Kulturelles Gedaechtnis Europa

Europas Kultur ist geprägt durch die Aufklärung und Immanuel Kant: Im Mittelpunkt steht die Würde des einzelnen Menschen in seinem kritischen Denken. Diese Kultur existiert nur als kulturelles Gedächtnis. d.h. sie ist in keinem „heiligen Buch“ o.ä. festgeschrieben. Und dieses europäische kulturelle Gedächtnis gilt es zu verteidigen – gegen den Individualismus seiner Bürger und gegen die Islamisierung der Gesellschaft.

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Die Bezugspunkte nicht verlieren

Personale Würde und Freiheit: Warum Europa sein kulturelles Erbe verteidigen muß
Die Epoche der Aufklärung und die subjektive Wende des Denkens unter Immanuel Kant („Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“) waren in Europa möglich. Der spezifische Verlauf europäischer Geschichte führte schließlich zu einem grundlegenden Ergebnis, das in anderen Kulturräumen wie Indien, China oder den islamischen Ländern in dieser Form nicht existiert:
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der Mittelpunktstellung und Würde der einzelnen Person und der damit verbundenen Priorität subjektiven, kritischen Denkens. Die daraus resultierende ethische und politische Autonomie des Individuums ist das zentrale Spezifikum abendländischer Kulturgeschichte……
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Heute muß dieses Erbe in zweifacher Hinsicht verteidigt werden. Zum einen gegen einen zunehmend entfesselten Individualismus in unseren westlichen Gesellschaften. Ein Hinwegsetzen des Subjekts über alles Vorgegebene führt dazu, daß der einzelne Mensch seine Bezugs- und Reibepunkte, bin hin zu Gott, verliert. Der heutige Durchschnittseuropäer erklärt seinen eigenen Erfahrungshorizont zum letztgültigen Maßstab der Weltbetrachtung. Die antithetisch errungene Freiheit löst sich somit selber auf, da ihr keine These mehr gegenübersteht.
Peter Sloterdijk bringt es auf den Punkt: „Ohne transzendentalen Rückbezugspol sind wir dem Ungeheuer Welt eingefügt.“

Zum anderen gegen die Gefahr einer Islamisierung Europas. Wenn eine wachsende Population von Muslimen die Ergebnisse europäischer Kulturgeschichte entweder nicht versteht oder ablehnt, führt dies zu einer schleichenden Auflösung unseres kulturellen Erbes und befördert die Ausdehnung von Parallelgesellschaften.

Wenn der Sozialraum Europa geschützt werden soll und damit auch die Vorstellung von der Würde und Freiheit des Einzelnen, muß der gemeinsame Erinnerungsbestand europäischer Kultur immer wieder neu in unsere Gegenwart hereingeholt werden.
Denn Kultur existiert nur als kulturelles Gedächtnis und schafft Identität durch Interaktion im gemeinsamen Erinnerungsraum. Wollen wir das kulturelle Erbe Europas nicht zur Disposition stellen und unsere Lebensweise schützen, sollten wir uns daher mit Homer fragen: „Wie kann ich die edlen Taten Odysseus bewahren?“.
Alles von Michael Wagner vom 8.2.2018 zu „Die Bezugspunkte nicht verlieren“ in Junge Freiheit, Seite 16.

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