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Mohnfeld bei Freiburg am 17.Juni 2020

 

So wollen Landwirte mehr Artenvielfalt auf den Acker bringen
Die Artenvielfalt auf dem Acker fördern. Damit haben sich jetzt Landwirte bei einer Veranstaltung in Bad Krozingen-Hausen befasst. Sie brachten Ideen ein, zeigten aber auch Schwächen der Förderpolitik auf.
Der Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald (LEV) bearbeitet seit gut einem halben Jahr das Projekt „Kollektive Modelle zur Förderung der Biodiversität“, kurz KoMBi. Es ist ein sechsjähriges Förderprojekt des Bundesamts für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Das Projekt soll dazu beitragen, dass die Artenvielfalt auf bewirtschafteten Flächen erhöht wird. Die Betrachtung richtet sich dabei auf die Landschaftsebene und nicht nur auf den einzelnen Betrieb. Verschlankung der Verwaltungsabläufe und mehr Flexibilität im Förderwesen sollen damit ebenfalls erreicht werden.
Landwirte und Behördenvertreter kamen in größerer Zahl und diskutierten mit den LEV-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern. Der Oberrhein mit den Gebieten Tuniberg, Kaiserstuhl und Markgräflerland bildet den Kern der sogenannten Modellregion des Projekts. Hier prägen Weinbau und Ackerbau die Landwirtschaft, auf 188 Quadratkilometern gebe es den speziellen Anbau von Saatmais, Soja, Hirse, Getreide und Sonderkulturen wie Spargel, Erdbeeren, Tabak, Kartoffeln und Kürbisse, erklärte LEV-Geschäftsführer Reinhold Treiber. Diese Ackerlandschaft sei durch einen ständigen Wandel und eine große Nutzungsdynamik charakterisiert. Treiber bat um Mithilfe der Landwirte. „Sie wissen, wo der Hase im Pfeffer liegt, wir brauchen ihren Blick und ihre Erfahrungen als Praktiker“.

Gemeinsames Ziel sei, die Artenvielfalt auf Äckern zu fördern. Die Rahmenbedingungen seien bekannt: Verlust der Strukturvielfalt, steigende Mindestlöhne, hohe Handelsmargen etwa bei Kartoffeln, Verpflichtungen im Umfang mit Refugialflächen, gesellschaftliche Anforderungen, teure Bewässerung, die Auflagen der Fruchtfolge, die Bio-Auflagen bei der Zertifizierung und damit verbundene hohe Kosten. Auch stehe die Anforderung im Raum, Ackerböden als CO2-Speicher zu sehen. Martin Linser vom BLHV-Kreisverband Freiburg, selbst Landwirt, gab einen Impuls zu „Chancen, Möglichkeiten und Schwächen der Biodiversität“.

Biodiversität umfasse die verschiedenen Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien, die unterschiedlichen Lebensräume, in denen Arten leben sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten. „Die Vielfalt ist erst durch Landwirtschaft entstanden“, sagte Linser. Der Artenschwund sei nicht nur auf die Monokultur, die Mineraldüngung und den Pflanzenschutz zurückzuführen, auch der Verlust von Kulturen, Struktur, Betrieben und Flächen habe großen Anteil am Artensterben. Weniger Struktur bedeute weniger Arten, drum „müssen wir wieder mehr Struktur in die Landschaft bringen“, betonte Linser. Der Flächenverbrauch müsse zudem gestoppt werden.
In fünf Themenkreisen wurden Erfahrungen abgeholt. Am von Linser moderiertem Kreativtisch wurde festgehalten: Die Bevölkerung muss mitgenommen werden, „Landwirtschaftsbürger“ könnten Patenschaften gründen oder aktiv mithelfen: Linser etwa hatte mit dem Naturschutzbund (Nabu) Kopfweiden an einem Bach gepflanzt. Gute Nachrichten müssten verbreitet werden, dazu sei eine bessere Vernetzung nötig. Alle im Raum könnten dabei Multiplikatoren sein.

Treiber fasste die Gruppenergebnisse zusammen: Stilllegung könne ein Problem sein und führe bisweilen zu Unkräutern. Extensive Nutzung könne die Biodiversität fördern. Vernetzte oder rotierende Maßnahmen mit Blick auf Landschaftsräume seien zielführender als Einzelaktionen. Als Kümmerer wurde der LEV vorgeschlagen. Unter dessen Fittichen könnten sich Betriebe zusammenschalten und Projekte gemeinsam gestalten. Regionale Blühmischungen müssten bevorzugt werden, da sie an den Standort angepasst seien. Zur Frage, wie Arten innerhalb der Kulturen gefördert werden können, hatte Treiber Beispiele: Der Triel profitiere vom Kartoffelanbau; Feldlerchenfenster, also freie Parzellen in Mais und Getreide, habe man schon in Pachtverträge integriert, der Vogel sei in Äckern mit Unkräutern zu finden.

Bei der Förderung von Biodiversitätsmaßnahmen werde mehr Flexibilität gewünscht, fasste Lily Weber vom LEV die Stimmen der Landwirte zusammen. Das gelte für den Saatzeitpunkt und auch für die Verpflichtungszeiträume. Fünf Jahre seien zu lang. Für einen besseren Dialog wünschten sich viele einen direkteren Austausch mit Beratungsstellen. Die Kommunikation über Projekte sei wichtig, und Landwirte sollten sich durchaus an Wettbewerben beteiligen. So berichtete Nico Patriarca vom LEV aus seinen Gruppen. Es müsse kurze Wege für den Austausch geben, Ansprechpartner wie die Biodiversitätsberater müssten vor Ort sein. Bei der Zusammenarbeit wünschten sich laut Anne Böhringer alle mehr Flexibilität, weniger Bürokratie und Kümmerer wie den LEV. Gemeinsam müssten Leuchtturmprojekte entwickelt und Netzwerke zwischen Landwirten, Jägern und Naturschützern geknüpft werden.

Treiber dankte und versicherte: „Wir werden die Fäden aufnehmen, wir werden mit Ihnen wegen der Maßnahmen konkret in Kontakt treten. Wir nehmen Dinge und Ideen mit und bringen sie in Verwaltung und Politik ein.“
… Alles vom 27.10.2023 von Reinhold John bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/ideen-fuer-mehr-artenvielfalt-gesucht
https://www.reinhold-john.de

 

Kunstdünger – Segen und Fluch
Die globale Agrarrevolution und ihre Folgen für den Stickstoffkreislauf des Ökosystems Erde
von Christoph Keller

Bei Ideologen ist der Hang, die Welt aus einem Prinzip verstehen und aus einem Punkt kurieren zu wollen, überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Anders läßt sich die autistische Fixierung der deutschen Grünen auf den „menschengemachten Klimawandel“ durch das die Atmosphäre erwärmende Kohlendioxid wohl nicht erklären. Doch statt wie ein Kaninchen auf die Schlange zu starren, empfiehlt der Wissenschaftsjournalist Klaus Jacob, einmal den Blick schweifen zu lassen, um noch andere Klimakiller ins Visier zu nehmen, denen nicht mit dem Kohleausstieg, möglichst gestern, oder dem Verbot des Verbrennungsmotors beizukommen sein wird.

Zum Beispiel Stickstoff. Mit 78 Prozent ist dieses chemische Element zwar ein Hauptbestandteil der Luft, macht sich aber als Baustoff der Biomoleküle von Natur aus rar. Weil Stickstoff in der stabilen elementaren Form, wie es in der Atmosphäre vorkommt, für die meisten Pflanzen und Tiere nicht nutzbar ist. Es gibt jedoch einige Organismen wie Knöllchenbakterien, die in Symbiose mit Leguminosen wie Klee, Wicke oder Sojabohne leben, an deren Wurzeln andocken und sie mit Stickstoffverbindungen versorgen. Als es noch keinen Kunstdünger gab, trieb man daher häufig Dreifelderwirtschaft und baute für eine Saison Leguminosen an, um den Boden mit Stickstoff anzureichern.

Übervölkerung ist zu einem Umweltproblem geworden
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg haben dann die Chemiker Fritz Haber und Carl Bosch ein nach ihnen benanntes Hochdruckverfahren entwickelt, das aus Stickstoff, Wasserstoff und einem Katalysator Ammoniak (NH3) erzeugt. Das ist ein Vorprodukt von Kunstdünger – aber auch von Sprengstoff. Nicht nur deshalb, meint Jacob, weil es dem von seiner chilenischen Salpeterzufuhr abgeschnittenen Kaiserreich die Munitionsproduktion während des Weltkriegs ermöglichte, sei das Verfahren Fluch und Segen zugleich gewesen. Auch die vom Kunstdünger ausgelöste landwirtschaftliche Revolution zeitigte höchst ambivalente Wirkungen: Einerseits war sie die Voraussetzung, um die rasch wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, andererseits ist, was Jacob unerwähnt läßt, die Übervölkerung der Erde inzwischen zu einem Umweltproblem eigener Art geworden. Und es geht noch eine Bedrohung von dieser Erfindung aus: Sie hat den Stickstoffkreislauf erheblich verändert – mit weitreichenden Folgen für die Ökosysteme und die menschliche Gesundheit (Max Planck Forschung, 3/22).

Nach 1945, so erfährt Jacob von Sönke Zaehle, dem Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, sei die Produktion von Kunstdünger „geradezu explodiert“. Wie bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und dem CO2 sei hier die Menge das Problem. Das Haber-Bosch-Verfahren verschlinge jährlich 1,4 Prozent des Weltenergiebedarfs, weil dafür elementarer Wasserstoff, Hitze und hoher Druck erforderlich ist.

Zudem kommen, wie Zaehle vorrechnet, der im Rahmen eines EU-Projekts den gesamten Stickstoffkreislauf des Ökosystems Erde erforscht, alljährlich 90 bis 100 Millionen Tonnen reaktiver Stickstoff in den globalen Kreislauf. Nicht vergessen dürfe man auch, die Stickoxide, die Kohle- und Gaskraftwerke sowie Dieselmotoren freisetzen, sowie Waldbrände, die einen Teil des Stickstoffs aus der Biomasse ebenfalls in die Atmosphäre entlassen. Aus Zaehles Computermodellierungen kristallisiert sich als vorläufiges Fazit schon jetzt ein alarmierender Befund heraus: „Der Mensch hat den Input des Stickstoffkreislaufs seit Beginn der industriellen Revolution mehr als verdoppelt.“

Es gehe dem modernen Menschen also wie Goethes Zauberlehrling, der den bösen Geistern, die er rief, nicht mehr Herr wurde. Denn so vielfältig die atmosphärische Chemie von Stickstoff ist, so divers sind die schädlichen Wirkungen, die jede seiner Verbindungen nacheinander entfalten kann: „Sie verändern Ökosysteme, lassen Gewässer umkippen, schädigen das Trinkwasser und die Atemwege, beeinflussen das Klima und zerstören die Ozonschicht.“
Gerade auf das Klima wirkt sich die Überversorgung mit Stickstoff aus. Entsteht doch im Stickstoffkreislauf unweigerlich Lachgas, ein starkes Treibhausgas. Denn Bodenorganismen setzen Nitrat unter Sauerstoffabschluß zu elementarem Stickstoff und Lachgas um. Deshalb gelangt nach jedem Regen, wenn Wasser dem Erdreich die Sauerstoffzufuhr abschneidet, besonders viel Lachgas in die Atmosphäre. Der Treibhauseffekt dieses Gases ist fast 300mal so hoch wie der von Kohlendioxid. Überdies bleibt es 110 Jahre in der Atmosphäre, zehnmal so lange wie Methan. Wie Zaehles Team ermittelte, nahm die Lachgaskonzentration in der Atmosphäre seit 1750 um 33 Prozent zu. Übereinstimmend mit den Analysen anderer Forschergruppen fand Zaehles Mannschaft auch heraus, daß davon der größte Teil auf das Konto der Landwirtschaft geht – in Deutschland sind das nahezu 80 Prozent. Dabei ist das zum Lachgas vorliegende Datenmaterial erst ein Mosaikteil aus der Gesamtwirkung von Stickstoff auf das Klima, die in Zaehles Institut noch zu erfassen ist.

Draufsatteln bei gesetzlichen Auflagen belastet Agrarbetriebe
Als größte Lachgasquelle steht hingegen bereits der Tiersektor fest. Zwar ging die Menge an freigesetztem reaktivem Stickstoff in der EU, vor allem dank der Brüsseler Vorgaben, seit 1980 zurück. Doch in Asien, Südamerika, Afrika und den USA wächst sie. Nicht zuletzt, weil in Ländern wie China der Fleischkonsum steigt. Darum wird immer mehr Kunstdünger für die Futtermittelproduktion eingesetzt und immer mehr Gülle entsorgt. Nicht vernachlässigen sollte man bei dieser Malaise übrigens auch die Aquakultur. Sie erzeuge heute die Hälfte der weltweit konsumierten Fische und kurbele somit den Stickstoffkreislauf kräftig an.
Obwohl Zaehle die Landwirtschaft in der Pflicht sieht, zeigt er Verständnis dafür, daß „ständiges Draufsatteln bei gesetzlichen Auflagen die Betriebe an nicht hinnehmbare Belastbarkeitsgrenzen führt. Dennoch gehen ihm die EU-Vorgaben und die darauf basierende, zuletzt 2021 von der Bundesregierung verschärfte Düngeverordnung nicht weit genug. Er begrüßt daher eine Resolution der UN-Umweltorganisation Unep, den Stickstoffüberschuß bis 2020 zu halbieren. Zusätzlich zu diesen drakonischen Maßnahmen greift Zaehle auf die Patentrezepte seiner Zunft zurück: Erstens mehr ökologischer Landbau, der keinen Kunstdünger und Gülle nur sparsam verwende. Da dann aber geringere Erträge als im konventionellen Landbau garantiert sind, müssen die Ernährungsgewohnheiten geändert werden: Mehr Bioprodukte kaufen, weniger Fleisch essen!

Terrestrisches Biosphärenmodell QUINCY: https://www.bgc-jena.mpg.de

Simulierte globale Stickstoffkreisläufe: https://bgc-jena.mpg.de
… Alles vom 13.1.2023 von Christoph Keller bitte lesen in  der JF 3/23, Seite 22

 

 

 

Arche-Noah-Äcker und Emmer-Äcker
Für die Vielfalt heimischer Arten soll wieder mehr Platz geschaffen werden
Der Landschaftserhaltungsverband sucht Teilnehmer für das Projekt „Arche-Noah-Äcker“. Ziel ist es, heimische, standorttypische Arten wieder mehr auf den Äckern anzusiedeln.
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Es blüht allerorten, wenn man die Böschungen am Kaiserstuhl oder auf die Ränder der Ackerflächen des Markgräflerlandes schaut. Zumeist aber sieht man rot, nämlich Klatschmohn, eine der dominanten Pflanzen in den von den Landwirten ausgesäten Blühmischungen. Deutlich unscheinbarer und inzwischen kaum mehr vertreten sind heimische, standorttypische Arten wie das winzige Ackerstiefmütterchen oder der lila-leuchtende Frauenspiegel. Dem möchte der Landschaftserhaltungsverband (LEV) mit sogenannten „Arche-Noah-Äckern“ entgegenwirken.
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Reinhold Treiber, Geschäftsführer des LEV, und Landwirt Thomas Tritschler lauschen in einem Feld nahe Neuenburg und legen dabei den Kopf in den Nacken. Über ihnen steht eine Lerche in der Luft, und das für den Vogel typische Tirilieren ist zu hören. „Früher gab es das über vielen Äckern“, erinnert sich Tritschler. Heute dagegen sei es still. Der Acker, in dem die beiden Männer stehen, sieht selbst für den Laien deutlich anders aus, als alle anderen drum herum. Die einzelnen Hhttp://pseudogetalme des Emmer, der hier im ersten Jahr angebaut wird, stehen weit auseinander. Dazwischen ist Platz für allerlei Pflänzchen. Reinhold Treiber kennt jedes davon. Selbst das winzige Ackerstiefmütterchen, Heimat des Kleinen Perlmutterfalters, eines höchst seltenen Schmetterlings, dessen Raupen sich ausschließlich von eben jener Pflanze ernähren, findet er im Emmer. Die Felder nebenan hingegen erinnern an einen grünen Flokatiteppich – eng an eng steht gleichförmig Halm an Halm sonst nichts.
Derzeit läuft im Oberrheingebiet zwischen Breisach und Schliengen eine Untersuchung von LEV und Landratsamt zum Thema heimische Ackerwildkräuter, berichtet Reinhold Treiber. „Die Ergebnisse sind ernüchternd. Die Pflanzen sind praktisch ausgestorben“, lautet die bittere Bilanz des Biologen. In der Jungsteinzeit, vor zirka 7000 Jahren, seien die typischen Ackerwildkräuter mit Saatgut aus Syrien in den Breisgau gekommen. „Über die Jahrtausende entwickelte sich eine unglaubliche Vielfalt“, schwärmt Reinhold Treiber. Durch die moderne Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden, speziellen Maschinen und eine intensive Ackerbewirtschaftung, seien die Äcker in wenigen Jahrzehnten „komplett rein“ geworden.

Dem soll nun gleich mit mehreren Projekten entgegengewirkt werden. Zusammen mit Jägern und Landwirten bemühe man sich mit der „Allianz für das Niederwild“, zusammenhängende Lebensräume für Rebhuhn, Feldhase und Fasan zu schaffen. Rund 16 Hektar Ackerfläche sollen als Biotop-Verbund so umgestaltet werden, dass die Tiere wieder genügend Rückzugsräume finden.

Mindereinnahmen werden dem „Arche-Noah-Bauern“ausgeglichen
Um Biotop-Verbünde ginge es auch bei den „Arche-Noah-Äckern“. Mit 2,6 Hektar ist Thomas Tritschler im ersten Jahr mit im Boot. Auf Tritschlers Acker bei Hartheim wurde im November 2020 zunächst eine Mischung standorttypischer Wildkräuter eingesät. Gut ein halbes Jahr später gleicht die Fläche einem lebenden Naturkundemuseum. Alle erdenklichen Ur-Pflanzen finden sich hier. Im zweiten Jahr werde, wie beim Emmer-Acker bei Neuenburg, die eigentliche Bewirtschaftung gestartet und Getreidesamen ausgebracht. „Idealerweise Wintergetreide, wie eben Emmer, Winterweizen oder Dinkel“, so Treiber. Durch die extensive Anbauweise muss Thomas Tritschler jedoch auf einen Gutteil der Ernte und damit auf bares Geld verzichten.
Um dies auszugleichen, bekommt der „Arche-Noah-Bauer“ einen Ausgleich aus dem Topf der Landschaftspflegerichtlinie. Eine weitere Möglichkeit für Landwirte, die sich für das Projekt interessieren, sei die produktionsintegrierte Kompensation (PiK), so Treiber. PiK bietet die Möglichkeit, gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu fördern und so Kompensationsflächen, die etwa für Bauvorhaben nachgewiesen werden müssen, weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen. Mindererträge oder höhere Aufwendungen durch Bewirtschaftungsauflagen, die die naturschutzfachliche Wertigkeit der Fläche erhöhen, werden vom Eingriffsverursacher finanziell ausgeglichen.

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„Wir möchten die Artenvielfalt zurück vor die Haustür bringen und gemeinsam mit den Landwirten Trittsteine in der Landschaft schaffen“, fasst Treiber das Ziel eines Biotop-Verbundes am südlichen Oberrhein zusammen.
… Alles vom 7.7.2021 von Julius Streckmeister bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/fuer-die-vielfalt-heimischer-arten-soll-wieder-mehr-platz-geschaffen-werden–203205220.html
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Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald e. V.
(Geschäftsstelle des Landschaftserhaltungsverbands in der Außenstelle des Landratsamts)
Europaplatz 1, 79206 Breisach
https://www.breisgau-hochschwarzwald.de/pb/267365.html

Reinhold Treiber, Geschäftsführer
reinhold.treiber@lkbh.de
Telefon 0761 2187-5890
Fax 0761 2187-775890