Notschrei Loipenhaus 120000 €

Loipenhaus am Notschrei bietet 34 neue Betten für Schüler. Professor Ralf Roth stellt Umsetzung von fünf Leitprojekten vor – Jetzt auch Sommernutzung. Ins seit einigen Jahren im Winter bestens genutzte Loipenhaus vom „Verein Notschreiloipe“ kommt jetzt dank eines nahezu umgesetzten Konzeptes auch in den Sommermonaten Leben. In Zusammenarbeit mit der „SIS – Stiftung Sicherheit im Skisport“ und den Landkreisen Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald investierte der Verein 120.000 Euro in den Ausbau des Dachgeschosses und stellt dort jetzt eine Unterkunft mit 34 Betten zur Verfügung. Im Rahmen einer Feierstunde im Veranstaltungsraum des Loipenhauses in Anwesenheit zahlreicher Menschen, die den Nordic-Sport am Notschrei in Jahrzehnten vorangebracht haben, fand der Vorsitzende des Loipenvereins, Todtnaus Bürgermeister Andreas Wießner, angemessene Dankesworte. Maßgeblichen Anteil an der aktuellen Entwicklung hat Professor Ralf Roth von der Sporthochschule Köln und der SIS. Er stellte vor den Festgästen die fünf Leitprojekte des Sporttourismus-Konzeptes für den Notschrei vor. Dazu gehört die Nordic-Schule, die seit 2012 von Rainer Kiefer betrieben wird. 600 Teilnehmer hatte er bereits im letzten Winter in seinen Skilanglaufkursen. Hinzu kamen Biathlonevents mit 280 Teilnehmenden. Im Sommer kommen Nordic-Walking-, Skiroller- oder Mountainbike-Events hinzu. Egon Hirt erstellte im letzten Jahr auf eigene Kosten einen Anbau, in dem er ein Service- und Verleihzentrum für Sportausrüstung betreibt – und das jetzt auch zur Sommerzeit.

Professor Ralf Roth (r.) hat mit seinen Ideen und Visionen viel zum Ausbau des Nordic-Center am Notschrei beigetragen. – Notschrei-Betriebsleiter Hans-Peter Riesterer und Frank Armbruster von der Fachgemeinschaft für Wald-Wild-Landschaftsökologie (v.l.) präsentieren in den mit Holz ausgebauten neuen Schlafräumen die Materialien für „ticket2nature“. Fotos: Gerhard Lück

 

Ganz aktuell wird nun mit der neuen Unterkunft das Loipenhaus „zu einem Lernort für nachhaltige Bildung“. Ralf Roth stellte dazu das von der SIS entwickelte Projekt „ticket2nature“ vor, mit dem Kindern und Jugendlichen „einzigartige Natursporterlebnisse“ ermöglicht werden. Für 145 Euro pro Woche können junge Leute nordischen Natursport kennenlernen und dabei eigene Grenzen und Chancen erfahren. Sie lernen Leistungsbereitschaft und Disziplin, übernehmen Verantwortung, zeigen Solidarität und üben Partnerschaft und Toleranz aus. Für jeden Teilnehmer stehen ein Schlafsack sowie ein Rucksack mit Allwetterponcho zur Verfügung. Neben den Lehrern begleiten Sportpädagogen die jeweilige Woche. SIS hat dazu spannende Programmvorschläge beispielsweise mit Biwaknacht im Freien erarbeitet und hält alle erforderlichen Sportgeräte bereit. Komplettiert werden die Leitprojekte durch Ausstellungen und einen Medienraum. Doch Professor Roth hat weitere Ideen und Pläne. So möchte er die Multiplikatoren-Ausbildung im Nordischen Sportbereich für Pädagogen und Vereine intensivieren. Beim „Forum Notschrei“ schweben ihm aktuelle Vortragsveranstaltungen vor und die Zusammenarbeit Badens, des Elsass und der Schweiz sei zu verstärken. „Der Notschrei hat mit seiner jetzigen Funktion“, schwärmt Ralf Roth, „deutschlandweite Modellfunktion.“ Im Sauerland, in Thüringen und in Ruhpolding gäbe es erste „Nachahmer-Ideen“. Die Lörracher Landrätin Marion Dammann, die auch Vorsitzende vom Naturpark Südschwarzwald ist, sieht im Notschrei und seiner Entwicklung einen wichtigen „Baustein für den Naturpark“. Sie lobte die Ideen zur Verbindung von Sport und Natur, zu der der Notschrei ideale Voraussetzungen böte. Das hier eingesetzte Geld aus dem Strukturfördertopf sei gut angelegt. Und bereits drei Tage nach der Einweihung des ausgebauten Dachgeschosses zog am Montag die erste Schulklasse für eine Woche „ticket2nature“ ein.
15.6.2013, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

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