Quarantäne für Kinder: Petition

Mit wieder steigenden Inzidenzen steigt auch die Anzahl der Quarantäneanordnungen für Kinder und Jugendliche wieder. In vielen Orten in Deutschland reicht ein einziger Covid-19 Fall in einer Klasse aus, um die ganze Klasse pauschal für 14 Tage in Quarantäne zu schicken.
Es treten auch die ersten Fälle auf, in denen ganze Schulen aufgrund nur weniger Fälle ganz geschlossen werden bzw. in den Distanzunterricht wechseln. In dieser Woche gehen mit Bayern und Baden-Württemberg auch die letzten Bundesländer in die Sommerferien, spätestens mit Schulbeginn wird dann die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Quarantäne geschickt werden deutlich ansteigen.
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Angesichts der Möglichkeit für alle Erwachsenen und alle Risikopersonen sich zeitnah impfen zu lassen, sowie der Möglichkeit Kontaktpersonen mittels hochsensitiver PCR-Tests engmaschig zu testen ist eine Quarantäneanordnung für Kinder und Jugendliche nicht mehr verhältnismäßig. Es müssen hier deutlich mildere Mittel als ein Freiheitsentzug zum Einsatz kommen. Das dies möglich ist zeigt das Vorgehen in Großbritannien, hier wird statt Quarantäne eine engmaschige Testung von Kontaktpersonen angeordnet. Eine erste, breit angelegte, Studie zeigt, dass die Verbreitung des Virus dadurch mindestens genauso gut eingeschränkt werden kann.
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Wir fordern daher:
⦁ Kinder und Jugendliche dürfen nicht aufgrund eines Kontakts mit einer mit Covid-19 infizierten Person in eine häusliche Quarantäne versetzt werden. Es müssen mildere Mittel wie z.B. engmaschige Testungen, eine erweiterte Pflicht zum Tragen von Masken oder erhöhte Mindestabstände zum Einsatz kommen.
⦁ Kinder und Jugendliche, die nachweislich mit dem Covid-19-Erreger infiziert sind, dürfen nur so lange isoliert werden, wie sie als ansteckend gelten können. Diese Zeit darf 14 Tage ab dem Datum der positiven Testung nicht überschreiten. Analog zur Isolierung für vollständig geimpfte Personen, die nachweislich infiziert sind, aber einen asymptomatischen Verlauf haben, muss ab dem 5. Tag nach dem Erregernachweis durch einen PCR-Test bei einem asymptomatischen Verlauf der Krankheit die Isolierungsanordnung aufgehoben werden, so ein abschließender negativer PCR-Test vorliegt.

Quelle: https://www.initiativefamilien.de/unsere-themen/kinder-und-familien-in-der-corona-pandemie/grundlegende-neubetrachtung-der-quarantaeneregelung-fuer-kinder-und-jugendliche-notwendig/
25.7.2021, Tobias Oelbaum, https://www.initiativefamilien.de/

Bitte jetzt die Petition unterschreiben:
https://www.openpetition.de/petition/online/aenderung-der-quarantaene-regelung-fuer-kinder-und-jugendliche
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Initiative Familien unterstützt diese Petition
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14 Tage Quarantäne für Kinder gesellschaftlich nicht tragbar
14 Tage Quarantäne für Kinder und Jugendliche nach aufgetretenen Coronafällen an Schulen – ist das gesellschaftlich tragbar? Nachdem mehrere Schulklassen der Schulen unserer Gemeinde mitten im Juli des Jahres 2021 nach Abschaffung der Maskenpflicht an den Schulen und Öffnungsschritten in vielen anderen Bereichen 14 Tage in Quarantäne geschickt wurden, ist dies ein Schlag ins Gesicht.
Man muss sich einmal klar machen, was das bedeutet: 14 Tage können sehr lang sein (ein ganzer Sommerurlaub lang), ohne Kontakte nach außen, möglichst separiert von der Familie (siehe Quarantäneanordnung) – ohne selbst krank zu sein.
Vielleicht haben Sie selbst Kinder und können nachvollziehen, was dies bedeutet, nachdem man als Kind die letzten eineinhalb Jahre für die älteren Generationen nahezu auf alles verzichtet hat.
Dies wäre dann auch das dritte Schuljahr infolge, in dem, wenn es zum September so weitergeht, kein adäquater Schulunterricht stattfindet. Das Ganze birgt einen Widerspruch in sich. Die Maskenpflicht wird abgeschafft, um die Situation für Kinder und Jugendliche zu erleichtern. Dies vermittelt den Kindern und Jugendlichen Entspanntheit und wieder mehr Vertrauen, sie haben das Gefühl, ernstgenommen zu werden. Gleichzeitig werden diese Kinder und Jugendlichen 14 Tage „weggesperrt“, wenn es zu neuen Fällen kommt, und wieder sind diese Bevölkerungsgruppen die Leidtragenden der Pandemie.
Wie kann es dazu kommen, dass die Maskenpflicht abgeschafft wird und – wenn es zu neuen Fällen kommt (und das wird in nächster Zeit wohl immer wieder passieren, wir werden damit leben müssen) – längst überholte Empfehlungen zur Absonderung wieder hervorgeholt werden? Ich sehe dies als absoluten Rückschritt im Vorgehen der Gesundheitsämter. Die Leidtragenden sind die Kinder und Jugendlichen und deren Familien.
Ein Frei-Testen nach ein paar überschaubaren Tagen der Quarantäne wäre der einzige Schritt in die richtige Richtung, unsere kommenden Generationen im Pandemie-Geschehen mit zu berücksichtigen und langfristige negative Folgen (Frustration, Ohnmachtsgefühl, Abwendung vom Glauben an unser System, psychische Beeinträchtigungen, Lernschwierigkeiten, Orientierungslosigkeit…) bei den Kindern und Jugendlichen und deren Eltern zu vermeiden.
28.7.2021, Marlen Geheeb, Grenzach-Wyhlen, BZ, Seite 22
https://www.badische-zeitung.de/ich-sehe-dies-als-absoluten-rueckschritt-im-vorgehen-der-gesundheitsaemter–203692040.html
Leserbrief zum Bericht „Wenn der Regelbetrieb zum Glücksfall wird“ (BZ vom 21. Juli).
https://www.badische-zeitung.de/boetzinger-schulklasse-muss-in-quarantaene–203552516.html

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Quarantäne-Petitionstext (Auszug)
Das schärfste Instrument in der Bekämpfung der Corona-Pandemie ist die Quarantäneanordnung für Kontaktpersonen von mit dem Virus infizierten Personen. Diese rein fremdnützige Maßnahme greift am Weitesten in die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen ein. Somit müssen die Hürden für die Anordnung einer Quarantäne besonders hoch sein. Mit fortschreitenden Impfungen verliert die Gefahr einer Quarantäne-Anordnung für viele erwachsene Personen an Bedeutung, da aktuell vollständig geimpfte Personen entsprechend der Vorgaben des RKI von Quarantäne-Maßnahmen ausgenommen sind . Kindern unter 12 Jahren steht diese Option nicht offen, da für diese Personengruppe noch kein Impfstoff zugelassen ist. Für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren hat die Stiko bislang davon abgesehen, eine allgemeine Impfempfehlung auszusprechen, da der zu erwartende milde Verlauf einer Infektion mit Corona in diesem Altersbereich nicht die noch unbekannten Risiken einer Impfung rechtfertigt. Dementsprechend wird eine Quarantäne-Anordnung bereits jetzt überwiegend für Kinder und Jugendliche ausgesprochen. Diese Ungleichbehandlung ist vor allem vor dem Hintergrund, dass die gefährdeten Personengruppen geimpft sind und somit der Hauptgrund für eine Quarantäne-Anordnung – der Schutz vulnerabler Gruppen – entfällt, nicht hinnehmbar.

Die Belastungen in der aktuellen Phase der Pandemie verschieben sich hin zu denjenigen, die sich nicht impfen lassen können bzw. hin zu dem Personenkreis, für den keine allgemeine Impfempfehlung durch die Ständige Impfkommission besteht. Diese müssen mit weiteren Einschränkungen wie z.B. einer erhöhten Testfrequenz oder einem eingeschränktem Zugang zu öffentlichen Angeboten rechnen, während sich geimpfte Personen auf weitere Lockerungen einstellen dürfen. Die Belastungen der Pandemie treffen damit erneut im besonderen Maße Kinder und Jugendliche. Eine Quarantäne ist hierbei mit die größte Belastung, die Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zugemutet wird. Es braucht daher eine grundlegende Neuregelung der Quarantäne- und Isolationsanordnung für Kinder und Jugendliche.

Wir fordern:
– Kinder und Jugendliche dürfen nicht aufgrund eines Kontakts mit einer mit Covid-19 infizierten Person in eine häusliche Quarantäne versetzt werden. Es müssen mildere Mittel wie z.B. engmaschige Testungen, eine erweiterte Pflicht zum Tragen von Masken oder erhöhte Mindestabstände zum Einsatz kommen.
– Kinder und Jugendliche, die nachweislich mit dem Covid-19-Erreger infiziert sind, dürfen nur so lange isoliert werden, wie sie als ansteckend gelten können. Diese Zeit darf 14 Tage ab dem Datum der positiven Testung nicht überschreiten. Analog zur Isolierung für vollständig geimpfte Personen, die nachweislich infiziert sind, aber einen asymptomatischen Verlauf haben, muss ab dem 5. Tag nach dem Erregernachweis durch einen PCR-Test bei einem asymptomatischen Verlauf der Krankheit die Isolierungsanordnung aufgehoben werden, so ein abschließender negativer PCR-Test vorliegt.
Kinder und Jugendliche sind in der Pandemie weit überdurchschnittlich und fast ausschließlich fremdnützig belastet worden. Dies darf sich nicht weiter fortsetzen.
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Andere europäische Länder zeigen, dass auch deutlich kürzere Quarantänezeiten oder auch der komplette Entfall der Quarantäneanordnungen nach einem Kontakt an der Schule möglich sind. So endet die Quarantäne in Dänemark nach 6 Tagen, wenn zuvor zwei Tests auf das Virus bei der betroffenen Person negativ waren. Noch einen Schritt weiter geht England, hier wird die Quarantäne komplett durch entsprechende engmaschige Tests ersetzt.

https://www.openpetition.de/petition/online/aenderung-der-quarantaene-regelung-fuer-kinder-und-jugendliche

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