Samengarten

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Blick nach Norden übers Eggener Tal von Johannis Breite am 17.11.2006 – leuchtender Herbst

 

Stiftung Kaiserstühler Garten – mit Samengarten

Stiftung Kaiserstühler Garten (Stiftung bürgerlichen Rechts)
Eichstetter Stiftung zur Bewahrung der Kulturpflanzenvielfalt in der Region
Hauptstr. 140 , 79356 Eichstetten am Kaiserstuhl , Tel 07663 / 6 07 91 46
kaiserstuehler.garten@gmail.com
www.kaiserstuehler-garten.de

Führungen:
Karin Hunn, 07663/9323-13   hunn@eichstetten.de
Engelbert Mayer, Tel. 07663/2910 mayer@kaiserstuehler-garten.de

Stiftungsrat: Otto Hülter-Hassler, Vorsitzender., Helmut Schöpflin, Stellvertr. Vorsitzender, Anne Rinklin
Prof. Dr. Uwe Pörksen, Gerhard Kiechle, Gustav Berger, Dr. Thomas Gladis, Michael Bruder, Gerlinde Fischer

Petra Weishaar

Vorstand: Christian Hiß (Regionalwert AG), Vorsitzender, Leonhard Reindl, Stellvertr. Vorsitzender , Sophia Höfflin, Dr. Jörgen Beckmann
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Der Schatz des Eichstetter Samengartens
Die Stiftung Kaiserstühler Garten will die Vielfalt an Kulturpflanzen fördern. Darum wird jetzt zu Beginn der Pflanzsaison samenfestes Saatgut aus dem Eichstetter Samengarten auf Märkten in der Region angeboten. .
In den Räumen der Eichstetter Zehntscheuer lagert ein wahrer Schatz: die Kulturpflanzensammlung des Eichstetter Samengartens. Zwischen Aktenschränken und Regalen bearbeiten Jinan El-Hakim, Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, und Fibia Borowski, die hier Bundesfreiwilligendienst leistet, an einem langen Tisch die eingegangenen Bestellungen für Saatgut. Denn die diesjährige Anbausaison naht.
Hinter ihnen offenbart sich in unzähligen Gefäßen, gefüllt mit bunten Samen, die Vielfalt der Sammlung, die seit der Gründung der Stiftung im Jahr 2001 mittlerweile mehr als 1000 Sorten umfasst. Darunter befinden sich neben regionalen und traditionell angebauten Kulturpflanzensorten auch solche exotischer Herkunft. Die Samen stammen aus dem Samengarten, den die Stiftung am Ortsrand von Eichstetten betreibt.

Der Samengarten hat zwei Ziele, erklärt Jinan El-Hakim. In seiner Funktion als Schaugarten, zu dem auch das anliegende Obstmuseum zählt, zeigt er altbekannte und selten gewordene Kulturpflanzen. Zum anderen setzt er sich mit dem Anbau der rund 200 Pflanzensorten auf über 5000 Quadratmetern für deren Erhalt ein. Weiterhin wird die Verbreitung dieser Sorten mit der Weitergabe des Saatgutes an die Allgemeinheit im heimischen Garten garantiert. Neben Blatt-, Frucht-, Knollen-, und Wurzelgemüse umfasst das vielfältige Angebot Getreide, Obst, Zierpflanzen, Heil- und Würzkräuter sowie diverse Raritäten. Trotz der Vielfalt weisen die Samen eine entscheidende Gemeinsamkeit auf: Sie sind samenfest.

Jinan El-Hakim erklärt: „Samenfestes Saatgut kann geerntet werden und garantiert bei der nächsten Aussaat den gleichen Ertrag. Der Vorteil liegt also in der zuverlässigen Vermehrung.“ Früher gehörten Land-, Hof- und regional angepasste Sorten zum gewöhnlichen Bestand, heute sind sie jedoch eine Seltenheit. In handelsüblichen Märkten dominiert das sogenannte Hybridsaatgut, auf der Verpackung mit dem Verweis F-1 vermerkt. Dieses entsteht durch die Kreuzung zweier reinerbiger Elternlinien mit der Folge, dass die nächste Pflanzengeneration die jeweiligen positiven Eigenschaften beider Elternpflanzen vereint. Diese Eigenschaften können sich jedoch nicht erhalten und verlieren sich in den folgenden Generationen wieder. Daher muss dieses hybride Saatgut jedes Jahr erneut gekauft werden, um einen Ernteerfolg zu erzielen – ein Vorteil für den kommerziellen Saatguthandel.
Weiterhin weisen die Hybridformen einen einheitlichen Ertrag, Reifeanspruch und Geschmack auf. So sind ihr Anbau, die Ernte und der Verkauf zeitlich gut kalkulierbar. Samenfeste Sorten sind in diesen Punkten hingegen variabel und daher für Großbauern nicht rentabel.
El-Hakim verdeutlicht dies am Beispiel des Salates: „Samenfestes Blattgemüse hat keinen einheitlichen Reifezeitpunkt. Dies ärgert den Großbauern, denn dieser müsste mehrmals zum Feld fahren, um seine Ernte einzubringen. Für den Hobbygärtner stellt die variable Reifezeit kein Problem dar, er kann ja nicht zehn Salatköpfe auf einmal verzehren.“

In Zeiten, in denen das Thema Selbstversorger vermehrt in den Fokus rücke, könnte die Beliebtheit samenfester Sorten steigen. Vor allem hinsichtlich des Klimawandels sei der Erhalt des samenfesten Saatgutes von enormer Relevanz. Im Unterschied zu Saatgut, welches eingefroren in Genbanken lagert, fördert der eigene Anbau, das sogenannte on-farming, die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen. Es bilden sich robuste und an regionale sowie klimatische Veränderungen angepasste Sorten heraus.
Als gemeinnützige Stiftung ist der Kaiserstühler Garten auf finanzielle Unterstützung in Form von Spenden angewiesen, beim Besuch des Samengartens und bei der Abgabe von Saatgut. Dieses kann sowohl per Bestellung als auch auf den umliegenden Wochenmärkten gegen eine Aufwandsentschädigung von 2,50 Euro je Sorte erworben werden.

Samenfestes Saatgut auf Märkten
Die Stiftung Kaiserstühler Garten bietet samenfestes Saatgut von Tomaten, Paprika und vielen anderen Gemüsearten auf Märkten in der Region an. An den Samstagen des 4. März und des 11. März befindet sich ein Stand auf dem Freiburger Münstermarkt von 7.30 Uhr bis 14 Uhr. Am Samstag, 25. März, ist die Stiftung mit einem Stand von 8 bis 14 Uhr auf dem Breisacher Wochenmarkt vertreten. Der Samengarten steht allen Menschen das ganze Jahr über offen.
… Alles vom 4.3.2023 von Selina Schneider bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/der-schatz-des-eichstetter-samengartens–246256762.html
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Termine, Veranstaltungen und Infos über das aktuelle Saatgutangebot gibt es unter https://www.kaiserstuehler-garten.de
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Kommentar:
Ein sehr informativer Beitrag, der den Unterschied zwischen Hybridsaatgut und samenfesten Sorten verständlich erklärt. Das ist guter Journalismus! Biologielehrer sollten ihn ausschneiden und so dieses grundlegende Wissen ihren Schülern vermitteln. E.K.
Ende Kommentar
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Samenfest in Eichstetten von Patrick Bilharz
Eine Vorliebe für alte Sorten
Selbst angebautes Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom eigenen Balkon ist immer mehr Menschen wichtig. Patrick Bilharz erzeugt in Eichstetten samenfestes Saatgut von Gemüse und Zierpflanzen in Demeter-Qualität, die meisten davon alte Sorten. „Samenfest“ heißt auch sein kleines Unternehmen.
Ein großer Garten, viele Blumen, dazwischen Tomaten, Stangenbohnen, Zuckermais und mehr. „Aubergine Slim Jim“, „Paprika Sweet Chocolate“, „Möhre Küttiger Rübli“, „Tomate Andenhorn“: Schon die Namen der zumeist alten Gemüsesorten, die der Agraringenieur auf seinem Feld beim Breitenweger Hof im Außenbereich von Eichstetten anbaut, machen neugierig. „Alte Sorten haben ein vielfältiges Aussehen und Geschmack, sie sind oft robusterundunempfindlicher als die heute zumeist angebotenen Hybridsorten, die einheitlich aussehendes und schmeckendes Gemüse liefern“, sagt Bilharz.
Er produziert in Eichstetten etwa 200 Sorten, allein 60 verschiedene Tomatensorten, dazu Bohnen, Zuckermais, Paprika, Chilis, Möhren, Kräuterund Blumen.Wer Samen gewinnen will, muss die Pflanzen anbauen und richtig ausreifen, also lange hängen lassen. „Es kam immer wieder vor, dass Leute Tomaten geerntet haben, weil sie wohl dachten, die erntet keiner“, berichtet der 59- jährige Patrik Bilharz, „inzwischen habe ich längst einen Zaun um meinen Garten, das hilft.“ Gelb-bräunlich beispielsweise müssen die Tomatensamen sein, die der Vermehrung dienen; die Gallertmasse, die die Samen umgibt, darf nicht mehr grün sein. Nach seinem Studium der Agrarwissenschaften hatte Patrick Bilharz zunächst zwölf Jahre lang in der konventionellen Maiszüchtung gearbeitet. 2004 hat er den Eichstetter Samengarten mit aufgebaut, der sich als Schaugarten dem Erhalt seltener und beinahe vergessener Kulturpflanzen widmet.
Als Start für sein eigenes Saatgutunternehmen konnte er einiges Tomatensaatgut mitnehmen, anderes kam über die Jahre hinzu. Was sind eigentlich samenfeste Sorten? „Das sind Sorten, aus deren Saatgut wieder dieselben Pflanzen mit gleichen Eigenschaften und Gestalt wachsen. Die Pflanzen werden natürlich vermehrt, also durch Wind oder Insekten bestäubt“, erläutert der Fachmann. Wer diese Sorten anbaut, trägt dazu bei, die Vielfalt und die traditionellen Kulturpflanzen zu erhalten, führt er weiter aus.
Damit die einzelnen Sorten rein bleiben – der Fachmann spricht davon, dass sich keine Verkreuzungen bilden –, hat Bilharz Schutzmaßnahmen entwickelt. Die Blumenumrandungen beispielsweise, die erum die kleinen Gemüsebeete angelegt hat, sollen die Insekten ablenken. Verschiedene Paprika- und Chilisorten, die sich leicht untereinander verkreuzen würden, hat er besonders weit auseinander gesetzt. Patrick Bilharz hat eine eigene Zuckermais-Sorte gezüchtet. Sie heißt „Dolcina“. Diese ist beim Bundessortenamt als Amateursorte angemeldet und das Ergebnis einer zehnjährigen Züchterarbeit. Über einigen der Maiskolben sind Papiertüten angebracht, die mit Zahlen beschriftet sind. An den Kolben hat der Züchter vor kurzem einen Bisstest gemacht, um den Geschmack zu testen und zu klassifizieren. Nur die besten Maiskörner werden für die sogenannte Erhaltungszucht verwendet. Samen für 50 Pflanzen werden in Tütchen abgefüllt, sie kosten 3,20 Euro.
Etwa 12000 solcher Samentütchen produziert Bilharz pro Jahr. In erster Linie verkauft er sie über seinen Online-Shop, außerdem über Bioläden in Freiburg und Umgebung und den Pro Spezie RaraSetzlingsmarkt im Mai am Freiburger Mundenhof.
Für die Ernte der Früchte und Samen verwendet der Agraringenieur Bottiche, aufbereitet werden sie an seinem Wohnort in Freiburg. Die Samen müssen gereinigt werden, das erledigt ein Windsichter, der Blättchen, Stängelteile und Schmutz wegbläst. Nur die Bohnen drischt Bilharz auf dem Feld. Er füllt die trockenen, schon leicht geöffneten Bohnenschoten, in denen noch die Bohnenkerne liegen, in eine Schüssel, hebt die Schüssel über seinen Kopf und lässt die Bohnenkerne in einen Bottich rieseln. Die leichteren Schalen fallen hinter den Bottich.
Gebriele Hennicke, Der Sonntag, 6.10.2019, Seite 18
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SAMENFEST, Patrick Bilharz, Telefon 0761/2142812,
https://samenfest.de

 

Bauern sollten ihr Saatgut wieder selber gewinnen 

Pflanzenexperte warnt vor dem Aussterben von Kulturpflanzen.
Über 7000 verschiedene Arten von Kulturpflanzen haben sich die Menschen im Laufe der Jahrhunderte zunutze gemacht. Dr. Thomas Gladis beschäftigt sich seit zwanzig Jahren mit den Möglichkeiten zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und konfrontierte die über 40 Zuhörer am Freitag Abend auf Einladung des Vereines zur Förderung des Samengartens der Stiftung Kaiserstühler Garten im Bahnhofspavillon Eichstetten mit ernüchternden Tatsachen: „Wir sind auf dem besten Weg, dieses wertvolle lebende Kulturgut den Angeboten der Sortenkataloge zu opfern und unwiederbringlich den reichen Schatz der genetischen Vielfalt in wenigen Jahren aufs Spiel zusetzen.“

Als Beispiel zeigte Gladis das Bild eines nordafrikanischen Bauern, der breitbeinig auf seinem Melonenfeld steht. „Wenn er reich wäre, würde er Saatgut aus seinen Melonen gewinnen und alles daran setzen, dass überall auf der Welt die Vorzüge seines Saatgutes propagiert würden“ . Die Schlussfolgerung zogen die Zuhörer selbst: Die wirtschaftlichen Interessen der Saatgutmultis haben nicht nur eine Veränderung der Landschaft zur Folge. Fast unbemerkt gehen durch diese Produktion mit wenigen Sorten „genetische Ressourcen“ verloren.
„Niemand kann mehr für den Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt tun als Sie“ ermunterte Gladis die anwesenden Landwirte und Gartenbesitzer. Es entspreche nicht dem Selbstverständnis eines Landwirtes, sich mit Hybrid-Saatgut Beschränkungen aufzuerlegen und in eine zunehmende Abhängigkeit zu geraten. Denn: Hybrid-Saatgut ist nicht mehr vermehrungsfähig, es muss jedes Jahr neu zugekauft werden. „Früher haben Sie doch auch untereinander Sämereien ausgetauscht. Im Bauerngarten hatte jeder seine Spezialitäten beim Gemüse und bei den Blumen.Jede Bäuerin war stolz auf ihre jeweiligen eigenen Sorten,“ meinte Gladis.
Während seiner bildhaften Beschreibungen hält es eine Bäuerin nicht mehr auf dem Stuhl: „Die Großmutter legte früher alte Gardinen und Netze über die Fruchtstände, um eine Fremdbefruchtung zu verhindern. Wir hatten immer den eigenen Samen,“ erzählte sie. „Und warum machen Sie es heute nicht mehr?“ fragte Gladis zurück und erntete bei vielen betroffenes Schulterzucken. Von Verbraucherseite werden wieder alte Obstsorten gefragt, auch farbige Kartoffeln oder Tomatenvariationen. Gladis zeigte Bilder dazu und legte unmissverständlich dar, dass diese Entwicklung erst als nachhaltig bezeichnet werden könne, wenn ein Bewusstseinswandel damit einhergehe: „Die Versorgung mit Saaten regionaltypischer Sorten ist gesichert, wenn die Tradition der Saatgutgewinnung wieder auflebt und der Tausch und Vergleich möglich ist.“ Die Menschen müssten den Wert dieses Kulturgutes wieder erkennen. In Eichstetten ist es seit fünf Jahren das Anliegen der Stiftung Kaiserstühler Garten, die Mannigfaltigkeit der Kulturpflanzen in der Region zu erhalten, zu fördern und samenfestes, vitales Saatgut von heute gefährdeten Sorten an künftige Generationen weiterzugeben. Gladis bot an, im Sommer die Methoden der Saatgutgewinnung im Eichstetter Samengarten praktisch zu zeigen um so einen Saatgutaustausch zu fördern.
Christel Hülter-Hassler, 5.2.2007,

 

 

Ländliche Akademie der Stiftung Kaiserstühler Garten in Eichstetten

Am Samstag 24.9.2005 weiht die Stiftung Kaiserstühler Garten in Eichstetten eine Ländliche Akademie ein. Landwirte, Gärtner und Züchter können dort bei Vorträgen, Führungen und Seminaren Wissen und Erfahrungen sammeln über die Züchtung, den Anbau und die Verwertung von Kulturpflanzen. Die Akademie richtet ihre Angebote auch an Hobbygärtner, Studierende, Schüler und Kinder.

Bei der Gründungsveranstaltung am Samstag um 19 Uhr in der Aula der Adolf-Gänshirt-Schule in Eichstetten wird Christine von Weizsäcker, Biologin, Autorin und Aktivistin aus Bonn, zum Thema „Saatgutverteidigung vor Ort – ein weltweit heißes Thema“ sprechen. Bereits seit der Mitte der siebziger Jahre erarbeitet Christine von Weizsäcker Technikfolgenabschätzungen und -bewertungen. Ihre Hauptthemen sind Atomenergie und Gentechnik. Christine von Weizsäcker sieht die Eichstetter Initiative im Zusammenhang mit einer globalen Bewegung. „Auf allen Kontinenten bemühen sich Wissenschaftler, lokale bäuerliche Gemeinschaften und auch Menschenrechtler darum, die biologische Vielfalt der landwirtschaflichen Kulturpflanzen zu bewahren“, sagt sie im Gespräch mit der BZ. „Es hat sich gezeigt, dass nur dann, wenn die Leute das Saatgut vor Ort in der Hand behalten, kultivieren und selbst weiterentwickeln, die Vielfalt auch tatsächlich gesichert ist.“

Wichtig und wertvoll sei die lokale züchterische Arbeit vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzensorten und angesichts der Tatsache, dass die Saatgutfirmen heute fast ausschließlich Hybridsorten vermehren. Die Erhaltung der genetischen Vielfalt und die Unabhängigkeit von den großen Saatzuchtfirmen ist auch für den ökologischen Landbau wichtig. Viele der herkömmlich gezüchteten Sorten eignen sich wegen mangelnder Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten zudem nicht für die ökologische Wirtschaftsweise. Bundesweite Wahrnehmung hat im Frühjahr die züchterische Arbeit der Demeter-Gärtnerei Piluweri aus Müllheim-Hügelheim erlangt durch die Verleihung des Föderpreises Ökologischer Landbau durch Bundesverbrauchsministerin Renate Künast. Eichstetten als Standort einer Akademie, die das Wissen um die Sortenvielfalt und den Anbau alter Kulturpflanzenarten bewahren will, kommt nicht von ungefähr. Die Einrichtung ergänzt einen Samengarten und ein Obstmuseum, die die Stiftung Kaiserstühler Garten bereits vor drei Jahren dort angelegt hat. Auf einer Fläche von etwa 7000 Quadratmeter werden neben bekannten auch seltene, sogar vergessene Kulturpflanzen, auch essbare Wildpflanzen und Obstsorten angebaut. Samengarten heißt die Anlage in Eichstetten deshalb, weil die Pflanzen bis zur Samenreife auf der Flur stehen. In diesem Jahr können die Besucher dort beispielsweise Tomaten von 40 verschiedenen Sorten sehen. Der Erhaltungszuchtgarten ist jedermann zugänglich. An die 4000 Interessierte zählte die Stiftung in diesem Jahr. Schulklassen und Kindergartengruppen aus dem ganzen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und darüber hinaus besichtigen den Garten, die neue Akademie wird Unterrichtsprojekte möglich machen. Das Bildungsprogramm der Akademie startet am 25. September mit einer Führung zum Thema „Zichorien und Endivien – Gemüse des Jahres 2005: Nutzungs- und Sortenvielfalt“. Weiterhin informieren die Agraringenieure Brigitte Mörhle und Patrick Bilharz an diesem Tag über das Färben mit Pflanzen und die Aufbereitung von Saatgut.
Alles von Silvia Faller vom 23.9.2005 auf www.bzol.de lesen

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