Moringa-Baum-Blaetter von Afrika in die EU – Genossenschaft

Joseph Mmehs Geschäftsidee trägt Früchte, und das im wahrsten Sinne des Wortes, wobei es treffender wäre von Blättern zu sprechen. Der 44-jährige Freiburger vertreibt getrocknete Blätter des Moringa-Baumes, der in Afrika ein wichtiges Grundnahrungsmittel liefert. Ob frisch geerntet und als Gemüse zubereitet, getrocknet und zum Tee aufgebrüht oder gemahlen als Zusatz zu Soßen, Reisgerichten und Müsli. Es gibt kaum ein pflanzliches Produkt, das sich vielfältiger nutzen lässt als die Blätter des Moringa-Baumes. Und dabei sind sie äußerst gesund, was viele Studien bestätigen, unter anderem an der Universität Hohenheim. Die Blätter kommen als wahre Vitamin- und Mineralstoffbomben daher, sind reich an Eiweiß, Ballaststoffen und ungesättigten Fettsäuren. So enthalten sie bis zu 400 Milligramm Betacarotin pro Kilogramm Trockenmasse, an die 500 Milligramm Eisen oder bis zu zehn Gramm Vitamin C. Der Baum stammt ursprünglich aus Asien, ist heute jedoch in Afrika weit verbreitet und zunehmend auch in Südamerika. Er wächst von Natur aus und wird landwirtschaftlich kultiviert. Bei kleinem Pflanzabstand entwickelt die Pflanze Strauchreihen, die sich mehrfach im Jahr mähen lassen. Auch die Samenkörner lassen sich verwenden. Sie enthalten ein Öl, das sich ebenso wie Rapsöl als Nahrungsmittel, aber auch als Maschinenöl nutzen lässt.
Joseph Mmeh ist mit dem Moringa-Baum aufgewachsen. Das war in einem Dorf im Bundesland Anambra im Südosten Nigerias. Die Idee, Moringa-Produkte in Deutschland zu vertreiben, wo er seit 22 Jahren lebt, hatte er schon lange. Von 2008 an hat er sie dann in die Tat umgesetzt. Damals stellte sein Arbeitgeber den Betrieb am Standort Breisach ein und seine Partnerin erwartete das zweite Kind. „Ich hätte meiner Firma in den Südschwarzwald folgen können, meine Familie und ich sind jedoch in Freiburg verhaftet“, sagt er. Als Kraftfahrzeugmechaniker hätte Joseph Mmeh zwar leicht eine andere Arbeitsstelle gefunden, er hat sich jedoch um die Kinder gekümmert und begonnen, seinen langjährigen Wunsch „etwas mit Natur zu machen“, umzusetzen. Das Ergebnis ist eine kleine Firma mit Sitz in der Familienwohnung in Haslach, die seit vergangenem September von einer landwirtschaftlichen Erzeugergenossenschaft in der Region Brong Ahafo in Zentral-Ghana Moringa-Blätter in geprüfter Qualität bezieht, von der Magisterfood GmbH in Reute aufbereiten lässt, und über das Internet vertreibt (nahrungsgold.de). Und das zu Preisen, die es der Genossenschaft in Afrika ermöglichen, durchaus rentierliche Erlöse auszuzahlen. 100 Gramm Moringapulver beispielsweise kosten 15 Euro. „Damit die Familien ihre Kinder zur Schule schicken können“, sagt Joseph Mmeh. Das Genossenschaftsprinzip funktioniert in Afrika genauso gut wie in Europa: Das Angebot vieler kleiner Betriebe wird gebündelt und zu angemessenen Preisen abgesetzt. Die Kooperative in Ghana zählt 100 Familienbetriebe als Mitglieder, die zusammen eine Fläche von 500 Hektar bewirtschaften.

Noch ist die Nachfrage bescheiden, die auf Joseph Mmehs Angebot trifft. Es sind bundesweit gut 60 Kunden. Abgesehen davon gibt es etliche Mitbewerber. Joseph Mmeh ist jedoch überzeugt, dass sich der Absatz gut entwickeln wird. Mmeh dürfte etlichen Freiburgern bekannt sein, und zwar als Vorsitzender der Südwestdeutschen Nigerianischen Vereinigung, die sich regelmäßig im Mehrgenerationenhaus in Weingarten trifft und deren Ziele die Pflege der nigerianischen Kultur und die Völkerverständigung sind. Auch seine Geschäftstätigkeit gründet Joseph Mmeh auf dieses Motiv: „Ich will dazu beitragen, dass die afrikanische Kultur und afrikanische Produkte hier bekannter werden. Bisher ist es eher umgekehrt. Afrika ist überströmt mit Importen aus dem Norden.“
13.7.2012, Silvia Faller

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Auf unserer Moringa-Farm (Ökologische Landwirtschaft) im tropischen Westafrika wird Moringa unter optimalen Boden- und Klimabedingungen angebaut, um auf diese Weise höchste Qualität und größtmöglichen Nährstoffgehalt zu erzielen ohne die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln oder synthetischem Dünger.
Joseph Mmeh , Luckenbackweg 5, 79115 Freiburg, Tel 0761-285 308 16
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