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Niedrigwasser der Elz bei Freiburg am 15.7.2022 – Hitze

 

Offenburg: Stark, sozial und lebenswert
Das macht Offenburg so besonders
Offenburg ist, wenn man so will, die kleinste Großstadt Badens. Die Stadt ist landesplanerisch Oberzentrum zwischen den Großstädten Karlsruhe und Freiburg. Zwar hat Offenburg nur rund 62 000 Einwohner, wo der Titel Großstadt doch erst ab 100 000 vergeben wird, dafür aber alle staatlichen Institutionen und Schulen, zwar keine Universität, aber eine Hochschule für angewandte Wissenschaften.

Davon leben die Leute in Offenburg
Offenburg ist wirtschaftlich stark. Der Mix an großen, mittelständischen und kleinen Industrie- und Gewerbebetrieben – darunter Weltmarktführer – ist wegen seiner Leistungskraft und Diversität gesund. Gut 43 000 Arbeitsplätze (SV) hat die Stadt zu bieten. Es gibt hier nicht die Abhängigkeit von einer Branche. Das sicherte in den vergangenen Jahrzehnten sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen, die eine sehr gute Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellt, aber auch die eine oder andere Extrawurst wie den Neubau eines Freizeitbads ermöglichte.

So alt ist der Ort
Wo waren die Römer eigentlich nicht? In Offenburg hatten sie ab 74 nach Christus drei Kastelle und eine Hafenanlage an der Kinzig. Hier kreuzten sich die Rheintalstraße und jene, die von Straßburg durchs Kinzigtal nach Rottweil führte. Offenburgs Stärke war schon immer seine Lage. Das erkannten auch im Mittelalter wahlweise der Bischof von Straßburg oder die Zähringer. Wer die Stadt um 1140 herum gründete, ist nicht ganz klar.

Dieses historische Detail kennt jeder
Der Offenburger Salmen, Denkmal nationaler Bedeutung, war ein Gasthaus, in dem am 12. September 1847 Hecker, Struve & Co. die 13 Offenburger Forderungen verabschiedeten. Der erstes Grundrechtekatalog auf deutschem Boden, der später in die Verfassungen der Weimarer und der Bonner Republik einfloss. 1875 wurde der Salmen das Gotteshaus der jüdischen Gemeinde, das 1938 von NS-Schergen verwüstet wurde.

Diese Geschichte sollte man unbedingt kennen
Sylvia Cohn war eine hervorragende Dichterin. Ihr Mann wurde 1938 zuerst ins KZ Dachau gesteckt, dann zur Auswanderung gezwungen. Sylvia blieb mit den Töchtern in Offenburg zurück. Mit Myriam und Eva wurde sie am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo sie ihren Töchtern zur Flucht verhelfen konnte, bevor sie nach Auschwitz kam und ermordet wurde. Dort wurde später auch Esther, die älteste Tochter, ermordet. Nur weil sie Juden waren.

Darum kommen auch die Weggezogenen gerne zurück
Beim Ortenauer Weinfest Ende September feiert sich die Weinstadt. Die vom Stadtmarketing organisierten Straßenkonzerte freitags im Sommer sind für alle eine Attraktion ebenso wie der Stud, an dem seit den 1970er Jahren Rückkehrer an Heiligabend Wiedersehen feiern.
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So stehen Ihre Chancen, hier eine Wohnung zu finden
Viel Glück, Wohnungen sind trotz der Bemühungen der Stadt derzeit rar und teuer. Der Zuzug hält an.

Dann sollte man hin
Zum Narrentag im Januar, am Samstag auf den Innenstadtwochenmarkt.

Hier treffen sich die Einheimischen
In den Straßencafés der Innenstadt, am Sehnsuchtsort Großer Deich und am Gifizsee oder auf dem Hohen-Horn-Turm mit tollem Blick übers ganze Rheintal.

Diesen Ort sollte man unbedingt besuchen
Das jüdische Ritualbad, die Mikwe. 14 Meter unter dem heutigen Bodenniveau befindet sich am Ende einer langen Treppe das Tauchbecken, das aus mittelalterlichem Baumaterial gemauert wurde. Hier wird Offenburger Geschichte mystisch. Besichtigung der Mikwe ist im Rahmen von Führungen und museumspädagogischen Kursen nach Anmeldung unter Tel. 0781-82 2460 oder mueseumspaedagogik@offenburg.de möglich.

Hier sollte man essen
Restaurant Sonne, Brandeck Biergarten, Haus Zauberflöte, im Schöllmanns, Taumi in der ehemaligen Stadthalle, Ponyhof am Flugplatz, Donna Selvatica, Brauwerk Baden, Liberty und, und, und.

Das sollte man aus Offenburg mitbringen.
Wein der sieben örtlichen Erzeuger, Confiserie vom Café Gmeiner oder mit Chilli angeschärfte Pralinen von „Schokolade und Wein“ im Salzhaus. Kunst von Martin Sander oder Stefan Strumbel.
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ZAHLEN & FAKTEN: Info
» Einwohnerzahl: 62 000, Größe: 7837 Hektar (ha)
» Anzahl der Ortsteile: elf Anzahl der Partnergemeinden: sechs
» Baulandpreise: Von 80 Euro pro Quadratmeter in den Randlagen über 450 Euro im begehrten Rebland, bis zu 1450 Euro in der Stadtmitte Anteile Wald und Wasser: 2256 ha Wald, 209 ha Wasser
» Anzahl der Betriebe: 2000, Anzahl der Arbeitsplätze: mehr als 43000 (SV-Beschäftigte)
» Anzahl Ein- sowie Auspendler: rund 30 000/ 12 000 Pro-Kopf-Verschuldung: 68 €/Einwohner (2021)
» Anzahl der Gästebetten und Übernachtungen 2021: 924 Betten, 116 876 Übernachtungen
Anzahl Schulen: 34
… Alles vom 10.8.2022 von Ralf Burgmaier bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/stark-sozial-und-lebenswert–215952891.html