ÖRR und Haltungsjournalismus

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) hat über seine 46 Mio Rundfunkbeitragskonten (18,36 Euro/Monat bzw. 220 Euro/Jahr) in 2020 insgesamt 8,11 Milliarden Euro plus für Werbung 300 Mio Euro (ARD) und 271 Mio Euro (ZDF) eingenommen – der absolute Spitzenplatz in der EU wie in Europa.
Damit betreibt der ÖRR 21 TV- und 74 Radiosender, ein breites Netzangebot (Websites, Social-Media-Accounts, Mediatheken) und bezahlt Mitarbeiter üppig (allein 404.000 Euro Jahresgehalt für WDR-Chef Tom Buhrow, also das 8,7-fache des durchschnittlichen Verdienstes eines Normalbürgers).
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Der ÖRR hat sich zu einem Medienmonster bzw. -monopolisten entwickelt, die Kontrolle durch Aufsichtsratsgremien scheint durch die Verbandelung der „Classe politique“ von Berufspolitikern mit der „Classe mediale“ und der „Classe cléricale“ kaum mehr wirksam zu sein.
Zum Glück wird die Kritik in Deutschland endlich lauter, daß die Medienvielfalt und die Pressefreiheit zunehmend eingeschränkt sind – nicht nur durch den übermächtigen ÖRR, sondern auch durch die politische Linksorientierung eines Großteils der Journalisten. All dies bekräftigt zuletzt der Professor Peter Hoeres von der Uni Würzburg mit deutlichen Worten der Kritik (siehe unten).

Freiheit, Vielfalt und Ausgewogenheit der Medien sind unabdingbar für unsere Demokratie. Wenn das Monster ÖRR diese erdrückt, dann muß es reformiert werden.
3.11.2021
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Historiker: „Linke Dominanz“ Problem für die Pressefreiheit
Der Historiker Prof. Peter Hoeres (Würzburg) hält die Meinungsvielfalt in deutschen Medien für eingeschränkt. Wesentliche Gründe dafür seien die Dominanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die weithin links-grüne Ausrichtung der Journalisten, schreibt er in einem Beitrag für die Zeitschrift „Die Neue Ordnung“, die vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg (Bonn) herausgegeben wird.

Die öffentlich-rechtlichen Sender hätten 2020 allein über acht Milliarden Euro an Gebühren eingenommen. Das erlaube es dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk „sage und schreibe 21 Fernsehsender sowie 74 Radiosender zu betreiben“.
Hinzu kämen umfangreiche Netzangebote, Mediatheken und Informationsportale wie tagesschau.de. Allein im Fernsehen gebe es 30 Politmagazine und Talkshows, „die nicht einmal ansatzweise in Analogie zur Zusammensetzung des Bundestages besetzt und ausgerichtet sind“.
Mit seinen Netzangeboten grabe der öffentlich-rechtliche Rundfunk den in einer Strukturkrise befindlichen Zeitungsverlagen „mit dramatisch sinkenden Auflagen“ das Wasser ab.

Hoeres verweist auf Umfragen über die Selbsteinschätzung von Journalisten. Sie hätten seit Jahren eine Einseitigkeit der politischen Ausrichtung festgestellt. Sie nehme im Blick auf den journalistischen Nachwuchs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „groteske Züge“ an. Bei einer Umfrage unter 86 von 150 ARD-Volontären hatten im vergangenen Jahr 57,1 Prozent angegeben, die Grünen zu wählen, 23,4 Prozent „Die Linke“ und 11,7 Prozent die SPD. Darüber berichtete das Fachblatt „Journalist“.

Hoeres: „Eine auch nur vage Repräsentativität des Meinungsspektrums in der Bevölkerung ist damit auch nicht ansatzweise erreicht.“ Diese politische Schlagseite werde aber erst dadurch relevant, dass viele Journalisten auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks „immer öfter explizit vom althergebrachten Objektivitäts- und Neutralitätsjournalismus“ im Sinne des Journalisten Hanns-Joachim Friedrichs (1927–1995) Abstand nähmen. Er hatte dafür plädiert, Distanz zu halten und sich nicht gemein zu machen mit einer Sache, „auch nicht mit einer guten“.

Die „relative politische Homogenität der Journalisten“ erklärt Hoeres damit, dass vornehmlich Studenten aus den Geisteswissenschaften den Journalistenberuf ergreifen.
Das „journalistische Rekrutierungspersonal“ entstamme also einer „eher nach links tendierenden Personengruppe“. Auf den heute obligatorischen Journalistenschulen werde dieser Trend noch verstärkt. Den „letzten Schliff“ erhielten die Journalisten dann „in den bereits von einem linken Klima beherrschten Redaktionen“. Dort verstummten Andersdenkende zunehmend „nach dem Gesetz der Schweigespirale“.

Hoeres schlussfolgert: Um die für die Pressefreiheit problematische Dominanz linker und linksliberaler Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu brechen, bedürfe es „einer neuen mutigen Generation, die es wagt, mit Rudolf Augsteins berühmten, im übrigen von Rosa Luxemburg entlehnten Diktum ernst zu machen: Sagen, was ist“.
… Alles vom 1.11.2021 bitte lesen auf
https://www.idea.de/artikel/historiker-linke-dominanz-problematisch-fuer-die-pressefreiheitnetz
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Prof Peter Hoeres, Würzburg:
https://www.geschichte.uni-wuerzburg.de/institut/neueste-geschichte/personal/hoeres/

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