Laurentius Hofsgrund Ehrenamt

Vielleicht liegt‘s an der Höhe oben am Schauinsland – die Pfarrei St. Laurentius in Hofsgrund kann sich über einen Mangel an Gemeinschaft und Ehrenamt seiner Mitglieder nicht beklagen. Am 16.6.2013 feierte man mit Projektchor und Trachtenkapelle ein großes Fest anlässlich der Segnung der frisch renovierten Pfarrgemeinderäume durch Pfr. Werner Mühlherr aus Oberried als Leiter der Seelsorgeeinheit.

Viele, die nicht aktiv auf dem Bau geholfen hatten, trugen auf ihre Weise zum Gelingen des Festes bei, indem sie mit schwungvollen Liedern den Gottesdienst begleiteten. Auch das ist etwas, worüber das Gemeindeteam sich freut. Denn es gibt wieder eine Menge alte und junge Sängerinnen und Sänger, die sich regelmäßig im Jahr treffen um gemeinsam als Projektchor zu singen.
Entstanden ist die Idee der Renovierung schon vor zwei Jahren als Jonna Rees, Martin Riesterer und Felix Horstmanshoff ihr Amt als Pfarrgemeinderäte und Stiftungsräte antraten. „Es fehlte letztlich noch die treibende Kraft, die sich der Baumaßnahme annehmen konnte und die entsprechende praktische Erfahrung mitbringt. Damals haben wir ein junges Gemeindeteam zusammengestellt, in dem glücklicherweise auch die Mitglieder selbst oder deren Familien Ahnung von Bauarbeiten hatten“, so Felix Horstmanshoff, der sich nach eigener Aussage lieber um das Finanzielle und die Materialbeschaffung kümmert, als dass er eine Wand gerade hinbekommen würde.

Heute nach fünf Monaten intensiver Bautätigkeit besitzt die Pfarrei nun einen repräsentativen Pfarrsaal mit Terrasse, einen frisch renovierten Jugendraum und eine warme einladende Wohn-Küche für kleinere Runden. Als I-Tüpfelchen wurde in die Mauer der Kirche eine große Türe eingesetzt, damit man direkt auf die Terrasse mit ihrem schönen Ausblick hinausgelangt.
„Wir wollen Menschen in die Kirche bringen, die sich hier treffen, miteinander kochen, Tischtennis spielen oder wöchentlich mit den Kleinsten der Gemeinde in einer Krabbelgruppe spielen. Kirche ist schließlich nicht nur der Sonntagsgottesdienst, sondern das lebendige Miteinander“, soVerena Baur, Mitglied des Gemeindeteams und Ehefrau des ortsansässigen Bagger- und Fuhrunternehmers, der die Aushubarbeiten für die Außenlage durchgeführt hat.
Und so wurden etliche Helfer aktiv. Angefangen vor einem Jahr mit den damaligen Firmlingen, die die in die Jahre gekommenen Räume entrümpelten, so dass Platz für die Umbauarbeiten geschaffen werden konnten. Holzvertäfelungen, alte Schränke und viel Krempel, der sich angesammelt hatte, musste entfernt werden, denn schließlich sollten ein neuer Flur und ein kleinerer Abstellraum entstehen. Da hätte vieles keinen Platz mehr gehabt. „Die haben richtig zugepackt“, freut sich Pastoralreferent Himmelsbach, der so oft er konnte selbst mit angepackt hat. Die Hauptarbeiten entstanden jedoch seit 19. Januar dieses Jahres. Fünf Monate wurde gesägt, geschraubt und gehämmert. Schließlich mussten die Räume auf ein einheitliches Niveau gebracht, Türen versetzt und Wände gebaut werden. Die kompletten Innenarbeiten wurden von ehrenamtlichen Helfern gestemmt. Sei es für die Zimmermannsarbeiten, das Streichen von Türen und Fassaden, das Verlegen von Heizungsrohren bis hin zur Vorbereitung der Böden. Den Abschluss der Helfer bildete die Frauengemeinschaft, die einen Großputz in der ganzen Kirche veranstaltete, um den Staub in den Griff zu bekommen.
Ein Mann muss aber besonders hervorgehoben werden, auf dessen Konto gut die Hälfte der ca. 900 ehrenamtlichen Stunden gehen. Martin Riesterer war jeden Tag während der Wintermonate in den Räumen und hat stundenlang getüftelt, wenn es wieder irgendwo ein Problem gab. „Ohne ihn,“ da ist sich die ganze Pfarrei sicher, „hätten wir es nicht geschafft.“ Schön ist, dass er nun die Betreuung der Räume übernehmen wird, wenn diese für Veranstaltungen vermietet werden sollen. Martin Riesterer hat tolles Geschirr und die Elektrogeräte ausgesucht. Es fehlt wirklich an nichts und sein eigenes kleines Steckenpferd hat er auch schon. Zukünftig will er hier regelmäßig ein „Kirchencafé“ nach dem 8.45 Uhr Gottesdienst anbieten.
„So ein Engagement findet sich wirklich selten! Martin macht seinem Namen in Sachen Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit wirklich alle Ehre. Wir wussten nicht, wie wir ihm das danken sollten“, so Jonna Rees. Als Vergelt’s Gott wurde ihm im Gottesdienst augenzwinkernd ein neuer Akkuschrauber überreicht und ein wenig gerührt war Martin Riesterer dann doch, als er das Schild an den neuen Pfarrsaal anbringen durfte. Von nun an heißt dieser „Martinssaal“.
19.6.2013, www.dreisamtaeler.de

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