Papst zum Krieg: Weisse Fahnen

Papst Franziskus ruft in einem Interview (1) mit dem italienischsprachigen Schweizer Rundfunk RSI die Beteiligten im Ukrainekrieg zu Friedensverhandlungen auf. Er meint, „dass der Stärkste derjenige ist, der die Situation betrachtet, an die Menschen denkt, den Mut der weißen Fahne hat und verhandelt“. Endlich Worte, die seinem Anspruch als Friedenspapst gerecht werden.
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Papst Franziskus hat recht, wenn er mit „Zum Krieg gehören immer zwei“ (2) der Ukraine nicht einseitig die Opferrolle und Russland nicht ebenso einseitig die Rolle des Aggressors zugesteht. Er folgt damit der zunehmenden Zahl von Historikern, die den Beginn des Ukrainekrieges vom 24.2.2022 (Einmarsch von Russland) zum Jahresende 2014 (Ukraine verletzt Minsk-Abkommen; zwischen 2014 und 2022 über 14.000 tote Südukrainer durch die ukrainische Armee) datieren.
Derlei Friedensrhetorik steht dem Papst gut (3). Nun wäre es folgerichtig, wenn sich der Papst ins Flugzeug setzt und von Rom nach Moskau fliegt, um dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill von seiner Friedensmission zu überzeugen.
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Fabio de Masi (Linke) beschreibt die Kernaussage des Papstes so: „Eine Verhandlung, um das Leben der eigenen Bevölkerung zu schützen und einen noch größeren Verlust an Souveränität zu vermeiden, ist keine Schande“ (5).
10.3.2024
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Ende von Beitrag „Papst zum Krieg: Weisse Fahnen“
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Beginn von Anlagen (1) – (4)
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(1) Ukraine – Mut zur weissen Fahne – Papst
Die Ukraine sollte nach Worten von Papst Franziskus den Mut haben, die „weiße Fahne“ zu hissen und ein Ende des Krieges mit Russland auszuhandeln. Er denke, „dass der Stärkste derjenige ist, der die Situation betrachtet, an die Menschen denkt, den Mut der weißen Fahne hat und verhandelt“, sagte Franziskus in einem am Samstag vom Schweizer Sender RSI veröffentlichten Interview. „Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln“, sagte Franziskus.

Franziskus warf die Frage auf, wie viele Tote es bei dem Krieg am Ende geben werde und erklärte, man sollte unter Einbeziehung internationaler Mächte und eines Vermittlers ins Gespräch kommen. „Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird“, sagte der Papst. In einem anderen Teil des Interviews, in dem es um den Krieg zwischen Israel und der Hamas ging, sagte er: „Verhandeln ist niemals eine Kapitulation.“
,,, Alles vom 10.3.2024 bitte lesen auf
https://www.welt.de/politik/ausland/article250491176/Ukraine-Mut-zur-weissen-Fahne-Papst-Aeusserungen-stossen-auf-scharfe-Kritik.html
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Einige Kommentare:
Das Oberhaupt der katholischen Kirche setzt sich für den Weltfrieden ein. Wie kann er nur … Und stellvertretend für Deutschland empören sich natürlich die üblichen Verdächtigen wie Kiesewetter und Göring-Eckhard. Das Statement von Panzer-Toni ist sicher schon in Arbeit. E.R.
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Über die Gründe für diesen Krieg, die nicht so offensichtlich sind wie sie immer dargestellt werden, kann man viel spekulieren. Die tägliche Zerstörung in der Ukraine und das große Leid in der Bevölkerung sowie die vielen Toten, die sind real sichtbar. Einen Sieg der Ukraine gegen Rußland wird es, trotz aller Unterstützung der westlichen Staaten nicht geben. Deshalb hat der Papst mit seiner Meinung die Lage richtig eingeschätzt, wie sehr viele in der Bevölkerung auch. K.N.
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Recht hat er der Herr Papst. Das sieht man auch an den hier genannten Reaktionen der Kriegstreiber-Truppe: Göring-Eckert, Kiesewetter und eine Dame der evangelischen Kirche. Sie nennen sich Christen, haben aber von der christlichen Botschaft nichts verstanden. Sie schweben in Phantasiewelten, die es nie gab oder die nie wieder zurückkommen werden. Wenn Herr Selensky meint: „er wolle zwar Frieden. Er fordere aber den Abzug russischer Truppen aus der gesamten Ukraine und die Wiederherstellung der ukrainischen Staatsgrenzen.“, dann muss er und müssen wir Mitläufer bis zum Ende des übernächsten Atomkriegs warten, wenn es uns dann noch gibt. E.H.
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Ich stimme Papst Franziskus in dieser Sache voll und ganz zu! Nur so bekommen wir endlich ein Ende des Sterbens und Tötens und der Zerstörung! Im März 2023 stand man kurz vor einem Vertrag bei den Gesprächen in der Türkei. Durch Kriegstreiber wie Boris Johnson und Victoria Nuland wurde eine Einigung sabotiert. Stattdessen haben wir nur ein ständige Eskalation, immer heftiger, immer mehr Tote. Daher ist es allerhöchste Zeit, endlich jenen Weg einzuschlagen, den Papst Franziskus vorschlägt. T.S.
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in den besetzten Gebieten kann man sich offenbar gut mit der Situation anfreunden oder findet die sogar besser als die ukrainische Regierung. Ist immer schön einfach zu glauben, dass die Bevölkerung in der Ostukraine mit Gewalt gezwungen wird russische Staatsbürger zu werden. Dabei war die dortige Bevölkerung bereits vor dem Krieg mehrheitlich russischsprachig und russischorientiert und wollten mit Regierung in Kiew nichts zu tun haben. I.F.
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Der vernünftigste Vorschlag seit langen, man muss sich doch endlich mal fragen wie kann man deeskalieren. Die Hunderttausende von Toten ist dieser Krieg ja nun wirklich nicht wert. Die Ukraine wird vielleicht Territorium abgeben das sie wahrscheinlich ohnehin nicht zurück erobern kann. Im Westen wird behauptet, dass falls Putin gewinnt die Ukraine vom Erdboden getilgt würde. Aber ist das wirklich wahr? Würde Putin die Einwohner der Ukraine deportieren oder komplett ermorden lassen? Das erscheint mir eher Nonsens. Man erinnere sich nur Deutschland wurde nach dem 2. Weltkrieg geteilt und ist heute dennoch friedlich wiedervereinigt. Manche Wege zum Ziel dauern eher länger, dafür wird aber den betroffenen Menschen viel Elend und Leid erspart. Insofern hat der Papst recht. Nur Verhandlungen können diesen Konflikt befrieden, Waffenlieferungen werden ihn nur weiter eskalieren und zum sinnlosen Tod von weiteren Hunderttausenden Menschen auf beiden Seiten führen. Ch.H.
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Ein vernünftiger Mann, was selten geworden ist. Was solls: dann sterben eben noch ein paar Zigtausende Menschen, bis man zu der heutigen Erkenntnis gelangt. Aus Sicht unserer Bellizisten absolut verantwortbar. Es ist erschreckend, wie wenig Menschenleben inzwischen wert sind.
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Heute Morgen um 7 Uhr im Deutschlandfunk: Auch der Papst ist besorgt über die schlimme Entwicklung in der Ukraine. Und soll sinngemäß gesagt haben, es sei keine Schande die weiße Flagge zu hissen und in Friedensverhandlungen einzutreten. Wie wahr. Interessant ist aber, dass dies an die Adresse Selenskyjs geschah, obwohl es auf russischer Seite mehr Tote gibt.
Aber anscheinend ist die Erkenntnis bis ins ferne Rom vorgedrungen, dass die Anzahl der Kriegstoten nicht entscheidend ist wie ein Krieg endet. Siehe Resultat des letzten Weltkriegs, der ebenfalls auf russischer Seite am meisten Tote forderte, aber letztlich die rote Flagge auf dem Brandenburger Tor wehte. Doch Berlin scheint schon wieder auf den Endsieg zu setzen. Seltsam ist, dass die Mahnung des Papstes zumindest im Südwestfunk bis zu dieser Stunde noch keine Erwähnung fand. Zumindest an einem Sonntag sollte man das erwarten dürfen.
10.3.2024, A. Künstle
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(2) Papst ruft Ukraine zur Kapitulation auf
Papst Franziskus hat die Ukraine in einem Interview mit dem Schweizer Rundfunk mehr oder weniger direkt dazu aufgerufen, endlich zu kapitulieren, um so das sinnlose Schlachten zu beenden und dem Frieden eine Chance zu geben.

In einem Interview mit dem italienischsprachigen Schweizer Rundfunks RSI, ruft der Papst alle dazu nun endlich ehrlich und entschlossen auf, im Ukrainekonflikt zu Friedensverhandlungen überzugehen. Besonders die Ukraine und ihre Verbündeten sollten nun Einsicht zeigen: „Wenn du deine Niederlage siehst, wenn du siehst, dass es nicht weitergeht, muss man den Mut haben, zu verhandeln.“ Derjenige sei moralisch stärker, „der die Lage erkennt, der ans Volk denkt und den Mut zur weißen Flagge hat, zum Verhandeln“ so Franziskus unmissverständlich. Die Ukraine könne sich dabei nicht auf ihre Opferrolle herausreden: „Zum Krieg gehören immer zwei“, sagte er. Hier auf einen Sieg zu spekulieren sei gegen alle Erfahrungen der Geschichte: „Alle Kriege, die wir erlebt haben, enden mit einer Übereinkunft.“ Als Alternative zu raschen Friedensverhandlungen gebe es nur die schlimme Vorstellung, das „Land in den Selbstmord zu führen“.

Jeder, der ein wenig in der neueren Kirchengeschichte bewandert ist, muss zugeben: Mit diesen klaren Worten führt Franziskus die große Tradition der Friedenspäpste des 20. Jahrhunderts fort, von Benedikt XV. über den großen Papst Pius XII. und Johannes XXIII. bis hin zu Johannes Paul II.
Ist ein Papst, der den Frieden predigt statt Waffen zu segnen in unserer Zeit wirklich zu einem Skandal geworden? Ist der Papst jetzt auch „Nazi“(4)
… Alles vom 10.3.2024 bitte lesen auf
https://philosophia-perennis.com/2024/03/10/papst-ruft-ukraine-zur-kapitulation-auf/
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Einige Kommentare:
Endlich ein vernünftiger Appell. Das unsinnige Sterben geht sonst weiter. Du sollst nicht töten ist eines von Gottes Geboten. Den Nächsten zu lieben ein weiteres. Joh
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Was ist mit dem passiert? Hat ihn „sein Chef“ etwa zur Ordnung gerufen? M.E.
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Dazu sollte man allerdings auch die Vorgeschichte des Konflikts bedenken. Im Fall Russland – Ukraine heißt das: die NATO ist seit 1990 immer näher an Russland herangerückt, trotz vorheriger gegenteiliger Zusagen, zuletzt sollte auch die Ukraine selbst in die NATO aufgenommen werden. Außerdem lebt in den zur Zeit von Russland besetzten Gebieten ein großer russischer Bevölkerungsanteil, der seit Jahren von nationalistischen rechtsradikalen Ukrainern benachteiligt, drangsaliert und verfolgt wird. Diesbezüglich gab es seitens der Ukraine niemals ein Zeichen von Kompromissbereitschaft. Daher hat Papst Franziskus recht, wenn er die Ukraine nicht nur einseitig in der Opferrolle und Russland nicht nur in der Rolle des bösen Aggressors sieht, sondern sagt, dass zu einem Krieg immer zwei gehören. B.K.
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Ja, das hat mich auch überrascht. Aber das haben vernünftige Menschen schon vor zwei Jahren gesagt! Das hätte der Papst auch schon da wissen müssen. Es hätte vielleicht zehntausenden Menschen das Leben gerettet. Ker
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Bei Ihrem Vergleich mit dem Nachbarschaftskonflikt fehlt im übrigen die „interessierte dritte Partei“. Im Fall Ukraine – Russland sind dies die USA, der eigentliche Nutznießer des Konflikts, die die Ukraine unterstützen (ebenso wie natürlich die USA-hörigen Europäer), denn nur in ihrem Interesse liegt es, einen Keil zwischen Europa und Russland zu treiben, die zusammen ein zu großer Konkurrent für die USA wären. Auch wirtschaftlich profitieren die USA unmittelbar, denn durch die verhängten Sanktionen gegen Russland können die Amis jetzt z.B. ihr teures Fracking-Gas an Europa verkaufen, an dem kein Interesse bestand, so lange Russland preisgünstiges Gas liefern konnte (Stichwort: Nordstream-Pipeline!). – Und letztlich bin ich froh und dankbar für alles, was eventuell eine Ausweitung des Krieges verhindern kann, denn die Zeichen stehen zurzeit, dank der Scharfmacher der Grünen, der FDP, und Teilen der CDU, aber auch z.B. Präsident Macron, stark auf „Dritter Weltkrieg“. B.K.
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(3) Bruni: „Der Papst ruft zum Mut zu Verhandlungen für die Ukraine auf“
Wie der Direktor des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni, auf Nachfrage gegenüber Journalisten präzisierte, wollte der Papst mit seinen jüngst veröffentlichten Worten zur Ukraine vor allem zu einem Waffenstillstand aufrufen und den Mut zu Verhandlungen wiederbeleben.
In einem an diesem Samstag bekannt gewordenen Interview mit dem Schweizer Fernsehen RSI hatte Franziskus laut der Mitschrift mit Blick auf die Ukraine gesagt, es gelte den Mut zur weißen Fahne und zu Verhandlungen zu haben, bevor die Situation noch weiter eskaliere.
„Der Papst greift das Bild der weißen Fahne auf, das der Interviewer vorschlägt, um die Einstellung der Feindseligkeiten, den mit dem Mut zur Verhandlung erreichten Waffenstillstand zu bezeichnen“, so Bruni zu den Journalisten. Franziskus wünsche sich vor allem eine „diplomatische Lösung für einen gerechten und dauerhaften Frieden“. Seine „sehr tiefe Zuneigung“ für die Bevölkerung des Landes, dessen schwierige Situation er praktisch bei jedem öffentlichen Auftritt anspricht, und sein Wunsch nach einem dauerhaften Frieden sei jüngst auch erst wieder in den Worten deutlich geworden, die er beim Angelus am 25. Februar, dem Tag nach dem traurigen zweiten Jahrestag des Kriegsausbruchs, geäußert habe: „An anderer Stelle des Interviews, in dem er von einer anderen Konfliktsituation spricht, sich aber auf jede Kriegssituation bezieht, stellt der Papst weiter klar, dass eine Verhandlung ,niemals eine Kapitulation‘ ist“, unterstreicht Bruni weiter.
In dem fraglichen Interview fragte der Interviewer Lorenzo Buccella den Papst: „In der Ukraine gibt es diejenigen, die den Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne, fordern. Aber andere sagen, dass dies die Stärksten legitimieren würde. Was sagen Sie dazu?“ Eine Frage, auf die Franziskus mit demselben Bild antwortet: „Das ist eine Interpretationsweise. Aber ich denke, dass der stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt und den Mut hat, die weiße Flagge zu schwenken und zu verhandeln. Und heute kann man mit Hilfe der internationalen Mächte verhandeln. Das Wort ,verhandeln‘ ist ein mutiges Wort.
Wenn du siehst, dass du besiegt wirst, dass die Dinge nicht gut laufen, habt den Mut, zu verhandeln. Du schämst dich, aber wenn du so weitermachst, wie viele Tote wird es dann geben? Verhandele rechtzeitig, suche ein Land, das vermittelt. Heute, zum Beispiel im Krieg in der Ukraine, gibt es viele, die vermitteln wollen. Die Türkei zum Beispiel… Schämt euch nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird.“
… Alles vom 9.3.2024 bitte lesen auf
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2024-03/papst-franziskus-ukraine-verhandlungen-pressesprecher-erklaerung.html
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(4) Kriegspropaganda der Tagesschau: Papst jetzt auch „Nazi“
Nachdem Papst Franziskus Friedensverhandlungen angeregt hat, rückt ihn die @tagesschau in die Nähe des Nationalsozialismus. Eine weitere unfassbare Grenzüberschreitung. Es ist trotzdem nützlich, die Tagesschau anzusehen. So weiß man, was die Regierung denkt.
Immerhin können Friedensdemonstranten ein wenig aufatmen. Sie werden zwar ebenso als „Nazis” diffamiert wie zuvor die Coronademonstranten, sitzen aber nunmehr mit dem Papst in einem Boot.
https://www.ardmediathek.de/video/tagesschau/tagesschau-20-00-uhr-10-03-2024/das-erste/Y3JpZDovL3RhZ2Vzc2NoYXUuZGUvYmVjNWEwMDAtYjI1Mi00Mjk5LTgxOTctOGM1ZjY2NWNhNjhiLVNFTkRVTkdTVklERU8
Die Methode, Menschen als „Nazis” zu verunglimpfen, und zwar allein wegen ihrer Meinung, stammt übrigens von Stalin.
Rotgrün nutzt Nazivergleiche extensiv, oft variiert als „rechtsradikal” oder „rechtsextremistisch”. Die Bejahung von zwei Geschlechtern oder Kritik an Degrowth und illegaler Einwanderung reichen völlig aus, in diese Ecke gedrängt zu werden.
Politiker, Behörden oder Medien, die andere als Nazis bezeichnen (oder als „Verschwörungstheoretiker”, eine Erfindung der CIA), haben keine Argumente und stellen sich außerhalb zivilisierter Umgangsformen. Man sollte sie nicht ernst nehmen.
… Alles vom 11.3.2024 von Stefan Homburg @SHomburg bitte lesen auf https://twitter.com/SHomburg/status/1767060241311535195
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(5) Der Papst fordert Frieden – Ja, und?

Annalena Baerbock (Grüne) will bei Caren Miosga den Papst sogar an die Front schicken, weil er für den Frieden ist. Für das, was die feministische Außenministerin alles nicht weiß, gibt es einen Namen: Wikipedia. Sie hält Kobolde für Rohstoffe, wähnt andere Länder auf der Erde 100.000 Kilometer weit weg und will Andersdenkende an die Front schicken. Nichts, was es nicht schon gab. Andere deutsche Regime haben tatsächlich Bürger zum Sterben an die Front geschickt, weil diese der Politik der jeweiligen Regierung widersprochen haben. Wenn Baerbock das nötige Wissen und die nötige Intelligenz dafür besitzt, dann stellt sie sich bewusst in die Tradition dieser Regime.

Soll der Papst jetzt zum Sterben an die Front, weil er der gängigen Meinung widersprochen hat? Oder muss die Ukraine kapitulieren und die weiße Fahne hissen? Weder noch. Die totalitären Zeiten, in denen ein Papst über das Weltgeschehen bestimmen konnte, sind lange vorbei. In einer pluralistischen Gesellschaft ist er eine Stimme von vielen. Da gibt es auf der einen Seite Generäle, Strack-Zimmermann, Rüstungsindustrielle, Kiesewetter und Militärfetischisten, die eine Eskalation des Krieges gut finden – und auf der anderen Seite Ostermarschierer, Soziologiestudenten und den Papst. Eine pluralistische Gesellschaft kann dazwischen gut leben.
Was an den Reaktionen auf den Papst auffällt – oder auch schon nicht mehr –, sind die Panik und die Hysterie, mit der eine eigentlich pluralistische Gesellschaft auf eine abweichende Stimme reagiert. Und wie sich eben diese pluralistische Gesellschaft nach Klimaschutz und Pandemie immer mehr in eine totalitäre Gesellschaft verwandelt. Weil sie andere Stimmen nicht mehr aushält. Weil niedergetrampelt werden muss, wer einen anderen Gedanken ins Spiel bringen.
… Alles vom 11.3.2024 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/papst-frieden-ukraine-autoritaer/
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Einige Kommentare:
Was an den Reaktionen auf den Papst auffällt – oder auch schon nicht mehr –, sind die Panik und die Hysterie, mit der eine eigentlich pluralistische Gesellschaft auf eine abweichende Stimme reagiert.“ Nein und nochmals nein. Diese Leute sind eben nicht die Gesellschaft, auch wenn sie sich in neofeudalistischer Selbstüberschätzung einbilden mögen: „Der Staat, das sind wir.“ Sie repräsentieren nicht einmal die Mehrheit des Landes, sie repräsentieren bestenfalls sich selbst, auch wenn die Medienhöflinge diesen Gestalten die Illusion von Gottesgnadentum verleihen mögen. ulF
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Die klare Positionierung des Papstes ist gut und notwendig, aber viel zu spät.
Ein erheblicher Teil der Probleme der Ukraine rührt daher, dass die ursprünglich orthodoxen Westukrainer unter kaiserlich österreichischem Regime zur Unterwerfung unter den Vatikan gedrängt wurden. Sie bildeten die sogenannte griechisch-katholische Kirche, die ihre Liturgie fast genau so wie die Orthodoxen feiert und auch wie diese Ostern seit Jahrhunderten nach dem julianischen Kalender feiert, während römisch-katholische Kirchen – in Rumänien oft in der selben Stadt – sich nach dem gregorianischen Kalender richten.
In der Westukraine war – wie in Rumänien – die griechisch-katholische Kirche während der sozialistischen Diktatur verboten. Die Kirchen, die stehen gelassen wurden, wurden den Orthodoxen übergeben. Nach dem Machtverlust der Sozialisten/Kommunisten entstand in Rumänien und der Ukraine diese Kirche neu und es gab in der Westukraine heftigen Streit um die Rückgabe der Kirchen. Der Vatikan hätte vielen radikalen Streit verhindern können, wenn er auf friedliche Lösungen beharrt hätte. Exo
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Wir leben in einer völlig durchgeknallten Welt in der Jeder, wirklich Jeder, „gecanceled“ wird, wenn er/sie dem Mainstreamnarrativ widerspricht. Heute Held, morgen Unperson, das kann innerhalb kürzester Zeit Jedem geschehen. Das Beispiel Greta Thunberg steht exemplarisch für diesen schnellen Fall vom Olymp ins Nichts.
Es hört sich altmodisch an, aber ohne Meinungsfreiheit und Regierungskritik gibt es nun einmal keine Demokratie, für niemanden. Und Meinungsfreiheit bedeutet nun einmal die Meinung der Opposition zu tolerieren und nicht sich in der eigenen „Informationsblase“ ständig gegenseitig zu bestätigen. G.J.
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Der Papst will Frieden und gibt damit doch nur wieder, was auch die Bevölkerung der Welt denkt. Menschen wollen Frieden, es sind Politiker und ihre untergebenen Medien (die „Masters of War“ wie sie Bob Dylan einmal besungen hat), die für Kriege trommeln. Nie ist es anders gewesen.
Die Begeisterung der Journalisten und von Politikern wie Baerbock, Hofreiter und Strack-Zimmermann ist überall ihren Gesichtern anzusehen: wie kleine Kinder, die mit Püppchen im Sandkasten Krieg spielen und dabei genau wissen, ihnen selbst wird schon nichts passieren. E.K.
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Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Unverständnis über Aussagen von Papst Franziskus zum Krieg in der Ukraine geäußert. Sie verstehe sie nicht, sagte die Grünen-Politikerin am Sonntag in der Sendung „Caren Miosga“ im Ersten.
https://www.domradio.de/artikel/baerbock-hat-kein-verstaendnis-fuer-papst-aussagen-zu-ukraine das ist schon anmaßend. Aber sie geht noch weiter „Die Außenministerin sieht die Lieferung von Marschflugkörpern via Großbritannien als „Option“. „ Nur mit den Grünen in der Regierung ist Aufrüstung und lang andauernder krieg in Europa möglich. ell
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Ist das schon offener Totalitarismus?
Wie kann es sein, dass welche in einem Land, in dem immer noch die freie Meinungsäußerung Geltung hat, welche, die der herrschenden Einheitsmeinung Paroli bieten, derart an den Pranger stellen? Damit jetzt bis hoch zum Papst? Statt dass man die Anregung nutzt und beginnt zu bedenken, dass es durchaus Alternativen zum Totschießen gibt. Oder zu offenen Grenzen und zum Umgang mit solchen, die das nutzen, um Land und Leuten zu schaden? Seit Merkel wird das Alternativlose hoch gehalten – wobei ich bevorzuge in einem Land tatsächlicher und allseits geachteter Meinungsvielfalt zu leben. Kas
Ende Kommentare
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(5) Fabio de Masi: Verhandeln um Land udn Leute zu retten, ist keine Schande
Wer italienisch versteht ist jedoch im Vorteil. Der Papst fordert nicht die „bedingungslose Kapitulation“ der Ukraine und dass ein angegriffenes Land einfach nur die weiße Fahne schwenken solle (das war vielmehr die Frage des Fragestellers, die er aufgreift), sondern er spricht von internationalen Mächten (Schutzmächten), die Verhandlungen ermöglichen sollen bevor die Bedingungen für die Ukraine sich weiter verschlechtern und noch mehr Menschen sterben. Das ist überhaupt keine neue Position des Papstes!
Der Fokus auf Diplomatie ist die dominante Sichtweise außerhalb Europas und den USA und auch beim Papst, weil dort die Wurzeln des Krieges seit 2014 in einem Kampf zwischen dem Westen und Russland um Einflusszonen gesehen werden (man erinnere dazu auch die vor etwa zehn Jahren abgehörten Aussagen von Victoria Nuland über die Auseindersetzungen um den Euro-Maidan).
In dieser Sichtweise sind es die „internationalen Mächte“ (USA, China ua), die einerseits Sicherheitsgarantien für die Ukraine ermöglichen und andererseits ein Ende eines verlustreichen eingefrorenen Krieges ermöglichen sollen. Es ist in dieser Sichtweise auch ihr Versagen das in den Krieg und zum Überfall Russlands geführt habe, den die Ukraine so bitter bezahle.
Verhandlungen wären in der Ukraine keineswegs populär – auch wenn es eine zunehmende Erschöpfung der jungen Männer gibt, die für den Krieg in Russland wie der Ukraine oft gewaltsam rekrutiert werden – nachdem im Westen die Erwartung geschürt wurde die Ukraine könne ihr Territorium restlos zurückerobern. So haben sich führende ukrainische Unterhändler frustriert gezeigt, dass sie im März 22 in Istanbul mit einer Fortsetzung der Verhandlungen womöglich besser gefahren wären, aber auf Zusagen des Westens vertrauten.
Die USA und andere vollziehen bereits eine Kehrtwende zur Vorbereitung von Verhandlungen. Der Papst möchte es mit dieser Äußerung offenbar dem ukrainischen Präsidenten leichter machen ebenfalls eine solche Wende zu vollziehen.
Seine Kernaussage ist: Eine Verhandlung, um das Leben der eigenen Bevölkerung zu schützen und einen noch größeren Verlust an Souveränität zu vermeiden, ist keine Schande.

… Alles vom 11.3.2024 von Fabio de Masi bitte lesen auf
https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1766756785589825859?s=20

 

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