Ludus Danielis mit Musikern aus FR – Padua – Granada – Tel Aviv -Isfahan

Am Sonntag, dem 8. Juli, um 20.00 Uhr, wird im Konzerthaus Freiburg das Szenische Oratorium „LUDUS DANIELIS“ von Rainer Pachner uraufgeführt. Mitwirkende sind neben dem großen Chor des Berthold-Gymnasiums, der Freiburger Kammerchor, das Orchester der Musikhochschule sowie  Chöre aus ´den Partnerstädten Padua, Granada und Tel Aviv.  Außerdem eine Tanzgruppe aus Isfahan und die Kunst-/Tanz-AG des Berthold-Gymnasiums. Leiter dieses, von der Stadt Freiburg unterstützen, Projektes ist der in Littenweiler wohnhafte Rainer Pachner, Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik, Lehrer am Berthold-Gymnasium und Leiter des Gemischten Chores Ebnet. Die Regie führt die ebenfalls in Littenweiler lebende Ingeborg Waldherr.

280 Teilnehmer werden dieses opulente Werk auf die Bühne des Konzerthauses bringen und am 10. Juli auch in der Abteikirche S. Giustina in Padua ein weiteres Mal aufführen. Gisela Heizler-Ries hat mit Rainer Pachner über die umfangreichen Vorbereitungen und die Idee für dieses länderübergreifende Projekt gesprochen und ihn auch befragt, auf was er sich am meisten freut.

Rainer Pachner - Autor von "Ludus Danielis"

Gisela Heizler-Ries (hr.): Herr Pachner, herzlichen Dank, dass Sie sich noch kurz vor der Aufführung Zeit für dieses Gespräch nehmen. Es gab sicherlich vieles vorzubereiten für dieses große Projekt?
Rainer Pachner: Das ist wahr, die Vorbereitungen laufen ja schon seit zwei Jahren, und jetzt, da es bald richtig los geht, gibt es noch jede Menge zu tun. Aber ich habe viele Helfer, Menschen, die mich bei der Organisation unterstützen. Bei all denen möchte ich mich auf diesem Weg sehr herzlich bedanken. Danke auch allen, die Quartiere für die Chormitglieder aus unseren Partnerstädten zur Verfügung stellen.
hr.: Was brachte Sie auf die Idee für dieses Multinationale Konzertprojekt?
Rainer Pachner: Menschen unterschiedlicher Nationen, mehrere Generationen und Angehörige dreier Weltreligionen zusammenzuführen und damit einen Beitrag zum Verstehen unterschiedlichster Identitäten und zur gegenseitigen Achtung zu leisten, das war die Idee, aus der dieses Projekt entstanden ist. Durch solche kulturelle Projekte kann man im Kleinen und auf Dauer vieles bewegen was der Politik oftmals nicht gelingt. Und „LUDUS DANIELIS“,  der Stoff um den Propheten Daniel, der in der Auseinandersetzung zwischen den Weltreligionen Judentum, Islam und Christentum eine bedeutende Rolle spielte, erschien mir hierfür hervorragend geeignet.
hr.: Können Sie uns das Mysterienspiel „LUDUS DANIELIS“ näher erklären?
Rainer Pachner: Mysterienspiele sind Versuche einer Verbindung von Schauspiel und Musik – gewissermaßen Opern oder Musicals des Mittelalters. Der „LUDUS DANIELIS“ in seiner ursprünglichen Form datiert aus dem 12.Jahrhundert. Er ist eines der größten Gesamtkunstwerke der mittelalterlichen Kultur; voll von Symbolik, Methaphern, Anspielungen, Humor und Komödiantischem. Voller Pathos, Ironie und Dramatik. In ihm mischen sich Authentizität und religiöse Legende. Und auch der politische Seitenhieb fehlt nicht.

hr.: Sie haben diesen Stoff aktualisiert, in einer neuen, anderen Sprache. Was erwartet die Zuhörer?
Rainer Pachner: Der inhaltliche Ablauf wird in meiner Version im Wesentlichen beibehalten. Die Originalmelodien wurden teilweise erhalten, müssen aber immer wieder auch Neufassungen weichen. So entstand eine neue Komposition, die einerseits viele Merkmale der Mittelalter-Musik enthält, es werden aber auch Beat- und Rockelemente, Jazz oder Rap verwendet.
hr.: Und nach der Aufführung in Freiburg geht es gemeinsam mit allen Teilnehmern zur Aufführung nach Padua?
Rainer Pachner: Auf dieses Erlebnis freue ich mich auch sehr. Nach einem hoffentlich gelungenen Konzert in Freiburg gemeinsam Padua zu besuchen, einen Ausflug nach Venedig zu unternehmen und mit den vielen unterschiedlichen Menschen einige Tage zu verbringen, das wird allen Belohnung für dieses große Projekt sein. Und dann treibt mich auch die Hoffnung an, „LUDUS DANIELIS“ in nicht zu ferner Zukunft auch in Tel Aviv aufführen zu dürfen.
Karten für das Konzert in Freiburg sind zum Preis von 20.-/15.- Euro beim BZ-Kartenservice, Bertoldstr. 7, unter www.reservix.de und an der Abendkasse erhältlich. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr, die Einführung um 19.00 Uhr.

Am Samstag, dem 7. Juli, 19.30 Uhr findet ein Geistliches Konzert der Partnerstädte, mit A-capella-Werken und Tänzen aus den Heimatländern der Chöre Padua, Granada, Tel Aviv und Isfahan in der Universitätskirche, Bertoldstraße in Freiburg statt. Der Eintritt ist frei.

Gisela Heizler-Ries, Littenweiler Dorfblatt 

 

 

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