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Blick nach Südwesten vom Stadtgarten zum Freiburger Münster am 15.8.2007

KlimaschutzUmweltschutz, nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Ernährung. Dieses Natur-Quartett passt zusammen – eben leider nicht.

 

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(1) Eier kochen am 7.3.2014                        (2) Salatsauce am 17.4.2016

 

Raffinierte „Food Governance“ statt plumper Verbote
Das Private wird immer politischer

Unsere Ernährung, mag sie auch Ausdruck jeweiliger kulinarischer, kultureller, religiöser oder auch moralischer Prädispositionen sein, gilt traditionell als Privatsache. Die Idee einer politischen Intervention in diesen Bereich der Privatsphäre löst darum immer noch, allen jüngeren Debatten über die Frage zum Trotz, ob, wieviel und welches Fleisch wir essen sollen oder dürfen, den Vorwurf staatlicher Übergriffigkeit aus. Um diesen Widerstand zu brechen, empfiehlt die seit 2016 als Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches Recht und Völkerrecht mit dem Schwerpunkt Food Governance, Umwelt-, Klima- und Tierrecht tätige Juristin Saskia Stucki, auf „plumpe Verbote“ zu verzichten. Denn dem Staat stünde für eine von ihr für unabdingbar gehaltene „Fleischreduktionspolitik“ ja ein „weitaus raffinierteres Instrumentarium“ zur Verfügung. So ließen sich vermeintlich individuelle Konsumentscheide durch Informationskampagnen oder „Nachhaltigkeitslabel“ lenken. Stärker dürften jedoch fiskalische Maßnahmen wie die Neuausrichtung der Agrarsubventionen weg von klimaschädlicher Tier- hin zu klimafreundlicher Pflanzenproduktion wirken. Als nächste indirekte Verhaltenssteuerung sollte zur „Herstellung von Kostenwahrheit“ eine Fleischsteuer eingeführt werden, flankiert von einem Werbeverbot für Fleischprodukte und der Umstellung des öffentlichen Beschaffungswesens, so daß etwa Kantinen von Kitas und Grundschulen ausschließlich ein vegetarisches Einheitsmenü anbieten. Bei allen Maßnahmen sei stets zu betonen, sie würden getroffen „natürlich unter Wahrung der individuellen Konsumhoheit“ (Max Planck Forschung, 1/2023).
https://www.mpg.de/maxplanckforschung
… Alles vom 14.4.2023 bitte lesen in der JF 16-34, Seite 13

 

Macht Zucker dick? Oh Sugar – Teil 1
von Larissa Fußer auf Apollo TV von https://www.apollo-news.net
https://youtu.be/jJhRSYhNpn8
21.9.2020,

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Ernährungsrat Freiburg jetzt Verein
Mit der Gründung als Verein hat der Ernährungsrat Freiburg und Region jetzt die äußere Struktur geschaffen, um seine Ziele zu verwirklichen. Er will all jene zusammen bringen, die sich mit dem Thema Ernährung in Stadt und Region beschäftigen. Vor einem Jahr schlossen sich Landwirte, lebensmittelverarbeitende Unternehmen, Wissenschaftler, Initiativen sowie Menschen aus Verwaltung und Politik zusammen, um die Versorgung der Verbraucher in der Stadt mit Lebensmitteln aus der Region zu verbessern.
Beim Agrikulturfestival 2018 fiel der Startpunkt für den Ernährungsrat. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn übernahm die Schirmherrschaft. „Obwohl wir rund um Freiburg so fruchtbare Böden haben und die klimatischen Bedingungen in ganz Deutschland kaum besser sein könnten, versorgt die Region die Bürgerinnen und Bürger der Stadt nur zu etwa 20 Prozent mit Lebensmitteln, das wollen wir ändern“, sagt Nadine Blanke, eine der Sprecherinnen des Vereins. Sie bezieht sich mit ihrer Aussage auf eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau, die 2016 im Auftrag der Stadt Freiburg erstellt wurde.
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Anfang 2018 trafen sich Menschen verschiedener Initiativen wie der Agronom Peter Volz von den „Agronauten“, einer Forschungsgesellschaft für Agrar- und Ernährungskultur, der Freiburger Winzer Andreas Dilger, Barbara Schneider von der Plattform Marktschwärmer und andere, um zu überlegen, was man tun kann, um diese unbefriedigende Situation zu verändern. Nach einer Veranstaltung im Frühjahr 2018 kamen erstmals viele der Menschen zusammen, die mit Lebensmittelerzeugung und -versorgung in der Region zu tun haben. „Das war etwas ganz Neues, dass Landwirte und Verbraucher, Wissenschaftler und Verarbeiter an einem Tisch saßen. Jeder bringt seine Perspektive ein, doch alle wollen das Gleiche“, sagt Ernährungsrat- Sprecherin Blanke. Um neue Lösungen und vor Ort Handlungsansätze für eine lokale Ernährungspolitik zu finden, braucht es die Kreativität und das Wissen möglichst vieler Akteure aus dem Ernährungssystem entlang der gesamten Wertschöpfungskette, also von den Landwirten bis zum Verbraucher und bis zur Entsorgung. Die Vision: Bis 2030 soll ein anderes Ernährungssystem in Freiburg und der Region stehen. Das soll die Lebensqualität der Bürger verbessern, die Umwelt und das Klima schonen, eine Landwirtschaft möglich machen, die den Landwirten eine auskömmliche Existenz bietet und den fruchtbaren Boden erhält und pflegt. „Wir denken Stadt und Land zusammen, jeder soll die Möglichkeit haben, frische, gesunde Lebensmittel aus der Region zu essen“, sagt Blanke.
Ernährungsräte gibt es in ganz Deutschland. Die ersten entstanden 2016 in Berlin und Köln, ebenso in Österreich und der Schweiz. Vorreiter gibt es in Nordamerika. Aktuell beschäftigen sich etwa 40 Aktive aus Freiburg und Umgebung mit Projektideen, einem Leitbild und dem organisatorischen Aufbau, der nach der Vereinsgründung vorerst abgeschlossen ist. Mittelfristig soll eine Art Regiobörse entstehen, die Landwirte, Lebensmittelverarbeiter und Gastronomen zusammenbringt. Auch große Außer-Haus-Versorger wie das Studierendenwerk mit seinen Mensen, Caterer und Kantinen in Unternehmen, Schulen und Kitas sollen beteiligt sein. „Die Regiobörse soll vernetzen, Bedarf und Angebot ermitteln und bündeln“, sagt Nadine Blanke. „Wenn es konkret wird, sieht man gleich, woran es hapert und was noch fehlt, damit das funktionieren kann. Beispielsweise fehlt es an Verarbeitungsstrukturen.“ Der Ernährungsrat will die Stellschrauben für eine funktionierende Börse definieren, Ansatzpunkte beschreiben und Empfehlungen aussprechen. „Hier kommen auch Verwaltung und Politik ins Spiel, an manchen Stellen brauchen wir Vorgaben und Strukturen, die solch ein anderes Ernährungssystem erst ermöglichen“, sagt Blanke.
… Alles von Gabriele Hennicke vom 19.7.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/gesundes-aus-der-nachbarschaft–175447681.html
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https://www.ernaehrungsrat-freiburg.de
Vorstand: Maike Aselmeier, Wolfgang Heck, Iris Förster, Silke Eckert-Lion und Richard Hoch

 

Selberhelden.net – Wissen zur Ernährung
Mehrere Anbieter aus der Gastronomie, dem Lebensmittelhandwerk und dem Gartenbau haben sich zur Initiative „Selberhelden“ zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Menschen Wissen und Fertigkeiten vermitteln, die mit der Erzeugung und Zubereitung von Lebensmitteln zu tun haben. Dazu veranstalten sie Kurse und Workshops in unterschiedlichsten Formaten. Weitere Anbieter, die das Anliegen teilen, ob kommerziell oder privat, seien willkommen.
„Gemeinsam mit meinem Mann habe ich in den vergangenen Jahren einen alten Bauernhof renoviert und nun auch reaktiviert“, berichtet Bettina Bachmann, „und dabei habe ich gemerkt, wie wenig ich eigentlich weiß, was die Landwirtschaft und den Gartenbau betrifft.“ Bachmann ist Mitinitiatorin der „Selberhelden“ und im Hauptberuf Mitbetreiberin des Lokals Kartoffelhaus an der Basler Straße.
Gemeinsam mit Gleichgesinnten machte sie sich daran, einen Weg zu schaffen, um solches Wissen und solche Fertigkeiten zu erhalten und weiterzugeben. So entstand das Netzwerk „Selberhelden“. Mit dabei sind zum Start außer dem Kartoffelhaus auch Bensels Kochschule unter Leitung von Ben Kindler, der Lerngarten Wasenweiler, die Gesellschaft Prospecierara zur Erhaltung alter Arten und Sorten sowie die Aufstrich- und Soßenmanufaktur Hakuna Matata unter Leitung von Michael Hofer und Philip Klingel.
Das Kursprogramm ist vielfältig und reicht vom zweieinhalbstündigen Sommer-Kimchi-Workshop, bei dem man das Fermentieren von Gemüse lernt, bis hin zum ganzjährigen Gartenbau-Seminar. Mit Ben Kindler kann man eigenhändig Hühner schlachten und danach zubereiten und verspeisen. Die Preise der Kurse variieren entsprechend. Der Hühnerschlacht-Kurs beispielsweise kostet 120 Euro pro Person. „Unsere Angebote verändern auf jeden Fall auch die Einstellung gegenüber der Umwelt und den Lebensmitteln“, erklärt Bettina Bachmann.
Dass es eine große Nachfrage nach mehr Informationen und Fertigkeiten rund um die Ernährung gibt, steht für die Unternehmerin außer Frage. „Für uns alle ist das Netzwerk aber nicht in erster Linie eine Geschäftsidee, sondern ein Herzensanliegen. Es ist sehr schade, wenn wir verlernen, wie man auf bewährte handwerkliche Weise Lebensmittel herstellt. Es geht auch um Ermächtigung“, so Bachmann. „Wir fangen klein an, werden als Bewegung aber bald groß“, sagt sie.
Ihr Mitstreiter Ben Kindler erklärt: „Das Einfache, Normale stirbt aus. Hochverarbeitete Lebensmittel aus dem Supermarkt sind oft die einzige Nahrung, die viele Menschen kennen.“ Dabei seien traditionelle Methoden oft deutlich bekömmlicher als mit Konservierungsmitteln behandelte Produkte.
Weitere Infos zum Netzwerk und den Kursen unter https://selberhelden.net.
… Alles von Holger Schindler von 2.1.2019 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/das-netzwerk-selberhelden-will-wissen-zur-ernaehrung-vermitteln

 

Fuud Track am Bahnhof – Food Track
Bi uns am kleine Bahnhof steht jetzt au so e Fuud Track. So nennt mer die neyartigi Imbiss, wu jetzt iweral umenanderstehn, modern ussehne un moderns Essziigs verkaufe.
Zum Beyspiil in Welschkornamlett bindelts Gmies („Wraps“) oder Fleischkiechli mit Wasabisoß un resche Rote-Rahne-Chips („Schmackofatz-Trio“). An unserm Fresswägeli am Bahnhof gits Brotwirscht mit luschtige Brimborium-Näme. Si heiße „Regionalbahn“ (E Roti), „ICE“ (E Wissi) un „TGV“ (Spezialwurscht) un zue de Bomfrit gits e selwergmachter „Bähnler D(I)B.“
D Speisekart isch modern ghalte, do stupft e Gawel mitts durch e Wurscht, un uf em e Fähnli steht als hischtorischs Gründerdatum „since 2016“. Do isch Tradition dehinter, soll des heiße. Ich gib zue: Am e normale Imbiss wär i vorbeidappt. Un guet gschmeckt het er, der Zipfel, gschickt feilbotte un verspeist vu mir in eim Zug.
16.4.2016, Andrea Derndinger in „Lueginsland“, derndinger@badische-zeitung.de

 

 

Wir ernähren uns gesünder

„Wir ernähren uns immer ungesünder“ – 72% stimmen dieser Aussage zu, laut der Zeit-Umfrage „Es geht und leider gut„. Zu Unrecht und ganz und gar nicht mit der Realität übereinstimmend: Der Fleischkonsum pro Kopf sinkt von 100 kg in 1990 auf 87.5 kg in 2010, der Fischkonsum hingegen steigt von 10 auf 16 kg. Jeder kann sich- trotz der Lebensmittelskandale – gesund ernähren, da der Anteil der Lebensmittelausgaben am Einkommen von 19% in 1970 auf 11% in 2011 sinkt. Der Prokopfverbrauch an Gemüse hat sich von 50 Kg in 1950 auf 100 kg in 2010 verdoppelt. Der Konsum von frischem Obst hat sich verdreifacht. Der Ernährungsbericht 2012 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung konstatiert einen steten Rückgang an Rückständen und ein zunehmendes Ernährungsbewußtsein der Bevölkerung. Gleichwohl: Man ißt zu fett und zu viel und bewegt sich zu wenig.
1.4.2013

 

abgespeist.de – foodwatch-Kampagne gegen Werbelügen und Etikettenschwindel

Tütensuppen ohne Geschmacksverstärker, Milch von garantiert glücklichen Kühen, gesunder Kinderjoghurt ohne Zucker und Frühstücksflocken, die fit machen. Alles da, zum Greifen nah? Schön wär’s. Aber nicht nur die Tütensuppe lügt. Im Supermarkt gilt: Glauben Sie nicht, was auf der Packung steht. Denn die Lebensmittelindustrie kann eines ganz besonders gut: Verbraucher täuschen. Und die Täuschung hat System. Darum entlarvt die foodwatch-Kampagne „abgespeist“ Werbelügen und Werbelyrik und zeigt, was dahinter steckt.
www.abgespeist.de

 

 

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