Postmigrantische Gesellschaft

Die „Postmigrantische Gesellschaft“ lehnt den Begriff der Integration als Holschuld von Migranten ebenso ab wie den uralten Begriff der Heimat (siehe (2) unten). In die Projekte der Demokratieförderung werden per Gesetz große Finanzmittel – die Rede ist von weit über einer Milliarde Euro – gesteckt, um die Bürger (auch dieser Begriff gilt als verpönt) zu einer solchen neuen Gesellschaft umzuerziehen.
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Zunächst zur Integration:
Laut BpB (siehe (1) unten) gilt es, „in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft Zugehörigkeit und Identifikation für alle Bürger zu schaffen und zwar für jene, die sich an dieses bunte Deutschland nicht gewöhnen können, ebenso wie für Neu-Bürger“. Ein solches Statement ist unfreundlich für alle in diesem Land lebenden Menschen, es spricht drei Gruppierungen an:
– Was für ein bitterböses Statement über all die heimatverbundenen Bürger, „die sich an dieses bunte Deutschland nicht gewöhnen können“, an einen öffentlichen Raum mit Messerstecherei, Ehrenmord, Bahnsteigschubsen, Gruppenvergewaltigung und Freibad-Gegrapsche tagein tagaus.
– Was für ein ebenso bitterböses Statement über die vielen Migranten, die hier geboren bzw. aufgewachsen sind und sich über Jahre hinweg gut in die deutsche Gesellschaft und Kultur integriert haben – auch ihnen wird nun plötzlich angedroht, sich umgewöhnen zu müssen.
– Was für ein bitterböses Statement für die Migranten, die derzeit als „Neu-Bürger“ nach Deutschland kommen und gar nicht wissen, wohin – in welche Kultur, in welche Ordnung, in welche Form des Zusammenlebens – sie sich denn integrieren sollen.
Wie sollen sich Menschen in ein ideologisch-theoretisches Sozialkonstrukt, das real (noch) gar nicht existiert, geschweige gewachsen und verankert ist, integrieren bzw. in diesem orientieren und wohl fühlen können?

Nun zum zweiten Begriff, zur Heimat:
„Wir müssen den Begriff #Heimat positiv umdeuten und so definieren, dass er offen und vielfältig ist. „ Mit diesem Tweet von Nancy Faeser, Bundesministerin des Inneren und (pikanterweise) für Heimat, vom 17.5.2022 unterstellt sie z.B. den Menschen im der Lausitz, im Schwarzwald oder in der Eifel, daß sie (wer denn sonst?) ihren Heimatbegriff negativ besetzt hätten und sie diesen deswegen nun „positiv umdeuten“ müssen – was für eine arrogante und beleidigende Aussage der SPD-Ministerin. Mehr dazu siehe hier.
Die Ampel-PolitikerInnen sollen doch mal ins Ausland fliegen, um den Griechen, Japanern, Iranern, Schweden, US-Amerikanern, Russen, Türken bzw.  Spaniern besserwisserisch und voller Überheblichkeit anzuraten, sie mögen ihre Kultur und ihr  Zusammenleben „täglich neu aushandeln“ (Katrin Göring-Eckardt) und ihre Heimat endlich „positiv umdeuten“ (Nancy Faeser).

Wenn man „Integration ist eine Holschuld“ als Zielsetzung ablehnt, dann wird auch „Wissen ist eine Holschuld“ hinfällig. Und damit wird dann in letzter Konsequenz die seit der Aufklärung gültige Maxime „Sapere aude“ ausgehöhlt, die das Individuum selbst verantwortlich macht, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Eine so definierte „postmigrantische Gesellschaft“ bietet keine lebenswerte Umgebung. Die Folgen werden heute schon sichtbar: Immer mehr Leistungsträger kehren Deutschland den Rücken. Die Auswanderungsrate steigt kontinuierlich an. Übrigens – dies gilt für Menschen ohne wie mit Migrationshíntergrund gleichermaßen.
7.7.2022
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(1) Integration in der postmigrantischen Gesellschaft
Integration als Metanarrativ
von Naika Foroutan
Integration ist ein umstrittener Begriff. Versuche, diesen Begriff durch einen anderen zu ersetzen, sind bislang aber gescheitert. Stattdessen sollte der Versuch gewagt werden, den Integrationsbegriff nicht mehr nur einseitig auf Migranten und deren Nachkommen zu beziehen, sondern ihn auf die gesamte Gesellschaft auszuweiten.
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Ein solches übergeordnetes Leitbild soll dazu beitragen, dass die Integration in eine postmigrantische Gesellschaft gelingt. Integration wird somit zur Aufgabe der gesamten Bevölkerung, für die der Staat die Strukturen bereitstellen muss. Gleichzeitig ist Integration, Interner Link:wie oben beschrieben, selbst ein sinnstiftendes Metanarrativ (siehe Infokasten) mit Ausblick auf eine zukünftige Gestaltungsmöglichkeit der heterogenen postmgirantischen Gesellschaft, das aus den Teilsegmenten und Zielformulierungen der Teilhabe, Partizipation, Chancengleichheit und Zugehörigkeit zusammengesetzt ist. Ziel dieses Metanarrativs ist es, das politische System zu einer Strukturveränderung zu führen, die Diskriminierung und gesellschaftliche Ungleichheit überwindet und dadurch den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Die Großerzählung „Integration“ lautet dann, dass es gelingt, in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft Zugehörigkeit und Identifikation für alle Bürger zu schaffen und zwar für jene, die sich an dieses bunte Deutschland nicht gewöhnen können, ebenso wie für Neu-Bürger und dies über das Rechtliche und Individuelle hinaus.
Dieser Text ist Teil des Kurzdossiers Interner Link:“Die Einheit der Verschiedenen: Integration in der postmigrantischen Gesellschaft“.
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/205183/die-einheit-der-verschiedenen-integration-in-der-postmigrantischen-gesellschaft/
… Alles vom 20.4.2015 bitte lesen auf
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/205197/integration-als-metanarrativ/

 

(2) Umgestaltung der liberalen Gesellschaft in eine „Postmigrantische Gesellschaft“
Mit Steuergeld-Milliarden die Öffentlichkeit (um)erziehen
Allerdings ist auch ohne vollständige Umsetzung der Forderungen (Demokratieförderung) eine Dynamik zu erwarten, die die Umgestaltung Deutschlands in die „Postmigrantische Gesellschaft“ vorzeichnet. Der elementare Schritt für diese Agenda ist das Framing aller gewünschten Maßnahmen mit den Begriffen „Soziale Gerechtigkeit“, „Antirassismus“ und „Vielfalt“. Kühn wird der eigene Lobbyismus als Einsatz der „Zivilgesellschaft“ für „Demokratie“ und „Integration“ verkauft. Das alles läuft nach dem Prinzip geschickter Verschleierung mittels schön klingender Sprachverwirrung. Niemand kann, solange er sich von diesen Sprachtricks blenden lässt, etwas gegen die Förderung der „guten Sache“ einwenden. Die illiberale, radikale Programmatik verdeckt sich geschickt mittels ideologischer Aufladung hinter diesen Begriffen. Das Ergebnis ist woke Identitätspolitik, die dann zur Durchsetzung eines „therapeutischen Totalitarismus“ verwendet wird (Bari Weiss).
Nach der Umgestaltung der „Integrationspolitik“ durch den Nationale Aktionsplan Integration (NAP-I)
https://www.achgut.com/artikel/integrationspolitik_die_freundliche_uebergabe
stellt diese Agenda zur „Demokratieförderung“ nun einen weiteren Schritt zur politischen Ermächtigung der Lobby-Organisationen dar, die sich selbst als „Migrantenorganisationen“ bezeichnen. Diese Ermächtigung ist bereits in der sogenannten „Antirassismus-Agenda 2025“ der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO)
https://bundeskonferenz-mo.de/aktuelles/antirassismus-agenda-2025
zu erkennen. Der übergeordnete Rahmen ergibt sich aus dem Bekenntnis zur Umgestaltung der liberalen Gesellschaft in eine „Postmigrantische Gesellschaft“.
https://www.bpb.de/themen/migration-integration/kurzdossiers/205197/integration-als-metanarrativ/

Die „Postmigrantische Gesellschaft“ zeichnet sich dadurch aus, dass eine kleine Clique woker Aktivisten die Politik in allen Fragen beeinflussen und mit Milliarden an Steuergeld die Öffentlichkeit (um)erziehen soll. Dazu gehört unter anderem die Umgestaltung der öffentlichen Kultur sowie die schrittweise Implementierung von „Diversity-Maßnahmen“. Diversity-Maßnahmen bzw. „interkulturelle Öffnung“ sind Codewörter für Quotenregeln und damit verbundener rassistischer Diskriminierung aufgrund von Herkunft in jedem Berufsfeld.

Klassische Integration unerwünscht
Die Aktivisten der postmigrantischen Lobbygruppen erwarten nicht, dass (alle) ihre Forderungen erfüllt werden. Nur so können sie weiterhin sich als marginalisiert inszenieren. Sie argumentieren, dass man nicht konsequent umsetze, wozu man angeblich verpflichtet sei. Das ist Teil ihres Aktivismus ähnlich wie bei anderen Gruppen. Der entscheidende Punkt ist, dass immer mehr sogenannte Integrations-, Antirassismus-, Demokratie- und Empowerment-Projekte gefördert werden und Einfluss in die Hände der identitätspolitischen Aktivisten und der verbundenen Gruppen gelangt (DeZIM, Neue Deutsche Organisationen). Bei genauer Untersuchung entpuppen sich diese Projekte als Programme zur religiösen Desintegration, linksradikaler Identitätspolitik, Geschichtsfälschung und zur Etablierung von Gegengesellschaften.
Die postmigrantischen Aktivisten aus Wissenschaft und „Zivilgesellschaft“ machen kein Geheimnis daraus, dass klassische Integration in die Mehrheitsgesellschaft nicht erwünscht ist. Integrierte Migranten und Islamismusgegner werden als Verräter diffamiert. Diese Aktivisten sind in Medien und Wissenschaft sehr gut vernetzt und verstehen es, wie sie sich für ihren politischen Machtanspruch als Opfer inszenieren können. Gleichzeitig stört sich fast niemand daran, dass sie eine liberale, gleichberechtigte Gesellschaft verachten und sogar abschaffen wollen.
… Alles vom 4.7.2022 von Adrian Müller bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/die_woke_antirassismus_agenda_2025

Einige Kommentare:
Diese staatliche Finanzierung bestimmter Gruppen
hat mit “Demokratie” nichts zu tun. In den meisten Ländern der sog. Dritten Welt sind tribale Strukturen politisch entscheidend, letztlich Clans oder Großfamilien. Wer aus einem bestimmten Stamm kommt und ein politisches Amt erklommen hat, steht in der Verpflichtung, Leute seines Stammes öffentliche Arbeitsplätze zu beschaffen, egal ob sie dazu qualifiziert sind oder nicht. Nichts anderes geschieht in der deutschen politisch-ethnischen Stammesgesellschaft. Das Kriterium Leistung hat ausgedient, heute geht es nach Frauen-Quote und Parteizugehörigkeit, und innerhalb dessen neuerdings nach ethnischer Herkunft. Ob CDU/CSU, SPD oder FDP – jede Partei schmückt sich mit mindestens einer Person of Colour. Früher hiess es, dass die Gleichberechtigung der Frauen erst dann erreicht sei, wenn unqualifizierte Frauen Chefposten erreichen. Mit Blick zB auf die Leitung des BMVg ist das schon lange (über)erfüllt. Jetzt gilt das in erweitertem Sinne für Alle, die sich einen Opferstatus erkämpft haben..
4.7.2022, RMP

Die Ablehnung der Integration in die Mehrheitsgesellschaft
bedeutet die Ablehnung der Mehrheitsgesellschaft an sich, sowie die Ablehnung der Werte der Mehrheitsgesellschaft wie Demokratie, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, Humanismus, Toleranz. Die Ablehnung entspricht einer Aufforderung zum Kampf gegen die Mehrheitsgesellschaft, zum Kolonialismus in Europa, einer Aufforderung zu einem Kulturkampf gegen die europäische Zivilisation, einem eliminatorischen Rassismus gegen die Völker Europas, welche durch fremde Völker ersetzt werden sollen. Diese Konzepte weisen starke inhaltliche Parallelen zum Nationalsozialismus aus, nur “bunt und vielfältig” verpackt. Es gibt “braune Nazis”, “rote Nazis” und nun neu im Angebot: “bunte Nazis”.
4.7.2022, T.S.
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