MTB Wald-Wegebreitenregelung

Das neuen Waldgesetz in Hessen wird als bundesweit zukunftsweisend angesehen, da es auf einem breiten Konsens aller Waldnutzer und Waldbesucher incl. Fußgänger und MTB-ler fußt. Auf unkontrollierbare Regelungen und Pauschalverbote wird verzichtet, so auch auf die starre Wegebreitenregelung: Diese kann von den Betroffenen weder nachvollzogen werden noch stößt sie bei ihnen auf Akzeptanz, da aus der Nutzung schmaler Wege (Singletrails) bei vernünftigem Verhalten niemandem ein Schaden entsteht. Hessen dürfte auch Auswirkungen haben auf das in Baden-Württemberg dringend zu novellierende Waldgesetz. Derzeit dürfen bei uns im Schwarzwald MTB-ler nur auf Waldwegen ab 2 m Breite fahren (Wegebreitenregelung),  Singletrails sind tabu und spezielle MTB-Strecken (wie im Elsass 400 km) gibt es kaum.  Mit der DIMB (Deutsche Initiative Mountain Bike) hoffen alle Biker, dass diese drei „Streitpunkte“ in einem neuen Waldgesetz befriedet werden.

Ich habe eigentlich so gut wie nie Probleme mit Wanderern
Ich fahre nun schon seit vielen Jahren Mountainbike hier im Schwarzwald. Und ich gebe zu, ich halte mich nicht an die „2-Meter-Regel“. Aber ich habe eigentlich so gut wie nie Probleme mit Wanderern. Die haben sich doch schon längst an die Mountainbiker gewöhnt, und wenn man freundlich passiert oder mal für die Wanderer absteigt, dann gibt es überhaupt keine Probleme… Einzig die Karohemdwanderer des Schwarzwaldvereins machen vielleicht als mal Probleme. Und warum? Weil sie einen Verein vertreten, der sich damals für die Bike-Verbote ausgesprochen hat und sie meinen, sie müssten die Interessen Ihres Vereins im Wald mit Hakenstöcken und Wanderschuhen verteidigen. Genau das beweist es eben, daß Herr Kleinjohan vollkommen recht hat, daß diese starren Regeln nur Konflikte schüren. Verbote auf einzelnen Wegen, die einfach wirklich zu stark frequentiert sind, sieht man eher ein. Solche Wege meide ich schon freiwillig. Aber es gibt im Schwarzwald massenhaft Pfade, auf denen so gut wie kein Wanderer unterwegs ist, warum soll man da nicht Radfahren?
25.3.2013, Michael Rehm

DIMB – 2m-Regel in BW
1. Die Erfahrung zeigt, das es bei 99% aller Begegnungen zwischen Mountainbikern und Wanderern zu keinerlei Problemen kommt, zumal sich das Konfliktpotential auf einige wenige Stellen an bestimmten Tagen/Uhrzeiten beschränkt. Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit einer Totalsperrung von schmalen Wegen für Radfahrer drängt sich da regelrecht auf…
2. Ein gesetzliche Regelung, die nicht angewendet werden kann (wie bemisst sich die Breite von Waldwegen?) und deswegen auch nicht angewandt wird, gehört abgeschafft.
3. Alle Mountainbiker für das Fehlverhalten einiger weniger zu bestrafen widerspricht jedem Gerechtigkeitsempfinden. Wer würde auf die Idee kommen, Straßen für Autofahrer zu sperren, weil sich einige nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten?
4. Wer vertritt in dem genannten Arbeitskreis die Interessen der Mountainbiker?
5. Die DIMB tritt keineswegs für eine Entflechtung der Nutzergruppen ein, sondern ist vielmehr der festen Überzeugung, dass ein Miteinander von Fußgängern und Radfahrern auf den meisten Wegen im Wald möglich ist.
6. Die oft genannten ausgeschilderten „Mountainbike“routen sind an den Bedürfnissen der Nutzer vorbei geplant und eingerichtet. Der Wegenetztest der DIMB spricht Bände: https://dimb.de/aktivitaeten/wegenetztests/suedschwarzwald-test
Die für Hessen gefundene Formlierung halten wir für beispielhaft und werden uns daher dafür einsetzen, die unsägliche 2m-Regel in BW durch die Aufnahme einer ähnlichen Regelung in das entsprechende Gesetz zu ersetzen.
25.3.2013, Michael Wolf, IG-Referent der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB) e.V.

Auf „Unser Giersberg“ soll „Unser Schwarzwald“ folgen?
Die Strecken mit Konfliktpotential sind nicht die Trails, sondern die 2 m Fahrwege, wo sich der gewöhnliche Wandergreis ganz gerne mal besonders breit macht und der Mountainbiker naturgemäss ein höheres Tempo vorlegt, als auf schmalen Wegen. Aber nachdem die Wutrentner in Kirchzarten schon die Giersbergregion kurzerhand zu „Unser Giersberg“ gemacht haben, soll jetzt anscheinend „Unser Schwarzwald“ folgen. Sinnigerweise kommen die Anhänger der Kniebundhose meist mit dicken Schlitten in den Wald gebraust, produzieren Abgase und verschmutzen den Waldboden mit Ölresten. Vereine wie der Schwarzwaldverein ächzen unter massivem Mitgliederschwund, in ein paar Jahren hat sich das Thema ohnehin erledigt. Die Idee hunderte kleiner Wege und Strässchen mit einem Verordnungsnetz überziehen zu wollen, ist schlicht krankhafter Ordnungswahn. Ob 2m Regel oder sonstiger Blödsinn, ich werde weiterhin meine Wege ziehen und dabei so gut wie niemandem begegnen…..
25.3.2013, Frank Reiger

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