Nein meine Söhne geb ich nicht

Das Antikriegslied „Nein meine Söhne geb‘ ich nicht“ des Liedermachers Reinhard Mey, 80, aus dem Jahr 1986 hat in der Neuauflage mit Reinhard Mey & Freunde 34 Jahre später 9/2020 nichts an Aktualität verloren. 1986 sollte der Kalte Krieg noch drei weitere Jahre herrschen, im Jahr 2020 war der Ukrainekrieg bereits 6 Jahre alt und hatte im Donbass laut OECD bereits 18.000 Tote gefordert.
Das im düsteren Kiefernwald von Brandenburg aufgenommene Video rüttelt auf: https://youtu.be/1q-Ga3myTP4. Alt und Jung singen. Mütter und Väter. Der leise Mey und die mit ihm befreundeten lauten Rocker. Es ist ein Lied für Alle.
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Ein Lied für die Eltern-Generation, die es zu allen Kriegszeiten immer gab und die es dieses mal im Ukrainekrieg aber anders machen will.

Ein Lied für die Jugend-Generation, die vom Sofa aus in den Social Media unterwegs ist oder auf Demos von FridaysForFuture, während ihre russischen und ukrainischen Altersgenossen sich im Donbass in den Schützengräben um Bachmut wie Verdun 1916 eingegraben haben und auf den jeweiligen Feind lauern – nicht freiwillig, sondern als Kriegsdienstverpflichtete. Warum verpesten die SUV-Autos auf der Berliner Stadtautobahn die Luft treibhausmäßig so stark, daß sie von Klimaklebern der Extinction Rebellion blockiert werden müssen – die Panzer hingegen nicht? Gibt es etwa gute und böse Panzer?
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Ein Lied für die Oma/Opa-Generation, die aus dem Geschichtsbuch oder selbst Krieg erlebt hat – Krieg, der auch die vermeintlich Guten mit der Zeit zu Bösen macht. Und die diese Erfahrung bzw. dieses Wissen mithilfe des Lieds „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“ an die Jüngeren weitergeben können.

Ein Lied für die Woken, die sie zum Nachdenken anregen könnte: Warum kann  man gegen CO2-Ausstoß, Weltüberhitzung und LGBTQ-Diskriminierung woke bzw. wach sein, nicht aber gleichzeitig auch gegen den Krieg in der Ukraine? Warum ist ihnen woke-egal, dass genau jetzt junge ukrainische und russische Männer in Schützengräben bei Bachmut liegen und warten, bis sie ihre gegenüberliegenden Altersgenossen abknallen können? Und zudem: Muß der Liedtext „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ nun nicht auch gegendert werden?

Ein Lied für die Medien, auch die vom ÖRR. Aber warum wird „Nein, meine Söhne geb ich nicht“ so selten gesendet? Beispiel SWR: Klar, für den SWR 1 ist das Lied zu wenig unterhaltsam bzw. ‚cotidien‘, für den SWR2 zu kulturfern und für den SWR3 zu wenig englischsprachig – doch der Hardrock der Neuauflage von 2020 müsste doch passen? Aber aus welchem Grund hört man das Lied im SWR4 so gut wie nie? Traut man sich nicht, da der Political Correctness widersprechend, oder sollen es die Bürger nicht hören? Weil Reinhard Mey die GEZ-Medien kritisiert hat? Weil die Lieferung von Panzern und schweren Waffen ins Kriegsgebiet der neuen Devise „Waffen schaffen Frieden“ entspricht und die Kritik an diesem neuen Bellizismus daran als rechts abgetan wird?
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Ein Lied für alle Kriegsbegeisterten, die den Militärkrieg verneinen mögen, aber dem Wirtschaftskrieg (Sanktionen, Boykott) oder Meinungskrieg (Ausgrenzung Andersdenkender, Propaganda) frönen. Die also den Mitmenschen nicht als Gegner (mit dem man Handel treibt bzw. diskutiert) ansehen, sondern als Feind (den man durch Not bzw. Sprechverbot vernichtet).
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Ein Lied für Pazifisten und Kriegsdienstverweigerer. Nur, wo sind die Mitglieder der Friedensbewegung? Wären heute nicht dieselben mächtigen Proteste angesagt wie damals in Mutlangen, gegen den Nato-Doppelbeschluß bzw. gegen AKWs? Ja, die Friedensbewegten demonstrierten, aber doch sehr verhalten: In Ramstein, als die Bundesregierung von der US-Administration verpflichtet wurde zur Hochrüstung der Ukraine mit schweren Waffen. Und vor dem Berliner Kanzleramt, als Scholz die Lieferung der Leopard2-Panzer verkündete.

„Nein, meine Söhne geb ich nicht“ ist ein Lied für Alle. https://youtu.be/1q-Ga3myTP4 Zum Mitsingen, Teilen, drüber Sprechen und Verbreiten.

… auch gut zum Anhören:
Clemens Arvay: „The river flows in you“:  Corona
https://youtu.be/bg9AHzCH62k

Eric Clapton: „Stand and deliver“:  Corona/Grundrechte
https://youtu.be/DirL4RI1448
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Wolfgang Wodarg: „Masters of War“: Kriege
https://youtu.be/outllu0ZbDs

5.2.2023
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Ende von Beitrag „Nein meine Söhne geb‘ ich nicht“
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Beginn von Anlagen (1) bis (3)
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„Nein, meine Söhne geb ich nicht“: Wie man einen Krieg beendet
Allen Müttern und Vätern, die tapfer und entschlossen den blutdürstigen Kriegstreibern ihre Kinder vorenthalten, widmete Reinhard Mey eine Hymne. ….
https://youtu.be/1q-Ga3myTP4
Im Text seines Songs wird gleich zu Beginn von einem Schreiben gesprochen, in dem der Sänger oder sein literarisches Ich den fürs Militär zuständigen Stellen den Zugriff auf seine Söhne mit den klaren Worten „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“ verweigert.
Diese klare Ansage ist all jenen zu wünschen, die Krieg nicht als probates Mittel zur Konfliktbereinigung sehen, denn immer sind es die Eltern beziehungsweise die älteren Generationen, die der Nachkommenschaft mit ihrer ausdrücklichen Haltung zum Vorbild werden müssen. Bei solidarischem Vorgehen wäre damit bewaffneten Auseinandersetzungen jegliche Grundlage entzogen.

Denn wer sein Leben und das seiner Liebsten liebt, der schützt es:
Wir haben nur dies eine kurze Leben
Ich schwör’s und sag’s euch g’rade ins Gesicht:
Sie werden es für euren Wahn nicht geben!
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht —
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht!
https://youtu.be/1q-Ga3myTP4
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Die oben angesprochene Vertonung aus dem Jahr 2020 hat es auch musikalisch in sich — und sollte daher auf allen Ebenen wirken. Möge sie gehört und gehört und gehört werden, bis die Menschen und mit ihr die Welt ihren Frieden gefunden haben!
… Alles vom 4.2.2023 bitte lesen auf
https://www.rubikon.news/artikel/wie-man-einen-krieg-beendet
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(2) „Nein, meine Söhne geb ich nicht“
Das Lied hat Reinhard Mey auf seinem Album „Alleingang“ im Hahr 1986 erstmals alleine veröffentlicht. https://youtu.be/-K8B8tGBzq8 oder https://youtu.be/e0qPsYTBCtQ

Die spätere Version von „Reinhard Mey & Freunde“ entstand 9/2020 : „Alle Beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben mit ihrem Gesang, ihrer Kunst und ihrem Handwerk aus Idealismus und persönlichem Engagement dieses einmalige Projekt verwirklicht. Alle, ausnahmslos alle haben auf eine Gage und die Erstattung ihrer Kosten verzichtet, es war nicht einmal die Rede davon. Es ist ein Geschenk, das wir uns beim Aufnehmen des Liedes gegenseitig gemacht haben und das wir Euch nun weiterschenken. Wir verzichten bewusst auf Werbung im Zusammenhang mit diesem Lied, damit auch auf alle Einkünfte daraus. Wer aber will kann im Namen der Mitwirkenden als Anerkennung die Arbeit von Friedensdorf International e.V. (https://friedensdorf.de) unterstützen. Online Spende: https://friedensdorf.de/onlinespende (Bitte bei dem Feld „Nachricht“ als Verwendungszweck „Reinhard Mey & Freunde“ angeben)“ – Quelle Youtube

https://youtu.be/1q-Ga3myTP4
https://friedensdorf.de/2020/09/29/reinhard-mey-und-freunde-nein-meine-soehne-geb-ich-nicht/
https://www.reinhard-mey.de/blog/nein-meine-soehne-geb-ich-nicht/
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Liedtext:
Ich denk‘, ich schreib‘ euch besser schon beizeiten
Und sag‘ euch heute schon endgültig ab
Ihr braucht nicht lange Listen auszubreiten
Um zu sehen, dass ich auch zwei Söhne hab‘
Ich lieb‘ die beiden, das will ich euch sagen
Mehr als mein Leben, als mein Augenlicht
Und die, die werden keine Waffen tragen
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht

Ich habe sie, die Achtung vor dem Leben
Vor jeder Kreatur als höchsten Wert
Ich habe sie, Erbarmen und Vergeben
Und wo immer es ging, lieben gelehrt
Nun werdet ihr sie nicht mit Hass verderben
Kein Ziel und keine Ehre, keine Pflicht
Sind’s wert, dafür zu töten und zu sterben
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht

Ganz sicher nicht für euch hat ihre Mutter
Sie unter Schmerzen auf die Welt gebracht
Nicht für euch und nicht als Kanonenfutter
Nicht für euch hab‘ ich manche Fiebernacht
Verzweifelt an dem kleinen Bett gestanden
Und kühlt‘ ein kleines glühendes Gesicht
Bis wir in der Erschöpfung Ruhe fanden
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht

Sie werden nicht in Reih‘ und Glied marschieren
Nicht durchhalten, nicht kämpfen bis zuletzt
Auf einem gottverlass’nen Feld erfrieren
Während ihr euch in weiche Kissen setzt
Die Kinder schützen vor allen Gefahren
Ist doch meine verdammte Vaterpflicht
Und das heißt auch, sie vor euch zu bewahren
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht

Ich werde sie den Ungehorsam lehren
Den Widerstand und die Unbeugsamkeit
Gegen jeden Befehl aufzubegehren
Und nicht zu buckeln vor der Obrigkeit
Ich werd‘ sie lehren, den eig’nen Weg zu gehen
Vor keinem Popanz, keinem Weltgericht
Vor keinem als sich selber g’radzustehen
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht

Und eher werde ich mit ihnen fliehen
Als dass ihr sie zu euren Knechten macht
Eher mit ihnen in die Fremde ziehen
In Armut und wie Diebe in der Nacht
Wir haben nur dies eine kurze Leben
Ich schwör’s und sag’s euch g’rade ins Gesicht
Sie werden es für euren Wahn nicht geben
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht
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(3) Reinhard Mey & Freunde: „Nein, meine Söhne geb’ ich nicht“
Auf das neue Arrangement dieses berühmten Liedes von Reinhard Mey hat Rolf Rüttermann, ein Leser der NachDenkSeiten, nach Lektüre des Artikels über die „Grundsatzrede“ der Bundesverteidigungsministerin (s.u.) aufmerksam gemacht. Reinhard Mey & Freunde haben diese nahegehende Warnung vor einem Krieg eindrucksvoll neu aufgelegt. Den erwähnten und zwei weitere Leserbriefe geben wir Ihnen unten zur Kenntnis. Glücklicherweise gibt es in unserem Land auch eine ganz andere Welt als jene der Frau Kramp-Karrenbauer, der Frau Merkel, des Herrn Röttgen und anderer ähnlich denkender Menschen. Leider beherrschen die Genannten das Geschehen. Das kann nicht gut gehen. Deshalb die herzliche Bitte, „Nein, meine Söhne geb‘ ich nicht“, den Artikel von 20. November oder einfach diesen Beitrag weiterzuleiten – an Ihre Kinder, Ihre Enkel, Ihre jungen Freunde … . Leider ist es so, dass wir den Widerstand gegen die militärisch geprägte Politik neu aufbauen müssen – angesichts der Grundeinstellung unserer Medien ein schwieriges Unterfangen. Aber was bleibt uns anderes übrig.
… Alles vom 22.11.2020 von Albrecht Müller bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=67180
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Sicherheit durch Sich-Vertragen? Oder: Sicherheit durch Sich-Bewaffnen?
Die Bundesverteidigungsministerin hat am 17. November an der Bundeswehr-Hochschule in Hamburg eine Grundsatzrede gehalten, mit der sie den totalen Bruch mit der erfolgreichen Außen- und Sicherheitspolitik der Regierungen Brandt, Schmidt und Kohl propagiert und dokumentiert: der Mitte der Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts begonnene und 1990 endgültig erfolgreiche Versuch, Frieden und Sicherheit durch Verständigung, durch Verträge, durch Sich-Vertragen zu gewinnen, ist jetzt aufgegeben und wird ersetzt durch Aufrüstung, durch Militär.
… Alles vom 20.11.2020 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=67143

 

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