Mariensteg Toerle Fahrradweg

Der schmale Törlebogen am Mariensteg, durch den der Dreisamuferradweg zwischen Schwabentor und Kaiser-Joseph-Strasse führt, wird für  Euro verbreitert. Endlich, sagen die einen. Freie Fahrt für Kampfradler, meinen die anderen. Bis heute kam es an diesem Engpaß nicht zu Unfällen – man war eben gezwungen, aufeinander Rücksicht zu nehmen.

 

dreisamradweg070412   Törlebogen unterm Mariensteg am 12.4.20107

www.freiburg-schwarzwald.de/littenweiler/dreisamuferweg-kronenbruecke.htm#Kronenbrücke bza. Schwabentor
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Was ist an Rücksicht schlimm?
Sehr geehrter Herr Ueckermann, Ihr Vorhaben überzeugt nicht. Der Törle-Bogen am Mariensteg – auch der ist ein Stück gewachsene Stadtgeschichte. Was ist an einer engen Durchfahrt, die zweibeinige und zweirädrige Verkehrsteilnehmer sowie die Kinderwagenfraktion zur Rücksichtnahme einlädt, schlimm? Es ist kein Unfallschwerpunkt! Es wird angeführt, die Verbreiterung sei aus Sicherheitsgründen überfällig, und dass die Schnellroute dazu zwinge. Fast tut’s schon weh, wenn Sie das Durchrasen von „Kampfradlern“ nicht ausschließen können. Anderenorts wird viel Geld ausgegeben, um Verkehr zu verlangsamen zur Erhöhung der Sicherheit. Und hier schafft das Amt eine potenzielle Quelle von Auseinandersetzungen – vielleicht reicht’s sogar für einen neuen Unfallschwerpunkt. Vielleicht steht dem Amt einfach zu viel Geld zur Verfügung – und dieses Vorhaben ist Anlass für die Stadtsäckelsanierer, Budgets kritisch unter die Lupe zu nehmen. Schade, dass bis dahin ein weiteres Detail im immer mehr genormten Stadtbild wegsaniert sein wird. Freundliche Grüße aus der Normalfahrradfahrer-Mehrheit von Rudolf Berndt, Freiburg am 10.3.2014

Brücke verschandelt, ohne Gewinn für Sicherheit
Die Verbreiterung der Durchfahrt am Mariensteg halte ich für einen Schildbürgerstreich. Die jetzige Durchfahrtsbreite zwingt Fußgänger und Radfahrer, Rücksicht zu nehmen und bei Gegenverkehr anzuhalten, somit ist jegliche Unfallgefahr beseitigt. Nun soll der Durchlass um 1,10 Meter auf 2,80 Meter verbreitert werden, das Ergebnis: Aus einer Engstelle für den Rad-und Fußgängerverkehr in einer Richtung wird eine Engstelle für den Rad-und Fußgängerverkehr in beiden Fahrtrichtungen – mit der Einschränkung, dass so mancher Radfahrer, der bisher abgebremst hat, nun versuchen wird, durch diese Engstelle zu rasen. Die Unfallgefahr erhöht sich an einer Stelle, die in der bisherigen Unfallstatistik kaum in Erscheinung trat. Es kann doch nicht sein, dass mit einem Betrag in geschätzter sechsstelliger Höhe eine denkmalgeschützte Brücke verschandelt wird, ohne einen Gewinn in puncto Sicherheit zu erreichen. Die Begründung der Freiburger Grünen, die Verbreiterung sei „aus Sicherheitsgründen überfällig“, deckt sich in keiner Weise mit den Erkenntnissen der polizeilichen Unfallstatistik, die in diesem Durchlass keine auffällige Gefahrenstelle erkennen kann. Ist es möglich, dass die Grünen im Hinblick auf die kommende Gemeinderatswahl mit einem Prestigeobjekt auf sich aufmerksam machen wollen? Eines ist sicher, die Tatsache, dass man ein Fahrrad einigermaßen lenken kann, schließt die Beurteilungsfähigkeit verkehrsfachlicher Fragen nicht automatisch ein.
10.3.2014, Horst Dieter Akermann, Freiburg

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