Trinkwasser

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Zwei Stein-Seen als Bad für Kinder in der Dreisam am 13.8.2012

 

 

Eigentümer eines Grundstücks hat kein Eigentum am Grundwasser
Streitpunkt ist die Wasenquelle in Endenburg, einem Ortsteil von Steinen. Deren Wasser wird – aufgrund alter Verträge – seit 1969 nicht in Endenburg und auch sonst nicht in Steinen getrunken, sondern im Gebiet des Zweckverbands Gruppenwasserversorgung Hohlebach-Kandertal. Der hat seinen Sitz in Schliengen und verteilt Trinkwasser – auch aus der Wasenquelle – bis nach Müllheim und Weil am Rhein. In Endenburg sitzt man dagegen in heißen Sommern mitunter auf dem Trockenen, weil dann die eigenen Quellen nicht ausreichen, während die Wasenquelle weiter sprudelt. …..
alles vom 7.8.2014 auf
https://www.badische-zeitung.de/steinen/steinen-streitet-mit-nachbarn-um-trinkwasserquelle–88478546.html

Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim: „Es besteht am Grundwasser kein Eigentum, auch nicht für den Eigentümer des Grundstücks“.

Die Angst vor steigendem Wasserpreis

Die EU fordert mehr Wettbewerb bei der Wasserversorgung, um die Bürger zu entlasten. Das klappt nicht immer, denn es ist ein schwieriger Markt mit hohen Investitionskosten ins Leitungsnetz. Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Wie selbstverständlich kommt es heute bei uns aus dem Hahn, sauber und immer verfügbar. Wasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland. Das war nicht immer so. Über Jahrhunderte landeten Müll und Abwässer in den Flüssen, verschmutzte sie. Die Metropole Brüssel hatte noch im Jahr 2000 keine Kläranlage und konnte diese erst mit Hilfe eines privaten Investors bauen, weil der Kommune das Geld fehlte.
EU möchte Privatunternehmen gleichberechtigen
Aber gehört etwas so elementares wie Wasser wirklich in privatwirtschaftliche Hände? Die EU meint „Ja“ und regelte deshalb Anfang Januar die Vergabe von Konzessionen für die Wasserversorgung neu. Künftig sollen private und öffentliche Anbieter gleichgestellt sein. Binnenmarktkommissar Michel Barnier will Unternehmen so den Zugang zum Wassermarkt erleichtern. Doch was passieren kann, wenn Teile der städtischen Wasserversorgung privatisiert werden, haben die Berliner bereits erfahren. 1999 stiegen hier erst RWE und die französische Veolia ein und danach die Wasserpreise kräftig an.
„Wir haben seit 2004 eine Preiserhöhung von über 30%. Und von diesen 30% sind mindestens 6% privatisierungsbedingt“, rechnet Mathias Ladstädter von der Bürgerinitiative „right2water“ vor.
Grundrecht oder Wirtschaftsgut?
Tatsächlich trinkt, wäscht und duscht man nirgends in Deutschland so teuer wie in Berlin. Während in München der Kubikmeter Wasser 1,58 Euro kostet, sind es in Berlin satte 2,17 Euro. Dass Privatisierung richtig teuer werden kann, zeigt auch der Blick ins Ausland. In Großbritannien übernahmen Privatfirmen bereits 1989 die Wasserversorgung. Danach gingen nicht nur die Preise rauf, sondern auch die Wasserqualität runter, weil die Versorger Investitionen ins Leitungsnetz scheuten. In Berlin hat man nach massiven Bürgerprotesten die Privatisierung teilweise wieder rückgängig gemacht. Und auch gegen die Brüsseler Pläne formiert sich der Widerstand. Die Initiative „Right2Water“ könnte es als erste Interessengemeinschaft schaffen, europaweit so viele Unterschriften zu sammeln, dass sich die EU-Kommission erneut mit dem Beschluss beschäftigen muss. Für sie ist Wasser ein Grundrecht und kein Wirtschaftsgut.
In Brüssel fühlt man sich missverstanden. Die neue Vergabe solle doch eigentlich durch mehr Wettbewerb für Vorteile beim Verbraucher sorgen. „Es ist gut, so eine Diskussion zu haben“, räumt Steffan De Rynck, Sprecher von Michel Barnier, ein. Es gebe aber einige Missverständnisse, was man mit der Vorlage zu erreichen versuche. „Der Weg, den wir vorschlagen, ist den lokalen Verwaltungen die Chance zu geben, entsprechend europäischen Rechts zu wählen: Ob sie einen öffentlichen Anbieter, ihre eigene Firma oder einen privaten Versorger haben wollen. Das muss aber jede Kommune für sich selbst entscheiden.“ Noch ist der Wassermarkt in Deutschland sehr kleinteilig organisiert. Städte und Gemeinden versorgen ihre Bürger in Eigenregie. Das könnte sich nach den Brüsseler Vorgaben bis 2020 grundlegend ändern.
10.5.2013, Alles zur TV-Sendung „Makro: Milliardenmarkt Wasser“ bitte lesen auf www.3sat.de

Testmarkt die Marke „Pure Life“ von Nestle ist Pakistan

Blaues Gold in Flaschen. Dort, wo Trinkwasserversorgung überhaupt nicht funktioniert, ist der Preis für Wasser am höchsten. Nestlé hat die Marke Pure Life im Angebot, sauberes Wasser in Flaschen, – und steht genau damit in der Kritik. Der Schweizer Konzern Nestle ist eines der profitabelsten Unternehmen der Welt. 67 Mrd. Euro Umsatz, 320.000 Angestellte weltweit. Das Unternehmen dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser. Auch Konzernchef Peter Brabeck-Letmathe betont oft und gerne, wie sehr ihm das Wohl der Menschheit am Herzen liegt. Geschäfte machen will er aber auch. Eine wichtige Marke von Nestlé ist Pure Life. Es besteht aus gereinigtem Grundwasser – und wird mit einem künstlichen Mix aus Mineralien angereichert. Vor zehn Jahren gab es das Wasser noch gar nicht. Heute ist Pure Life das meistverkaufte Flaschenwasser der Welt – mit zweistelligen Zuwachsraten. Pure Life wird in 27 Ländern auf fünf Kontinenten hergestellt.

Bevor Nestlé sein Pure Life einführte, gab es in Pakistan kaum Wasser aus der Flasche. Heute boomt die Branche – und Nestlé dominiert den Markt, den die Firma selbst geschaffen hat. „Normales Trinkwasser wurde verdrängt und umgewandelt in eine Ware“, erzählt Ahmad Rafay Alam, Rechtsanwalt am Lahore High Court. „Nestlé tauchte auf, begann Pure Life anzubieten. Plötzlich erschien Coca Cola. Pepsi kam dazu. Dann eine ganze Anzahl privater, lokaler Anbieter. Alle produzieren sauberes Wasser, weil die uralte Infrastruktur der öffentlichen Versorgung versagt.“ Das marode Wassersystem ist mehr als 30 Jahre alt. Die Rohre brechen, Trink- und Abwasser vermischen sich. Wer sich kein Flaschenwasser leisten kann, wird krank.
 
In Sheikhupura steht die erste Nestlé-Fabrik Pakistans. Direkt daneben liegt das Dorf Bhati Dilwan. Mit Nestlé kamen zwar ein paar zusätzliche Arbeitsplätze, aber auch das größte Problem im Dorf: Es gibt kein sauberes Trinkwasser mehr. Nestlé hat einen tiefen, eigenen Brunnen gebaut. „Jetzt ist unser Wasser sehr dreckig“, sagt Umar Hayat, ehemaliger Gemeinderat in Bhati Dilwan. „Der Wasserspiegel ist enorm gesunken. Früher lag er bei etwa 30 Meter, jetzt ist er auf 90 bis 120 Meter Tiefe gesunken. Wir sind sehr beunruhigt.“ Die alten Brunnen in Bhati Dilwan reichen nicht mehr tief genug. Viele sind bereits ausgetrocknet. Die pakistanischen Gesetze zum Grundwasser sind unklar. Die Dorfbewohner können sich gegen den übermächtigen Konzern nicht wehren. Sie haben dem Konzern eine Petition übergeben: Sie möchten auch vom Wasser unter ihrem Dorf trinken. Nestlé hat die Bitte abgewiesen.
Konzernchef Brabeck weist alle Verantwortung für das Vorgehen seines Konzerns weit von sich: In der der Dritten Welt sei heute wahrscheinlich mehr wie 96 Prozent der Trinkwasserversorgung in den Händen des Staates. „Und das funktioniert nicht“, sagt er. Das habe nichts mit Privatisierung zu tun. Die kanadische Verbraucherschützerin Maude Barlow kritisiert, wie der Konzern sich das Versagen von Staaten zunutze macht. „Es gibt keine einfachen, kurzfristigen Lösungen“, sagt Barlow. Auf jeden Fall liege die Antwort nicht in einer korrupten Regierung in Verbindung mit einer übernationalen, profitorientierten Firma. „Das ist die tödlichste aller Kombinationen.“ Nestle kann in Pakistan Wasser zur Ware machen, weil der Staat die Versorgung seiner Bürger nicht sicherstellt. Doch Wasser ist nicht nur Ware, sondern Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes. überlebenswichtig. Profit und Moral sind in diesem Fall untrennbar

10.5.2013, www.3sat.de

 

Bottled Life – Nestlés Geschäfte mit Wasser

Film (Schweiz, Deutschland, 2012, 90mn) ARTE / SSR
Regie: Urs Schnell, Res Gehriger
Dienstag, 11. September 2012 um 20.15 Uhr, 20.09.2012 um 15:00

Wie verwandelt man Wasser in Geld? Es gibt eine Firma, die das Rezept genau kennt: Nestlé. Dieser Konzern dominiert den globalen Handel mit abgepacktem Trinkwasser. Der Journalist Res Gehriger macht sich auf, einen Blick hinter die Kulissen des Milliardengeschäfts zu werfen. Nestlé blockt ab. Doch der Journalist lässt sich nicht abwimmeln. Er bricht auf zu einer Entdeckungsreise, recherchiert in den USA, in Nigeria und in Pakistan. Die Expedition in die Welt des Flaschenwassers verdichtet sich zu einem Bild über die Denkweisen und Strategien des mächtigsten Lebensmittelkonzerns der Welt.

Während die Weltbevölkerung rasant wächst, wird sauberes Wasser immer mehr zur Mangelware. „Bottled Life“ dokumentiert das boomende Geschäft mit dem Trinkwasser in der Flasche und fokussiert dabei ganz auf den Leader der Branche: auf den Schweizer Nestlé-Konzern.
Nestlé besitzt weltweit über 70 verschiedene Wassermarken. Trotzdem ist Wasser eine Sparte, über die man bei Nestlé nicht gerne spricht. Das muss der Schweizer Journalist Res Gehriger erfahren. Die Nestlé-Manager verweigern Interviews. Aber Gehriger lässt nicht locker. Auf einer Recherche-Reise erfährt er, wie konfliktgeladen das Geschäft mit dem Trinkwasser ist.
„Bottled Life“ wirft ein Schlaglicht auf Nestlés Expansionsstrategie im globalen Wassermarkt. Während der Konzern in den USA und in Europa vor allem Quellwasser mit Herkunftsbezeichnung verkauft, hat er für die Schwellen- und Entwicklungsländer ein anderes Konzept: Dort gibt es „Nestlé Pure Life“, gereinigtes Grundwasser, angereichert mit einem Mineralienmix nach Nestlé-Rezept. Heute ist Pure Life das meistverkaufte Flaschenwasser der Welt.
Res Gehringer reist nach Pakistan, das Nestlé als Testmarkt diente. Während Nestlé ihm den Zutritt zur Pure-Life-Produktion verweigert, lehrt er die Situation der Menschen kennen, die im Dorf außerhalb des Fabrikzauns leben. Hier ist der Grundwasserspiegel rapid gefallen und das Wasser aus den Brunnen der Einheimischen zur übelriechenden Brühe verkommen.
„Nestlé Pure Life“ ist ein cleveres Business-Modell, gerade in den Ländern des Südens. Dort, wo die öffentliche Wasserversorgung versagt, stellt Flaschenwasser eine zwar kostspielige, aber sichere Alternative dar. In Lagos zum Beispiel, der Megacity Nigerias, hat Wasser immer einen Preis. Der Film zeigt, dass die Vision einer Stadt, in der alle für Wasser zahlen müssen, hier bereits Realität geworden ist. Die Familien in den Slums von Lagos wenden die Hälfte ihres Budgets dafür auf, Wasser in Kanistern zu kaufen. Die Oberschicht trinkt Pure Life.
Nestlé legt großen Wert auf Imagepflege. Wenn es um Wasser geht, prägt vor allem Peter Brabeck das Bild des Konzerns. Er entwickelte eine Kommunikationsstrategie, die mit Begriffen wie „Corporate Social Responsibility“ (unternehmerische Sozialverantwortung) oder „Creating Shared Value“ (gemeinsame Werte schaffen) operiert. Ist das gelebte Firmenphilosophie? Beim Überprüfen dieser Frage kommt Journalist Gehriger zu ernüchternden Einsichten. Am Schluss bleibt ihm das Bild eines Konzerns, der sich weltweit Rechte an Wasserquellen sichert, um den Wassermarkt der Zukunft zu dominieren
https://www.arte.tv/de/programm/242,date=11/9/2012.html, 12.12.2012

 

In Äthiopen hat Nestle die anfangs unterstützte Trinkwasserversorgung von deri Flüchtlingslagern im Jahr 2004 abrupt beendet – auf der Hompage lebt sie weiter.
Maude Bakov´, kanadische Alternativ-Nobelpreisträgerin: „Nestle sind Raubtiere auf der Jagd nach den letzten Trinkwassern der Erde“.

Poland Spring – das meistverkaufte Quellwasser in flaschen in den USA. Größte Abfüllfabrik in Fryeburg mit über 1 Mio Wasserflaschen pro Tag: Zur Hälfte aus Brunnen, zur Hälfte aus Tankwagen. Nestle kauft Grundeigentümern die Wasserrechte ab oder aber ganze Quellgebiete, z.B. in Maine.
„Money rules“: Ein Tankwagen Wasser kostet nichts ausser Fracht, und bringt im Verkauf 50000 Dollar.

In Pakistan wird die öffentliche Grundwasserversorgung immer maroder und das Beutelwasser immer riskanter – Wasser in Flaschen.
PureLive = Grundwasser mit Mineralwasser angereichert. Das weltweit meistverkaufte Sprudelwasser.

Wasser ist Lebensmittel, keine Handelsware
900 Mio Menschen haben keinen Zugang zu kostenlosem sauberen Wasser.

 

Trinkwasser in Freiburg

freiburg-trinkwasser-bereiche   Vier Versorgungsbereiche mit Trinkwasser für Freiburg – Grafik: badenova

In Freiburg kommt pures Trinkwasser aus der Leitung – reiner, als in vielen Flaschen-Wassern. Das garantiert der städtische Wasserversorger badenova.  Unterschiede gibt es nur im Hinblick auf die Härtegrade: Im blauen Versorgungsbereich „öst lich der Güterbahn“ kommt etwas weicheres Wasser aus dem Wasserhahn.

 

 

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