Olympia-Luege von Premier Abe

Tokyo ist zum Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2020 gekürt worden. Kritische Stimmen finden, dass der Staat wichtigere Aufgaben hätte, als teure Spiele vorzubereiten – nämlich die Aufräumarbeiten in Fukushima voranzutreiben. Hart kritisiert wird die Tatsache, dass Premier Shinzo Abe das Olympische Komitee systematisch belogen hat: Die Situation in Fukushima sei unter Kontrolle; das kontaminierte Wasser sei total eingeschlossen; die radioaktive Belastungs des Meerwassers vor der Küste liege weit unter den WHO-Grenzwerten für Trinkwasser; es gebe keinerlei gesundheitliche Probleme jetzt und auch in Zukunft nicht. Die Realität sieht ganz anders aus: Jeden Tag vermischt sich das kontaminierte Wasser aus dem Reaktor mit dem Wasser des Aussenmeeres. Im Ausfluss der Abwasserleitung hat Tepco gerade erst wieder hohe Strontium-Werte gemessen. Ende August ist die Zahl der Kinder mit Verdacht auf Schilddrüsenkrebs auf 44 gestiegen – 16 mehr als im Juni.
Quellen: Greenpeace Japan, Asahi Shinbun
   
Japan atomstromfrei
Seit gut einer Woche ist Japan atomstromfrei. Der letzte noch laufende Block im AKW Oi ist heruntergefahren worden. Ein Grund zum Jubeln ist das noch nicht, denn der Grund dafür sind Wartungsarbeiten. Allerdings ist der Termin zur Wiederinbetriebnahme noch offen, und es wird gemunkelt, dass die Massnahme auch damit zusammenhängt, dass das AKW aus den 1990er Jahren auf geologisch aktivem Gelände steht. Atomkraft und vor allem Atommüll wird in Japan – komme, was wolle – noch sehr lange ein Thema sein. In der AKW-Ruine Fukushima stolpern die Mitarbeiter von einer Krise in die nächste. Der Taifun „Man-yi“ zwang die Betreiberfirma Tepco, über tausend Tonnen kontaminiertes Wasser ins Meer zu leiten. Generell ist das strahlende Wasser ein immenses Problem. Laut dem früheren Chef der US-Atomaufsichtsbehörde NRC Dale Klein wird dieses Problem mindestens noch ein Jahrzehnt bestehen bleiben. 
25.9.2013, SES, Fukushima-News September 2013 von Kaori Takigawa-Wassmann

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