Meinhof-Syndrom und Flucht

Deutsche Flüchtlingshelfer und das Meinhof-Syndom: Im Jahre 1969 nahm ich an einem von Ulrike Meinhof geleiteten Seminar über Trebegänger teil. Einmal klagte eine Wohngemeinschaft: Sie hätten drei Heimausreißer bei sich aufgenommen, die WG-Frauen hätten sogar mit ihnen geschlafen. Am nächsten Morgen seien die Jungs weg gewesen, und mit ihnen die WG-Kasse und die Stereoanlage.
Meinhof erwiderte: „Tendenziell ist alles, was ein Prolet macht, richtig; und alles, was ein kleinbürgerlicher Intellektueller macht, falsch.“ Meinhof ist tot, aber dieses Syndrom lebt.
Alles, was ein Bürger des Westens macht, ist tendenziell falsch: Hilft er Flüchtlingen, ist das Ausdruck eines gönnerhaften Wunsches nach Dankbarkeit. Und alles, was jemand aus der „dritten Welt“ macht, ist tendenziell richtig: Klaut einer Ihre Gitarre, liebe Frau Amelie Fried, dann sind Sie ihm als Flüchtling dankbar, weil er Ihnen (als Linke) eine politische Lektion erteilt.
Dabei ist das wirklich gönnerhaft: anzunehmen, dass die Armen zwischen Recht und Unrecht nicht unterscheiden können. Meinhof hatte aber unrecht. Wir haben unrecht, wenn wir meinen, von Flüchtlingen müssten wir weniger verlangen als von uns selbst. …..
Alles vom 7.2.2016 bitte lesen auf
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article151951366/Die-deutschen-Helfer-und-das-Meinhof-Syndrom.html

Deutsche Selbstkasteiung, deutscher Selbsthass
Könnte ja sein, dass der hiesige, beinahe schon zwanghaft angewandte Reflex, die Gründe für das herrschende Ungemach, ja die Schuld an allem und jedem zwischenmenschlichen zwischenkulturellen clash, prinzipiell im eigenen Verhalten auszumachen einer durchaus nachvollziehbaren Strategie folgt: So schafft man sich, auch mitten im wildesten Sturm all dieser gemeinen Widersprüche eine Rationalität. Und behält für sich, zum kleinen Preis der Selbstkasteiung zwar, die Kontrolle über das wilde Geschehen unserer Zeit – um all das, was andere ängstigt, was andere beunruhigt, braucht man sich so auch nicht zu kümmern, schmückt das ganze allenfalls anhand von Projektionen, mit denen man zum Beispiel Leute aus anderen Ecken der Welt verklärt … die sind ja eigentlich alle wie ich, oder? Ich, ich, ich. Oder wie es Pippi Langstrumpf natürlich besser gesagt hat: ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt…
8.2.2016, Bitterli

Dann verstehe ich auch endlich unsere Judikative und das in der Regel unverschämt niedrige Strafmass für ausländische Intensivtäter. Die Richter unterstellen ihnen eine fehlendes Verständnis von „gut und böse“, „gerecht und ungerecht“. Verstehe nur nicht, warum ein Richter nicht die Chance nutzt, es dem Täter über ein angemessenes Urteil klar zu machen?
Vor deutschen Gerichten sind alle gleich?
8.2.2016

Linke Ideologie kennt keine Gastfreundschaft als Wert
Meinhof-Syndrom, muss ich mir merken. Das passt. Zur Gitarren-Geschichte von Fried: Es geht doch nicht um den Wert dieser Klampfe oder Dankbarkeitserwartungen. Es geht darum, dass ein (Flüchtling als) Gast mich bestiehlt und dass dadurch mein Vertrauen in diesen Menschen zerstört wird. Es geht auch um Respekt. Dieser Mensch respektiert Frau Fried und ihre Familie nicht, Gastfreundschaft hin oder her. Das ist die eigentliche Lehre.
P.S. Gerade „linke“ Frauen, wie ich im eigenen Freundeskreis erfahren musste, äußern sich im Zusammenhang mit den Silvester-Verbrechen zu Köln unglaublich kalt, gnadenlos und frauenverachtend. Ich war schockiert. Der Ideologie wird wirklich alles untergeordnet.
8.2.2016, Werandi

Linker Masochismus: Flüchtlinge als „Opfer des …“ sind prinzipiell unschuldig
Schon mal was vom „Marsch durch die Institutionen“ der 68er gehört? Posener behauptete auch nicht den Fortbestand bloß des „Proleten“, sondern der wurde von den 68ern ja durch eine ganze Plethora von „Opfern“ ersetzt… Opfern des Kapitalismus, Opfern des Imperialismus, Opfern des „Systems“ usw. usf. Die sind prinzipiell unschuldig an ihrer Situation. Die Schuldigen sind „wir“… die entwickelte Welt, der Westen, „wir“ als gut funktionierender Teil eines „Schweine-Systems“ usw. usf. Der Masochismus der Fried, den Posener so wunderbar mit wenigen Worten im dritten Absatz beschreibt, hat hier ihren Ursprung… er ist Ergebnis einer jahrzehntelangen Konditionierung des Denkens, die durch linke Alt-68er oder ihre Nachfolger in den Institutionen Schule, Medien, Parlamente usw. betrieben wurde.
8.2.2016, Max Wed
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Das Relativieren von Migranten-Täterschaft muß endlich aufhören
Das frauenverachtende Weltbild in vorwiegend radikal geprägten muslimischen Kulturen ist nicht weg zu diskutieren oder beschönigen.
Als es um die Aufklärung der Missbrauchskandale in der katolischen Kirche ging, wurden auch viele Stimmen laut, dies passiere auch in Sportvereinen und Pflegeeinrichtungen.
Dieses : „andere tuns auch“ hört sich immer etwas nach Baschönigung an und verkennt die unterschiedliche Qualitäten der Taten.
Köln war nicht nur ein Angriff auf Frauen, sondern auch eine Verhöhnung des Staates und eine Verachtung unserer geleisteten Hilfsbreitschaft. Da hat Herr Broderer recht!
8.2.2016, Bauer

Romantisierung in Bezug auf Dritte Welt-Ausländer
Man hat in bestimmten Milieus in der Vergangenheit ueber Jahrzehnte alles romantisiert, was mit Auslaendern (vor allem aus der Dritten Welt) zu tun hat. Diejenigen, die bei dieser Romantisierung nicht mitgehen wollten, wurden als ewiggestrige Nationalisten abgekanzelt, die von ihrem zumindest unterschwelligen Rassismus derart geblendet sind dass sie nicht in der Lage sind, die Dinge so zu sehen wie sie (angeblich) sind. Und jetzt ist man in einer Situation wie der Kaiser: zuzugeben, was man wirklich denkt, hiesse doch zu riskieren, dass die anderen erkennen, dass man auch zu denjenigen gehoert, die den Nicht-Rassisten-Gral noch nicht geschaut haben. Man muss ja nur den Abschnitt lesen, wo Frau Amelie Fried Verstaendnis aeussert fuer das Stehlen einer Gitarre durch den Flüchtling. An der Stelle dachte ich mir einfach nur noch ‚Ist der Frau denn gar nichts peinlich?‘
8.2.2016, Ferdinand

Kein Nachkriegs-Wiederaufbau
Jugendliche, die aus einem Kriegsgebiet geflohen sind, sind (laut Amelie Fried) auf schieres Überleben programmiert.“ Und deshalb klauen sie Gitarren?
Wenn die Logik von Frau Fried gelten würde, dann hätte es Ende der 40er und in den 50er Jahren in Deutschland keinen Wiederaufbau, sondern Anarchie und Massendiebstähle gegeben. Sprich wenn ich ein Problem habe, ist es der richtige Weg ein weiteres hinzuzufügen. Davor kann ich mein Hut nicht ziehen. Ich betrachte so eine Weltanschauung als reine Dummheit.
8.2.2016, M.Anst

Ich bedanke mich als Frau sowohl bei Herrn Posener als auch bei Herrn Broder dafür, dass Sie der Relativierung muslimischer Frauenfeindlichkeit konsequent widersprechen. Hier geht es um Würde und Respekt vor Frauen. Wenn wir da von Anfang an zugunsten irgendwelcher anderer Interessen Einschränkungen zulassen, haben wir bereits verloren.
Das Ulrike Meinhoff-Syndrom hat auch in hiesiger Rechtsprechung das Zepter übernommen, als Begründung für die unendliche Milde der Urteilsfindung unserer Gerichte und der nahezu kompletten Ausblendung des Sühnegedankens. Alan Posener hat diesen Mechanismus gut skizziert, wobei diese Erkenntnis bei Menschen, die von der Güte ihres Herzens überzeugt sind, kaum auf fruchtbaren Boden fallen dürfte.
8.2.2016, Hughey

Linke Quasi-Religion kennt keinen Islam, sondern nur Dritte-Welt-Opfer
Frau Fried zu verstehen ist nicht einfach. Selbst wenn man grundsätzlich nichts gegen „Linke“ und „Multikultis“ hat, weil man lange dachte man sei selbst einer. Es gibt nicht viele, aber ein paar publizierte Versuche, die Knoten in den progressiven Seelen aufzudröseln, wie „Dröhnendes Schweigen“ in der ZEIT, und zuletzt von Roland Tichy auf seinem Blog. Meine Erkenntnis ist nun dass das Ganze einen quasi-religiösen Charakter hat. Was bedeutet dass ein halbwegs einfaches Weltbild das beruhigend die Welt erklärt, und eine soziale Komponente, Einbettung in Gleichgesinnte zusammen kommen.
Diese Quasi-Religion hat Dogmen und Denkmuster. Und in denen kommt der „Islam“ als Problem schlicht nicht vor. Daher kann man darin auch kein Problem erkennen, sondern nur 3.Welt-Opfer des Kapitalismus und Imperialismus.
Ausserdem droht bei abweichendem Denken der Ausschluss aus der Gemeinschaft der Gerechten. Beides sind enorm starke Bindungen, die erklären was derzeit in diesem Land passiert, was für merkwürdige Dinge Menschen von sich geben, von denen man dachte sie müssten intelligent sein, und die vor allem selbst denken dass sie es sind.
8.2.2016, Barbara Soehnke

 

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