Wildbienen

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Cosmea auf dem Dachgarten am 15.9.2015

Cosmea auf dem Dachgarten am 15.9.2015

 

Bilder Wildbienen

                             
(1) Bienenhotel 11.5.2013     (2) Wildbienen am Krüttweg                 (3) Amsel nistet

                                              
(4)                              (5) Gartenmauer                                    (6) Zwischen Zarten und Ebnet

                    
(7) 2.5.2013: Bambus +Lehm   (8) Reisig am Fuß eines Baumes   (9) Blick nach Westen

 

(1)-(3) Im Streuobstgarten am Krüttweg zwischen Zarten und Golfplatz bzw. Neuhäuser hat Familie Asal ein Bienenhotel gebaut, das auch im Frühjahr 2013 bereitsgut besucht wird. 11.5.2013. Mehr auf
https://www.freiburg-schwarzwald.de/littenweiler/streuobst.htm#Streuobstwiese am Krüttweg bei Zarten
(4) Wildbienenkasten an einer Hauswand aufgehängt
(5) Wildbienenhotel an einer Gartenmauer nach Süden hin am 2.5.2013

(6)-(9) Streuobstwiese am Weg zwischen Zarten und Ebnet am 2.5.2013

 

Wildbienen am Tuniberg – Foto-Wanderausstellung in der Schwarzwald City
Wer weiß schon, dass die Lösshänge und blühenden Böschungen am Tuniberg die Lebensgrundlage für eine besonders hohe Artenvielfalt sind und unter anderem ca. 200 Arten von Wildbienen Lebensraum bieten? Der 2012 gegründete Arbeitskreis „Wildbienen am Tuniberg“ im NABU Freiburg setzt sich dafür ein, die bunte Vielfalt am Tuniberg zu erhalten. „Wir leisten praktische Arbeit, meist in Handarbeit unter Einsatz von Schere, Hacke, Spaten und Sense, um den Blütenreichtum auf Böschungen und Wiesen zu vergrößern.
Auch säen wir an geeigneten Orten bienenfreundliche Wildblumen aus und sorgen für Nistplätze, indem wir überwucherte Lösswände freilegen. Dazu kooperieren wir mit Ökowinzern, Landwirten, dem Garten- und Tiefbauamt und der unteren Naturschutzbehörde der Stadt Freiburg, den Ortsverwaltungen und Privatpersonen.“ Unverzichtbar ist die Öffentlichkeitsarbeit, um möglichst viele Menschen für den Wildbienenschutz zu sensibilisieren und zu eigenem Handeln zu motivieren. Zu diesem Zweck wurde eine Foto-Wanderausstellung zusammengestellt, die vom 27. Juli bis 21. August im Erdgeschoss des Einkaufszentrums Schwarzwald City in der Freiburger Innenstadt zu sehen ist.
Die faszinierende und vielfältige Biologie der Wildbienen wird hier für Kinder und Erwachsene gleichermaßen informativ und lehrreich vermittelt. Weitere Informationen zum Arbeitskreis Wildbienen und vielen weiteren Projekten des NABU Freiburg unter
https://www.nabu-freiburg.de/projekte/wildbienenlehrgarten/
21.7.2021

 

Wildbienen: Nabu-Arbeitskreis am Lehrgarten Opfingen
Wildbienen spielen eine extrem wichtige Rolle im Nahrungskreislauf. Sie produzieren, anders als die Honigbiene, zwar nichts für den Frühstückstisch, sorgen aber für die notwendige Bestäubung vieler Wild- und Kulturpflanzen. Die zweite BZ-Ferienaktion führte am Donnerstag nach Opfingen in den Wildbienen-Lehrgarten des Naturschutzbundes (Nabu).
30 BZ-Leserinnen und -Leser erfuhren von Gita Benadi und Felix Fornoff enorm viel über die Insekten und den Lehrgarten, der seit Mai offen und frei zugänglich ist. Die beiden Biologen engagieren sich im Nabu-Arbeitskreis Wildbienen, der 2012 gegründet wurde und rund 40 aktive Mitglieder hat. Sie helfen bei der Pflege des Gartens mit seinen unterschiedlich bepflanzten Beeten, mit Wiese, Böschung und einem Sand- und Lehmbereich, in dem die Wildbienen ihre Nester bauen.
„Ganz faszinierend“ findet BZ-Leserin Luzia Kern-Schöner aus Sexau, was alles auf der Terrasse und an der Böschung zwischen den Reben oberhalb der Straße nach St. Nikolaus auf rund 2.000 Quadratmetern zu entdecken ist. In dem Lehrgarten sollen die Besucher, so Fornoff, zum einen die Vielfalt an Wildbienen kennenlernen, zum anderen sollen sie aber auch Anregungen erhalten, was jeder und jede einzelne selbst im eigenen Garten tun kann, um Wildbienen einen Lebensraum zu schaffen. 560 bis 570 Arten gibt’s in Deutschland, rund 100 haben sie bisher im Lehrgarten entdeckt, so Gita Benadi. Am Tuniberg und im Kaiserstuhl leben etwa 200 Arten. Und jede Art hat ihre Nische – sogar eine Spargelsandbiene gibt’s, die sich von blühendem Spargel ernährt.
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Wildbienen lieben trockene, warme Standorte – und haben hohe Ansprüche an ihren Lebensraum: Jede Art hat ihre speziellen Nahrungspflanzen, an denen sie Nektar und Pollen sammeln; genauso wichtig ist der Nistplatz, denn viele Wildbienen haben nur einen Radius von wenigen hundert Metern. Und jede Art hat ihr eigenes Baumaterial – mal Erde oder Lehm, mal Holz oder Halme.
Mit ihrem Netz fängt Gita Benadi in einem Schwung eine Wollbiene, die gerade am Salbei sitzt, packt sie in ein Glas und lässt dieses herumgehen. Die Wollbiene heißt so, weil sie Haare für die Polsterung ihrer Brutzellen nutzt. „Manchmal würde man gar nicht denken, dass das eine Biene ist“, so Benadi. Schaut man sich die winzigen Schmalbienen und die Holzbiene an – ein Brummer von fast drei Zentimetern Länge –, ist das nachvollziehbar.
Auch eine „Mistbiene“ ist unterwegs – eigentlich eine Schwebfliege, die aber optisch so tut, als sei sie eine Biene – damit sie nicht gefressen wird. Benadi und Fornoff dürfen mit einer Genehmigung des Regierungspräsidiums Insekten fangen – zum zeigen und sammeln. Der Arbeitskreis will langfristig eine Sammlung anlegen. Die alten Sammlungen in Museen seien sehr wertvoll, so Benadi: „An den toten Tieren können wir sehen, welche Pollen die Bienen vor 100 Jahren gesammelt haben.“ Das sei gerade mit Blick auf den Klimawandel interessant.
Wildbienen unterscheiden sich von Honigbienen noch weiter: Sie leben nicht wie diese in Völkern, sondern meist solitär. Sie legen nach der Paarung wenige Eier, aus denen Weibchen und Männchen schlüpfen. Die Männchen ernähren sich von Nektar, die Weibchen legen Eier und versorgen den Nachwuchs mit einem Vorrat aus Pollen und Nektar. Und Wildbienen stechen selten – und überleben, denn sie ziehen den Stachel wieder heraus. Extra für die Führung ist BZ-Leserin Jutta Bunse aus Donaueschingen gekommen und ergänzt im Lehrgarten ihr Wissen über die Wildbienen. Helmut Steinitz aus Denzlingen findet gut, dass auch gezeigt wird, was jeder selbst machen kann, welche Pflanzen den Wildbienen und Insekten nützen. Er selbst hat ein Insektenhaus im Garten – dieses werde allerdings nur zum Teil von Wildbienen genutzt, so Benadi, aber dort könne man die Tiere auf jeden Fall gut beobachten.
… Alles vom 2.8.2019 von Margrit Heyn bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/bz-leserinnen-und-leser-besuchen-lehrgarten-in-opfingen

 

Schmetterlinge, und andere wilde Bestäuber – Das große Sterben
Pestizide, Insektizide, betonierte Flächen, blütenlose Rasen und Hecken, Monokulturen und Intensivlandwirtschaft setzen den Insekten auch am Oberrhein dramatisch zu. Umweltschützer und Biologen schlagen Alarm. Malaise ist ein schöner Name für eine Insektenfalle, die genau das zeigen will: dass es nämlich ein Elend ist. 1,6 Kilogramm Insekten sind den Naturschützern vom Nabu bei Krefeld noch vor 15 Jahren in ihre nach dem dänischen Biologen René Malaise benannten Fallen gegangen.
Heute, erklärten sie im Januar dem Umweltausschuss des Bundestags, seien es noch 300 Gramm. 80 Prozent weniger. Das sind dramatische Zahlen. Und nun, im Sommer, zeigt sich der Niedergang. Axel Mayer, Geschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz BUND in Freiburg, erwähnt einen beliebten, wenn auch nicht sehr wissenschaftlichen Nachweis. „Erinnern Sie sich, wie verschmiert von toten Insekten die Windschutzscheiben der Autos vor 30 Jahren waren? Heute sind sie erschreckend sauber.“
Das „große Insektensterben“, von dem Mayer spricht, ist längst als Faktum anerkannt. Dass es nicht zu einem viel größerenAufschrei kommt, liegt für ihn in der Sache: „Insekten sterbenleiseundohne großes Aufsehen, kaum einer bemerkt ihr Fehlen.“ Ganz besonders rar geworden seien am Oberrhein die „großen Brummer“ und Schmetterlinge, kaum sehe man noch einen bunten Falter wie den Bläuling oder den Schwalbenschwanz. Auch Nachtfalter, die zu den Schmetterlingen zählen, sind seltener geworden.
Der 74-jährige Biologe Frank Baum, der im Kaiserstuhl Insekten-Feldforschung betreibt, wurde kürzlich von einem Kollegen angerufen, der Bombardier- und Sandkäfer suchte. „Da mir bekannt war, wo eigentlich immer welche sind, gingen wir vor Ort. Doch es war nicht einmal mehr ein Käfer beider Arten aufzufinden. Das ist alarmierend.“ Und die Meldungen werden häufiger: Laut dem Helmholtz
Zentrum für Umweltforschung gehen auch die Bestände wilder Bestäuber wie Hummeln oder Schwebfliegen deutlich zurück. Ohne sie können aber viele Pflanzen keine oder nur viel weniger Früchte ausbilden. Die TU München entdeckte in einem großen Naturschutzgebiet bei Regensburg von 117 dort beheimateten Tagfaltern nur noch 71. Laut Europäischer Umweltagentur brachen die Bestände von 17 Falterarten seit 1990 um mehr als 50 Prozent ein.
„Insekten sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems“, warnt Michael Boppré, Professor für Entomologie an der Universität Freiburg. „Ohne sie würde es zusammenbrechen. Die Pflanzen brauchen sie zur Bestäubung, Insekten sind für viele Tiere Hauptnahrungsquelle, und diese Tiere Nahrung für andere Tiere.“ Außerdem haben Insekten Säuberungsaufgaben und sind wichtig für die Böden.
Boppré tut sich mit genauen Zahlen schwer, denn viele Insektenarten unterlägen großen Schwankungen in ihren Beständen. Klar sei aber, „dass es deutlich weniger Insekten gibt als noch vorJahrzehnten“. Einig sind sich Forscher und Naturschützer bei der Hauptursache für das Insektensterben: dem Menschen. „Nur der Mensch ist in der Lage, das natürliche Gleichgewicht durch sein Eingreifen zu zerstören und die Population zu verändern“, sagt Boppré. Klimawandel, Flächenversiegelung, Monokulturen
und Tot-Räume wie blütenlose Rasenflächen seien wesentliche Gründe für die Dezimierung.
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Pestizide und Insektizide seien zwar nicht primär verantwortlich, spielten aber eine Rolle. Hier liegt das Hauptaugenmerk derzeit auf den sogenannten Neonikotinoiden, sagt Axel Mayer. Sie wirken auf das Nervensystem.„Aber nicht nur dort, wo sie ausgebracht werden; durch den Wind wird das Gift weit getragen und vernichtet flächendeckend Insekten, die kilometerweit weg sind.“ Weil sie Bienen schädigen können, sind sie seit einigen Jahren in der Kritik. Als Bienengift gilt ein Stoff laut Mayer aber erst, wenn in 24 bis 48 Stunden mehr als 50 von
100 kontaminierten Bienen tot sind. Studien zeigen aber, dass Bienen,die mit Neonikotinoiden in Kontakt kamen, große Orientierungsschwierigkeiten bekommen – und etwa gar nicht mehr in den heimischen Stock finden. Bienen sind der Inbegriff der Bestäuber, bedeutend sind aber auch Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen und andere Insekten.
Rund ein Drittel aller Nahrungsmittel in der westlichen Welt gehe direkt auf die Bestäubung durch Insekten zurück, sagt Boppré: Obst, Beeren und Gemüse sind von der Bestäubung der Insekten abhängig. Ebenso Kaffee und Tee. Baum: „Die Landschaft hat sich im Vergleich zu den 1960er Jahren drastisch zu lebensfeindlichen Monokulturen verändert – wie dem flächendeckenden Maisanbau. Hier kann sich kein Schmetterling entwickeln. In unseren Gärten wird der Rasen gepflegt, und wenn etwas blüht, sind es meist nichtheimische Blumen, die unseren Insekten keinen Lebensraum bieten.“
Nach seinen Beobachtungen sieht es im Schwarzwald noch besser aus. Doch inzwischen würden Blumenwiesen statt zweimal jährlich bis zu achtmal gemäht – um Biogasanlagen zu füttern. Dadurch kommen Wiesenblumen selten oder gar nicht zu ihrem Blütenstand. „Da muss sich etwas in den Vorgaben ändern“, fordert Baum. Auch Boppré sieht vielfältige und artenreiche Naturräume als besonders wichtig an. So benötigt die Raupe eines bestimmten Schmetterlings eine bestimmte Pflanze als Futter, und der fertige Schmetterling dann wieder Blüten. Wenn es an einer Grundlage mangele, könne sich das Insekt nicht entwickeln. Ausgenommen von dem Sterben sind übrigens die Stechmücken, ihnen bot das nasse Frühjahr beste Voraussetzungen für ihr Gedeihen. Es wirkt in diesem Sommer fast wie Rache.
Martina Hänsler, 31.7.2016, www.der-sonntag.de
Wildbienen-Hotel bauen

Anstelle von Wildbienen-Hotel könnten man auch vom Insekten-Hotel sprechen: Neben Wildbienen sinden sich dort auch solitäre Wespen, Hummeln, Hornissen, Marienkäfer, Florfliegen und weitere Insekten ein.

Die Durchmesser der Bohrlöcher sollten den von unserer „Zielgruppe“ bevorzugten Gangweiten entsprechen: Bei der bekannten Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) sind das 5–7 mm (optimal: 7 mm), bei der etwas größeren Gehörnten Mauerbiene Osmia cornuta 6–10 mm (optimal: 8 mm) und bei der Stahlblauen Mauerbiene (Osmia caerulescens) 4–5 mm; bei den verwandten Scherenbienen (Chelostoma spec.) sind es 3–5 mm (optimal: 3,5 mm), bei Löcherbienen (Heriades) 3–3,5 mm und bei Maskenbienen (Hylaeus spec.) sowie bei Wespen 2,5–4 mm.
Wer in seinen Garten die hübsche Osmia cornuta hat, sollte also mit 8 mm Gangweite beginnen und mit 7-mm-Bohrungen für Osmia bicornis weitermachen. (Größere Gangweiten innerhalb des artspezifischen Nestschemas begünstigen weiblichen Nachwuchs, da dieser den 2–3fachen Pollenvorrat benötigt; zu große Löcher werden aber nicht besiedelt.) Dann geht es mit 5 mm und 4 oder 3,5 mm weiter und endet bei ganz geringen Durchmessern. Die Bohrtiefen sollten das Zehnfache der Durchmesser und mehr betragen, müssen es aber nicht.

Bohrschema: Im Prinzip kann man die verschieden großen Löcher wahllos in die Front- und auch die Seiten bohren – den Insekten ist das egal. Allerdings könnte so Platz verschenkt werden, während manche Löcher dann vielleicht allzu nahe beieinander sind oder sich gar im Inneren des Holzblocks treffen! Man sollte also planvoll bohren und deshalb die Löcher zuvor in waagerechten „Fluren“ anzeichnen.
Besonders wichtig ist dies, wenn man auch in die Seitenflächen bohrt, um einen Block gut auszunutzen – Bienen und Wespen entscheiden sich nämlich keineswegs nur für sonnenexponierte Löcher
mehr auf: https://www.wildbienen.de/wbschutz.htm

 

 

 

Zweifarbige Schneckenhausbiene – Wildbiene des Jahres 2013

Wildbiene des Jahres ist die Zweifarbige Schneckenhausbiene (wissenschaftlich: Osmia bicolor). Im Landkreis kommt dieses besondere Insekt an Stellen mit kalkreichen Böden vor, insbesondere am Kaiserstuhl: Kalk ist nämlich Grundlage für Schneckenhäuser, in denen sich die Brut dieser seltenen Art entwickelt. Sie fliegt noch bis Ende Juni.

Sorgt für eine gemütliche Inneneinrichtung: die Zweifarbige Schneckenhausbiene. Foto: Heiko Bellmann

Deutschlandweit gibt es zirka 550 Wildbienenarten, in Baden-Württemberg sind es rund 460. Im Naturhaushalt spielen sie eine Schlüsselrolle: Gemeinsam mit der Honigbiene sorgen sie für die Bestäubung unserer Wild- und Kulturpflanzen. Kennzeichnend für diese zur Gruppe der Hautflügler gehörenden Insekten ist eine große ökologische Vielfalt: Meist leben die Tiere solitär, also einzeln für sich. Einige Arten – zum Beispiel Hummeln, die ebenfalls zu den Wildbienen zählen – bilden jedoch kleine Staaten mit einer Königin. Bezüglich der Ernährung existieren ebenfalls unterschiedliche Präferenzen – beispielsweise, welche Blüten aufgesucht und mit welchen Pollen die heranwachsenden Larven gefüttert werden. Und bei der Nistplatzwahl sind viele Wildbienen hochspezialisiert: Je nach Art wächst die Brut in Erdnestern, zwischen Mauersteinen oder in Pflanzenstängeln heran. Manche Arten – so genannte Kuckucksbienen – legen gar keine eigenen Nistplätze an, sondern „schmuggeln“ ihre Eier in fremde Wildbienen-Nester ein.
Aufgrund dieser zahlreichen Verflechtungen mit ihrer Umwelt gelten Wildbienen als gute ökologische Zeigerarten, die bei naturschutzfachlichen Bewertungen eine große Rolle spielen. Zugleich reagieren sie äußerst empfindlich auf Veränderungen in ihrer Umgebung, weshalb sie in Deutschland generell unter Naturschutz stehen. Dennoch haben Zerstörungen ihrer oftmals kleinräumigen Lebensräume, eine Verschlechterung des Nahrungsangebots und andere Faktoren dazu geführt, dass rund die Hälfte der einheimischen Arten gefährdet ist. Mit der Aktion „Wildbiene des Jahres“ möchten verschiedene Naturschutzgruppierungen auf diese Bedrohung hinweisen.

Zur Wildbiene des Jahres 2013 wurde Osmia bicolor, die Zweifarbige Schneckenhausbiene, gewählt. Ihr Name verrät gleich zweierlei über sie: Erstens, dass diese Art zwei Farben hat – Kopf und Brust der bis zu einen Zentimeter langen Tiere (die Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen) sind schwarz, der Hinterleib ist auffallend rot gezeichnet. Dann aber auch, dass leere Schneckenhäuser bei ihr eine wichtige Rolle spielen: Sie werden nämlich als Wohnstuben für die heranwachsende Brut genutzt.
Bereits im April beginnen die Weibchen mit der Suche nach leeren Gehäusen, insbesondere von Bänderschnecken. In diese tragen sie zunächst Pollen und Nektar ein, um anschließend darauf ein Ei abzulegen. Danach wird der restliche Hohlraum des Gehäuses mit Steinen ausgefüllt und das Nest mit einem Pfropf aus zerkauten Pflanzenblättern verstopft. Zum Schluss tarnen die Weibchen ihr „Fertighaus“ sogar mit Grashalmen und anderem Pflanzenmaterial. Jedes Weibchen legt fünf bis sieben solcher Nester an, bevor es stirbt. Die heranwachsenden Larven schlüpfen im nächsten Frühjahr.

Im Landkreis kommt Osmia bicolor vor allem am Kaiserstuhl vor, wo sie gerne den gelb blühenden Hufeisenklee als Pollenquelle nutzt: Etwa auf Rebböschungen bei Ihringen, auf Halbtrockenrasen und Rebböschungen bei Oberbergen, am Achkarrer Schlossberg sowie im Barzental bei Schelingen und am Haberberg bei Burkheim. In Zusammenarbeit mit örtlichen Winzern stellt der Landschaftserhaltungsverband (LEV) Breisgau-Hochschwarzwald mancherorts wieder Halbtrockenrasen als idealen Lebensraum dieser seltenen Art her: „Am Katzensteinbuck bei Ihringen wurde aufkommendes Gebüsch entfernt, aktuell werden Goldruten gemäht“, erläutert LEV-Geschäftsführer Reinhold Treiber. Darüber hinaus ist diese Biene auch am Schönberg und Tuniberg sowie bei Grißheim beheimatet.
19.6.2013, Andreas Braun

 

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