Parkplaetze zu Wohnungen

Offener Brief von ECOTRINOVA an Herrn Martin Horn, Oberbürgermeister von Freiburg, zu: Die Entscheidungen für einen teuren Riesen-Neubaustadtteil Dietenbach auf der „grünen Wiese“ zur Gemeinderatssitzung 24.7.2018 stoppen. Wohnraum statt Auto-Parkplatz-Orgie im Behördenviertel Freiburg-Herdern. Erschlossener zentrumsnaher Wohnraum für 1000 bis 1500 Menschen möglich. Weiterer ökosozialer „Baustein“ anstelle Neubaustadtteil auf der grünen Wiese.
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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,
sehr geehrter Herr 1. Bürgermeister von Kirchbach,
sehr geehrte Frau Umweltbürgermeisterin Stuchlik,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Professor Dr. Haag,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Breiter,
mit demselben dreizeiligen unteren Betreff hatten wir, der gemeinnützige ECOtrinova eV., ein Verein für Vereine, Umwelt-Fachbüros und engagierte MitbürgerInnen am 8.1.2015, also vor dreieinhalb Jahren an den OB, die Bürgermeisterriege und den Gemeinderat geschrieben. Es gab große Presse-Berichterstattung u.a. mit Foto des Gebietes in der Badischen Zeitung und später in „Der Sonntag“ sowie einigen Zuspruch in der Öffentlichkeit und z.T. aus dem Gemeinderat. Getan hat sich dem Vernehmen nach nichts Konkretes. In den Perspektivplan ist es jedoch auch mit unserer Unterstützung pauschal etwas erkennbar mit anderen Gebieten in Herdern-West eingeflossen. Ein Potenzial für Wohnbebauung im Behördenviertel Freiburg-Herdern war jedoch mindestens seit 2004 nach unver-öffentlichter Bauflächen-Gesamtstudie für die Stadt bekannt. Wir riefen dann Mitte 2015 die Regie-rungspräsidentin Schäfer schriftlich um Hilfe, die jedoch antwortete, sie könne nicht helfen, die Behörden dort seien eigenkompetent, was Bauen und mehr Platz machen fürs Wohnen betreffe.

Derweil sprach sich der Bürgerverein Herdern für Wohnbebauung auf den Parkplätzen aus. Als sich dennoch beim Gemeinderat und bei der Stadtverwaltung zu unserer Empörung nichts Konkretes regte, was uns im Januar 2018 informell bestätigt wurde, haben wir Anfang 2018 den Ministerpräsi-denten Kretschmann per Brief um Hilfe gerufen, weil ein Großteil der Behörden im Behördenzentrum Freiburg-Nord (Herdern) Landesbehörden sind. Für ihn antwortete kürzlich das zuständige Finanzministerium aufschlussreich u.a.:
Das Land habe bereits im Juni 2016 seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt Verkauf von Teil-flächen des landeseigenen Grundstückes an der Stefan-Meier-Str., falls bundeseigene Teilflächen auch verkauft würden. Die Voraussetzung für die Veräußerung für Bund und Land sei die Durch-führung einer Machbarkeitsstudie für die Wohnbebauung durch die Stadt Freiburg, die jedoch noch nicht vorliege. Also liegt u.E. der „Schwarze Peter“ derzeit bei der Stadt.
Die vom Land benannten weiteren Hemmnisse Denkmalschutz (für ein paar der Gebäude) und feh-lende Unterbringungsalternativen können nicht ernsthaft im Wege stehen, da die meisten Behör-den ja verbleiben könnten und Wohnen auch bei Denkmalschutz üblich ist. Zudem können Behör-den heutzutage dank Umstellung auf elektronische Akten zusammenrücken und einen Teil der Gebäude zum Wohnen bereitstellen. „Historische Akten“ könnte wie sonst üblich als Mikrofilme ins Schauinslandbergwerk. Das Hauptpotential liegt jedoch in Neubauten auf den Parkplatzgeländen, wie ECOtrinova e.V. schon 2015 kursorisch vorprüfte mit 4-stöckigen eingepassten Wohnblocks, die aus heutiger Sicht 5-stöckig sein sollten und bezahlbaren Wohnraum erbringen müssten.
Das Hemmnis seitens des Landes, man habe kein Geld für Unterbringungsalternativen, ist unpas-send. Der Verkauf von Flächen erbringt Mittel zum Zusammenrücken für mehr Wohnen.
ECOtrinova e.V. ist empört über das Liegenlassen und nun mindestens 14-jährige Verzögern solcher Wohnraumchancen. Es ist nicht das einzige Gebiet, wo unserem Eindruck nach Ähnliches geschieht, man schaue z.B. nach Haslach-Schildacker, wofür zumindest sehr interessante Gesamt-Planungen schon vor Jahren im Gemeinderat bereits vorlagen.
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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Dame und Herren der „Bürgermeisterriege“:
Das Behördenzentrum Nord ist nur eine der vielen realen Möglichkeiten, welche die fehlgeleite-ten Entscheidungen des Gemeinderats für einen sehr teuren Riesen-Neubaustadtteil Dietenbach auf der „grünen Wiese“ jetzt zur Gemeinderatssitzung am 24.7.2018 hinfällig machen sollten! Zahlreiche große und kleine Umwelt- und Naturschutzverbände haben Ihnen bzw. Ihren Vorgän-gern im Frühjahr 2018 eine Dokumentation zukommen lassen. Offensichtlich be- und verhindert die Konzentration von sehr viel Personal und Mitteln und Arbeitszeit auch des Gemeinderates auf „Dietenbach“ und damit beabsichtigtes Vertreiben von Landwirtschaft, dortiges Waldabholzen usw. die besseren nach Baugesetzbuch vorrangigen Alternativen fürs Wohnen im Innenbereich.
Freundliche Grüße,
Dr. Georg Löser, ECOtrinova e.V., gemeinnütziger Verein, Freiburg i.Br., Vorsitzender, 9.7.2018

Dr. Georg Löser
Vorsitzender
ECOtrinova e.V.
VR Freiburg i.Br.
Post: Weiherweg 4B
D-79194 Gundelfingen
ecotrinova@web.de
www.ecotrinova.de

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