Kabarett

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Abendlicher Blick nach Osten über den Bodensee vom Schachenhorn bei Bodman am 8.7.2020

 

Christine Prayon: Sie ist dann mal weg – vom ZDF
Es gibt sie also selbst beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk vereinzelt noch: Menschen mit Standpunkten. So wie Christine Prayon, die nach zehn Jahren das ZDF-Propagandaformat „Heute Show“ verläßt, in der sie die Figur der Birte Schneider verkörperte. Sie wolle sich nicht daran beteiligen, „Andersdenkende der Lächerlichkeit preiszugeben“, erklärt die Kabarettistin dem Stuttgarter Wochenmagazin Kontext ihre Entscheidung und betont, Satire dürfe nicht dazu beitragen, „den Diskurs zu verengen“.
Besonders das Vorgehen während der Pandemie hat die 49jährige erschüttert: „Ich habe mit der Art, wie die großen, gesellschaftlich prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen.“ Und jetzt finde „genau dies wieder statt beim Krieg in der Ukraine: Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht.“ Prayon fragt kritisch: „Wie wenig bedarf es mittlerweile, um als rechts gebrandmarkt zu werden? Wann bin ich rechts, wann bin ich eine Verschwörungstheoretikerin, eine Schwurblerin?“
ZDF-Kolleg*in Jan Böhmermann bekommt beim „Schlußstrich“ ebenfalls sein Fett weg: „Auch er hat die gängigen Narrative verstärkt“ und in seiner Sendung Nichtgeimpften zwei Stinkefinger gezeigt – „Ich dachte, wie kann man das machen?“
… Ales vom 7.7.2023 bitte lesen in der JF 28/23, Seite 24
https://www.junge-freiheit.de

 

Helge Schneider: Kastration der Kultur
„Ich erlebe eine Kastration der Kultur. Freimachen kann ich mich, indem ich Renitenz beweise. Einfach nicht reagieren. Das verschafft mir noch mehr Freiheit. (…) Das Phänomen der ‘Kulturellen Aneignung’ zum Beispiel interessiert mich überhaupt nicht. Nicht die Bohne relevant. Ich stelle aber fest, daß es Nachwuchskomikern immer schwerer fällt, sich davon nicht beeinflussen zu lassen.“
Helge Schneider, Kabarettist und Musiker, im „Rolling Stone“ am 10. Februar 2023

 

Harald Schmidt stört die kulturmediale Nabelschau
Der Kulturbetrieb kreist um sich selbst. Seine Vertreter beschenken sich gegenseitig mit Preisen. Richtige Haltung hat künstlerisches Talent ersetzt. Kein Wunder, dass das Juste Milieu irritiert ist, wenn sich eine echte Persönlichkeit wie Harald Schmidt zurückmeldet.
… Alles vom 6.1.2022 bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/harald-schmidt-stoert-die-kulturmediale-nabelschau/
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Einige Kommentare:
Ich ziehe mich immer mehr auf mich selbst zurück.
Selbst in meiner Verwandtschaft höre ich immer mehr die gestanzten woken Meinungen, die ich längst kenne. Wozu da noch mit jemandem reden?
6.1.2022, M.S.

Ein weiterer großartiger Artikel von Herrn Gallina.
Nur eins: „Nicht nur, weil es kein solches Format mehr gibt; nicht nur, weil es auch keinen Moderator wie Günter Gaus gibt; sondern auch, weil es keine Gäste mehr gibt.“ Doch, es gibt sie! Sie tummeln sich heute allerdings in Sendungen von Gunnar Kaiser, Sven Böttcher, Matthias Burchardt, Achgut oder eben Tichy.
6.1.2022, H.W.

Leute wie Harald Schmidt hätten heute keine Chance im Fernsehen mehr
Totalitäre Systeme haben es so an sich, erschreckend öde, formelhaft-kitschige „Kunst“ hervorzubringen. Man betrachte sich als Beispiele den Schund nationalsozialistischer „Kunst“ oder die Exsudate des „sozialistischen Realismus“.
Und da die politisch-mediale-„kulturelle“ Szene in Deutschland immer totalitärere Züge annimmt, sieht eben auch deren „Kunst“ so aus. Prostitution vor der Herrschaftsideologie wird mit Preisen belohnt, mögen die damit Geehrten auch noch sehr dem ursprünglichen Geist dieser Preise widersprechen.
Inzwischen sind Preise aller Art ein sicherer Indikator dafür, was man nicht gelesen oder gesehen haben muß. Auch das Feuilleton einschlägiger Gazetten wie ZEIT und SZ sagt einem genau, wo man sich sein Geld sparen kann.
Leute wie Harald Schmidt hätten heute keine Chance im Fernsehen mehr – entweder, sie bekämen keine Sendung oder sie würden sehr schnell „gecancelt“. Es sei denn, sie stiegen in die Fußstapfen von Nuhr und Konsorten, um durch wohldosierte Anpassung noch als Feigenblatt inhaltlich Pseudovielfalt zu fungieren.
6.1.2022, Ima

Die Zeit des Fernsehens ist vorbei.

Heute wird immer mehr gestreamt, weil das Fernsehen einfach nur noch Langeweile und Wiederholung ist. Zuviel der Gebühren geht für hohe Gehälter und Gagen drauf, wird für überteuerte Übertragungsrechte ausgegeben, und nicht in die Unterhaltung investiert. Selbst Kinos geht das Publikum aus, und Corona wirkt wie ein Katalysator. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in ein oder zwei Generationen überhaupt noch jemand Fernsehen schaut, über flache Bömermannwitzchen lacht, oder sich gar belehren lässt. Diese merkwürdigen Sendungen, die von den Rundfunkanstalten produziert werden, würden bei einem Streamingdienst in der Rumpelkammer landen, oder wären bei You Tube besser aufgehoben. Im Zeitalter der Smart-TV´s würde es sowieso reichen, wenn der staatliche Rundfunk sein Informationen per Podcast verbreitet. Der Informationsauftrag wäre damit erfüllt.
6.1.2022, Iso

Sehr treffend und pointiert formuliert Herr Gallina!
Die bleierne Schwere, die sich in sechzehn Jahren Merkel-Regierung über das Land gelegt und alle Bereiche des Lebens ergriffen hat, macht auch vor den Künstlern nicht halt. Da man dort aber nicht traurig sein möchte, feiert man eben diesen Zustand der Paralyse lieber und behängt sich gegenseitig mit Auszeichnungen.
Liebe Künstler: versucht doch einmal aus euren geistigen Käfigen auszubrechen, damit ihr wenigstens noch in den Spiegel schauen könnt, wenn ihr nicht mehr benötigt werdet…
6.1.2022, Eng

Fakt ist doch: Dieses System ist geistig, kulturell und politisch ausgezehrt.
Hinzu kommt der Schwenk der Massen vom Fleiß zur Trägheit. Alles wird zu leicht gemacht, Abitur Massenware, unnütze Studien werden aus dem Boden gestampft, mit den Händen arbeiten ist von gestern. Das setzt sich von unten nach oben fort. Den Rest erledigt die neue Politik der „Großen Transformation“, die nicht erst in letzter Zeit das Licht der Welt erblickte. Ein langer Plan, in dem Kultur für die Masse keine Rolle mehr spielt. Wir sind mitten drin in der schönen, neuen Welt.
6.1.2022, Aug
Ende Kommentare
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Kabarettist Ludger K. über #allesdichtmachen
Mehr als 50 Videos gab es zu Beginn der Kampagne – haben Sie Favoriten?
Kusenberg: Nadine Dubois und Jens Wawrceck. Letzterer thematisiert die Krux mit „Applaus von rechts“ derart majestätisch süffisant, daß man am liebsten sofort ins Geschäft gehen und den teuersten Hut kaufen möchte, um ihn vor diesem Schauspieler zu ziehen. Doch leider sind die Läden ja zu. Einen Tag später lese ich im Medienmagazin dwdl.de, wie der Chefredakteur schon im Einleitungsblock seines Kommentars den Schauspielern „Applaus von rechts“ vorhält.

Kusenberg: Es gilt: Alle dürfen alles – nur die Folgen unterscheiden sich. Corona mit Satire bringt den einen Berufsverbot, für die anderen gibt’s den Grimme-Preis, ganz einfach.
Die weit überwiegende Mehrheit Ihrer Kollegen der Schauspielzunft sind freiberuflich – die Bretter, die die Welt bedeuten, sind seit einem Jahr verschlossen. Wie kann man da wieder auf die Beine kommen?
Kusenberg: Eine beispiellose Subventionsorgie wird dafür sorgen, daß alles bleibt wie bisher: Die gefügigen Künstler tanzen in defizitären Theatern, die unbeugsamen auf dem Sommerfest der Jungen Freiheit.
… Alles vom 30.4.2021 von Ludger Kusenberg bitte lesen in der JF, 18/21, Seite 7
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Ludger Kusenberg alias Ludger K. amüsiert als Stand-up-Comedian und Kabarettist seit 15 Jahren professionell sein Publikum. Fernsehauftritte u. a. im NDR und auf 3Sat. Sein aktuelles Programm „Böst of – Ein Lästermaul faßt zu(sammen)“ steht im Netz unter https://www.vimeo.com

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Andreas Rebers: Die moralische Selbsterhöhung und ihre Folgen
Wer, wie Zeitungen und andere Medien, der Wahrheit verpflichtet sein müsste, darf nicht in erster Linie Empathie anbieten, für Flüchtlinge, Black Lives Matter oder sonstwen. Der Kabarettist Andreas Rebers über eng gewordene Meinungskorridore und selektive Wahrnehmungen in den Medien.
breaking news breaking news
they will always tell the truth
it is like the dogshit on my shoes
pick them up and get the Blues
breaking news breaking news.
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Neulich habe ich mir überlegt, wie ich in der heutigen Zeit „Untertan“ übersetzen würde. Ich glaube, mit „entertain“!
Ich, der Bürger, sitze am Ende der medialen Nahrungskette und warte auf meinen täglichen Informations- und Meinungsmix. Die Information als Ware.
Auf der einen Seite der Konsument und auf der anderen Seite die Meinungshersteller, die ihre Produkte dann über Informationsdarsteller in Wort und Bild auf den Markt bringen. Der Rest ist Quote.
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Der Meinungsmarkt ist mittlerweile ähnlich aufgeteilt wie die Clankriminalität. Die einen machen die Drogen, die anderen den Menschenhandel und die dritten Immobilien und Körperverletzung. Auf dem Meinungsmarkt kümmern sich die einen um die Willkommenskultur und die Angst vor dem Klimawandel und die anderen arbeiten mit den Kollateralschäden, die durch die Angst vor Zuwanderung oder Dieselhass entstehen.
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Dann trifft man sich in ARD und ZDF und talkt mit unseren Klatschtanten darüber, wessen Angst denn nun berechtigt ist.
… Alles von Andreas Rebers bitte lesen auf
https://www.cicero.de/kultur/bevormundung-haltungsjournalismus-moral-selbsterhoehung/plus
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Andreas Rebers ist Kabarettist, Musiker, Komponist, Autor und soloselbstständig
https://youtu.be/Gty8KQtrQJM
Andreas Rebers am 1.10.2020 in „Nuhr im Ersten“
https://youtu.be/34qHjlfzRco
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Kommentar:
Andreas Rebers, wie lange dürfen Sie noch?
Nuhr und Eckhardt hatten schon „Feindberührung“. Jetzt suchen Sie auch offen und auf ihre Weise ehrlich sehnsuchtsvoll den „Suizid by Journalismus“.
Uih, Herr Rebers. Sind Sie wirklich bereit für den medialen Tod? Sie haben ja mit allem Recht. Nur, recht haben ist eine Sache, Recht bekommen eine andere.
Die mit 200 Millionen € über parteinahe NGOs und mittels GEZ-Gebühren auf gepamperten Corona unterstützten Medien, sie liefern exakt, was bestellt von ihren Auftraggebern erwartet wird. Ich schaue Sie mir über das Netz gezielt an, schalte die ÖRR ebenso nur noch gezielt ein. Mit Sicherheit brauche ich keine politische Erziehung. Ich brauche politische und gesellschaftliche, neutrale Information und ja, auch ich möchte mir meine Meinung selber bilden. Ganz differenziert zu jedem Thema selbständig denken und bewerten, das will ich. Sie und einige Ihrer Kollegen, Simone Solga fällt mir sofort ein, werden es immer schwerer gemacht bekommen. Halten Sie durch und bleiben Sie klar im Denken.
22.11.2020, E-G-K., CO
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Auf den Punkt gebracht
„Wahrheiten, die wir, also auch Journalisten, wegsperren, werden giftig und dann gibt es Personen wie Strache, Storch und Kubitschek, denen es nichts ausmacht eben diese Giftschränke zu öffnen und es unter die Leute bringen.“ Ich finde es gut, dass manche noch die Giftschränke öffnen, denn sie führen uns vor Augen, was schiefläuft in dieser Gesellschaft. Nein, es sind keine „Nazis“, „Neurechten“, „umstrittenen Autoren“. Es sind Leute, die erkannt haben, dass man manchmal eben auch mit unkonventionellen Mitteln zeigen muss, was schiefläuft. So muss es auch in der DDR gewesen sein. Was nicht in die ideologische Linie passt, haben sie weggesperrt, ausgesperrt, ausgegrenzt. Wozu Dialog? Wozu Debatte? Man sieht also, woher die Agenda und die Strategien der vermeintlich vierten Gewalt kommt. Wir erleben eine Zeit, in der man allmählich ausschaltet, wegzippt, nicht mehr liest, weil überall nur noch dieselbe ideologische Brühe aufgekocht wird. Ich fühle mich als Klassenfeind. Schlimme Zeiten!
22.11.2020,W.J.
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Andreas Rebers: Auf den Punkt gebracht-Chapeau!
Es sind die Interessenkonflikte, welche die Berichterstattung prägen und die i.d.R. materieller Art. Am Ende geht es um`s Geld. Warum sollte ein Moderator/in wie Plasberg oder Will an einer objektiven Diskussion interessiert sein? Dann wird man nicht mehr eingeladen zum Bundespresseball oder zu sonstigen Feiern wo „man“ sich trifft. Mein Großvater pflegte zu sagen:“Man kann aus jedem Mist Parfum machen, wenn man ihn nur lange genug verquirlt“ und die Regierung Merkel hat viel Mist produziert. Wir sind permanent in der Verquirlphase anstatt diese falschen Entscheidungen konsequent zu korrigieren. Energiewende war doch wegen einem Tsunami in Japan oder war es wegen dem Klima? Grenzöffnung war doch wegen einer Situation am Bahnhof in Ungarn oder habe ich da was verpasst? Corona rafft alle Altersgruppen dahin und ist damit eine nationale Katastrophe – ein Blick in die Sterbestatistik beweist das Gegenteil, aber wer ist an der letzten Wahrheit interessiert?
22.11.2020, A.S.
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Rebers erstklassige Wiedergabe des Meinungstransports
in vielen journalistischen Medien. In einer Art und Weise, wie sie nur von ihm kommen konnte. Ich halte Andreas Rebers seit langem für einen unser besten aktuellen Kabarettisten. Dieser Meinungstransport findet allerdings nicht nur über journalistische Wege statt, sondern mal mehr, mal weniger subtil über unser ÖR-TV.
2.1.2020, G.R.
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Klassenkampf – Generationen
Es gibt in Politik und Medien keinen Pluralismus mehr. Die Zivilgesellschaft, die tagtäglich diese Politik und Medien konsumiert, ist ebenso nicht mehr pluralistisch. Ob das an 2015 oder 2020 liegt, ich vermute eher das schleichende Ende der Demokratie. Über 70 Jahre Demokratie, Freiheit und Frieden in Europa scheinen genug und neuere Generationen fühlen sich berufen progressiv, verändernd und insbesondere revolutionär zu sein.
Ältere Generationen können keine Werte mehr vermitteln, die jüngere Generationen langsam übernehmen können, um eine gesunde Symbiose vieler Generationen zu schaffen. Denn die jüngeren älteren Generationen träumen seit vielen Jahrzehnten von Semi-Revolution.
Das hasserfüllte „Wie könnt Ihr es wagen!“ der jüngsten Generation wird somit zur ersehnten Maxime vieler Vertreter der verschiedenen Generationen.
22.11.2020, J.B., CO
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Wer will hier das Gute?
„Unser gut gemeinter Haltungsjournalismus, mit seiner moralischen Selbsterhöhung hat irgendwie etwas Faustisches. „Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und doch das Böse schafft.“
Habe ich da etwas missverstanden? Ich glaube jedenfalls nicht, dass der inzwischen unerträgliche Haltungsjournalismus etwas Gutes will. Es geht den Haltungsjournalisten, wie im ersten Teil des Zitat ja schon angezeigt, darum, sich selbst moralisch zu erhöhen. Und das finde ich wirklich widerlich. Zumal diese Moral politisch fast ausschließlich links orientiert ist. Die Haltung ist immer mehr oder weniger dieselbe.
22.11.2020, d.F.
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Ich verneige mich
Herr Rebers, ich verneige mich vor Ihnen, vor Ihrem herausragenden Intellekt und vor Ihrem tiefgründigen Humor. Sie sind eine echte Bereicherung in unserer teilweise extrem verblödeten Kulturlandschaft.
23.11.2020, E.W-