Kulturelle-Aneignung

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Yoga im Strandbad Freiburg am 25.6.2022

  • Euer Land gehört euch nicht (1.9.2023)
  • Wärmepumpe: „Erneuerbare“ und kulturelle Aneignung (1.5.2023)
  • Auftrittverbot BuGa Mannheim: AWO-Seniorinnen mit Sombrero (21.4.2023)
  • Kulturelle Aneignung: Entweder generell oder gar nicht (20.4.2023)
  • Michael Klonovsky: Kulturelle Aneignung (23.9.2022)
  • Kulturelle Aneignung ist Grundlage kultureller Teilhabe (31.8.2022)
  • Dieter Hallervorden zu Winnetou: „Ich nehme es als Bevormundung (30.8.2022)
  • Kulturelle Aneignung 1948 2022 (28.8.2022)
  • Verlag zieht Buch zurück: Ravensburger lässt Winnetou zum zweiten Mal sterben (22.8.2022)

 

Kulturelle Aneignung: Entweder generell oder gar nicht
Seit de 1960er Jahren kennzeichnen afroamerikanische Bürgerrechtler mit dem Begriff „woke“ für „erwachtes Bewußtsein“ ihre rassistische Unterdrückung, wobei sie die „kulturelle Aneignung“ durch Weiße anprangern. Letztes Beispiel: Auf der Bundesgartenschau in Mannheim mussten Seniorinnen des AWO-Balletts ihren Auftritt absagen, da sie mit fremdländischen Kostümen wie Sombrero, Sari und Poncho tanzen wollten. Die Woke-Ideologie hat gesiegt.
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Gemäß den Gleichheitsgrundsatz muß die „kulturelle Aneignung“ entweder generell oder gar nicht gelten. Entweder kein weißer Blues, kein Ayurveda, keine Sushi, kein Buddhismus, keine Akupunktur, kein Mais, kein Rugby, usw. Die vielbeschworene Buntheit und Vielfalt wäre dahin.
Oder aber man läßt den weißen … weiterhin schwarzen Blues singen und erfreut sich am Reichtum kultureller Vielfalt. Der große Emmanuel Kant legte dazu mit seinem „Sapere aude“ bzw. „wage es, dich deines Verstandes zu bedienen“ den Grundstein.
20.4.2023
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Auftrittverbot BuGa Mannheim: AWO-Seniorinnen mit Sombrero
Die Seniorinnen des AWO-Balletts Mannheim dürfen nur nach Änderungen auf der Bundesgartenschau auftreten, weil Funktionäre Anstoß an ihren Kostümen genommen haben. Unter anderem müssen sie auf Sombreros verzichten.
1984, Orwelljahr: Die westdeutsche Rockgruppe BAP durfte nicht in der DDR auftreten, weil Funktionäre kurz vorher Anstoß an einem Liedtext genommen hatten. 2
023, Postmoderne: Die Seniorinnen des AWO-Balletts Mannheim dürfen nur nach Änderungen auf der Bundesgartenschau (Buga) auftreten, weil Funktionäre Anstoß an ihren Kostümen genommen haben.
So etwas hat das aus Frauen im Alter von um die 60 bis über 80 bestehende Ensemble in den Jahrzehnten seiner Existenz noch nie erlebt, nämlich dass „vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zur Sensibilität für kulturelle und religiöse Codierungen Bedenken an der Wirkung einiger Kostüme aufgekommen“ seien, wie die Buga-Betreibergesellschaft mitteilte. „Mexikaner als Menschen mit Sombrerohut oder klischeebesetzter asiatischer Kostümierung – das sind Bilder, die wir nicht auf der Mannheimer Buga sehen“, wird eine Pressesprecherin zitiert. https://www.welt.de/vermischtes/article244851364/AWO-Ballett-Bin-gar-nicht-auf-die-Idee-gekommen-dass-man-ein-Kostuem-als-Beleidigung-auffassen-kann.html
Auch indische und altägyptische Verkleidungen fanden nicht das Plazet der (horti-)kulturellen Entscheidungsträger.
Für ihre 25-minütige Show Weltreise in einem Traumschiff, greifen die Damen auf 14, teils selbstgeschneiderte, Kostüme zurück (siehe hier https://www.awo-ballett.de/galerie/ ). Ursprünglich sollten davon sechs der Zensurschere zum Opfer fallen, was das ganze Programm über den Haufen geworfen hätte. „Unsere Show hat doch nichts mit Rassismus zu tun!“, wehrte sich Ballettchefin Erika Schmaltz, und wies darauf hin, dass zu ihrer Tanzgruppe auch Frauen aus China, Russland und der Ukraine gehören.
… Alles vom 21.4.2023 von Christoph Lövenich bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/ausgestossene_der_woche_seniorinnen_mit_sombrero

Pseudomoralische Ideologen finden ihre Anerkennung in der Bevormundung anderer
Vor wenigen Tagen konnten wir in verschiedenen Medien darüber lesen, wie das AWO-Ballett aus Rheinau von der Bundesgartenschau Mannheim gecancelt wurde.
Die älteren Damen wollten eine „Weltreise mit dem Traumschiff“ aufführen und ihren Zuschauern die musikalischen Highlights verschiedener Nationen vorstellen. Dabei sollten u.a. auch Sombreros, Ponchos, Kimonos, Saris usw. zum Einsatz kommen – nach Meinung der BuGa-Veranstalter eine absolut unzulässige Form kultureller Aneignung.
Die Damen des AWO-Balletts konnten diese Ablehnung überhaupt nicht nachvollziehen (ähnlich wie die meisten klar denkenden Menschen außerhalb der woken Blase), denn für sie war die Show eher ein Zeichen des Respekts und der Begeisterung für die vielfältigen Kulturen unseres Planeten. Immerhin hatten sie viele der Kostüme selbst geschneidert und lange Stunden mit Proben verbracht….
Alles vom 20.4.2023 von Corinne Henker bitte lesen auf
https://www.alexander-wallasch.de/gesellschaft/pseudomoralische-ideologen-finden-ihre-anerkennung-in-der-bevormundung-anderer

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Michael Klonovsky: Kulturelle Aneignung
Mein Podcast zum Thema „kulturelle Aneignung”,
https://www.klonovsky.de/2022/09/heute-abend-in-diesem-theater/
fürs Protokoll verschriftlicht:

Der Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ ist ein Bestandteil des Kulturkrieges gegen die westliche Kultur. Es ist antiweißer Rassismus. Antiweißer Rassismus entsteht aus dem Neid auf das, was Weiße in den vergangenen 500 Jahren geschaffen haben: nahezu die gesamte moderne Zivilisation. Die antiweiße Fronde behauptet nun einfach, dass alle Entwicklungen der Weißen aus der Unterdrückung und Ausplünderung der nichtweißen Völker resultieren; mithin gehen vom attischen Tempel bis zur Raumstation sämtliche Werke der weißen Wölfe eigentlich auf das Konto der anderen Ethnien. Und der weiße Linke glaubt, durch die eifrige Bezichtigung und Verdammung anderer weißer Männer seine bleiche Haut retten und ein bisschen an künftigen Umverteilungen partizipieren zu können.

Die Gegenstände der „kulturellen Aneignung“ sind also eher belanglos und austauschbar. Ich, um mit einer persönlichen Bemerkung zu schließen, komme komplett ohne „kulturelle Aneignung“ aus. Ich brauche weder Dreadlocks noch Tattoos, weder Reggae noch die Benin-Bronzen, ich kann ganz ohne Federschmuck und exotische Kleidung leben, und wenn es sein muss, kann ich auch auf sämtliche außereuropäischen Küchen und Kunstwerke verzichten.

Alles, was ich liebe, haben tote weiße Männer geschaffen, ob nun die Ölmalerei, das Distichon, den Kontrapunkt oder die Komödie, ob Matthäus-Passion, „Meistersinger” oder Chopins Nocturnes, ob die „Meninas“, die „Milchmagd“ oder die Fresken der Arenakapelle zu Padua, ob „À la recherche du temps perdu” oder „Pnin”, ob „Odyssee”, „West-östlicher Divan” oder die Sonette des Großen Einzigen, ob Château Margaux oder Château Lafite-Rothschild, ob Lindenoper oder Scala, ob die Kathedrale von Amiens oder San Francesco in Assisi, ob „Clockwork orange” oder „Barry Lyndon”, zu schweigen von Rennrad, Chaiselongue, Salonspeisewagen, Füllfederhalter, Dreiteiler, Crockett & Jones-Schuhen und halterlosen Damenstrümpfen. Wenn nun ein paar spezielle Hochbegabte der Meinung sind, die Werke der toten weißen Männer seien auszusondern, kann ich das nur glühend befürworten. Weg damit! Dieses Kulturprekariat soll das nicht lesen, nicht ansehen, nicht anhören, nicht benutzen, nicht beschmutzen; mögen solche Figuren auch ästhetisch unter ihresgleichen bleiben, damit ist am Ende allen gedient …
… Alles vom 23.9.2022 von Michael Klonovsky bitte lesen auf
https://www.klonovsky.de/2022/09/das-woke-gesicht-des-rassismus/

 

 

Kulturelle Aneignung ist Grundlage kultureller Teilhabe
Eine kulturelle Aneignung ist keine kulturelle Demütigung, sondern im reinen Wortsinn sogar die Grundlage für das Gegenteil. Erst, wer sich zum Beispiel eine andere Sprache aneignet, kann einen Zugang zu einer Kultur gewinnen, den er sonst nur aus dritter Hand erfährt.
Es ist bezeichnend, wie unkritisch manche Menschen Begriffe als Tabu hinnehmen, die dazu gar nicht taugen. „Kulturelle Aneignung“ ist dafür ein Beispiel. Aneignen ist nicht enteignen. Sich etwas anzueignen ist erst einmal positiv konnotiert. Dabei geht es um den Erwerb, um das Hinzulernen, nicht um das Wegnehmen. Der ganze Bildungsprozess beruht auf kultureller Aneignung. Etwas völlig anderes ist eine Missbrauchshandlung, aber diese steckt in dem Begriff semantisch gar nicht drin. Eine kulturelle Aneignung ist keine kulturelle Demütigung, sondern im reinen Wortsinn sogar die Grundlage für das Gegenteil. Erst, wer sich zum Beispiel eine andere Sprache aneignet, kann einen Zugang zu einer Kultur gewinnen, den er sonst nur aus dritter Hand erfährt.
Es dauert nicht mehr lange, dann sind auch Fremdsprachen „kulturelle Aneignung“. Vor einer so kulturfeindlichen Position wie der Ablehnung von Fremdsprachen schreckt man aktuell noch zurück. Aber: Aus dem, was woke Aktivisten für folgerichtig halten, wäre das sogar noch näherliegend, als fiktionale filmische und literarische Erzeugnisse als beleidigend für die Lebenswirklichkeit von Menschen anzusehen, für die man stellvertretend empört ist – ohne sie gefragt zu haben, ob sie von solchen wohlmeinenden unmandatierten Advokaten vertreten werden möchten. Aneignend im Sinne von übergriffig sind hier diejenigen, die meinen, sie könnten für Kulturen sprechen, denen sie gar nicht angehören.

Kulturelle Aneignung ist im Wortsinn wie jede Aneignung: Sich etwas zu eigen machen, ohne dem etwas zu nehmen, an dem sich Aneignung ereignet. Das ist auch Anteilnahme. Das ist Teilwerden. Die moralisch-kulturellen Puristen, die eine Gewalttat darin sehen, handeln destruktiv und missbrauchen den positiv konnotierten Begriff. Sie nehmen ihn aus seinem natürlichen Sprachgefüge. Die Gegenseite behält sich vor, den Begriff „aneignen“ nicht in seiner Bedeutung umdeuten zu lassen, sondern ihn so in den Diskurs einzubringen, wie er gedacht ist. Die Hoheit über die Begriffe darf keinem ideologischen Lager gehören.
… Alles vom 31.8.2022 von Aljoscha Harmsen bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/kulturelle_aneignung_ist_grundlage_kultureller_teilhabe

Einige Kommentare:
… eine schwachsinnige Anordnung
Ist der Begriff der “kulturellen Aneignung” nicht derart offensichtlich widersinnig (wie es hier noch einmal schön zusammengefaßt wurde), daß man davon ausgehen muß, daß der Widersinn Teil der Intention seiner Erfindung gewesen sein muß? Nach dem Prinzip: Nur wenn auch schwachsinnige Anordnungen widerspruchlos befolgt werden, kann man sich des Gehorsams sicher sein? Denn wenn der Vernunft gefolgt wird, sagt das ja nicht über Gehorsam aus. Aber die willenlose Unterordnung des gemeinen Volks ist doch zweifellos das Ziel all der Maßnahmen der letzten Jahre. Erschreckend nur, wie wenige das zu stören scheint.
31.8.2022, A.A.

Die Herrschafts- bzw. Zurichtungsmethoden: CorrectnessGenderKlimaMigrationRassismusWokenessVirus – haben, bis auf Virus, ihren Ursprung in marxistischen/esoterischen Subkulturen. Wo sie jahrzehntelang vor sich hin dümpelten. Bis sie, während Obama I, entdeckt wurden. Von den Think Tanks, politischen Stiftungen, NGOs, Aktivisten & Einzelmilliardären. Sinn & Zweck der Übung ist, die Epoche der Westlichen Bürgerlichen Gesellschaften zu beenden. Was sich derzeit, vor unseren Kuhaugen, in Riesenschritten vollzieht.
31.8.2022, H.U.

Da stellen sich Fragen über Fragen.
Mit Stäbchen essen im chinesischen oder koreanischen Restaurant? Zerfetzte Jeans tragen, die aussehen, als hätte man 16 Stunden am Tag in einer Goldmine geschuftet? Eine Fremdsprache erlernen? Genau genommen alles kulturelle Aneignung. Aber gut. Es wird bald Gremien und Räte geben, die genau prüfen werden, was harmlos und unverfänglich ist und niemanden kulturell vor das Schienbein tritt.
31.8.2022, A.G.
Kulturelle Aneignung = rassistisch?
Die höchste Form kultureller Aneignung wäre es, wenn ein Deutscher (neu: hier Geborener) eine Ausländerin heiratet oder sonst eine “Beziehung” eingeht. Damit outen sich die Kulturkämpfer der Neuzeit als die größten Rassisten.
31.8.2022, A.D.

Manche meinen, dass man sich mit anderen Kulturen (inhaltlich, kritisch) nur dann auseinander setzen darf, wenn deren Vertreter damit einverstanden sind. Sie meinen, dass sich nur die Vertreter dieser Kulturen zu ihrer Kultur äußern dürfen. Als Außenstehender hat man das Selbstbild, die Selbstbeschreibung der Kultur kritiklos zu übernehmen. Das heißt beispielsweise, dass man die Sicht der Muslime zum Islam übernehmen muss; im Endeffekt bedeutet das, dass man sich dem Islam unterwerfen muss. Das Verbot von Kritik mündet zuerst in der Selbstaufgabe und dann in der Unterwerfung. Es geht um Macht. Wen du nicht kritisieren darfst, der hat Macht über dich. …
Wenn du dir die Kultur des Anderen nicht “aneignen” darfst – dir kein eigenes Bild davon machen darfst – sein Selbstbild übernehmen musst, dann bestimmt der Andere was du über ihn sagen & denken darfst. Derjenige der bestimmt was du sagen & denken darfst, der hat die Macht über dich. Wenn du das Selbstbild des Anderen unkritisch übernimmst, dann unterwirfst du dich deinem persönlichen Diktator.
31.8.2022, T.S.

Dem Autor sei Dank für diesen sehr gelungenen und notwendigen Beitrag! Die Bezeichnung “moralisch-kulturelle Puristen” für derartig autoritäre und diskursfeindliche Ideologen zu verwenden, ist mMn zu schonend. Den in ihrer Wahrnehmung krankhaft fehlentwickelten Gutmenschen sollte schleunigst das Handwerk gelegt werden, weil ihr Wirken nicht nur zusätzlich den “gesellschaftlichen Frieden” stört, sondern auch jeglicher Vernunft entbehrt – ganz abgesehen von den Nachteilen der jeweils Betroffenen!
31.8.2022, F.B.

“Kulturelle Aneignung” ist mindestens implizit immer ein Kompliment!
Die Reformnazis werden das Erlernen von Fremdsprachen auch noch verbieten wollen …
31.8.2022, L.L.

Ziel ist, kulturelle Vergnügungen zu verbieten
Ich verstehe gar nicht, warum da soviel darüber diskutiert wird. Es geht den Aktivisten doch gar nicht darum, “kulturelle Aneignung” zu verbieten. Es geht ihnen darum, die kulturellen Vergnügungen mit dem Drumherum als ganzes, Karneval, Musikveranstaltungen etc. von Volksgruppen zu verbieten, die ihre eigenen Narrative nicht teilen. Die Methode aller “Aktivisten” ist es, kleine Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, hier Empörung und mehr zuzulassen, damit die Adressaten nicht darüber zum Nachdenken kommen, wo die Reise wirklich hingehen soll. Plötzlich ist man da am Ziel und das Volk fragt sich, wie konnte das nur geschehen. Beispiele in der Geschichte gibt es genug.
31.8.2022, D.D.

… lateinischen Buchstaben und arabische Zahlen verbieten
Mit den selbsternannten Verfechtern “kultureller Aneignung” werde ich immer seeehr schnell fertig wenn ich drauf hinweise, daß sie mit lateinischen Buchstaben und arabischen Zahlen hantieren und sie das konsequenterweise bleiben lassen sollen.
31.8.2022, V.M.

“Die Hoheit über die Begriffe darf keinem ideologischen Lager angehören”
Bitte um drei Ausrufezeichen hinter diesen Satz! Z.B: Eine Krankheit, von der über 99 Prozent der Bevölkerung untangiert bleiben, hat nicht als “Pandemie” bezeichnet zu werden , – vielleicht aus Jux am Stammtisch, aber nicht von Regierungen gegenüber der Öffentlichkeit. Und eine Medienwelt, die hier nicht auf breiter Front hineingrätscht sondern in die Verhohnepipelung der menschlichen Vernunft einstimmt, hat jede Existenzberechtigung verloren, weil sie sich der Volksverhetzung schuldig macht. Das gilt nicht nur für “Corona” sondern für “Gender”-Phantastereien, Rassismusdebatte und eben auch “Aneignungs”-Spinnereien.
31.8.2022, B.M.
Ende Kommentare

Dieter Hallervorden zu Winnetou: „Ich nehme es als Bevormundung
„Ich glaube, wir leben in einer Art von Empfindsamkeitskult, bei dem uns andere Leute vorschreiben wollen, mit welchem Slalom wir angebliche Fettnäpfchen in Zukunft zu umrunden haben“, sagte der 86-Jährige in Berlin. „Ich nehme es als Bevormundung.“

Würde man dem folgen, müsste eigentlich auch Goethes „Faust“ verboten werden, sagte Hallervorden. „Denn die Art, wie Faust sich an das Gretchen ranmacht, ist ja nicht nur nicht zeitgemäß, sondern geradezu frauenfeindlich.“
… Alles vom 30.8.2022 bitte lesen auf
https://www.rnd.de/panorama/winnetou-debatte-dieter-hallervorden-fuehlt-sich-bevormundet-und-spricht-von-empfindsamkeitskult-MOREIEBI7KD2ZRTJNGMVY2BF7Q.html

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Verlag zieht Buch zurück: Ravensburger lässt Winnetou zum zweiten Mal sterben
Bloß keine kulturelle Aneignung
Moralwächtern im sozialen Netzwerk Instagram gefiel ein Kinderbuch zum gleichnamigen aktuellen Winnetou-Kinofilm nicht. Aus der Anonymität heraus polterten sie gegen angebliche rassistische Stereotype. Der Verlag gab nach

Aber was spielt sich hier ab? Es ist der für den Westen der Welt mittlerweile typische Exorzismus. Alles soll unter der Perspektive Rassismus, kulturelle Aneignung, Sexismus, Kolonialismus betrachtet werden. Geschichte soll umgeschrieben oder gar getilgt werden. Weiße Musiker mit Dreadlocks werden ausgeschlossen, Onkel Toms Hütte ist out, Pippi Langstrumpf ebenso, der „Afrika“-Keks von Bahlsen ist Vergangenheit ebenso wie die Zigeunersoße von Knorr. Der Mohr wird ebenfalls als Namensgeber von Straßen, Hotels, Apotheken genommen. Kinderbücher verschwinden aus den öffentlichen Bibliotheken oder sie werden mit Warnhinweisen versehen. In den USA und im United Kingdom geschieht solches gar in Universitätsbibliotheken. Selbst Shakespeare-Werke werden mit „Triggerwarnungen“ versehen.
Wie weit ist es da noch, dass Ballspiele (erfunden von Azteken oder Chinesen) und Kanu- und Kajakboote (erfunden von Eskimos, pardon: Inuit) verboten werden, weil es sich hier ja um eine „kulturelle Aneignung“ zum Zwecke der „weißen“ Profilierung und Gewinnmaximierung handle?
Nein, all dies ist ein masochistischer, sündenstolzer Kniefall vor einer immer weiter ausufernden „wokeness“. Einer „wokeness“, die aber sehr einseitig ist. Denn es sind maßgeblich naturwissenschaftliche, medizinische und technische Errungenschaften des „weißen“ Westens, die sich alle Kulturen dieser Welt aneigneten und dadurch moderner wurden.
… Alles vom 22.8.2022 von Josef Kraus bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/ravensburger-winnetou/

Einige Kommentare:
Die suchtartige Suche nach vermeintlichen Ungerechtigkeiten,
das Gerieren als derjenige, der sie zum Thema macht und aus der Welt schafft, dieses Verhalten ist meiner Ansicht nach ein Symptom des grassierenden Narzissmus in der „westlichen“ Konsum- und Mediengesellschaft. Diese Leute baden in ihrer imaginierten Hochmoral und genießen das Ausüben der Rechte, die sie aus dieser ableiten. Das wäre soweit kein Problem, solange der öffentliche Diskurs mehrheitlich von Stimmen der Vernunft und Nüchternheit geprägt wäre. Das ist leider zunehmend nicht mehr der Fall, der Mediendiskurs wird bestimmt von diesen Leuten mit ihren neurotischen Befindlichkeiten.
22.8.2022, Med

Ist es nicht bemerkenswert, dass diese Rassismus- und Kolonialisierungsideologie eben nur von dieser kleinen, aber sehr lauten Gruppe ausgeht?
Die meisten Menschen denken mit Sicherheit nicht an Rassismus oder Unterdrückung, wenn Sie sich Winnetou ansehen.
Diese kleine Gruppe, völlig spaßbefreit, vor allem Angst habend und mit rechthaberischen Anspruch, kommen auf solche Gedanken, weil Sie eventuell genau so sind.
Sie wollen ihre Meinung, ihre Ideologie allen anderen aufdrücken, andere am liebsten unterjochen.
Ravensburg, sowie mittlerweile viele andere werden mir in Erinnerung bleiben, vor allem beim Konsum.
22.8.2022, LF

Bleibt dann noch Schiller. Gehört wohl auf den Index.
Die Verschwörung des Fiesco zu Genua
Steht doch dort:
Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.
Hat unser Land es nötig, diese Form der Bücherverbrennung zu unterstützen?
Jedem Depp seine Plattform.
Da hilft nur ein großzügiger Boykott der Produkte von Ravensburger.
22.8.2022, Alf

Es ist einfach nur krank was im tollen werte Westen so alles möglich ist. Aber wenn man sich nur mal das „Die Zeit“ Forum anschaut, dann sieht man dass es doch sehr sehr viele Menschen gibt, die dieser kranken Welt begeistert Beifall klatschen.
22.8.2022, Aut

Weltmeister der kulturellen Aneignung, sind ja die Chinesen!
Mit der ganzen geklauten „Kultur“, kaufen sie uns jetzt auf. „Wir“, unterstützen dies aber immer noch mit „Wirtschaftshilfe“. Wie „woke“ ist das denn?
22.8.2022, Ste

Als Kind und Jugendlicher habe ich die Karl-May-Romane verschlungen,
ob Abenteuergeschichten in Nordamerika oder im Vorderen Orient, ob Kriminalfälle im Erzgebirge oder Familiengeschichten im Deutsch-Französischen Krieg oder irgendwo zwischen Spanien und Mexiko. Wenn man älter wird, fällt einem schon auf, wie diese Geschichten gestrickt sind, und natürlich gibt es viele Stereotype: der hinterhältige Armenier, der spleenige Engländer, der korrupte Türke, der großmäulige, aber feige Araber, der geschäftstüchtige und dabei gewissenlose Jude – und bei all dem der überlegene Deutsche, den alle anderen unterschätzen, bis er schließlich seinen Heldenmut zeigt und der Gerechtigkeit zum Sieg verhilft. Das alles findet man in diesen Geschichten. Aber eben auch vieles andere. Es geht um wahre Freundschaft zwischen Menschen, um die Suche nach Gerechtigkeit zwischen Menschen und Völkern, man erlebt Weltgeschichte in fiktiven Handlungen, man lernt andere Länder, andere Völker und andere Sitten kennen, man erlebt Natur, als wäre man selber darin unterwegs, und man lernt, wie arme Menschen sich durchhungern, während reiche Kapitalisten skrupellos ihre verbrecherischen Geschäfte betreiben.
Ich will jedenfalls diese Geschichten meiner Jugend nicht missen. Ich kann mich noch erinnern, wie die Erzählungen aus dem wilden Kurdistan mir wieder vor Augen traten, als der Islamische Staat seine Schreckensherrschaft errichtete. Mir war das alles gar nicht neu, denn es stand schon bei Karl May: die Zerrissenheit Kurdistans zwischen den verschiedenen Volksgruppen und Religionen, den Moslems, den Christen, den Jesiden, jede Religion wieder in Konfessionen zerfallen, ein Dorf dem nächsten spinnefeind. Und dann die rätselhafte Marah Durimeh, ein Wesen zwischen Hexe, Zauberin, Wahrsagerin, Priesterin, Wundertäterin und Diplomatin, eine Frau, der es gelang, zwischen den streitenden Parteien Frieden zu stiften. Diese Sehnsucht nach Frieden – auch das ist Karl May. Inwieweit die Verfilmungen mit der Vorlage zu tun haben, das wäre noch einmal ein eigenes Kapitel. Wer aber glaubt, mit dämlichen Zuschreibungen wie Kolonialismus oder kulturelle Aneignung sein vernichtendes Urteil über dieses Werk fällen zu müssen, ist in Wahrheit ein ungebildeter, verblendeter und mit Zerstörungswahn ausgestatteter Ideologe.
22.8.2022, E.H.

Es ist unglaublich. Karl May wurde in der DDR erst Anfang der 80er wieder „zugelassen“, nachdem eine „kulturpolitische Debatte“ ihn vom Vorwurf der Deutschtümelei und des Rassismus befreit hatten. Davor mußten die Westverwandten die Taschenbücher unter hohem Risiko für mich schmuggeln.
Daß ich es heute erleben muß, daß in einer sogenannten freiheitlichen Gesellschaft, Flachpfeifen aus einem Traditionsverlag einknicken vor ein paar Twitterbots ist ein Schlag in die Magengrube. Damit tunneln die sogar noch das DDR Regime, was wenigstens in dieser Beziehung lernfähig war. Ich werde dafür sogern, daß keines meiner Enkel irgendwie mit Erscheinungen dieses Verlages in Berührung kommt – versprochen! Das ist ne Frage der Ehre.
22.8.2022, M.A.

Diese woken Spinner haben keine Ahnung von der Realität!
Seit nunmehr Jahrzehnten nutzen die First Nations (zwar nicht alle gleichermaßen, das muss man ehrlicherweise auch sagen, aber sehr viele) sehr geschickt ihre Standortvorteile und ihr Stammesrecht aus. Das beginnt mit Spielcasinos, die irrsinnige Summen in die Kassen spülen, manche governments zahlen allen Angehörigen sechsstellige Summen jährlich aus! Die internationale Kette „Hardrock Café“ gehört den Muskogee. Dennoch bleibt man am liebsten unter sich, viele tribal governments sorgen für wirklich wunderschöne Häuser, Universitätsausbildung der jungen Leute usw. Die Navajo Nation ist der größte Landbesitzer in Staaten Nevada, Arizona und Utah. Die meisten Nationalparks liegen auf tribal Territorium, dh Eintritt, Aufenthalt werden strikt kontrolliert, dort wo Führungen angeboten werden, gilt Stammesrecht. Wer sich nicht dran hält, fliegt! Als Augenzeuge bleibt das einem in Erinnerung: Antelope Canyon, Zugang liegt komplett in Navajo-Hand, die dort angestellten Guides sind alles First Nations und nehmen nur Leute mit, die von vornherein beim Briefing ihr Verständnis der dort geltenden Regeln zum Ausdruck gebracht haben. Einem jungen (leider deutschem) Studentenpaar passte etwas nicht und die Frau begann mit dem Guide über irgendetwas zu diskutieren, dann auf Deutsch mit ihrem danebenstehenden Freund (Marke: passiver Lauch). Der Guide stand völlig unbewegt daneben, verstand aber dummerweise etwas Deutsch, da er mal hier war.
Eine kurze Info führte dazu, dass die Herrschaften ohne Rückzahlung (!) der Tourkosten aus dem Areal flogen, konsequent und ruhig.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Wokeness in diesen Kreisen absolut unbeliebt ist, denn man spürt genau, dass es nur dazu dient, dass die mehrheitlich weißen Woken sich selbst wichtig machen, indem sie die vermeintlich zu Schützenden instrumentalisieren und wie unmündige Kinder behandeln! Das kommt gar nicht gut an!
22.8.2022, Fie

Die Werte, die die Hauptcharaktere Winnetou, Old Shatterhand vermitteln
Freundschaft, Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit um nur einige zu nennen, passen in der Tat nicht mehr in die heutige Zeit – um heute eine politische Fuehrungsposition ( was Haeuptling ja ist) einzunehmen sind Egoismus, Gier und Verlogenheit deutlich angebrachter, dh man kann den Verlag schon verstehen…
22.8.2022, hki

Die Winnetou-Reihe stammt aus dem 19. Jahrhundert
und ist damit ein Stück Kulturgeschichte. Sie beschreibt u.a. die Kolonialzeit, ein wichtiger Teil unserer Geschichte. Wenn man jetzt diese Bücher langsam verschwinden lässt, verschwindet wieder ein Stück unserer eigenen Kultur. Wir werden immer mehr zu einem kulturlosen Volk, das sich durch Wurzellosigkeit bzw. abgetrennte Wurzeln immer besser lenken lässt.
Welche für uns kulturell wichtige Literatur wird als nächstes kastriert, damit man ihre Ursprünge nicht mehr erkennen kann?
Wollen wir das?
Ich kann nur empfehlen: Geht in die Antiquariate, kauft alte Bücher, solange man sie noch kaufen kann, bevor sie eventuell „beiseite geschafft“ werden.
22.8.2022, Nan

E-Buch
Genau das ist auch der Grund, weshalb ich mir niemals ein E-Buch-Lesegerät zulegen werde, da die Verlage die Inhalte blitzschnell verändern oder löschen können.
22.8.2022, J.R.

Einzelfälle
Machen Sie nicht den Fehler dieses und ähnliche Vorkommnisse als „Einzelfälle“ zu behandeln. Deutschland war schon einmal ein Vorreiter der Cancel-Culture – vor der Machtergreifung Hitlers.
Schlimm ist weniger, daß die Gesinnungs-Extremisten unterwegs sind, schlimmer ist, daß ihre Aktionen verharmlost werden. Verachtenswert ist, daß Verlage und Buchhändler sich kaum gegen diese neue Form des Extremismus wehren.
Wie es mal war und wie es kommen wird und zum Teil schon ist, berichtet Golo Mann in seinen „Erinnerungen und Gedanken“. Die Cancel-Culture der Weimarer Republik endete am 30. Januar 1933. Aus dem Radau einer Minderheit wurde Staatsterroismus. Wiederholt sich die Geschichte?
„Wehret den Anfängen“ ist kein schlechtes Motto. Es hat sich im Umgang mit Neonazis bewährt. Es wäre auch der richtige Wahlspruch, wenn heute Minderheiten Verlage unter Druck setzten um missliebige Ansichten auszumerzen.
Wenn Verlage sich selbst zensieren und dem Dogmatismus einer radikalen Minderheit nachgeben, machen sie sich zum Handlanger der heutigen Bücherverbrenner. Menschenrechte wie Rede-, Forschungs- und Publikationsfreiheit sind nicht erst in Gefahr, wenn sie massenhaft verletzt werden.
22.8.2022, J.F.

Seit es Menschen und Kulturen gibt, haben sie Dinge, die sie gut fanden, bei anderen abgeguckt und nachgemacht. Eigentlich sollte man das als Kompliment und Wertschätzung sehen. Welcher „Vollidiot“ ist jetzt auf die Idee gekommen, den Begriff „Kulturaneignung“ zu erfinden und das als etwas negatives darzustellen? Was ist denn mit dem Piercen und Tätowieren? Hat da jemand die Maori, Aboriginees oder Papua um Erlaubnis gefragt? Vor allem sind es ja meist nicht Mitglieder der Kulturen, von denen etwas „entnommen“ wurde“, die sich aufregen, sondern selbsternannte, meist weiße Tugendwächter, die sich anmaßen, ungefragt im Namen anderer Kulturen zu sprechen, da sie die offensichtlich für geistig so unterlegen halten, daß sie es nicht selbst können. Genau damit zeigen sie unbewußt ihre wirkliche Einstellung gegenüber diesen Kulturen, die nichts weiter ist, als „Respektlosigkeit, Herablassung und Verachtung, verpackt in mitleidige Bevormundung“. Ich würde es mir verbitten, daß solche „arroganten Schnösel“ sich ungefragt in meinem Namen äußern. Aber wer fragt schon PoCs und indigene Völker? Die müssen doch von „guten Weißen“ beschützt und bevormundet werden, weil sie es in ihrer Einfalt selbst nicht können…! Das nenne ich „Arroganz“ und „Anmaßung“…!
22.8.2022, F.W.

Vor wem knicken die Ravensburger ein?
Wer sind ihre Kunden? Die Kinder, oder die selbstgerechten Wokisten? – Ich rate allen Eltern, ihren Kindern die Originalbücher von Karl May von Generationen begeistert gelesen, antiquarisch zu besorgen. Noch gibt es diese Bücher, wer weiß, wie lange noch in dieser „offenen, toleranten“ Gesellschaft. Bücherindex und Bücherverbrennungen hatten wir ja schon so vor 80 Jahren.
22.8.2022, Hof
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