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Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Westen beim USC-Stadion

 

Dreisam-Hochwasser am 8.10.2012

An der Dreisam steigt der Pegel binnen 12 Stunden, da im Schwarzwald um die 100 l/qm Regen fallen.

Dreisam-Pegel bei Freiburg-Ebnet:
https://www.hvz.lubw.baden-wuerttemberg.de/cgi/peg_info.pl?id=68

                   
(1) Blick nach Westen

                   
(4)

                   
(7)

         
(10)   9.10.2012                                         (11) 22.12.2012

                   
(13) 1.6.2013 Fischtreppe SC-Stadion  (14) 1.6.201           (15) Ebnet Schlosssteg 1.6.2013

           
(16) Sandfang 9.11.2013               (17) Jugendherberge 31.1.2021)

 

(2) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Osten zur Sandfangbrücke
(3) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Westen, Turbine Sandfang
(4) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Osten Sandfangbrücke
(5) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Westen an Sandfangbrücke
(6) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick zur Kartaus
(8) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Tele-Blick nach Westen bei der Jugendherberge
(9) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Osten beim SC-Stadion – Fischtreppe rechts
(10) Dreisam-Hochwasser 9.10.2012 – Blick nach Westen beim SC-Stadion
(11) Erneutes Hochwasser nach Schneeschmelze am 22.12.2012 – Beim Sandfang Blick nach Westen
(13)-(15) Hochwasser 1.6.2013, zwei Tage Regen bei nur 8 Grad.

 

Kanu im Hochwasser der Dreisam bei Freiburg am 1.2.2021

 

Dietenbach liegt im Hochwasser-Risikogebiet
Das Thema Bauen in Hochwasser-Flutgebieten ist immer noch aktuell und wurde für den Freiburger Neubau-Stadtteil Dietenbach am 11. Oktober 21 vom ZDF in der Sendung „Drehscheibe“ für 3 Minuten (von Minute 30-34) aufgegriffen.
https://www.zdf.de/nachrichten/drehscheibe/drehscheibe-vom-11-oktober-2021-100.html

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
in Freiburg (Öko-Hauptstadt 1992) soll in einem Überschwemmungsgebiet (Hochwasser-Risikogebiet) der Stadtteil Dietenbach für 16.000 Menschen entstehen. Der neue Stadtteil würde dem Hochwasserabfluss von den Schwarzwald-Bergen in das Rheintal den Weg versperren. Ein Offener Brief richtet sich jetzt an die Verantwortlichen in der Stadt (siehe unten).
Die Bilder der Hochwasser-Katastrophen führen in Freiburg offenbar zu keinem Umdenken. Die Stadtverwaltung „hält die Hochwasserfrage bei Dietenbach für gelöst“ (Badische Zeitung vom 21. Juli) – auch jetzt noch, nach den Erfahrungen mit den extremen Starkregen-Ereignissen. Der Baubürgermeister, angesprochen auf das Dietenbach-Projekt, sagte im Interview: „… das müsste uns jetzt noch einmal mehr zum Nachdenken bringen.“ (SWR Aktuell vom 20. Juli, 19.30 Uhr).
Nachdenken reicht nicht aus. Wenn auch für Sie ein Umdenken notwendig ist, dann wenden Sie sich bitte an Herrn Oberbürgermeister Martin Horn.Ich sende Ihnen hier den Offenen Brief. Diesen Brief bitte an viele Menschen auf allen Wegen weitergeben und – wo Sie können – bitte aktiv mitmachen bei der Aktion „Die Aue gehört dem Fluss“. Vielen Dank. Freundliche Grüße
Rolf Baiker, 3.8.2021
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    Dietenbach – Hochwasser-Risikogebiet
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Offener Brief zu Dietenbach: „Die Aue gehört dem Fluss“
Herrn Oberbürgermeister Martin Horn
Frau Bürgermeisterin und Herren Bürgermeister
Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir alle haben die Bilder der Hochwasser-Katastrophen vor Augen, die von extremen Starkregen-Ereignissen hervorgerufen wurden. Auch in Freiburg sind Flutkatastrophen nicht auszuschließen.
Dieser offene Brief richtet sich gegen die Bebauung von Auen.

Bei dem Projekt, in der Dietenbach-Aue einen neuen Stadtteil zu bauen, handelt es sich
um einen klaren Verstoß gegen allseits bekannte naturwissenschaftliche Fakten. Neuartige extreme Starkregen-Ereignisse führen zu bisher nicht bekannten Naturkatastrophen und machen ein Umdenken und eine Abkehr von alten Gewohnheiten bei der Siedlungsplanung dringend notwendig.

In der Dietenbach-Niederung soll in einem Überschwemmungsgebiet (Hochwasser-Risikogebiet) ein neuer Stadtteil für 16.000 Menschen entstehen. Erdauffüllungen (1,5 Millionen Kubikmeter) versperren dem Hochwasserabfluss vom Schauinsland und von den Bergen am Rande des Schwarzwalds den Weg. Extreme Fluten aufgrund von Starkregen-Ereignissen können nicht mehr vollständig ins Rheintal abgeleitet werden, weil der neue Stadtteil den Abfluss des Wassers „verstopft“. Ein Rückstau in bestehende Siedlungsgebiete wäre die Folge mit der Gefahr der Überflutung ganzer Stadtteile.

Eine Bebauung in Dietenbach verbietet sich schon allein aus topografischen Gründen. Auch Baumaßnahmen nach dem Stand der Technik (Staudamm im Oberlauf / Gewässerausbau mit Flutkanal) können diese Flächen nicht dauerhaft vor extremen Fluten sichern. Starkregen tritt punktuell auf mit verheerenden Folgen – wie wir jetzt alle gesehen haben – und kann mit herkömmlichen Hochwasser-Schutzmaßnahmen nicht bewältigt werden. Durch Videos und Bilder konnten wir in diesen Tagen sehen, welche Kraft und unvorstellbare Macht das Wasser hat.

Extreme Starkregen-Ereignisse werden noch viele Jahre zunehmen, auch wenn die dringend notwendigen – längst überfälligen – Maßnahmen gegen den Klimawandel durchgeführt werden. Die Auswirkungen der neuartigen extremen Starkregen sind der ingenieurtechnischen Berechnung nicht zugänglich. Daher gilt:
Bestehende Siedlungen wirksam vor Hochwasser schützen
Keine neuen Siedlungen und Gebäude in Flussgebieten und Auen.

Es geht aber noch weiter: Wir werden erleben, dass man Siedlungen aufgeben muss, weil man sie nicht auf Dauer sichern kann. Dies ist schmerzlich, aber in der Zukunft wird dies unvermeidlich sein.

Für die menschlichen Eingriffe in die Natur aufgrund der Wachstumsideologie der letzten Jahrzehnte kommt jetzt die Rechnung. Völlig unsinnig und nicht nachvollziehbar ist es, wenn weiterhin auf Flutflächen gebaut wird – wie in Freiburg.

Mein Appell richtet sich in erster Linie an Sie, die Frauen und Männer in der Kommunalpolitik in Freiburg, mit einer klaren Ansage:

„Sie tragen persönlich die Verantwortung. Nicht Parteien, nicht Fraktionen, nicht Fachgutachter, sondern Sie als Verantwortliche in der Stadtverwaltung und im Gemeinderat müssen sich rechtfertigen. Es ist Ihre persönliche Verantwortung,
die Sie nicht abwälzen können! Niemand kann sich auf Nichtwissen herausreden.“

Ich richte mein Wort auch an die Medien und erwarte kritische journalistische Recherchen. In Freiburg ist es vor allem die Badische Zeitung, der eine hohe Verantwortung zukommt.

Beim Dietenbach-Projekt wird immer wieder auf den demokratischen Bürgerentscheid hingewiesen. Doch damit können Sie sich nicht entlasten. Denn die Stadt hat der Bürgerschaft vor der Abstimmung wesentliche Informationen – nicht nur im Bereich Hochwasser – vorenthalten. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen durch die extremen Flut-Ereignisse ermöglichen es Ihnen, erneut die Bürgerschaft einzubeziehen.

Seit diesen Tagen wissen Sie und wir alle, was auch in Freiburg – jederzeit – geschehen kann. So werden auch die Gebäudeversicherer bei Dietenbach sehr genau hinschauen.
Sie werden sich nicht mit der Erklärung der Stadt zufriedengeben, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen beim Hochwasserschutz eingehalten werden.

Bund und Land werden nicht umhinkommen, endlich ein generelles Bauverbot in Auen festzulegen, damit die Kommunalpolitik keine Ausreden mehr hat. Dies in der eindeutigen fachwissenschaftlichen Erkenntnis, dass diese Flächen nicht für die Siedlungsentwicklung geeignet sind. Diese Flächen entziehen sich unserer Verfügung, weil wir die Naturgewalten bei extremen Starkregen-Ereignissen nicht beherrschen können.

Am Schluss steht als klare Position aus meiner über 30-jährigen Berufspraxis als Ingenieur für Wasserwirtschaft und Bauingenieurwesen, verbunden mit der eindringlichen Warnung an alle politisch Handelnden in Bund, Land und Kommunen:
Keine Bebauung von Flussniederungen
„Die Aue gehört dem Fluss“

Freundliche Grüße
Rolf Baiker
Dipl.-Ing für Wasserwirtschaft, Baudirektor a.D.
79110 Freiburg im Breisgau / Gruberhof 5
Rolf.Baiker [at] web.de / Tel (0761) 89 26 33.

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Hochwasserschutz und Dietenbach: Nur Mindeststandard vorgesehen
Zu: „Es hätte genügt, wenn dem Bach wieder mehr Durchfluss gewährt worden wäre“, Leserbrief von Jürgen Pöhlitz zur Debatte um den Bohrerdamm (BZ vom 12. Oktober):
Herr Pöhlitz stellt zu Recht die Verbindung zu dem geplanten Stadtteil Dietenbach her. Er betont, dass durch das Rückhaltebecken Bohrertal „der neue Stadtteil Dietenbach in wesentlich höherer Dichte bebaut werden kann.“ Dazu möchte ich Folgendes mitteilen:
1. Die Dietenbach-Aue liegt im Überschwemmungsgebiet. Eine Bebauung ist erst zulässig, wenn das Gebiet hochwasserfrei ist. Dazu dienen das Rückhaltebecken bei Günterstal und ein 35 Meter breiter Hochwasser-Flutkanal, der durch das Baugebiet führt und freigehalten werden muss. Ohne das Rückhaltebecken müsste der Flutkanal 90 Meter breit sein. Das Siedlungsgebiet soll aufgeschüttet werden. Dies ist nicht möglich, solange die Dietenbach-Aue Überschwemmungsgebiet ist. Auch aufgeschüttet werden darf erst, wenn das Gebiet hochwasserfrei ist. Das Volumen, das durch die Aufschüttungen wegfällt, muss ausgeglichen werden. Nach der Planung sind dafür die beiden Rückhaltebecken bei Günterstal vorgesehen. Sie müssen also betriebsbereit sein. Erst dann können Auffüllungen folgen, nicht vorher. Fazit: Das Rückhaltebecken Bohrertal schützt zwar (auch) Günterstal und die Unterlieger, aber ohne das Becken kann die Dietenbach-Aue nicht aufgeschüttet und bebaut werden.
2. Dennoch ist nur der gesetzliche Mindeststandard vorgesehen (100-jährliches Hochwasser). Bei einem größeren Hochwasser (Beispiel: Elbe-Hochwasser 2002 in Sachsen), besteht kein Schutz. Für den Schutz gegen extremes Hochwasser (HQ extrem) müsste ein zusätzliches Rückhaltevolumen bereitgestellt werden. Der Gemeinderat hat im Juli 2018 das Dietenbach-Projekt beschlossen. Er hat akzeptiert, dass der neue Stadtteil bei einem extremen Hochwasser großflächig überflutet wird. In den Beschlussvorlagen steht: „Im Falle eines extremen Hochwasserereignisses … würden Teile des geplanten Siedlungsgebietes trotz der vorgesehenen Geländeauffüllungen überflutet.“ (Drucksache G-18/114 A2, Seite 160). Hier, wo es um Gefahren für Leib und Leben geht, wählt die Stadt trotz Klimawandels nur den Mindeststandard.
3. Die Wasserwirtschaft appelliert seit Jahren an die kommunalen Entscheidungsträger, die Hochwassergefahren und den Klimawandel ernst zu nehmen. Die Appelle zum Verzicht auf die Bebauung in den Talauen haben nichts genutzt. So mussten die Gesetze für den Hochwasserschutz deutlich verschärft werden. Heute ist die Bebauung von Auen grundsätzlich untersagt („Die Aue gehört dem Fluss“). Doch die Stadt umgeht dieses Gebot. Sie macht aus einem Überschwemmungsgebiet ein Baugebiet, indem sie die wasserrechtlich geschützte Aue beseitigt – ein Verstoß gegen die klaren Gebote im Wasserrecht zum Schutz der Flussauen (Paragaph 77 WHG). Ich hoffe, dass es hier noch zu einem Umdenken kommt.
Rolf Baiker, Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft, Freiburg
… Alles vom 4.1.2020 von Rolf Baiker bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/es-ist-nur-der-mindeststandard-vorgesehen–197679055.html

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Immer mehr Flächen versiegelt oder zugebaut
Jeder zugepflasterte Garten, jeder betonierte Hof, jeder weitere begradigte Bach und jeder zugepflasterte Platz sind mit daran schuld, wenn es immer schlimmere Hochwasser gibt. Das fällt nicht vom Himmel. In meiner Kinderzeit hat es auch oft eine Woche lang geregnet wie aus Kübeln, ich ging jeden Tag mit Gummistiefeln und Regencape zur Schule, es gab aber deshalb keine nennenswerten Überschwemmungen. Wir lernten noch in der Schule, dass Regen was Gutes ist. Vor vielen Jahren gab es schon Plakat-Aktionen, die darauf hinwiesen, dass jedes Jahr in Deutschland zusammengenommen Flächen von dem Ausmaß des Bodensees zugepflastert werden, keiner hat das ernstgenommen. Dass es jetzt immer schlimmer mit dem Hochwasser wird, ist auch ein Resultat dieser Dummheit. Anstatt auch in Freiburg daraus zu lernen, wurden in den letzten Jahren immer mehr Flächen an fruchtbarem Boden versiegelt oder zugebaut. Und man denke an den Platz der Alten Synagoge, dem das auch bevorsteht. Völlig hirnrissig. Dabei ist der Platz in der Uni doch bei Hitze unerträglich. Die Stadt sollte doch endlich auch aus solchen Sachen lernen. Aber im Gegenteil, da wird in dem neuen Komplex Westarkaden nicht mal mehr den Kindern ein grüner schattiger Spielplatz zugestanden, die sollen auf einem Dach spielen. Unglaublich für eine grüne Stadt, die Freiburg doch sein will. Da sieht man wieder, dass die, die mit viel Geld hantieren, nicht unbedingt Geist und Verstand haben.
24.6.2013, Ulrike Bause, Freiburg

Hochwasserschutz am Dreisamuferradweg ausreichend
Es war der zweite ertrunkene Radler innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren. „Radfahren ist keine Vollkasko-Veranstaltung, und wir wollen es auch nicht zu einer machen“, sagt der städtische Pressesprecher Toni Klein und versichert: Was am Dreisamuferweg für die Sicherheit der Radfahrer nötig und sinnvoll ist, sei gemacht worden. Die Stadtverwaltung sehe „weder Handlungsbedarf noch kluge Handlungsmöglichkeiten“. ….
Alles vom 20.2.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/dreisamuferradweg-stadt-haelt-den-hochwasserschutz-fuer-ausreichend

Die Dreisam, der gemeine Fluß
Völlig irre! Wir haben einen Fluß in der Stadt und der tritt als mal über die Ufer. Das macht der als mal, der gemeine Fluß an sich. Das kann man sehen, überall. Und dann gibt es noch so Menschen, die interessiert das einfach nicht!
Ja, es gibt in den wenigen Tagen des Hochwassers auch einen Haufen Alternativen, wo man mit dem Rad durchkommt, ohne gleich in die Gefahr zu kommen zu ersaufen. Also, wo ist das Problem?
20.2.2013, Roland Hellbarth

… des Radlers Problem, nicht das der Stadt
Damit es zu der geschilderten Überschwemmung kommt, muss die Dreisam schon gewaltig angeschwollen sein. Jedem Freiburger ist klar, dass er dann mit der Überschwemmung rechnen muss – sie ignorieren das, fahren mal drauflos. Dann steht Wasser auf dem Radweg – sie ignorieren das und fahren weiter. Das Wasser wird immer tiefer und sie ergehen sich in fragwürdige Betrachtungen über Wasserwiderstand und Auftrieb.  Wenn sie das für richtig halten, ist es ihr Problem, nicht das der Stadt, wenn ein Unfall passiert. Natürlich ist klar , dass so gut wie nie ein Unfall passiert und man diese Stellen als geübter Fahrer auch bewältigen kann. Deshalb riskieren Sie die Sache auch. Aber das würden Sie auch tun, wenn da eine Schranke wäre, denn Sie haben auch ohne Schranke genau gewusst, was Sie erwartet.
20.2.2013, Frank Reiger

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