Private Sparer werden enteignet

Die Zinssätze für Sparguthaben liegen unter der Geldentwertung, wir private Sparer werden somit permanent enteignet – das Gemeine daran: Man bemerkt es erst, wenn man sich von dem Ersparten etwas kaufen will. Die institutionellen Anleger hingegen nehmen bei der EZB billiges Geld zu 0,4% auf, um Griechenland-Anleihen zu kaufen, die 5% Zinsen bringen – von uns privaten Sparern über EZB und ESM garantiert.

Bei der Europawahl haben es die privaten Sparer in der Hand, diese systematische und schleichende Enteignung anzumahnen.
Es gabe einmal zwei Brüder, die tun beide Gutes.
Der eine hatte schon immer viel Erspartes auf der Bank. Als genügsamer Mensch machte nie Urlaub, ärgert sich aber zunehmend darüber, dass seine Sparbuchguthaben immer weniger wert sind. Nun erfährt er am Stammtisch: „Mit deiner Sparerei tust du Gutes und rettest Griechenland.“ 

Der andere Bruder spart nicht, sondern fährt dreimal im Jahr nach Griechenland in den Urlaub, um Sonne und Meer zu genießen. Mit diesem Dienstleistungsimport (aus deutscher Sicht importiert er ja die griechische Sonne in die Freiburger Bucht) tut er den Griechen Gutes.
25.4.2014

 

Die Griechenland-Verluste von ESM und EZB trägt der Steuerzahler
Jetzt wurden erstmals seit vier Jahren wieder griechische Staatsanleihen auf dem Kapitalmarkt gehandelt. Kanzlerin Merkel war in Athen, um den vermeintlichen Fortschritt auf dem Weg aus der griechischen Schuldenkrise zu begrüßen. Das ist kein Fortschritt. Das zeigt nur, dass internationale Finanzanleger künftige Risiken erfolgreich auf die Steuerzahler der Eurozone abwälzen konnten, denn jetzt stehen ESM und EZB für die griechischen Staatsschulden gerade. Die Verluste von ESM und EZB tragen die Steuerzahler. Deshalb können die Finanzanleger nahezu unbesorgt sein, obwohl die Fundamentaldaten nach wie vor alarmierend sind. Hedgefonds und Banken können griechische Anleihen als Rundum-Sorglos-Paket erwerben. Weil sie sogar fast fünf Prozent Zinsen kriegen, machen sie vor Freude Luftsprünge. Diese Zinsen zahlt im Endeffekt der Steuerzahler. Die Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt verschleiert eine große Umverteilung zu Lasten der deutschen Steuerzahler.
25.4.2014, Hermann Schillerwein, Bad Säckingen
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Griechenland hat kein Geld, Zinsen zu zahlen
Die institutionellen Anleger, Banken, reißen sich um die Anlagen, weil sie ein ausgezeichnetes Geschäft wittern. Sie leihen sich bei der EZB Geld für 0,5 Prozent Zinsen – und kaufen sich dafür diese Anleihen, die mit knapp fünf Prozent rentieren. Einen solchen Gewinn lässt man sich nicht entgehen. Eine Quote, von der Sparer träumen können. Aber ist das Risiko nicht sehr hoch? Natürlich nicht: Letztlich haften die EZB, die das Geld an die Banken verliehen hat, beziehungsweise der ESM und die europäischen Staaten für die Zahlung der Zinsen. Griechenland hat kein Geld, sie zu zahlen. Geld der Banken und ihr Gewinn sind sicher – und alle anderen Umstände sind so katastrophal wie vorher.
25.4.2014, Hans-Georg Deggau, Freiburg

Griechenland: Ein Wunder mit Fragezeichen
Fast vier Jahre nach dem finanziellen Kollaps ist Griechenland erfolgreich an den Kapitalmarkt zurückgekehrt. Doch nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme groß. …… Alles vom 11.4.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/ausland-1/griechenland-ein-wunder-mit-fragezeichen–83108364.html

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