Lumpenpazifist Friedensschwurbler

Warum haben Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer mit dem „Aufstand für Frieden“ so viel Zulauf? https://youtu.be/1B2ASUCS2AI Weil sie als Einzige im Ukrainekrieg neutral sind und für keine Seite Partei ergreifen mit ihren beiden Forderungen nach Waffenstillstand als Grundlage für Friedensverhandlungen.
Deshalb wird diese neue Friedensbewegung von den Mainstreammedien mitsamt Grüne+SPD+FDP+CDU so vehement angegriffen – mit verächtlichen Begriffskreationen wie Friedensschwurbler (Spiegel, (1)) und „Lumpenpazifisten (Welt, 27.2.2023).


DIE WELT vom 27.2.2023

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Der Begriff „Frieden“ wird verächtlich gemacht und mit dem Lumpen gar an die Nazi-Sprache von Roland Freisler angeknüpft: https://youtu.be/hMnbW1-bliQ. Mehr Hass und Hetze geht kaum noch. Von Medienleuten wie Politikern.

„War­um ich eine Lum­pen­pa­zi­fis­tin bin“ erklärt eine Demonstrationsteilnehmerin (2).

Auch die FAZ, als „Zeitung für Deutschland“ früher Inbegriff für seriösen Journalismus, scheint die objektive durch eine eher manipulative Berichterstattung ersetzt zu haben (3).

Der Soziologe Prof Streeck setzt sich ebenfalls für das Manifest „Aufstand für Frieden“ ein und plädiert dafür, daß „ein zivilisiertes Land wie Deutschland“ (4) die Kriegsrhetorik durch eine Friedensrhetorik ersetzen müsse, die Diplomatie und Verhandlungen an erste Stelle setzt.

Schwurbler steht für töricht, dumm, oberflächlich, Einfalt, blöde, Ignoranz, Leichtfuß, angeberisch. Schwurbler als Vorstufe zum Idioten (siehe „Covidioten“ von Saskia Esken (SPD)). Wer tagtäglich in den Medien mit der Spezies der Friedensschwurbler konfrontiert wird, für den verbindet sich „Frieden“ irgendwann mit „dumm“. Der Frieden als neben der Freiheit hohem Wert wird im wahrsten Sinne des Wortes abge-wertet.
Querdenker war seit der Aufklärung und Emmanuel Kant ein Adelstitel, der dann in den Coronazeiten zum gesetzesbrecherischen Quertreiber umfirmiert wurde. Mit Friedensschwurbler soll jetzt das Bemühen um Frieden als dummes Bestreben abgetan werden. Und mit Lumpenpazifismus wird gleich die komplette Friedensbewegung ins vernachlässigbare Abseits befördert.
Mit Covidiot, Klimaleugner, Friedensschwurbler, Lumpenpazifist usw. werden immer neue Begriffe sprachlicher Gewalttätigkeit erfunden, um in den jeweils neuen Krisensituationen jedwede demokratische Diskussion im Keim ersticken zu können. Weil man glaubt, Krisen nicht über Argumente bewältigen zu müssen. Weil man glaubt, zu wissen, was zur Lösung der Krise „gut“ ist und was „böse“.
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Es ist unerträglich, daß die deutschen Leitmedien (ÖRR wie Private) und großen Parteien tagein tagaus im Zuge ihrer einseitige Kriegsberichterstattung die Friedensbewegung mit den Begriffen „Lumpenpazifisten“ und „Friedensschwurbler“ diskreditieren. Wir benötigen gerade jetzt zu Kriegszeiten in Deutschland eine Diskussionskultur, die alle Teile der Gesellschaft frei und ungehindert zu Wort kommen läßt. Über „Frieden“ muß jeder Bürger offen und unbehindert sprechen können.
28.2.2023
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Ende von Beitrag „Lumpenpazifist Friedensschwurbler“
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Beginn von Anlagen (1) bis (5)
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(1) Über „Friedensschwurbler“ und andere Gemeinheiten des neuen Alltags
Wer in Deutschland nicht der Bundesregierung applaudiert, lebt gefährlich: Medien in ihrer neuen Rolle als Hilfspolizisten und Denunziationsportale können Existenzen zerstören. Ausgrenzung ist wichtiger als Argumente. Die Räume des Sagbaren werden immer enger. Nun sind es also „Friedensschwurbler“, die da in Berlin hinter Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer demonstrieren.

Friedensschwurbler ist deshalb so besonders infam, weil es den positiven Begriff „Frieden“ mit Herabwürdigung verbindet. Zukünftig hört man „Schwurbler“ mit, wenn jemand „Frieden“ sagt. Frieden ist damit kein höchster Wert mehr, sondern ein Synonym für eine besondere Art von Dummheit oder Ignoranz. Bemerkenswert, dass dies unter einer Regierung passiert, deren wesentlicher Teil als Erben der Friedensbewegung unter dem Slogan „Frieden schaffen ohne Waffen“ ins Amt kam. Poltische Aussagen sind nicht mehr viel wert.
… Alles vom 27.2.2023 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/wagenknecht-schwarzer-friedensschwurbler/
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(2) War­um ich eine Lum­pen­pa­zi­fis­tin bin
Im April 2022 erschien im Spie­gel unter dem Titel: ‚Der deut­sche Lum­pen-Pazi­fis­mus‘ eine Kolum­ne von Sascha Lobo – Autor und Stra­te­gie­be­ra­ter mit den Schwer­punk­ten Inter­net und Tech­no­lo­gie. Er bezich­tig­te dar­in einen sub­stan­zi­el­len Teil der Frie­dens­be­we­gung der Selbstgerechtigkeit.

Im Auf­ruf heißt es: „Wir die schwei­gen­de Mehr­heit (nach neu­es­ten Umfra­gen 59 Pro­zent) sind gegen wei­te­re Waf­fen­lie­fe­run­gen und für Ver­hand­lun­gen. Wir wol­len uns mit diesen For­de­run­gen bei der Poli­tik Gehör ver­schaf­fen … Jeder Tag, den wir durch Ver­hand­lun­gen für den Frie­den gewin­nen, ret­tet Men­schen­le­ben – und viel­leicht sogar die Welt“ Dem kann ich mich gut anschlie­ßen. Krieg ist Mord. Sol­da­ten sind Mör­der und wer­den selbst ermor­det. (Anlei­he bei Kurt Tucholsky)
Viel­leicht bin ich selbst­ge­recht. Aber ich bin es Ihnen schul­dig. Dem Her­mann, dem Erich, dem Otto und den Mil­li­ar­den ande­ren Kriegs­op­fern auf die­ser Welt. Am meis­ten bin ich es mei­nem Urgroß­va­ter schul­dig. Ich bin auf­ge­wach­sen mit den Wor­ten: Nie wie­der Krieg!
Die Jacke Lum­pen­pa­zi­fist zie­he ich mir an, aber ich weiß, dass ich dar­in friere!
Solveig Feld­mei­er.
… Alles vom 21.2.2023 bitte lesen auf
https://hallesche-stoerung.de/warum-ich-eine-lumpenpazifistin-bin/

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(3) Unser Land ist politisch kaputt. Weil es nur noch die total manipulierte Meinungsbildung gibt
Betrifft: Aufklärung über die Manipulation der FAZ vom 27. Februar 2023.
Dazu erhielten wir eine Mail von Dr. Christoph Radke, Notar aus Gera. Er war am 25. Februar bei der Demonstration in Berlin und staunte über den Bericht der FAZ vom 27. Februar. In einem Leserbrief hat er sich gegenüber der FAZ entsprechend kritisch geäußert.
Unser Vorschlag: Überlegen Sie, wer in Ihrem Umfeld FAZ liest und sprechen Sie diese Personen bitte dann direkt mit dem Leserbrief von Dr. Christoph Radke an. Sein Leserbrief müsste auch bei eingefleischten FAZ-Lesern Zweifel aufkommen lassen. Hier ist sein Leserbrief:
28. Februar 2023
Dr. iur. Christoph Radke
An
Frankfurter Allgemeine
60267 Frankfurt am Main
Leserbrief zu:
FAZ vom 27. Februar 2023, Seite 2 / Krieg und Kompromisse von Friederike Haupt
Kundgebung von Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht
Sehr geehrte Herren Herausgeber!
Der Bericht von Friederike Haupt kommt einer Lüge gleich. Ich selbst habe an der Kundgebung vor dem Brandenburger Tor von Anfang bis Ende teilgenommen, etwa 50 m von der Tribüne entfernt. Ihre Autorin Friederike Haupt kann nicht dabei gewesen sein, da sie den Kern der Veranstaltung und die Atmosphäre völlig verzeichnet. Auf der Kundgebung sprachen – gleichberechtigt neben Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer – der Politologe Hans-Peter Waldrich, der US-Amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Professor Jeffrey Sachs (Columbia University / New York) sowie der ehemalige Brigadegeneral und Berater von Kanzlerin Merkel, Erich Vad; Vad ist CDU-Mitglied. Alle 3 legten in ruhiger Weise ihre substantiiert begründeten Positionen dar. Das Publikum war zahlreich; es herrschte aufs Ganze betrachtet eine freundliche und angenehme Atmosphäre.
Rechtsextreme Äußerungen habe ich nicht wahrgenommen. Liest man hingegen Frau Haupt, war es eine Veranstaltung allein von Frau Schwarzer und Frau Wagenknecht zur Befriedigung zweifelhafter politischer Interessen mit äußerst schwachen Argumenten, getragen von einem überwiegend tumben und verwirrten (stotternden!) Publikum. Das ist eine freche und groteske Verzeichnung der Realität. Ich bin 56 Jahre, Notar im Hauptberuf, habe am von Jesuiten getragenen CanisiusKolleg in Westberlin das Abitur abgelegt und in Würzburg promoviert: Die Dummheit dieser Berichterstattung beleidigt meinen Verstand; ich halte sie einer Tageszeitung mit geistigem Anspruch für unwürdig. Mit solchen Artikeln zerstören Sie das Vertrauen in eine unabhängige Presse.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. iur. Christoph Radke

P.S.: Ich vermute, dass Sie diesen Leserbrief – jedenfalls ungekürzt – nicht veröffentlichen werden, habe ihn aber dennoch geschrieben, weil ich hoffe, dass wenigstens einer Ihrer Herausgeber in der Lage sein wird, den Ernst der Lage zu begreifen, in die Sie durch solche Berichterstattung Ihre Zeitung und denjenigen Leser bringen, der die FAZ nicht nur liest, weil sie sich auf dem Schreibtisch gut macht. Ich habe keinerlei Interesse an der Herabwürdigung der Presse oder von Journalisten; ich bin allerdings der Meinung, dass Auseinandersetzung in einer Demokratie nur beruhen kann auf einer freien Presse, die ihre Aufgabe auch tatsächlich erfüllt, nämlich den Leser zunächst unvoreingenommen zu unterrichten, damit er sich selbst eine begründete Meinung bilden kann. Presse wird sonst zur Propaganda und damit für den denkenden Leser überflüssig.
… Alles vom 28.2.2023 bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=94398
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(4) Soziologe Streeck im Interview: „Die Amerikaner meinen es bitterernst“
Herr Streeck, Sie haben das Manifest für den Frieden unterschrieben, das auf eine Initiative von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht zurückgeht. Darin steht, dass Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt und Verhandlungen mit Russland aufgenommen werden sollen. Glauben Sie, dass die Russen derzeit verhandlungsbereit sind?
Das weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass die gegenwärtige ukrainische Regierung, mit Herrn Melnyk als Vize-Außenminister, es erklärtermaßen nicht ist: oder nur nach vorheriger russischer Kapitulation. Wie sich das auf russischer Seite verhält, wäre herauszufinden, und gerade auch, ob strategisch formulierte öffentliche Erklärungen so gemeint sind, wie sie klingen. Diplomaten werden bekanntlich dafür geschult und nicht schlecht bezahlt, auch bei scheinbar ausweglosen Konflikten Gemeinsamkeiten zu finden, die die unterschiedlichen Interessen, die zum Krieg geführt haben, überwiegen.
Im Übrigen hat Russland im Herbst 2021 die USA wiederholt aufgefordert, über eine Reihe von russischen Memoranden zum Ukraine-Konflikt zu verhandeln; dies wurde abgelehnt. Auch nach Kriegsbeginn gab es noch direkte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, unter anderem unter Vermittlung des israelischen Premierministers Bennett; diese endeten ergebnislos – nach Bennetts Auskunft, die er später halb zurückgezogen hat, infolge von amerikanischen und britischen Interventionen auf ukrainischer Seite.
Und schließlich möchte ich mich weigern mir vorzustellen, dass ein zivilisiertes Land wie Deutschland nicht immer wieder alles nur Menschenmögliche versucht, um einen grauenvollen Krieg wie den in der Ukraine (alle Kriege sind grauenvoll) so schnell wie möglich zu beenden. Es geht hier nicht um Computerspiele, sondern um das Töten und Sterben wirklicher Menschen – pro Tag, wenn die Schätzungen stimmen, etwa eintausend, überwiegend junge Männer, auf beiden Seiten.
… Alles vom 24.2.2023 bitte lesen auf
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/soziologe-wolfgang-streeck-die-amerikaner-meinen-es-bitterernst-92108110.html
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Wolfgang Streeck , geboren 1946, war bis 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der British Academy sowie Honorary Fellow der Society for the Advancement of Socio-Economics. Sein Buch „Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus“ war 2013 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Streeck ist Mitunterzeichner des von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten „Manifests für den Frieden“.

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(5) Tyrannei der Selbstgerechten: Nur noch eine Meinung erlaubt?
„Friedensschwurbler“: Mit diesem Begriff werden neuerdings all jene abqualifiziert, die sich für ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine und für Verhandlungen mit Russland aussprechen. Kein neues Phänomen: Seit Beginn der Corona-Pandemie steigt die Lust daran, das Meinungsspektrum in richtig und falsch oder sogar gut und böse zu teilen. Man gefällt sich darin, öffentlich mit dem Finger auf die jeweils andere Seite zu zeigen.
Mancher zerbricht an Hass und Hetze, wie aktuell der Fall des impfkritischen Biologen und Sachbuchautors Clemens Arvay zeigt. Andere ziehen sich aus der öffentlichen Debatte zurück: Laut einer Umfrage des MDR hat mittlerweile jeder Zweite Angst davor, die eigene Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern. Wer oder was ist schuld an der Verhärtung der Fronten? Ist dieser tiefe Riss noch zu kitten? Oder sind wir alle zu empfindlich geworden? Und was braucht es, damit Aufarbeitung und Versöhnung gelingen können? Die Gäste bei Michael Fleischhacker:
Der Journalist Heinz Sichrovsky, der sich entschieden auf die Seite der „Friedensschwurbler“ stellt, den wenig zimperlichen Umgang mit Corona-Kritikern jedoch für angemessen hält;
die Publizistin Birgit Kelle, die ein neues Denunziantentum um sich greifen sieht und die Wiederaufnahme einer breiten öffentlichen Debatte fordert;
die Historikerin und Soziologin Sandra Kostner, die eine Rückkehr großer Ideologien beobachtet und vor einer Vergiftung des Klimas, aber auch vor einer zu großen Empfindlichkeit warnt;
die ehemalige Grünen-Chefin Eva Glawischnig, die vor allem die politisch rechte Seite für Diffamierung und Hetze verantwortlich macht, aber auch Kritik an ihrer eigenen Partei übt; und der Psychiater Raphael Bonelli: Er war persönlich mit Clemens Arvay bekannt und macht Hass, Hetze und eine Rufmordkampagne gegen den Biologen für dessen Tod verantwortlich.
… Alles vom 2.3.2023 bitte lesen auf
Tyrannei der Selbstgerechten: Nur noch eine Meinung erlaubt?
https://www.servustv.com/aktuelles/v/aa2aenmnux45rz1yj902/

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