfurter Schule in die Praxis umsetzen können. In ihrem Selbstverständnis verstehen sie sich mehr oder minder explizit als 5. Siegermacht, die sich höchstmoralisch zu den vier Alliierten Siegermächten hinzugesellt hat, um den Prozess der Entnazifizierung und Umerziehung der Deutschen „ad infinitum“ fortzusetzen.
Damit befinden sie sich nicht nur auf der Siegerseite, sondern betreiben zudem ein lukratives, krisenfreies Geschäft – Kamof gegen Rechts – und scheuen sich nicht zunehmend übergriffig und unverschämt gegen die Staats-Bürger zu agieren.
22.11.2022, Ale

Alle diese Kampagnen sind abstoßend. Besonders schamlos jene „damit wir gut durch den Winter kommen“, die anfängt mit einer armen alten verwahrlosten Frau, in einer Küche aus den 50zigern. Das ist im reichen Deutschland, die grüne Vorstellung wie Alter nach einem arbeitsreichen Leben aussehen sollte. Diese alte Frau kann sich das tägliche Duschen bestimmt nicht leisten, vielleicht sogar nur einmal im Monat, ihr muss niemand das Sparen beibringen.
22.11.2022, Bou

Das ist doch nichts anderes als psychologische Kriegsführung.
Wer „Nudging“ betreibt, der will über andere herrschen und nicht etwa demokratisch regieren – statt mit dem Polizeiknüppel nun mit der Manipulation der Massen. Wo die zeitgemäße plump-infantile Rattenpsychologie dieser Kampagnen absehbar an ihre Grenzen stößt, werden „Dissidenten“ nicht mehr ermordet wie im Iran und anderswo, sondern wirtschaftlich vernichtet. Das ist der ganze Unterschied.
22.11.2022, Sch

„Das „Nudging“, das „Anstupsen“, der Bürger ist ein verhaltensmanipulativer Ansatz, der erstmals 2008 formuliert wurde und direkt Eingang in die Politik gefunden hat.“ Warum schreibt TE nichts über Merkels Nudge-Unit ‚wirksam regieren‘? Der Artikel ist auch schon nudging: https://www.deutschlandfunkkultur.de/arbeitsgruppe-wirksam-regieren-den-deutschen-einen-stups-100.html
22.11.2022, U.V.

Und unser Bildungssystem ist der erste Nudging-Schritt. MINT ist out. Genauso wie „Nach“denken und rationale Entscheidungen zu treffen. Schlechte Bildung auch im Sinn von eigenständigem Denken ist Voraussetzung für Nudging. Und Nudging ab Kindergarten, Macht über die Kinderbetten ist der Traum eines jeden Machthabers.
22.11.2022, Mau

Ich halte dies für verkappte Parteipropaganda, da damit insbesondere politische Themen, wie Jändering und Energie sparen transportiert werden.
Auch ist es im Endeffekt ein verdeckte Bestechung der Medien, sich doch regierungsnah zu positionieren, um diese Werbespots zu bekommen.
Werbung ist für viele Medien als Haupteinnahmequelle eine strategisch wichtiges Geschäft.
22.11.2022, Tho
Ende Kommentare

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(2) Der Bürger, das Kleinkind: wie die deutsche Regierung das Volk mit teuren Kampagnen zu erziehen versucht
Wer dachte, das politische «Nudging» der Deutschen sei mit dem Ende der Ära Merkel vorbei, hat sich getäuscht. Die Materialschlacht geht weiter.

Der grüne Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck machte jedenfalls beim Start seiner «Der Winter kommt»-Kampagne deutlich, dass es ihm nicht nur um die Information der Bürger geht: «Wir tragen den Wettbewerbsgedanken ins Land, wer den Energiewechsel jetzt am schnellsten, nachhaltigsten und damit am vorbildlichsten voranbringt.»

Nicht alle sind so überzeugt vom Preis-Leistungs-Verhältnis der beiden Grosskampagnen wie die behördlichen Auftraggeber und ihre geldverdienenden Auftragnehmer. Reiner Holznagel etwa, der Präsident des Bundesverbandes der deutschen Steuerzahler, findet scharfe Worte der Kritik: «Das sind rein politische Kampagnen, deren Informationsgehalt gegen null geht.»

Den Wirtschaftswissenschafter Jan Schnellenbach von der Brandenburgischen Technischen Universität beschäftigt indes vor allem die Frage nach dem Kontext der ministeriellen Kampagnen. Der Staat müsse die Bürger als rationale Akteure wahrnehmen, sagt er; das sei eine unhintergehbare Voraussetzung der Demokratie. Die Frage ist: Tut der deutsche Staat das? … «Was wir in den vergangenen Jahren zunehmend beobachten, sind manipulative Versuche der Präferenzbeeinflussung durch die Politik», sagt der Ökonom Schnellenbach: «Statt gefährliche Verhaltensweisen gesetzlich zu regulieren – was natürlich politisch kontrovers sein könnte –, versucht die Exekutive, bestimmte Verhaltensweisen zu ächten und andere Verhaltensweisen als vorbildlich darzustellen. Das führt im Ergebnis zu einer Moralisierung der Politik, die immer stärker wird.» Die Verantwortung für Missstände und Krisen werde dem (Fehl-)Verhalten der Bürger zugerechnet, während die Politik es versäume, bessere Rahmenbedingungen für alle zu schaffen.
… Alles vom 20.11.2022 von Susanne Gaschke bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/international/teure-kampagnen-wie-die-deutsche-regierung-die-buerger-erzieht-ld.1712273

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(3) Wenn der Aktivismus zur Bekämpfung politischer Gegner staatlich subventioniert wird
Unser Mediensystem ist zum Schlachtfeld geworden: Aktivistische Plattformen wie „Volksverpetzer“ und „Gegneranalyse“ dienen der Denunziation politischer Feinde. Finanziert werden solche Angriffe auch mit Steuergeldern – und das ausgerechnet über das Zentrum Liberale Moderne des Grünen-Politikers Ralf Fücks.
[…]
In rational diskutierenden Gesellschaften macht es keinen Sinn, epidemiologische Sachfragen wie die nach der Notwendigkeit einer Maskenpflicht zum Glaubensbekenntnis zu erklären. Letzteres ergibt hingegen sehr viel Sinn, wenn es die Unterscheidung von Freund und Feind ermöglichen soll. Es geht dann um die Definition von Zugehörigkeit und den Ausschluss feindlicher Elemente aus dem Diskurs. Ohne Orwellsche Begriffsverdrehungen wie „Zwang ist die wahre Freiheit“ kommt der Neo-Totalitarismus aber nicht aus:
Im Prinzip soll es weiterhin die Meinungsfreiheit geben, aber eben nicht für „Klimaleugner“ oder „Coronaleugner“. In den „Worten des Vorsitzenden Mao Tse-Tung“ von 1968 hörte sich das so an: „Alles, was der Feind bekämpft, müssen wir unterstützen; alles, was der Feind unterstützt, müssen wir bekämpfen.“
… Ales vom 24.11.2022 von Frank Lübberding bitte lesen auf
https://www.welt.de/kultur/plus242119813/Zentrum-Liberale-Moderne-Wenn-politischer-Aktivismus-staatlich-subventioniert-wird.html

https://gegneranalyse.de
https://www.volksverpetzer.de/
https://libmod.de/

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