Lockdown, Lockdown und dann?

Ab 2.11.2020 gilt ein erneuter Lockdown, der das kulturelle und gesellschaftliche Leben mitsamt dem zugehörigen Erwerbsleben für einen Monat lahmlegt. Angeordnet durch eine am 28.10.2020 einberufene Versammlung der Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten der Länder. Für einen Lockdown als tiefgreifende Anordnung ist eine solche Versammlung im Grundgesetz nicht vorgesehen, d.h. kein demokratisch legitimiertes Gremium.
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Mit immer schärferen, allein von der Regierung durchgesetzten und vom Parlament nicht legitimierten Zwangsmaßnahmen läßt sich das Covid19-Virus nicht eindämmen. Nun gilt eine Kontaktsperre für alle, die nicht für andere arbeiten müssen.
Wer nicht akzeptiert, daß wir mit dem Virus leben und überleben müssen, der treibt das Land unweigerlich dem ökonomischen Ruin und einer allmählichen Machtergreifung der Exekutive zu. Deren jetzige Coronapolitik fußt auf den Angstmacher-Gleichungen „Positivtest = Infizierung“ und „Infizierung = Erkrankung“. Diese Gleichungen sind zum Glück zumeist Ungleichungen: Nur wenige positiv getestete Menschen erkranken tatsächlich. und von diesen erfreulicherweise nur wenige ernsthaft. Erfreuliches darf man nie verschweigen!
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Die Coronapolitik agiert ohne Plan für die Zukunft.
„Was tun Sie, wenn nach vierwöchigem Teil-Lockdown die Neuinfektionen nicht unten sind?“ – kein Journalist wagt es, diese zentrale, zukunftsgerichtete Frage einem Abgeordneten, geschweige denn einem Minister zu stellen. Warum? Weil die Logik dieser Politik nur eine Antwort zuläßt: „Dann folgt der nächste, komplette Lockdown der Wirtschaft“. Und dann …?
Kehren wir zum Leben zurück.
29.10.2020
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Lockdown-Coronapolitik: „Das ist ein Wahn, dem wir da folgen“
„Das Leben ist nicht kontrollierbar. Das ist ein Wahn, dem wir da folgen, daß wir glauben, wir könnten alles unter Kontrolle kriegen und könnten alles beherrschen. Auf so eine Idee kann man mal eine zeitlang kommen, aber bitte doch nur so lange, bis einen dann dieses winzigste Lebewesen dieser Welt lehrt, daß es nicht geht.
Wir sind lebendige Wesen und müssen zur Kenntnis nehmen, daß das Leben nicht von uns gemacht werden kann, daß das nicht von uns kontrolliert werden und beherrscht werden kann.
Stellen Sie sich eine Zukunft vor, wie sie sich hier andeutet, wo wir alles kontrollieren, alles beherrschen und die Zukunft für die nächsten fünf Jahre so vorhersehen können, daß da auch gar nichts mehr passieren kann.
Wissen Sie, was das ist? – Das ist der Tod! Wenn keine Zufälle mehr auftreten können, wenn es nicht Leid und auch Glück immer wieder auch geben kann, weil das Leben so ist, dann brauche ich nicht mehr zu leben, dann kann ich wie eine Maschine durchackern, dann werde ich ein Automat. Und das möchte ich nicht, daß wir so eine Gesellschaft werden.“
22.10.2020, Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe und Autor
in einer Diskussionsrunde zum Thema „Verängstigte Gesellschaft: Zerbrechen wir an Corona?“ beim „Talk im Hangar“ des österreichischen Senders Servus-TV:
https://www.servustv.com/videos/aa-245qmbc8d1w12/

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Ärzte und Virologen legen gemeinsame Anti-Corona-Strategie vor
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung, Ärzte und Wissenschaftler haben ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet. Sie empfehlen eine Änderung der Corona-Strategie, eine Abkehr vom Lockdown-Kurs und die Lagebewertung anhand anderer Zahlen. Im unmittelbaren Vorfeld von erneuten Beratungen von Bund und Ländern raten sie zu einer „Strategieanpassung“ und berufen sich auf den ärztlichen Grundsatz des „primum nihil nocere“. Dazu zählen:
– die Abkehr von der Eindämmung der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus
alleine durch die Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter,
– die Einführung eines Ampelsystems auf Bundes- und Kreisebene,
– die Fokussierung der Ressourcen auf vulnerable Bevölkerungsgruppen
– und eine Risikokommunikation, die auf Gebotskultur statt auf Verbotskultur setzt.
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Wörtlich heißt es in dem Positionspapier der Mediziner:
„Wir müssen uns ehrlich eingestehen: Dieses Virus wird uns die nächsten Jahre begleiten. Auch ein Impfstoff wird nur ein Mittel unter vielen zur Bekämpfung der Pandemie sein.
Bisher konnte erst einmal ein Virus durch einen Impfstoff über jahrzehntelange Impfkampagnen ausgerottet werden. Deshalb müssen wir viel stärker darüber sprechen, wie das Zusammenleben trotz des Virus in größtmöglicher Freiheit stattfinden kann. Ein achtsamerer Umgang miteinander, als wir ihn bisher vielleicht gelebt haben, ist hierfür erforderlich.
Wir setzen auf Gebote anstelle von Verboten, auf Eigenverantwortung anstelle von Bevormundung. Verbote oder Bevormundung haben eine kurze Halbwertszeit und entsprechen nicht unserem Verständnis einer freiheitlich demokratischen Grundordnung.“

https://www.kbv.de/media/sp/2020-10-28_KBV-Positionspapier_COVID-19.pdf
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Unterzeichnet haben das Positionspapier die Virologen Professor Hendrik Streeck (Universität Bonn) und Professor Jonas Schmidt-Chanasit (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg) sowie die Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Die Liste der Unterstützer ist dabei lang: insgesamt 35 ärztliche Verbände und Fachgesellschaften sind dabei, darunter DEGAM, Hausärzteverband, BVKJ, DPtV, SPiFa , SPiZ, NAV-Virchowbund und das Zi.
https://www.aerztezeitung.de/Politik/KBV-und-Virologen-legen-gemeinsame-Anti-Corona-Strategie-vor-414099.html
28.10.2020

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Corona-Pandemie: Die Gewaltenteilung wird umgangen
Die Corona-Pandemie hat erschreckend gezeigt, wie die Gewaltenteilung umgangen werden kann. Die Legislative (Parlament) wird einfach nicht in die Entscheidungen der Exekutive (Regierung) einbezogen. Der Katzenjammer der Parlamentarier kommt reichlich spät. Etliche Entscheidungen der Exekutive waren wichtig und richtig, manche zweifelhaft.
Die Judikative (Gerichtsbarkeit) funktioniert als Instanz der Gewaltenteilung.
Gerade im Hinblick auf einen möglichen zweiten Lockdown bedarf es der Legitimation durch das Parlament. Teile der Medien haben als Kontrolleur der Gewaltenteilung versagt.
28.10.2020, Ralf Pfirrmann, Freiburg, BZ

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Dirigent Hengelbrock kritisiert den Lockdown scharf: „Die Politik denkt zu kurz“
Der Dirigent Thomas Hengelbrock kritisiert das Verbot von Kulturveranstaltungen und fordert eine andere Strategie im Umgang mit der Corona-Pandemie. «Die Politik denkt zu kurz», sagte der Leiter des Freiburger Balthasar-Neumann-Chors und -Ensembles der «Badischen Zeitung» (Freitag). Sie glaube, mit dem Teil-Lockdown ein «steuersprudelndes Weihnachtsgeschäft» zu erreichen. Er gehe davon aus, dass die Infektionszahlen im Dezember wieder steigen. Dann stehe man im Januar wieder vor der gleichen Situation.
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Hengelbrock: Die Politik denkt zu kurz. Sie glaubt, mit einem neuen Lockdown ein steuersprudelndes Weihnachtsgeschäft zu erreichen. Dabei ist es doch vollkommen absehbar, dass im Dezember die Zahlen sprunghaft wieder ansteigen, wie wenn sie einen Staudamm wieder öffnen, in dem sie das Wasser zurückgehalten haben. Dann stehen wir im Januar wieder vor der Situation, einen Lockdown verordnen zu müssen. Ich finde das – und mit mir auch sehr viele renommierte Wissenschaftler, auch Virologen und Epidemologen – ein absolut dilettantisches Vorgehen. Das ist jetzt ein Langzeitproblem und -projekt. Wie jede Grippe wird auch Corona jedes Jahr wiederkommen, und selbst wenn wir eine Impfung haben, werden wir jedes Jahr dieselben Probleme bekommen. Deshalb müssen wir jetzt Maßnahmen ergreifen, die langfristig sinnvoll sind. …
Um in einem Bild zu sagen: Wir sind als Gesellschaft mit starken Kopfschmerzen ins Krankenhaus gekommen, und Frau Merkel und Herr Söder sagten: Gut, dann gipsen wir Ihnen mal den linken Arm ein. Und als das nichts half, haben sie uns den rechten Arm eingegipst und schließlich beide Beine: Die Gesellschaft ist bewegungsunfähig gesetzt. Wir sind in einer Abwärtsspirale, in der die Menschen auch psychologisch nicht in der Lage sind, aktiv und ohne Angstzustände diesem Virus zu begegnen. Und das finde ich das fatale Versäumnis dieser Politik. Die daraus resultierende Perspektivlosigkeit hat gerade auch in der Generation der Jüngeren zu einem massiven Anstieg von Depressionen geführt.
… Alles vom 30.102020 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/dirigent-hengelbrock-kritisiert-den-lockdown-scharf-die-politik-denkt-zu-kurz–197455742.html
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Der Norddeutsche Thomas Hengelbrock (62) dirigiert den Hanseaten Johannes Brahms und den Wiener Johann Strauß: Auf dem Programm der vier Konzerte im Festspielhaus Baden-Baden mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble und -chor stehen Brahms’ „Ein Deutsches Requiem“ (30. und 31.10., jeweils 20 Uhr) und Brahms’ dritte Sinfonie sowie Werke von Johann Strauß (31.10., 16 Uhr; 1.11., 11 Uhr).
Damit schließt das Festspielhaus bis zum Ende des Jahres seine Türen, weil, so Intendant Benedikt Stampa, völlig unklar sei, wie die Situation im Dezember sein wird. Das Programm für die ersten Monate des Jahres 2021 soll bis Mitte Dezember an die dann gültigen Verordnungen angepasst sein (http://www.festspielhaus.de

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