Milchpreis 50 Cent – BDM EMB

Milchviehhalter fordern 50 Cent für den Liter „Faire Milch“. Kreisversammlung Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen wählte neues Kreisteam. 1998 schlossen sich Landwirte zunächst im Süden und 2004 auf gesamtdeutscher Ebene zum „Bundesverband Deutscher Milchviehhalter BDM e.V.“ zusammen. Um auch an der Basis Bewusstseinsbildung für eine „Faire Milch“ zu betreiben, sind inzwischen viele Milchbauern auch in Kreisverbänden aktiv. Die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen agieren gemeinsam und trafen sich jetzt im „Schützen“ in Weilersbach zur Kreisversammlung. Mit über 80 Mitgliedern war das Interesse so erfreulich groß, dass es im Saal richtig eng wurde.
Beeindruckend war zu Beginn der ausführliche Jahresbericht 2012-2014 vom Kreisteamleiter Franz Schweizer aus Oberried. Mit vielen Bildern erzählte er von informativen Milchbauerntreffen in der Region, aber auch bei Milchbauern in der Normandie. Viel Kraft hat der BDM in verschiedene Demonstrationen gesteckt. Da gab es Schlepperdemos in Straßburg, Verhüllungen an der Frankfurter Börse oder Kundgebungen bei allen Agrarministerkonferenzen. Dass „der Milchmarkt brennt“ und „Milch billiger ist als Wasser“, nahmen die Bauern auf europäischer Ebene im Rahmen des „European Milk Board (EMB)“ wörtlich, indem sie brennende Strohballen in Brüssel mit Milch löschten. Mit 1.000 Traktoren legten sie zusätzlich die europäische Hauptstadt lahm. Und auch in Berlin waren bei der EMB-Demo vorm Kanzleramt Milchbauern aus der Region dabei. Sehr erfreulich, so Franz Schweizer, seien die Mitgliederreisen mit intensiven Gesprächen mit Milchbauern vor Ort nach Mecklenburg-Vorpommern und Italien gewesen. Neu seien jetzt wieder die Demonstrationsschilder produziert worden: „Bauern brauchen einen fairen Preis: 50 Cent“.
 
Es folgten dann die Wahlen der Kreisteamleiter und zum Kreisteam. Da Franz Schweizer inzwischen die Milchproduktion eingestellt hat, konnte er aufgrund der Satzung nicht mehr für das Leitungsamt kandidieren. Stefan Lehmann vom BDM Ortenau leitete die Wahlen und sprach ihm im Namen aller Milchbauern der Region ein großes Lob aus: „Ohne Franz Schweizer wäre der BDM in Südbaden nicht das was er heute ist.“ Sieben Jahre lang habe er sich mit enormem Eifer und ganz viel Energie für die Belange der Milchbauern eingesetzt. Als Nachfolger für den Kreis Breisgau-Hochschwarzwald wählten die Mitglieder Paul Steinhart vom Breitehof in Kirchzarten. Stellvertreter wurde wieder Matthias Maier vom Ruhbauernhof in Kirchzarten. Den Landkreis Emmendingen vertreten in Zukunft Ernst Bühler, Freiamt und der bisherige Leiter Dieter Schillinger, Freiamt als Stellvertreter. Insgesamt 14 Milchbauern ließen sich für das Kreisteam Breisgau-Hochschwarzwald und sieben für das Kreisteam Emmendingen wählen.

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Mit einer Auszeichnung bedankte sich BDM-Bundesvorsitzender Romuald Schaber bei Franz Schweizer (rechts)
Sie sind die neuen Kreisteamleiter Paul Steinhart, Matthias Maier (Breisgau-Hochschwarzwald) und Dieter Schillinger und Ernst Bühler (Emmendingen) (v.r.). – Foto: Gerhard Lück

In seinem Vortrag „In Sachen Milch die Nase vorn“ unterstrich der BDM-Bundesvorsitzende Romuald Schaber die aktuelle Forderung von 50 Cent für den Liter „Faire Milch“. Das würde die Milcherzeugungskosten gerade mal decken. Der BDM vertrete als wichtige Ziele die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Betriebe, eine gesellschaftsverträgliche Milchwirtschaft, die wirtschaftliche Unabhängigkeit von staatlichen Geldern und die Schaffung von Perspektiven für junge Milchviehhalter. Es sei kein Geheimnis, dass das Thema Milch ohne BDM und EMB nicht mehr auf der politischen Agenda stände. Mit Blick auf den Weltmarkt vertrat Schaber die Hoffnung, dass eine steigende Nachfrage eine Marktentlastung bringen könnte, die Wertschöpfung höher sei als im Binnenmarkt und dass sich alternative Absatzmöglichkeiten ergeben könnten.
26.3.2014, gerhard Lücl, www.dreisamtaeler.de

 

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