Lützerath als Symbol

Am 14.1.2023 kamen nur 10.000 Teilnehmer nach Lützerath, ein seit Jahren verlassenes Dorf an der Abbruchkante des Braunkohletagebaus bei Aachen. Diese geringe Anzahl überrascht, haben doch neben der Partei der Grünen alle Klima-NGOs (FFF, Greenpeace, BUND, Campact, attac, NABU, WWF und Deutsche Umwelthilfe) zur Demo aufgefordert. Nun könnte man meinen, daß die Vorkommnisse um Lützerath in Kürze vergessen sein werden. Wahrscheinlich nicht, denn Lützerath bleibt als Symbol in vielerlei Hinsicht:

Die Demo endete mit der vermutlich inszenierten „Festnahme“ von Greta Thunberg (siehe (1) und (2)). Hier stellt sich die Frage, ob Polizei als Exekutive, FridayForFuture und Medien irgendwie verbandelt sind? Zumindest werden die Videos mit einer entspannt lachenden Greta und ebenso entspannt wirkenden Polizisten, die geduldig auf die Photografen warten, dem Image der Polizei eher Schaden zufügen.

(3) Steht Lützerath für eine „Programm-Umkehrung“ (Sloterdijk)?
Bei den Demos in Lüzterath wurden wiederholt Zeichen bzw. Fahnen gezeigt, die zur Beseitigung unseres demokratischen Systems in Deutschland aufriefen. Es ging diesen also nicht um Klimaschutz, sondern um einen Systemwechsel. Von Medien wie Politik wurden diese Alarmsignale als Tabu bzw. Elefant behandelt und kaum thematisiert.

(4) Die Grünen kämpfen auf beiden Seiten: Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne), immerhin im Rang zweithöchste Vertreterin des Staates, mit den Demonstranten einerseits gegen Grüne in der Ampel-Regierung, eine grüne NRW-Umweltministerin und einen grünen Polizeipräsidenten andererseits.
Diese Vielseitigkeit bzw. Widersprüchlichkeit müsste eine Partei eigentlich zerreißen. Bei den Grünen scheint dies aber nicht der Fall zu sein. Im Gegenteil: Dadurch, daß die Grünen – salopp formuliert – auf mehreren Hochzeiten tanzen, gewinnen sie an Macht. Die Frage ist nur, ob dies die freiheitlich-demokratische Grundordnung verkraftet bzw. ob die Bürger in ihrem „Consent of the Governed“ da mitmachen.
18.1.2023

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Ende von Beitrag „Lützerath als Symbol“
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Beginn von Anlagen (1) bis (5)
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(1) Video: War Greta Thunbergs Festnahme in Lützerath inszeniert?
Bei der Festnahme von Klimaaktivistin Greta Thunberg in Lützerath wartet die Polizei geduldig, bis alle Fotos geschossen sind, Greta lächelt. Alles nur Show?
Alle warten, stellen sich für das Foto auf und halten so lange still, bis alle Fotografen die Bilder im Kasten haben. Die Hauptdarstellerin lächelt dazu noch nett. Das ist nicht der rote Teppich der Berlinale, sondern die Festnahme der weltberühmten Klimaaktivistin Greta Thunberg, bei der die Polizisten offenbar besondere Geduld beweisen. Etliche Videos der skurrilen Aktion kursieren derzeit im Netz.
… Alles vom 18.1.2023 bitte lesen auf
https://www.berliner-zeitung.de/news/video-war-greta-thunbergs-festnahme-in-luetzerath-inszeniert-li.308195
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(2) Videos: Polizei führt Greta Thunberg in Lützerath ab – Alles gestellt?
Lächend warten auf die Photografen:
https://twitter.com/i/status/1615649010257399808
Peter Weber: Inszenierte Verarschung
https://youtu.be/XHda1uFXz4M
Gretas Fotoshooting – eine Show:
https://twitter.com/i/status/1615445057334566920
Was ist das? Ein #Polizeieinsatz in #Luetzerath gegen #grettathunberg oder eine einstudierte #Show zwischen #Polizei und #Greta für #Presse und #Medien? Jeder Darsteller scheint hier seine Rolle in der #Klimashow zu haben:
https://twitter.com/DrLuetke/status/1615560674687737858
https://twitter.com/i/status/1615560674687737858

Kommentare
Das Internationale berichtet auch über diese Meisterinszenierung. Deutschland und die Polizei macht sich gerade zum Affen. Nicht dass es was Neues wäre .. aber das ist ein neues Level.
18.1.2023, L.T.

Aus Sicht des Bundesrechnungshofes ein optimaler Vorgang – alle Staatsbediensteten arbeiten zusammen an einem Video. Warum Komparsen für Polizisten oder Demonstranten bezahlen, wenn eh alle auf eine Rechnung arbeiten.
18.1.2023, D.R.

Sind das überhaupt echte Polizisten – soweit man bei unserer Polizei überhaupt von echt reden kann, oder waren das bezahlte Laiendarsteller an einem Filmset? Egal, schlechte Schauspieler waren es auf jeden Fall.
18.1.2023, S.H.

Die Korruption ist nicht nur in der Politik und Medien zu finden, sondern auch bei deinem „Freund und Helfer“?
18.1.2023, H.B.

Wird die #Polizei tatsächlich genötigt oder ist dies nicht etwa eine klar vereinbarte Show unter gezielter Mitwirkung der Beamten?
18.1.2023, D.L.

Die #Polizisten sind eindeutig zu identifizieren durch ihre Nummern. Sie befinden sich im Dienst. Es ist nicht ihre dienstliche Aufgabe an einer Show teilzunehmen als Drehbuchdarsteller für #GretaThunberg. Hier ist eine #Dienstaufsichtsbeschwerde @haintz_markus angebracht oder?
18.1.2023, W.B.

Grüne Propaganda-Show mit einer willfähriger Polizei unter der Fuchtel eines grünen Parteisoldaten als Polizeipräsidenten! – Der ganze Einsatz ein abgekartete Spiel zur Befriedigung der unterschiedlichen Zielgruppen und des irritiert gaffenden Publikums!
18.1.2023, Mue

Verarsche hoch 10 ,,,  Das war mal das Volk der Denker und Dichter und jetzt? Jetzt führt sogar eine … Schwedin den doofen Michel am Nasenring durch die Manege.
18.1.2023, GB

Traurig: So wird die Autorität von Polizei und Staatsorganen untergraben. Ist diese Aktion keine „Delegitimierung des Staates“?
18.1.2023, E.K.
Ende Kommentare
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(3) Lützerath wird zum Symbol für die „Programm-Umkehrung“ (Sloterdijk)
Lützerath wird von der Landkarte verschwinden, denn das Wertvollste, was das Örtchen der Welt zu bieten hat, ist Braunkohle, die nur knapp unterhalb der Kellerräume lagert. Damit wird das Dorf zum Symbol für das, was der Philosoph Peter Sloterdijk die „Programm-Umkehrung” nennt.
Ausgerechnet die Umweltpartei, die in vielen Wahlkämpfen schon das Ende der fossilen Energien versprochen hatte, kauft weltweit CO2-intensive Rohstoffe ein, baut Terminals für deren Lagerung und sorgt dafür, dass in Lützerath erst die Abrissfahrzeuge kommen, gefolgt von den Schaufelradbaggern, die dann die Kohle freilegen sollen.
10.1.2023, https://www.gabor-steingart.com
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(4) Katrin Göring-Eckardt und ihre Partei der Lebenslügen
Bundestagsvize Katrin-Göring Eckardt zeigt sich solidarisch mit den Besetzern in Lützerath, während auf der anderen Seite gleich drei grüne Behördenvorsteher die Räumung des leeren Weilers durchsetzen lassen. Solche Lügen gegen sich selbst haben bei den Grünen Tradition.

„Die Klimakrise ist dramatisch. Ich teile die Hartnäckigkeit, mit der die Demonstrierenden mehr Klimaschutz fordern. Keine Generation kann sich Nichtstun erlauben. #Lützerath“
Katrin Göring-Eckardt am 11.1.2021 auf Twitter

Fazit: Ein grüner Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verhandelt im Oktober 2022 das Weiterbaggern bei Lützerath für die Energiegewinnung, ein grüner Polizeipräsident Dirk Weinspach setzt die polizeiliche Räumung durch und für den grünen Umweltminister Oliver Krischer sei die Entscheidung nötig. Also gleich gegen drei grüne Entscheidungsträger im Dienstgewand unterstützt eine grüne Bundestagsvizepräsidentin den klimaradikalen Widerstand.
… Alles vom 13.1.2023 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/olaf-opitz-klare-kante/katrin-goering-eckardt-gruenen/

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(5) Lützerath: Die Grünen vereinen System und Systemkritik in einer Partei
Auf den Spuren Hegels
… Die Ökopartei stellt also die Staatsgewalt und Parlamentarier, sie stellt die Klimaaktivisten und sie ist Vehikel für eine Apo, die „das System“ bekämpft. Alle anderen Parteien scheinen bedeutungslos. Die Situation erinnert an die DDR und ihre Nationale Front, in der die SED alle anderen Parteien unter ihrer Führung zusammenpferchte. Die Grünen sind inzwischen alles in Personalunion: die Staatstragenden, die kritischen Fragesteller, die Anführerinnen von Bewegungen und die gewaltbereiten Linksextremisten – eine quicklebendige Partei mit vielen Gesichtern, möchte man meinen. Eine Partei, in der zwanzigjährige Mitglieder tönen wie über 60jährige Mitglieder einst klangen. Eine Partei, die sich treu bleibt in ihren Grundfesten.
Nun ja, für den Pazifismus und das Verbot von Waffenlieferungen gilt das nicht mehr so sehr, aber bei der Kohle, da bleiben sie jetzt hart. Ganz sicher. Das ist auch ganz wichtig für die jungen Leute und deren Zukunft, deshalb will man ja auch das Wahlalter auf geschmeidige 16 Jahre herabsetzen. Wofür sollte man die Alarmsirenen der deutschen Politik sonst noch wählen, wenn nicht für einen Zukunftsentwurf? Bei der Gestaltung der Gegenwart überzeugen sie aktuell jedenfalls nicht.

Interessant ist zudem eine putzige Anekdote am Rande: Was passiert eigentlich mit dem Unternehmen RWE und seinem Umfeld? Der Energiekonzern investiert in den USA in einen großen Solaranbieter, benutzt dafür die Steuergelder, die RWE für den Atom- und Kohleausstieg kassiert. Natürlich machen sie jetzt gerne etwas mehr in Kohle, wenn sie dafür acht Jahre eher aus dem niedergehenden Deutschland abwandern können – quasi mit goldenem Handschlag, diese Greenwasher. Guter Deal! Und dabei sind die sieben Prozent, die BlackRock an RWE hält, vielleicht weniger wichtig als die Rolle, die Katar – mittlerweile auch der größte Anteilseigner bei RWE – in Nordrhein-Westfalen für die Energieversorgung bekommt. All das verdeckt der Zoff um den verlassenen Weiler.
Kompromiß gegen Kompromißlosigkeit, Kopf gegen Herz – der ganze Schmerz, die ganze Zerrissenheit, das ganze Leiden an der Wirklichkeit, kurzum: Hegel als Volkstheater. Wird dieser Spagat die Grünen nun zerreißen? Hat Thomas Haldenwang aus verfassungsschutzrechtlichen Gründen nicht darauf hingewiesen, daß die Luisa-Neubauer-Gruppe linksextremistischen Gewalttätern eine Plattform biete, was ihn besorgt stimme? War das nicht eine freundliche Einladung, zurück in die Reihen der Koalition zu kommen? Das war vielleicht auch nur Theater.

Wenn die verteilten Rollen absichtlich so vergeben wurden, wird es die Grünen natürlich nicht zerreißen – gute Inszenierung. Wenn aber jetzt die Geister, die sie mit „Fridays for Future“ riefen, um an die Macht zu kommen, nun dazu führen, daß sie das System sind, das von ihnen gleichzeitig bekämpft wird, dann vielleicht schon. Aber dieses Spiel der verteilten Rollen lief jahrzehntelang. Vielleicht lassen es ihnen die Bürger ja wieder durchgehen. Geschickt gemacht. Oder es entzweit am Ende die Koalition, die mit diesem wahnwitzigen Getanze der grünen Derwische nichts mehr zu tun haben will.
Antje Hermenau saß zwischen 1994 und 2004 für Bündnis90/die Grünen im Bundestag
… Alles vom 20.1.2023 von Ante Hermenau bitte lesen in der JF 4/2023, Seite 2

 

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