Medien in F und D: Notre Dame

Wie alle Kirchen in Frankreich ist auch Notre Dame seit 1905 im Eigentum des Staates, der Erzbischof hat nur den Nutznieß. Vom Brand am 15.4.2019 sind sowohl Citoyens (säkulare Bürger) als auch Catholiques (religiöse Christen) betroffen. Auch deshalb wiegt das Unglück von Notre Dame mehr als das von Eiffelturm und Louvre, die Anteilnahme der Franzosen ist riesengroß. Aus diesem Grunde muß die Kathedrale wieder aufgebaut werden.
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Über 5 Mio der Franzosen (8,3% der 61 Mio Einwohner) sind Muslime: Die in F geborenen Kinder der aus dem Maghreb (Algerien, Tunesien, Marokko) Immigrierten erhalten automatisch die französische Staatsbürgerschaft. Deren Betroffenheit blieb aus. Bei keinem meiner vielen Gespräche über Notre Dame z.B. in Mulhouse hörte ich ein „ca me fait triste“ (das macht mich traurig), nicht einmal ein „je suis désolé“ (ich bin berührt).
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Da die Brandursache von Notre Dame nicht bewiesen ist, kursieren Gerüchte und Theorien. Die vielen Mutmaßungen über die Zerstörung des Bauwerkes werden in den Medien wie auch „am Stammtisch“ als Indiz dafür gewertet, wie eminent wichtig den Franzosen die Kathedrale Notre Dame ist.
Ganz anders in Deutschland: Hier wird – von Politik wie Medien – jedes Hinterfragen der Ursache dieses furchtbaren Brandes als Instrumentalisierung und Verschwörungstheorie bis schlußendlich hin zu „Nazi“ abgetan. „Kampf gegen Rechts“ als Denk-, Sprech- und Schreibverbot.
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Notre Dame und die Medien
Ich war mehrmals im Elsaß. Dort wird überall (auf der Strasse mit Passanten, im Restaurant, auf dem Winzerhof, auf dem Markt, …) offen und ehrlich über Notre Dame diskutiert: Auch über die große Freude und unverhohlene Häme , die dieser Brand im Internet (soziale Medien, Blogs, Newsrooms) von Muslimen unvermindert erfährt. Auch über die Weigerung der islamischen Gemeinschaften, sich an den Spenden zum Wiederaufbau zu beteiligen. Auch über das Damoklesschwert, das über allem seit dem 15.4.2019 schwebt: Die Sorge, dass Unruhen bis zum Bürgerkrieg ausbrechen im Falle erwiesener Brandstiftung durch Muslime. Zeitungen wie TV spiegeln diese innerfranzösische Diskussion in ihrer gesamten Breite und Vielfalt – unabhängig von links oder rechts, von CGT oder RN; Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt pur.
Wie armselig einseitig und langweilig berichten die Medien in Deutschland: Da gibt es einen elektrischen „Kurzschluß“ in Dachstuhl von Notre Dame als Brandursache und damit „basta“ und alles andere ist „Nazi“. Im Land der Dichter und Denker herrschen die „Kurzschluß“-Medien mit strammer Haltung im „Kampf gegen Rechts“, während in Frankreich offen und ehrlich medial informiert und kommuniziert wird. Deutsche Gesinnungsdiktatur (nur noch „die Gedanken sind frei“) gegen französische Liberté („non seulement les pensées“).
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Notre Dame und der Laizismus
Die römische Historikerin Lucetta Scaraffia hat in der italienischen Zeitung „Quotidiano“ den Laizismus für das Unglück von Notre Dame mitverantwortlich gemacht:
1) Im laizistischen Frankreich ist der Staat Eigentümer aller Kirchen. Die Einnahmen aus Notre Dame als Touristenmagnet wurden nicht zu deren Sanierung verwendet.
2) Linke Eliten haben „die Erwähnung der christlichen Wurzeln“ in der EU-Verfassung verhindert. Dies rächt sich nun.
Im Gegensatz zu Deutschland gilt in Frankreich die strenge Trennung von Kirche und Staat.
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Notre Dame und die Spenden
Binnen weniger Tage kam die gewaltige Spendensumme von fast einer Mrd Euro zusammen. Und dieser Betrag wird wachsen. Für Linke, Gewerkschaften und vor allem Gelbwesten ein Ärgernis: Denn über ein Drittel der auf dem Land wohnhaften Franzosen tut sich schwer, in der letzten Woche des Monats den Diesel fürs Auto (auf das man in diesem weiten Flächenstaat angewiesen ist) zu bezahlen.
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Notre Dame und das Klima
Mit dem Bau von Notre Dame wurde ca. 1100 begonnen. Nach 200 Jahren war erstmals eine kirchliche Nutzung möglich. Die Kirchenbauer profitierten von der „Mittelalterlichen Warmzeit 900 – 1375“, die frostfreie Winter und heiße Sommer mit bis zur 40 Grad brachten. Während der anschließenden „Mittelalterlichen Kaltzeit 1375 – 1850“ wurde an der Kathedrale weiter gebaut – mühsamer, aber erfolgreich. Und nun wurde die „Neuzeitliche Warmzeit 1850 – …“ ausgerufen, die irgendwann einmal in eine neue Kaltzeit münden wird.
Außer wir glauben mit Greta an das Ende der natürlichen Klimaschwankungen und damit verbunden an die Unmöglichket, Notre Dame wieder aufzubauen.
22.4.2019

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