Ökozid-Film: ARD Angst Schuld

Ökozit ist der provokante Titel eines am 18.11.2020 gesendeten ARD-Films. Ökozid spielt im Jahr 2034, als 31 Staaten Deutschland wegen dessen folgenreicher Klimapolitik mit Dürre und Hochwasser anklagen. „Anfangs sollten zum Beispiel – nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse – Angela Merkel und Gerhard Schröder direkt als Angeklagte vor Gericht gestellt werden“, so Alexandra Kemmerer, Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (MPIL).
https://www.mpg.de/16033730/interview-voelkerrecht-oekozid
Die Filmautoren ließen sich vom MPIL beraten. Nur weil sie sich für den Internationalen Gerichtshof (IGH) entschieden, an dem ausschließlich Staaten, nicht aber Einzelpersonen als Beklagte zugelassen sind, konnte die Idee einer Direktanklage der Bundeskanzlerin nicht umgesetzt werden.
Gleichwohl: „Um die Idee nicht völlig zu kippen, hat Angela Merkel im Film jetzt eine prominente Zeugenrolle bekommen“, so Kemmerer.
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Bei den Nürnberger Prozessen wurden ab dem 20. November 1945 deutsche Nazis erstmals für ihre schweren Verbrechen an der Zivilbevölkerung 1933-1945 angeklagt. Zwölf Angeklagte wurden zum Tode, sieben zu Freiheitsstrafen verurteilt.
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Im Ökozid-Film wird laut ARD-Filmbeschreibung (siehe unten) vor einem provisorischen Internationalen Gerichtshof in Berlin darüber gerichtet, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen werden muss.

Die Kritik ist vielfältig, auch von den deutschen Juden, nicht nur am Inhalt des sog. Science-Fiktion-Films, sondern bereits am Titel. So CSU-Vizegeneralsekretär Florian Hahn: „Man hat langsam den Eindruck, der Sender mutiert zum radikalen Ökosender. Da scheut man nicht einmal mehr die Relativierung des Begriffs des Genozid.“
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Fazit: Der neue Ökozid-Film der ARD mag künstlerisch wertvoll sein und so manche Filmliebhaber ob seiner anspruchsvollen Machart entzücken, nur: Es ist Aufgabe der vom Steuerzahler zwangsweise finanzierten GEZ-Medien als ÖR, eine möglichst objektive und ausgewogene Berichterstattung bereit zu stellen. Es ist aber nicht Aufgabe der GEZ-Medien, einen teuren Film zu produzieren (warum erfährt man nirgends die Kosten?), der die Bevölkerung in ihren Angstgefühlen (Klima) und Schuldgefühlen (Nazi) bestärkt und zudem die jüdischen Bürger durch Verharmlosen des Holocaust (siehe unten „Die Nürnberger Prozesse …“) verprellt.
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Sogar der Bild-Zeitung – bestimmt kein allzu sentimentales Presseorgan – fällt es auf (s.u. „ARD-Trauerspiel“): Der Mittwoch 18.11.2020 war ein schwarzer Tag für die Gesellschaft. Zuerst im Bundestag das in Rekordzeit überhastete Verabschieden des Infektionsschutzgesetzes mit 25-maligem „Ermächtigung“-Wort im Gesetzestext,
dann der brutale Wasserwerfer-Einsatz gegen – laut internationaler Presse – friedliche Demonstranten und
abends ab 20.15 Uhr im ÖR der Ökozid-Film über die besonders von den Deutschen ob ihrer Nazi-Vergangenheit verschuldete Klimakatastrophe.
Es obliegt der Politik und den sie antreibenden (oder umgekehrt?) Medien, für die Sicherheit der Bürger zu sorgen und Zuversicht zu verbreiten. Nicht aber, diese in Angst und Schrecken zu versetzen – im Bundestag, auf den Strassen und abends am Bildschirm.
27.11.2020
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Ökozid – Fernsehfilm Deutschland 2020
Sendetermin Mi., 18.11.20 | 20:15 Uhr, Das Erste
Es ist das Jahr 2034: Die Folgen der Klimakatastrophe sind dramatisch. Dürre und Hochwasser vernichten die Lebensgrundlage von Millionen Menschen.
Nach der dritten Sturmflut in Folge wurde der Sitz des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag geräumt. In einem provisorischen Interimsgebäude in Berlin wird die Klimakatastrophe zum Gegenstand eines juristischen Verfahrens. Zwei Anwältinnen vertreten 31 Länder des globalen Südens, die ohne Unterstützung der Weltgemeinschaft dem Untergang geweiht sind. Sie stellen die Frage nach Verantwortung, fordern Schadenersatz und ein Recht der Natur auf Unversehrtheit, um ihr eigenes Überleben zu sichern.
Ranghohe Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Industrie werden als Zeugen geladen. Das Gericht muss entscheiden, ob die deutsche Politik für ihr Versagen beim Klimaschutz zur Verantwortung gezogen und damit ein Präzedenzfall geschaffen wird.
Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung 3 Monate lang in der ARD Mediathek verfügbar (Stand: 6. Oktober 2020).
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/themenabend-klimakrise/film/index.html#
https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/videos/oekozid-video-100.html
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Die Nürnberger Prozesse der CO2-Endzeitprediger
Der ARD-Film »Ökozid« ist nichts weniger als ein Skandal. Er verharmlost den Holocaust

Ökozid spielt in 14 Jahren, 31 Staaten des globalen Südens klagen Deutschland wegen dessen Klimapolitik vor dem Internationalen Gerichtshof an. Dass der Film eine Mischung aus einer zeitgenössischen, aber leider unironischen Science Fiction der rumpeligen Machart Raumpatrouille Orion und einem miesem Kammerspiel ist: geschenkt.
Dass die ARD hier ein Machwerk produziert hat, das wie von der Endzeitsekte »Extinction Rebellion« erdacht wirkt, ist der eigentliche Skandal: Die beiden Autoren hatten, wie man hier sehen kann, die Nürnberger Prozesse vor Augen, als sie ihre Idee entwickelten. Man muss also ganz klar sagen: Sie hatten nichts Geringeres vor, als den Holocaust zu relativieren. Und damit sind sie Teil eines Klimadiskurses, der grundsätzlich wichtig und richtig ist, aber schon länger völlig aus den Fugen geraten und heillos überhitzt ist.
Es war der Gründer von »Extinction Rebellion«, Roger Hallam, der dem »Spiegel« vor einem Jahr in einem Interview sagte:
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/extinction-rebellion-gruender-nennt-schoa-weiteren-scheiss/
»Der Klimawandel ist nur das Rohr, durch den Gas in die Gaskammer fließt. Er ist nur der Mechanismus, durch den eine Generation eine andere tötet.«
Dass die ARD aus der Idee hinter diesem Satz, in dem keine Silbe und kein Gedanke richtig ist, einen Film macht und eine solche Idee alle Instanzen der Senderfamilie bis zur Ausstrahlung zur besten Sendezeit auf dem besten Kanal mit Erfolg durchläuft, ist nichts anderes als ein Skandal – und es ist weit schlimmer als die Fridays-for-Future-Verirrung des »Stern«.
… Alles vom 20.11.2020 bitte lesen auf
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/die-nuernberger-prozesse-der-co2-endzeitprediger/
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ARD-Trauerspiel: Zuerst Corona-Diktatur, dann linker Öko-Extremismus
Am Mittwoch um 20 Uhr berichtete die „Tagesschau“ besorgt über Rechtsextreme, die im Kampf gegen eine herbeifantasierte „Corona-Diktatur“ durch Berlin marschierten und Merkel hinter Gitter sehen wollten. Eine Viertelstunde später zeigte die ARD den selbst produzierten Spielfilm „Ökozid“, der die Träume der radikalsten Öko-Extremisten wahr werden ließ. Was für ein Trauerspiel. Um das Gefühl zu bekommen, in einer genozidalen Diktatur zu leben, muss man keine dubiosen Chat-Gruppen mehr aufsuchen. Es reicht, zur besten Sendezeit ARD zu schauen.
… Alles vom 19.11.2020 bitte lesen auf
https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/kommentar-zu-oekozid-merkt-die-ard-noch-etwas-74038844.bild.html
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„Wir haben gelernt, Szenarien für die Zukunft zu entwerfen“
Alexandra Kemmerer über die Mitwirkung des Max-Planck-Instituts für Völkerrecht am Drehbuch für „Ökozid“
Der Spielfilm Ökozid, der am 18. November 2020 in der ARD Premiere hatte, ist ein Science Fiction der anderen Art: Es geht nicht um Androiden oder die Eroberung des Weltraums, sondern um die juristische Aufarbeitung der Klimakrise im gar nicht so fernen Jahr 2034. Für das Drehbuch hat das Autorenduo Jutta Doberstein und Andres Veiel Expertise am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht eingeholt. Alexandra Kemmerer, wissenschaftliche Referentin und Koordinatorin am Institut, erzählt von der ungewöhnlichen Zusammenarbeit.
Im Film verklagen 31 Staaten des globalen Südens die Bundesrepublik vor dem Internationalen Gerichtshof, weil Deutschland zu wenig gegen den Klimawandel getan hat. Wie realistisch ist so ein Szenario?
Ein Spielfilm muss natürlich immer einen Kompromiss eingehen zwischen den realen Gegebenheiten und einer Geschichte, die für das Publikum spannend und verständlich ist. Im Großen und Ganzen ist es Jutta Doberstein und Andres Veiel aber trotz der nötigen Komplexitätsreduzierung sehr gut gelungen, juristische Grundprinzipien und ein im Kern glaubwürdiges Szenario zu vermitteln.
Gab es Ideen, die komplett über den Haufen geworfen wurden?
Die beiden hatten noch kein fertiges Konzept, als sie zu uns kamen, aber natürlich einige Vorstellungen. Anfangs sollten zum Beispiel – nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse* – Angela Merkel und Gerhard Schröder direkt als Angeklagte vor Gericht gestellt werden. Vor dem Internationalen Gerichtshof, für den sich die Autoren dann als Forum entschieden, gibt es aber nur Staatenverfahren. Um die Idee nicht völlig zu kippen, hat Angela Merkel im Film jetzt eine prominente Zeugenrolle bekommen – eine passable Lösung, finde ich. Der strafrechtlich orientierte Begriff „Ökozid“ steht allerdings in einer gewissen Spannung zu dem dargestellten Verfahren, das ja auf einen Entschädigungsanspruch wegen Verletzung völkerrechtlicher Verpflichtungen gerichtet ist.
… Alles vom 16.11.2020 bitte lesen auf
https://www.mpg.de/16033730/interview-voelkerrecht-oekozid

 

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