Parkinson-Erkrankter Kaschper

„Da erscheint ein Kaschper am Fenster und ruft ‚Habemus Papam‘, dass so mancher befürchten musste, diese Figur sei der neue Papst und schon den Fernseher ausschalten wollte“. So Dr. Dr. Michael N. Ebertz (60), Professor für Religionssoziologie an der Katholischen Hochschule Freiburg über den an Parkinson erkrankten Kardinal Jean-Louis Tauran (70) in einer öffentlichen Podiumsdiskussion. Ein alter chronisch Kranker Mensch als „Kaschper“ und „Figur“.  

 

Podiumsdiskussion: „Habemus papam?!“
Unter dem Thema „Habemus papam?! Welchen Weg wählt die Kirche?“ steht eine Podiumsdiskussion in der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg am Freitag, 15. März, 20 Uhr. Auf dem Podium sitzen Michael N. Ebertz (Religionssoziologie Freiburg), Ulrich Ruh (Herder Korrespondenz, Freiburg), Elisabeth Schieffer (Dekanatsreferentin, Freiburg) und der Freiburger Theologieprofessor Peter Walter (Systematische Theologie). Moderator der Diskussionsrunde ist Thomas Herkert. Die Veranstaltung in der Wintererstraße 1 ist kostenlos, Anmeldung unter 80761/319180 oder mail@katholische-akademie-freiburg.de.
13.3.2013, www.badische-zeitung.de

„Ein Jesuit singt nicht“, 17.3.2013, www.der-sonntag.de

So schafft man keinen Kulturwandel
Wenn er (Ebertz) die Zeremonie selbst für antiquiert hält, dann ist das nachvollziehbar. Aber einen vom Alter gezeichneten, sichtlich ergriffenen Kardinalprotodiakon als „Kaschper“ zu verunglimpfen, zeugt von Mißachtung der Würde, die auch gesundheitlich angeschlagenen Menschen zukommt. … Die Werbung gaukelt und tagtäglich vor, dass es nur top fitte Alte gibt; gesundheitlich angeschlagene Alte werden aus dem öffentlichen Bewußtsein verdrängt – und jetzt in einer Katholischen Akademie sogar lächerlich gemacht. So schafft man keinen positiven Kulturwandel in der Kirche, um den es letzlich bei der Tagung ging.
24.3.2013, Hans Lipp, Freiburg

Befremdliche Äußerungen von Prof Ebertz
befremdet hat mich die Äußerung von Professor Ebertz über den Kardinalprotodiakon als „Kasper“, da sollte er einem älteren Menschen bei der Papstwahlverkündigung schon eine gewisse Aufregung zugestehen. Und von „Operetten-Staffage“ in der Liturgie zu sprechen, ist eine Beleidigung aller, die sich um eine ansprechende Gottesdienstform bemühen. Für jemanden, der an einer katholischen Fachhochschule lehrt, würde ich mir etwas mehr Mitgefühl und vor allem ein ‚hörendes Herz‘ wünschen, denn wir sind alle ‚Kirche‘ und gehen einen gemeinsamen Weg.
24.3.2013, Anna-Maria Hildebrandt, Badenweiler

Auffallen, um in die Medien zu gelangen
Um die eigene Unfähigkeit zu caschieren und um dennoch in die Medien zu gelangen, greifen Künstler wie Wissenschaftler zu Gewalt – zu körperlicher, psychischer oder verbaler Gewalt, die schockieren muß. Ein Filmregisseur läßt auf das Kreuz pinkeln, ein Maler malt den Herrgott so pervers wie möglich, ein Buchautor suhlt sich in kath. Mißbrauchsorgien, ein Theaterintendant inszeniert einen Geschlechtsverkehr auf dem Altar, ein Buchautor läd ein zum Doppelmord im Beichtstuhl. Und über Twitter, Facebook und Youtube wird alles rasch aufs heimische Display transportiert. Da passt es, einen aufgrund von Parkinson Zappelnden als Kaschper zu verhöhnen, zumal es nicht der Rentner aus der Nachbarschaft ist, sondern ein 70jähriger katholischer Kardinal. Bleibt zu hoffen, dass diese furchtbare Nervenkrankheit den nur 10 Jahre jüngeren Soziologieprofessor Ebertz verschonen wird.
24.3.2013, Maria Schulte

Völlig unangebrachte Häme
Mit Interesse habe ich diesen Artikel gelesen, zumal er über eine Institution berichtet, die nicht gerade zu den erzkonservativsten im Lande zählt. Mit Verärgerung habe ich aber gelesen, dass ein Soziologieprofessor offensichtlich nicht in der Lage ist, eine ARD-TV-Sendung zu verfolgen, in der der Moderator Gottlieb mindestens zweimal darauf hingewiesen hat, dass nach Öffnen des Vorhanges eben nicht der neue Papst erscheint, sondern ein besoderer Würdenträger aus Frankreich, von Papst Benedikt XVI. ausgewählt. Dieser werde dann das „Habemus Papam“ verkünden und den Namen des künftigen Oberhirten. Weiterhin sollte einem aufmerksamen Beobachter auffallen, dass dieser Herr offensichtlich an einer neurologischen Erkrankung leidet und es sich demnach nicht um einem „Kaschper“ handeln konnte. Somit ist hier also eine beachtliche Häme unangebracht gewesen, zumal diese nicht zu den christlichen Tugenden zählt.
24.3.2013, Hansjörg Schmitt, Rheinfelden

Schon Kindern bringt man Respekt bei
Zu der Veranstaltung in der Katholischen Akademie am Freitag, den 15. März, von der Sie mit dem Artikel mit der Überschrift „Ein Jesuit singt nicht“ berichtet haben, gäbe es einiges anzumerken. Einen Pumkt möchten wir herausgreifen: Der Kommentar von Professor Ebertz zur Verkündigung der Papstwahl: „Da erscheint ein Kaschper am Fenster und ruft ‚Habemus Papam‘, dass so mancher befürchten musste, diese Figur sei der neue Papst und schon den Fernseher ausschalten wollte“. Täglich bemühen wir uns, unsere Kinder zu Respekt vor anderen menschen, besonders auch vor älteren Menschen zu erziehen. Diese Häme zeugt von wenig Respekt, gerade von einem katholischen Theologen würden wir diesen eigentlich erwarten.“
24.3.2013, Thomas und Monika Birkenmaier, Freiburg

 

 

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