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Winter an der renaturierten Dreisam bei Freiburg am 31.1.2015

 

 

Lachs in der Elz
Am 6. Januar 2022 entdeckte der Betreiber der Kappeler Mühle einen knapp ein Meter langen toten Fisch – ein ausgewachsenes Lachs-Männchen mit 6,5 Kilo in der alten Elz. Es war vermutlich im späten Herbst 2021 aus dem Rhein in die Alte Elz aufgestiegen. Der Lachs war auf der Suche nach der Stelle, von wo aus er im Alter von einem Jahr und mit einer Länge von 20 Zentimetern einst seine Reise in den Atlantik angetreten hatte. In der Elz wurde der letzte wildlebende Lachs 1958 gefangen. Dank einer Initiative des Landesfischereiverbandes Baden und der IG-Elz wurden in den letzten Jahren immer wieder Junglachse in der Elz zwischen Waldkirch und Kollnau ausgesetzt.

Den ersten Lachslaichfund nach 50 Jahre gab es im Jahr 2005 in der Kinzig. Auch in der Murg laichen nach fast 100 Jahren wieder Lachse. Dies zeigte der Fund einer Laichgrube im Jahr 2006. „Willkommen zu Hause“ können wir angesichts des erneuten Fundes jetzt nur sagen und freuen uns über den Erfolg der Umweltbewegung und der Fischer.

Nachdem seit Jahren immer wieder einzelne Lachse im Rhein aufsteigen (Schleusentaucher…), zeigt der erneute Fund in der Elz im Jahr 2022, dass sich die jahrzehntelangen Bemühungen der Umwelt- und Fischereiverbände und der Druck auf die Politik gelohnt haben.
https://www.mitwelt.org/lachs-rhein-rueckkehr-edf

Wenn der Lachs sich im Rhein und seinen Nebenflüssen wieder wohler fühlt, dann hat das eine Vielzahl von Ursachen und nützt auch dem Menschen. Der Rhein wird für Fische langsam wieder durchlässiger, lange haben wir für Kläranlagen gekämpft, die Wasserqualität hat sich verbessert und mit Sicherheit hat auch das „Lachsprogramm Baden-Württemberg“ dazu beigetragen.
https://www.mitwelt.org/rhein-wasser-qualitaet.html
Wir erinnern in diesem Zusammenhang aber auch an die Konflikte der Umweltbewegung mit Behörden und Betreibern um fehlende Kläranlagen bei Gemeinden und Fabriken. Die Durchlässigkeit der Gewässer hat sich verbessert und viele Beispiele zeigen, dass sich Wasserkraftnutzung und Artenschutz durchaus vereinbaren lassen.

Jetzt müssen wir dafür kämpfen, dass auch aus den Flußautobahnen endlich wieder naturnahe Gewässer werden.
Noch vor hundert Jahren war der Rhein der bedeutendste Lachsfluss Europas. Jahr um Jahr kehrten etwa eine Million(!) Lachse von ihrer langen Reise nach Grönland zurück in die Rheinzuflüsse im Schwarzwald, im Elsass und in die Schweizer Alpen. Um 1900 wurden allein aus dem Rhein jährlich ca. 85.000 Tonnen Lachs gefischt. Es gibt also noch zu tun.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Nik Geiler für sein jahrzehntelanges Engagement für unsere Gewässer bedanken
24.1.2022 Axel Mayer, mitwelt.stiftung@gmx.net