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Blick nach Süden 9/2019 über Weilersbach auf Oberried im Schwarzwald

Blick nach Süden 9/2019 über Weilersbach auf Oberried im Schwarzwald

 

  • Im Online-Sumpf auf der Spur des Halle-Täters (17.10.2019)
  • Ohnmacht, Nihilismus und Gewaltsehnsucht (15.10.2019)
  • Antisemitismus
  • Halle09okt2019

 

Im Online-Sumpf auf der Spur des Halle-Täters
Seit dem antisemitisch motivierten Anschlag des Hallenser Terroristen Stephan Balliet, der zwei Menschenleben kostete (die gute technische Sicherung der örtlichen Synagoge konnte glücklicherweise Schlimmeres verhindern), überschlägt sich das politische Establishment mit halbgar wirkenden Erklärungsansätzen. Der Angriff scheint vor allem eine willkommene Gelegenheit zu sein, auf altbekannte Feindbilder einzudreschen und eine stärkere Regulierung von politischen Aktivitäten und Meinungsäußerungen zu fordern.
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Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner hat etwa ein Verbot der völkisch-aktionistisch orientierten „Identitären Bewegung“ (IB) angeregt und seine frühere Forderung nach einer Überwachung der AfD durch den Verfassungsschutz wiederholt. Auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat der AfD eine Mitschuld für den Anschlag gegeben: „Die AfD hat die Sprache verroht. Erst werden die Worte radikal, dann die Taten.“
Die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger fordert eine „aktive Gefährderansprache in der rechten Szene“ und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) möchte die „Gamerszene“ stärker kontrollieren.
Ironischerweise ist es ausgerechnet letztere – von jungen Netzpersönlichkeiten wie Rezo oder PietSmiet verspottete – Äußerung, die noch am ehesten das richtige Ziel trifft. Denn der Täter von Halle hatte keinerlei Verbindungen zur IB oder gar zur AfD, ja, er war noch nicht einmal ein Neonazi im klassischen Sinne – ein Umstand, auf den auch einige Mainstream-Medien bereits unmittelbar nach der Tat hingewiesen haben. In der F.A.Z. wurde etwa am 10. Oktober die Einschätzung des Sicherheitswissenschaftlers Peter Neumann wiedergegeben:
„Mit seinem Amoklauf habe B. offenkundig nicht in erster Linie versucht, rechtsextreme deutsche Kameradschaften zu beeindrucken, sagt Neumann. Vielmehr bestehe kein Zweifel daran, dass B. tief in der virtuellen Subkultur internationaler rechter Netzwerke und der mit ihr teils verknüpften Gamer-Szene verankert gewesen sei. Dafür spreche auch, dass er viele in der Gamer-Szene typische Begriffe wie ‚total fail‘ und ‚total loser‘ verwendet habe. […] Im Hintergrund [seines Tatvideos] läuft kein Rechtsrock, wie man ihn von Neonazi-Festivals kennt. B. hört Musik aus japanischen Zeichentrickserien. Die sogenannten Animes, ‚teils auch pornografisch, sind sehr geläufig in dieser antifeministischen Online-Kultur‘, sagt Neumann. Die Ausdrucksweise von B. zeige, dass er intensiv in der rechten Internetszene unterwegs gewesen sein müsse, in Message-Foren wie 4chan und 8chan.
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Bei letzteren Foren handelt es sich um sogenannte Imageboards, also Webseiten, auf denen die Nutzer anonym Bilder und Textnachrichten teilen können. 4chan wurde im Oktober 2003 von dem amerikanischen Programmierer Christopher Poole ursprünglich als reines Anime-Forum gegründet. Berüchtigt ist 4chan vor allem für seine Unterforen /b/, auf dem es kein konkretes Thema gibt und (bis auf extreme Gesetzesverstöße) alles gepostet werden darf, und /pol/ (steht für „politically incorrect“). Noch weniger zensiert wird beim 2013 gegründeten Konkurrenzprodukt 8chan, das seit August dieses Jahres nicht mehr öffentlich zugänglich ist und nur noch via verschlüsselten, anonymen Diensten wie Tor besucht werden kann.
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4chan wurde als anarchisches Experiment in gemeinschaftlicher Verwaltung von vielen links oder linkslibertär tickenden Kommentatoren zunächst positiv betrachtet. Die frühen kollektiven Aktionen der Nutzer waren teils harmlos-absurd (einem einsamen Rentner wurden etwa hunderte Grußkarten, Kuchen sowie Stripperinnen zum Geburtstag geschickt), teils grausam (wie das Mobbing einer Elfjährigen, die im Netz eine peinliche Aufnahme geteilt hatte, in der sie im Gangsta-Rap-Stil spricht). 2008 brachte 4chan das sogenannte „Anonymous“-Kollektiv hervor, das sich mit Hacktivismus und öffentlichen Protestaktionen für die Redefreiheit und die Unabhängigkeit des Internets einsetzte.
Die freche und selbstironische „Chan-Kultur“ war die Wiege von witzigen Memes wie den Lolcats. Im Schutze der Anonymität florierten allerdings auch bizarre Pornographie und blutrünstige Darstellungen. Nutzer besuchten die Imageboards, um ihre dunklen, inzestuösen oder selbstmörderischen Gedanken mitzuteilen. Oft wandte sich die Subkultur gegen den herrschenden politisch-korrekten Zeitgeist beziehungsweise gegen dessen Einmischungsversuche in die ruppige und maskulin geprägte Welt der Gamer und Tech-Nerds. 2014 war 4chan z.B. ein Vernetzungswerkzeug für die sogenannte #GamerGate-Bewegung. Junge, zumeist männliche Gamer wehrten sich gegen Versuche von Journalisten, Sozialkritikern und Games-Publishern, die Videospielkultur einer „progressiven“ und feministischen politischen Agenda zu unterwerfen. Was zunächst wie ein legitimes Anliegen erschien, verkam jedoch schnell zu einer enthemmten Belästigungskampagne gegen prominente Frauen in der Spiele-Branche.
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Im Laufe der Zeit offenbarten die Imageboards zunehmend ihre dunkle Seite. Im selben Jahr wie #GamerGate poste ein Nutzer mehrere Fotos von seiner Freundin, die er gerade zu Tode gewürgt hatte. 2015 wurde auf 4Chan der Amoklauf des Studenten Chris Harper-Mercer am Umpqua Community College in Roseburg (Oregon) gefeiert. Insbesondere das /pol/ Forum driftete immer weiter nach rechts und wurde zum Sammelbecken für echte Neonazis, Antisemiten, „White Supremacists“ und fanatische Frauenhasser.
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Im März dieses Jahres ereignete sich schließlich der verheerende Terroranschlag im neuseeländischen Christchurch. Der 28-jährige Brenton Tarrant erschoss in zwei Moscheen 51 Menschen. Seine Kleidung und Waffen waren mit Neonazi-Codes und dem Insider-Slang der Imageboards bedeckt. Die Tat hatte er zuvor in einem langen, bei 8chan geposteten „Manifest“ angekündigt. Sie wurde – wie der Anschlag in Halle – mittels einer Helmkamera live an die johlenden Kumpels in Netz übertragen.

2019 gab es zudem noch drei weitere Anschläge oder Anschlagsversuche, die auf einem Imageboard angekündigt wurden. Am 27. April schoss der 19-jährige John Earnest in einer Synagoge in Poway (Kalifornien) um sich und tötete eine Frau. Drei weitere Personen wurden verletzt. Per Graffiti auf dem Parkplatz widmete er den Anschlag dem Forum /pol/ auf 8chan. Dort lautete die erste Reaktion: „Knack‘ den Highscore.“ Am 3. August erschoss der 21-jährige Patrick Crusius in einem Supermarkt im texanischen El Paso 22 größtenteils hispanisch-stämmige Menschen. Und am 10. August wurde der 21-jährige Norweger Philip Manshaus bei dem Versuch überwältigt, einen Anschlag auf eine Moschee in Oslo zu verüben. Zuvor hatte er seine 17-jährige Stiefschwester ermordet. Anders als die anderen drei Täter hatte Manshaus sein politisches „Manifest“ nicht auf 8chan, sondern auf dem weniger bekannten Imageboard Endchan veröffentlicht. Sein Versuch, einen Livestream der Attacke zu posten, scheiterte offenbar aus technischen Gründen.
Horst Seehofer hat also recht, wenn er – anders als viele andere Politiker – nicht diffus „rechte“ Ideen für den Anschlag in Halle verantwortlich macht, sondern eine sehr spezielle Internet-Subkultur, die er etwas unbeholfen als „Gamerszene“ bezeichnet. Das Problem ist allerdings nicht das Gaming an sich (und das meinte Seehofer wohl auch nicht), sondern die Verbitterung und die nihilistische Weltsicht eines Milieus von sozial isolierten jungen Männern, die sich eben auch maßgeblich mit Gaming beschäftigen bzw. sich über dieses Hobby definieren, aber nicht mit „Gamern“ im Allgemeinen gleichzusetzen sind.
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Was genau macht das Weltbild dieses Milieus aus? Bei der Beantwortung dieser Frage ist das Buch „Die digitale Gegenrevolution – Online-Kulturkämpfe der Neuen Rechten von 4chan und Tumblr bis zur Alt-Right und Trump“ (transcript Verlag, 2018) von unschätzbarem Wert.
Die irische Autorin Angela Nagle zeichnet hier das Bild einer Online-Subkultur, für die Tabubrüche und das gegenseitige Anstacheln zu immer extremeren moralischen Grenzüberschreitungen das Allerhöchste sind.
Transgression, Non-Konformismus und Respektlosigkeit, schreibt Nagle, gelten heute als politisch links und werden vor allem mit der Gegenkultur der 1960er Jahre in Verbindung gebracht. Tatsächlich seien diese Qualitäten jedoch äußerst ideologisch flexibel. Für Nagle verkörpert die Chan-Kultur einen „transgressiven Stil“, den der französische Marquis de Sade im 18. Jahrhundert mit seinen gewaltpornografischen Romanen begründet habe. Auch Nietzsches Verachtung der „Sklavenmoral“, die Pariser Avant-Garde, der Surrealismus, der ‚68er-Slogan „Verbieten ist verboten!“ und die „männlichen Wut-Filme“ der 1990er Jahre wie „American Psycho“ oder „Fight Club“ seien Teil dieser Tradition, die die unbedingte Befreiung des Individuums von allen moralischen Beschränkungen zelebriere.
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Bereits in den 1960er Jahren waren einige Linke wie der freudomarxistische Historiker Christopher Lasch entsetzt über die vermeintlich progressive politische Praxis der Grenzüberschreitung, die unter anderem in den sinnlosen Morden der Manson-Sekte gipfelte. Lasch wies darauf hin, dass die Argumente für Gerechtigkeit im Wesentlichen moralischer Natur sind. Es sei daher aus linker Sicht wenig zielführend, jede Vorstellung von Moral zu demontieren.
Heute könnte man sagen, dass der transgressive Stil „nach rechts“ gewandert ist. Doch auch das greift laut Angela Nagle etwas zu kurz. Die Chan-Kultur – und mit ihr assoziierte Figuren der sogenannten Alt-Right und Alt-Lite wie der schwule Journalist Milo Yiannopoulos – kämpften zwar gegen linksliberale Glaubenssätze wie Feminismus, Multikulturalismus und Politische Korrektheit. Mit einem traditionellen konservativen Weltbild hätten sie allerdings wenig am Hut. Bei der neuen Online-Rechten handle es sich vielmehr um eine Form von Politik, die sich sowohl von der linken, egalitären Philosophie als auch von der christlichen Moral losgelöst habe. Auf den Imageboards florierten die finsteren Energien des Es, befreit von den Fesseln des Gewissens und des Bewusstseins. Den Anhängern des „transgressiven, anti-moralischen Stils“ komme gar nicht in den Sinn, dass die Aufhebung des Tabus gegen rassistische Politik, das im Westen seit dem Zweiten Weltkrieg gilt, hohe menschliche Kosten haben könnte.
Ihr Buch beendet Nagle, die sich selbst als kritische Linke in der Tradition des oben genannten Christopher Lasch sieht, nicht mit einem moralistischen Appell „gegen Rechts“, sondern mit einer beißenden Anklage der kulturellen Werte des post-‚68er Mainstreams. Das ständige Zelebrieren von Non-Konformismus, Selbstentfaltung und Transgression um ihrer selbst willen habe eine perverse kulturelle Atmosphäre erzeugt, in der Faschisten gegenüber normalen Menschen als moralisch überlegen gelten. Sie schreibt:
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„Ein halbes Jahrhundert nach den Rolling Stones, nachdem Siouxsie Sioux und Joy Division mit faschistischer Ästhetik geflirtet haben, nach Piss Christ und Fight Club, […] könnte es an der Zeit sein, die noch immer sehr jungen, sehr modernen Werte und das gesamte Paradigma der Gegenkultur zu beerdigen und etwas Neues zu schaffen.“ Diesem Gedanken kann man sich nur anschließen.
… Alles vom 17.10.2019 von bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/im_online-sumpf_auf-der_spur_des_halle_taeters
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Kolja Zydatiss
Kolja Zydatiss ist ehrenamtlicher Redakteur beim Magazin Novo und gesellschaftspolitischer Sprecher des liberalen Debatteninstituts Freiblickinstitut. Er lebt in Berlin.

Buch von Angela Nagle:
Die digitale Gegenrevolution: Online-Kulturkämpfe der Neuen Rechten von 4chan und Tumblr bis zur Alt-Right und Trump
(X-Texte zu Kultur und Gesellschaft) Taschenbuch – 12. September 2018
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Aus einer Rezension von Ostro…:
Angela Nagle beschreibt in ihrem Essay, welchen Einfluss Online-Subkulturen auf Gesellschaft und Politik haben. Ihre gut belegte These ist, dass sich in wenig bis kaum kontrollierten Nischen des Internets (z.B.. 4Chan) eine rebellische Kultur entwickelt hat, die den linksliberalen Mainstream herausfordert. Wer heute schocken will, tut das am besten mit rechten Inhalten. Als Einstieg in solch ein Milieu gilt das Labeling solcher verbreiteten Inhalte als „ironisch“. Diese Subkulturen haben beispielsweise Leute wie Milo Yiannopoulos zum Star gemacht. Mit teilbarem Content sickern rechte Ästhetik und Botschaften dann auch in den Mainstream. Nagle bringt verschiedene Beispiele, an denen sie zeigt, wie das funktioniert. Ebenso wirft Nagle aber auch einen Blick auf linke Online-Subkulturen (z.B. auf Tumblr) und schildert, welche Themen dort dominieren. Sie zeigt, dass aus diesen Subkulturen auch die inzwischen vielfach aufgegriffenen Debatten um Safe Spaces, Campuskriege, extreme Diversifizierung von Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen kommen. Ebenso erläutert Nagle nachvollziehbar, wie toxisch beide Richtungen der Subkulturen mit Personen umgehen, die nicht dazu gehören und damit auch das politische Klima im analogen Leben beeinflussen.
https://www.amazon.de/Die-digitale-Gegenrevolution-Online-Kulturk%C3%A4mpfe-Gesellschaft/dp/3837643972
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Einige Kommentare:

Der Balliet ist eindeutig ein Antisemit,
mit einer Neigung zu Verschwörungstheorien. Das hat er selbst angegeben und so war sein Motiv. Nicht mehr und nicht weniger. Da sehe ich zu 4Chan erstmal nur wenige Anbindungen. Ok, beim 4Chan-Forum kann man mal so richtig die Sau rauslassen und das lockt natürlich viele an, die genau das auch machen wollen. Aber das Forum ist nur der Marktplatz der Meinungen und nicht die Meinung selbst. In einer Zeit fortwährender Zensur und ideologischer Aufseherei sind solche Foren wie ein Magnet für alle, die da nicht mitmachen wollen, egal ob politisch links, rechts oder wie auch immer. Und dann hat er bei Twitch gestreamt, das machen Gamer aber eben auch andere, die streamen wollen weil Twitch eben dafür auch geschaffen wurde. Im Übrigen kann man für solche Dinge wie GamersGate oder auch ComicsGate eintreten, dann noch Sympathien für z.B. Putin, Trump oder Bolsonaro hegen, und dann auch noch ein Antisemit sein, ohne dass es da einen Kausalzusammenhang gibt. Vielleicht ist der Balliet auch ein Fan vom Hallischen SC, ist der Verein deswegen nun rechts oder antisemitisch angehaucht oder gehen da nur nerdige Waffenbastler mit 6ueller Unterversorgung hin? Man sollte sich davor hüten zu viele Querverbindungen herzustellen, nur weil einer der das denkt und das tut auch noch anderes denkt und tut. Alle Menschen haben Meinungen zu vielen Dingen, mal eher links, dann eher rechts oder konservativ oder grün. Aus den Meinungszutaten mischt sich jeder seine pol. Persönlichkeit und die ist dann eben meist auch komplexer als eine direkte pol. Zuweisung zu einer bestimmten Richtung.
17.10.2019, S.W., AO
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Imageboards sind anonymes Brainstorming
Sie brauchen keinen Account, und es kann auch niemand Dossiers über Sie anlegen. Sie haben keine »Reputation« zu verlieren oder zu gewinnen, es gibt keine Wächter, die entscheiden, was anständig ist und was entartet. Das macht in unserer PC-verseuchten Welt den wesentlichen Reiz aus. Es handelt sich also nicht um eine Subkultur, die irgendwelchen internen Regeln gehorcht, die von denen der Gesellschaft abweichen. Es handelt sich um die eine Gegenkultur, die all das beinhaltet, was unsere Gesellschaft ablehnt. Und das ist halt inzwischen sehr sehr viel, und es wird immer immer mehr.
17.10.2019, J.K.
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Werteverfall – Querfront?
Insgesamt ist ein massiver Werteverfall zu erkennen, der so kaum vergleichbar ist, da es diese komplette Durchdringung des WWW auf allen Ebenen noch nicht lange gibt. Natürlich kommt der Verfall aus einer ziemlichen Höhe, (latente) Gewalt, Extremismus und starke Verrohung der Gesellschaft war ja bis nach dem WW 2 relativ normal, oft unter dem Deckmantel von Familie, “Werten” und dem Patriarchat. Dies wurde dann rumgedreht mit den 68ern und die oft heuchlerischen Werte über Bord geworfen. In den westlichen Ländern hatte sich dann eine Zivilgesellschaft mit einem Grundkonsens eingependelt. Obwohl es abscheuliche und grausame Verbrechen natürlich weiterhin gab und gibt. Man muss aber erkennen, dass die Verrohung stärker zunimmt. Insgesamt ist es einfach einigen Leuten tatsächlich zu langweilig, zu friedlich, zu “lahm”. Dem Menschen ist wohl Gewalt und Krieg angeboren. Dies kann man an in friedlichen Zeiten immer gewalttätiger werdenden Filmen und Video spielen erkennen. Eine Art Ersatzhandlung. Die aber auch in die Wirklichkeit getragen wird beim Fußball, bei Protesten, beim “Stress machen” im Club oder Straßenverkehr usw. Je mehr Dinge wie Sozialismus, “soziale Gerechtigkeit”, Frieden, Entkriminalisierung von dies uns das gepredigt, je mehr die Sozial- und Umverteilungssysteme, oft komplett ohne Gegenleistung, ausgebaut werden, je mehr wir auf die Umwelt achten sollen und immer wieder auf political correctness und glattgebügeltere Meinungen geachtet wird… umso ASOZIALER scheint die Gesellschaft zu werden, wenn ich drüber nachdenke. Auch und gerade linksgrüne Personen! Die Gesellschaft ist sehr kompetitiv, ich meine nicht Marktwirtschaft oder unbedingt Belohnen von Leistung, sondern Status in Form von Bildung, Job, Meinungen, Freunden, Hobbys, Aussehen, wie “hip” man ist, ob man auffällt, sich in den Vordergrund spielen kann usw. Und vieles ist im Netz möglich in Form von Followern.
Hinzu kommt eine große Selbstüberschätzung, eine Ich-Bezogenheit, dass man sehr vieles Tun und Lassen kann, es gibt wenig strafrechtliche Konsequenzen. vieles ist akzeptiert wie Drogenmissbrauch, Mobbing etc. Und vor allem Hassrede, solange sie in die “richtige” Richtung geht. Im Netz denkt man sich dann aber, warum sollen Tabubrüche und Hassrede nur von links kommen..? Witzig ist auch, dass die vielen Verschwörungstheorien wie 9/11 ja gerade von links kommen und ebenso diese Plattformen von linksliberalen bzw Anarchos eröffnet wurden. Das war ungefähr zu der Zeit als die Amerikaner die Kriege in Afghanistan und Irak begonnen hatten und Online viel durchsuchen wollten. Interessant wie damals gerade von links gerufen wurde, der neue Faschismus drohe von westlichen Geheimdiensten usw., gerne auch in Hollywood Filmen verwurstet. Und gerade dieses Weltverschwörungs-Narrativ, der Amerika-Hass ist ja auf vielen extremistischen Seiten zu finden. Dazu kommt eine Gratiskultur im Netz. Wie wurde dieser eine Verbrecher gefeiert, der Raubkopien angeboten hat und den das FBI schnappen wollte… So langsam scheint das ganze dann nach rechts bzw einfach in die “Tabubruch und Anarchie um jeden Preis” gekippt zu sein. Und das auf Kosten anderer! Im Wahren wie Übertragenen Sinne. Ich meine, wer den halben oder ganzen Tag zockt, wie kann der dann was Anständiges arbeiten..? Diese Szene bzw diese Leute haben mit liberal-konservativ einfach nichts zu tun. Es geht um Selbstdarstellung und Hass raus lassen. Linke dürfen das in real und offiziell, wie die Antifa. Bei anderen eben online. So ist da eine ekelhafte Querfront entstanden, es geht um Hass, Neid, Gewalt, Perversionen, natürlich auch sexueller Natur, sich an keine Regeln zu halten, alles ist scheißegal usw. Jemand, der stabil ist, kann das aushalten. Gewalt in Filmen schauen ja viele. Aber wenn man sich da tief reingräbt, kann das bei rauskommen. Werteverfall
17.10.2019, St.M.
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Ursache ist die fortwährende Zerstörung bestehender (funktionierender!) gesellschaftlicher Strukturen
Das ist es. Mit Games oder dem Internet und seinen speziellen Foren, hat dies alles eigentlich nichts zu tun. Das ist nur die moderne digitale Infrastruktur, auf der das zelebriert wird. Die eigentliche Ursache ist die fortwährende Zerstörung bestehender (funktionierender!) gesellschaftlicher Strukturen durch einen völlig aus dem Ruder gelaufenen Progressivismus, der “Alten” und “Weißen” und “Männern” keinen Platz in der Gesellschaft mehr zugesteht. Was letztlich dazu führt, dass sich so mancher, der irgendwie in diese Gruppen hinein passt, selbst nicht mehr an die alten Regeln hält und zum Outlaw mutiert. Etwas, was man über Andreas Baader damals auch schon gehört hat, der wohl weniger linksdogmatisch, als vielmehr radikal anarchistisch daherkam und deshalb zur Waffe griff. Jede Gesellschaft braucht einen Grundkonsens, an den sich freiwillig alle halten. Dies ist in der westlichen Welt seit geraumer Zeit nicht mehr der Fall, da weite Teile der eigenen angestammten Bevölkerung zu überflüssigem Ballast erklärt worden sind, der den Platz für illegale Einwanderer frei zu machen hat. Der Westen begeht gerade gesellschaftlichen Suizid und reist dabei den Rest der Welt mit rein. Der ausufernde Progressivismus, der seinen Ursprung bei den ‘68ern findet, ist dafür ursächlich. Der Westen braucht dringend eine ordentliche Portion Konservativismus, um sich zu stabilisieren.
17.10.2019, R.P., AO
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Der Niedergang der gesellschaftlichen Standards
besteht zunächst darin, daß Politiker, denen man moralische Mindest-Maßstäbe zubilligen können sollte nicht in der Lage sind, sich selber zurückzuhalten dabei, Politiker mit abweichender Meinung zu diskreditieren und delegitimieren mit allem, was dazu geeignet erscheint. Unkultur und sich in offener Aggression auslebende Feindschaft beginnt nicht in Internet- Foren, sondern unmittelbar in unseren Parlamenten. Den Blick darauf verstellt unsere Illusionen, es mit honorigen Repräsentanten in einer Demokratie zu tun zu haben.
17.10.2019, E.E.
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“…Kindergärten und Schulen,
durch fehlende Sanktionierung und damit gezielte Frustsimulation, diese Problematik mit Brennstoff zu füttern. Kuschelpädagogik als Keimzelle narzisstischer Persönlichkeitsentwicklung?” – Ja Hr. U.U. Ich glaube das ist eine sehr wichtige und richtige Überlegung. Kuschelpädagogik und eine Erziehung die kaum oder gar keine Grenzen setzt ist sicher eines der Hauptprobleme. Früher gab es das bei den “Reichen” – bei denen war entweder genug Geld da, um das “Problem“Kind zu vertuschen oder es landete in den Klatschspalten. – Es gibt bei dieser Art der Pädagogik ein Hauptproblem, nämlich, dass den Kinder in frühester Kindheit keine vernünftigen Grenzen gesetzt wurden, die bei Überschreitung sanktioniert werden. Wer keine Grenzen kennt und nicht die Erfahrung macht, dass Überschreitung von sozialen Grenzen “weh tut”, sprich z. T. empfindliche Folgen hat, der kann sich auf der anderen Seite auch nicht darüber freuen, wenn er eigene Grenzen durch lernen gesprengt hat und so zu höherem Ansehen und vor allem Anerkennung kommt. Heute sind im Internet viele Internet“Stars und -Sternchen” zu beobachten, die gerade anerkennungssüchtig sind, jedoch mit ihrem Leben nichts sinnvolles anzufangen wissen. – Auch die dunkle Seite der Menschen, wie dieser Mörder von Halle suchen Anerkennung. Es ist zwar eine negative Anerkennung und Aufmerksamkeit, das ist der menschlichen Psyche aber egal.
17.10.2019, Th.W.
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Bewundernswert, sehr geehrter Herr Zydatiss,
wie Sie Sich hier in die Schlammlöcher der offenen Gesellschaft gegraben haben, um die Dreckarbeit für alle Kaffeesatzleser und Küchenpsychologen zu leisten. Ohne sicher sein zu können, ob nicht doch für Sie selbst ein Schaden zurück bleibt. Geben Sie auf sich acht! Die Frage, die mir unbeantwortet scheint, ist, wie kommen die Interpreten (?) vom freien Ausleben des totalen Individualismus auf gerader Linie zum Rechtsextremen? Anders gesagt, von der offen propagierten Anarchie zum untertänigsten Bürgersoldaten? (Wenn ich mal kurz daran denke, wie harmlos spießig mir mein Vater einst das Leben in der NSDAP geschildet hat.) Mich wundert nur, dass die Medien des Mainstream den Täter nicht gleich in die NSU-Schublade gestopft haben. Das hätte doch besser gepasst. Auch Anarchie, aber nicht so wahlwirksam. Alle, die irgend einen Vorteil darin sehen, die AfD mit dem Stigma des Rechtsextremismus zu versehen, haben sich anlässlich des Hallenser Terroraktes zum sofortigen Aktivismus berufen gefühlt, größtenteils bevor über den Täter Näheres bekannt wurde. Das ist ein Zeichen, wie wenig man sich für die realen Motive und Hintergründe interessiert. Dieses Primat der Instrumentalisierung gibt den Überzeugungen dieser Internet-Poser nachträglich in gewissem Maße Recht. Wenn ich jünger wäre und ein politisches Amt hätte, würde ich an dieser Stelle laut schreiend davon laufen. Aber die jünger sind und ein politisches Amt haben, sollten das lieber jetzt nicht tun. Sie sollten einmal darüber nachsinnen, inwieweit die obligate Unterhaltung per Internet, Film und Fernsehen tote Winkel hat und Müllberge hinterlässt, Schattenräume, in denen sich ungestört eine antisoziale Gegenwelt entwickelt. Deren Akteure mehr als je zuvor in der Geschichte bereit sind, alles Menschliche ihrer Sucht nach dem einmaligen Adrenalinkick zu opfern. Jeder, der sich darin gefällt, das mit brauner Farbe zu überkleistern, macht sich daran schuldig.
17.10.2019, H.D., AO
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Was Herr Zydatiss über diesen Online- Sumpf schreibt,
führt einem wieder erschreckend vor Augen, wozu Menschen fähig sind. Natürlich, das sind Randständige, die zu ” normalem” Denken nicht mehr fähig sind. Trotzdem macht das Angst, denn wie schnell man Opfer dieser Durchgeknallten werden kann, zeigt das Geschehen von Halle. Vor diesem Hintergrundwissen geraten die Verleumdungen der Mainstreampolitiker und -presse, die AfD habe eine Mitschuld an den Ereignissen, vollends zur Farce. Nein, hier wird er wieder mal sichtbar, der üble Hang des Menschen, einen Sündenbock zu finden. Die zivilisatorische, demokratische Decke ist dünn, nach wie vor.
17.10.2019, G.W.
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Mehr oder weniger ist das ganze Internet eine einzige Anhäufung von Subkulturen.
Aus denen kann viel Positives oder Negatives entstehen. Dass indes die rechten Trolle und andere eher konservative Unruhestifter zwangläufig derartiges wie in Halle wirklich wollen oder unterstützen, wage ich zu bezweifeln. Bei der Antifa und linken Subkultursümpfen und sogar bei konkreten Plänen islamistischer Terroristen samt Umfeld ist auch nicht immer jeder stumpfe Mitläufer gleich ein Befürworter/Unterstützer von Gewalt. Sie fangen hier schon genauso an wie die Mainstreamleutchen: Radikal sind immer nur die Rääächten (also ALLE), Populismus kommt grundsätzlich von rechts, dummes Geschwätz, Gewaltdrohungen, wüste Beschimpfungen sowieso – hab ich noch was vergessen? Wehret den Anfängen, werdet nicht vereinfachend, liebe Achse…
17.10.2019, M.R., AO

Sie beschreiben eine Welt, die für Nichtmitglieder so mysteriös ist
Ihre Beschreibung ist interessant – und trotzdem kann man ihr kaum folgen. Sie beschreiben eine Welt, die für Nichtmitglieder so mysteriös und unverständlich ist wie die Tiefsee. Politisch dürfte es letztlich darum gehen, dass wir es mit Menschen zu tun haben, die eine radikal subjektiven Freiheitsbegriff folgen. Die Einengung durch linke “Tugenden” und Gesellschaftsmodelle wird offenbar genauso abgelehnt wie ein liberaler Ordnungsrahmen von Rechtsbürgerlichen. Trotzdem sind diese Leute nicht beziehungslos, weil sie sich zu Interessensgruppen im Netz zusammen finden. Sie wirken politisch, indem sie jede politische Einflussnahme, jeden Ordnungsrahmen ablehnen, der ihnen nicht unmittelbar nützt. Umgekehrt erscheint vielen Bürgern (nicht zu unrecht) die Politik in westlichen Zivilisationen inzwischen zu einem Prozess der maßlosen Klientelbedienung (bei uns stehen insoweit z. B. die Bereiche Migration, Umwelt und Energie derzeit im Mittelpunkt) geworden zu sein: Unterstützt wird hier nur, was dem eigenen “Clan” nützt; der andere wird mit immer schärferen Mitteln verdrängt, ausgeschlossen (“game over”) und geächtet. Die (langfristigen) Folgen, die Spaltung, die Unfähigkeit zum Konsens aufgrund der Maximierung der eigenen Forderungen, sind bedeutungslos. Auch hier gibt es nur einen “Sieger”. Unter dem Strich sind die Ergebnisse verblüffend ähnlich. Ich frage mich, ob diese Netzwelt letztlich nicht doch eine verschärfte (weiter fortgeschrittene?) Kopie der Außenwelt darstellt.
17.10.2019, K.SCH
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… ältere Politiker, wie SEEHOFER und STEGNER
Prof. PATZELT: ” …die AfD ist Fleisch vom Fleische der CDU!” Es ist nachvollziehbar, dass CDU-ler kaum zur Gamer-Szene neigen, die Scheußlichkeiten ins Netz stellen, denen dabei das Rad abgeht. Wenn ältere Politiker, wie SEEHOFER und STEGNER sich dazu äußern, reden sie—aus ihrem Verständnis—von einer Art elektrischer Schreibmaschine, die auch “funkt.” Wenn ihnen das nicht ein Sachbearbeiter sprechfertig hinlegte, käme gar nichts dabei raus. So wurde es eben die Gamerszene und kein rechter, bierdunstiger AfD-Dorfstammtisch, als die Radikalisierungs-Quelle des Hallenser Attentäters.
17.10.2019, A.D., AO
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Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten
Sollte es eine offizielle Verlautbarung der AfD geben, die zu solchen Taten – wie in Halle geschehen – aufruft, dann sollte man diese Partei verbieten. Gibt es solche Verlautbarung nicht, dann handelt es sich bei denjenigen, die eine Verbindung zwischen den Hallemorden und der AfD herstellen, um Menschen, die das achte Gebot der Christenheit – Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten – missachten. Es geht nicht um das Zitieren von irgendwelchen Stammtischkrakelern, die man in jeder Partei antrifft. Das Internet ist voll von entsprechenden Äußerungen. Auch wer sich auf irgendwelche dummen Sprüche von Einzelpersonen beruft, gerät gefährlich in die Nähe der Verletzung des achten Gebotes. Bei Parteien, denen christlich-jüdische Gebote ein Gräuel sind, gehört es zum Standardrepertoire. Bei Parteien, die das C für christlich im Namen tragen und sich als Bewahrer christlicher Werte sehen, ist das Verleumden des politischen Gegners mit der Verleumdung der eigenen Prämissen gleichzusetzen. Sie haben nicht das Recht, das C im Namen zu tragen.
17.10.2019, R.L., AO
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Das bodenlose Niveau nahezu aller Mainstreammedien
zeigt sich darin, daß unreflektiert die rechtsradikale AfD-Verschwörung, Netzwerke etc. gerade vor den Thüringenwahlen beschworen werden, nachdenklichere und fundierte Analysen wie an dieser Stelle von Herrn Zydatiss (da nicht ins eigene Weltbild und Interessen passend) erst gar nicht angestellt werden dürfen….
17.10.2019, A.B., AO
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Rechts ungleich rechtsextrem!
Was mir unheimlich auf den Geist geht, und was ich jetzt auch in diesem Beitrag auf AchGut wiederfinden muss, ist der vermischende Gebrauch von rechts und rechtsextrem. Wenn sich von maßgebenden Teilen der linken Szene ständig die Anschuldigungen an das rechte (auch rechts-konservative Spektrum) lese, dem Anti-Semitismus Vorschub zu leisten, dann komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus. Mein Religionsunterricht ist zwar lange her, aber bestimmte Sätze aus der Bibel (NT) sind noch immer präsent: “Was siehst Du den Splitter im Auge deines Bruders und den Balken in deinem Auge nicht”. In Deutschland dröhnt es wieder auf der Straße “Juden ins Gas”. Es gibt Bereiche, Stadtbezirke in denen das Tragen der Kippa gefährlich ist. Auf den Schulhöfen heißt es: “Du Jude.” Jedes Jahr marschiert durch Berlin der Al-Quds Marsch, eingerichtet vor langen Jahren von Khomeini, mit dem Ziel d. Vernichtung Israels. In Deutschland ist die terroristische Hisbollah noch immer nicht verboten. Das Motto lautet nicht “Kauft nicht beim Juden”, es heißt jetzt “Boykott israelischer Waren”. Aber die Linke ziseliert feinsäuberlich zwischen Anti-Semitismus und Anti-Zionismus. Die Bundesrepublik lässt bei anti-israelischen Resolutionen der Uno, man enthält sich vornehm der Stimme, Israel im Regen stehen. Unser Bundespräsident legt am Grabe des Judenhassers und Terroristen Arafat einen Kranz nieder. Unser Bundespräsident gratuliert der Islamischen Republik zum “Revolutionsjubiläum”. Unser Außenminister schickt zur Feier dieses Revolutionsjubiläums seinen Staatssekretär zum Bankett. Eine Auseinandersetzung von seiten der Ankläger gegen das “rechte” Spektrum mit den judenfeindlichen Versen des Korans, den gesunden judenfeindlichen Ahadith von Bukhari, Muslim, Abu Dawud oder auch al-Thirmidi findet NICHT statt. Die Hasspredigten in diversen Moscheen, den Predigten, die zur Vernichtung Israels aufrufen, träufeln das judenfeindliche Gedankengut in die Hirne. Siehe oben: Siehst Du den Balken nicht
17.10.2019, W.K.
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Ein interessanter Artikel über eine wenig bekannte Internetszene.
Von den “Alt-Light” Leuten ist etwa Lauren Southern bekannt. Das ist die Frau, die bei der G20-Demonstration 2017 mit einem T-Shirt der “Idenditären Bewegung” auftrat. Deshalb wurden sie und ihre Begleiter angegriffen. Ein Mitarbeiter des “Störungsmelders” hat das Bild per Twitter verschickt, weshalb “Jagd” auf sie gemacht wurde.
17.10.2019, R.K., AO
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… linker Anarchismus
Eine hervorragende Zusammenfassung. Die Basis ist in der Regel ein linker Anarchismus. Es sollte vielleicht betont werden, dass auch die Skinheads von Teilen der Punk-Bewegung inspiriert waren. Genauso wie viele gewaltbereite Autonome aus der linken Szene inspiriert und angefuert werden.
17.0.2019, Dr.B.J.
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… linke Subkultur von Occupy über Extinction Rebellion bis Antifa
Sehr guter Artikel. Ergänzend: wenn Ralf Stegner ein Verbot der „Identitären Bewegung“ anregt, dann beweist er nur wieder einmal, dass er keine Ahnung hat, davon aber ganz Viel. Das Weltbild der IB muss man nicht teilen, die von ihren Protagonisten vorgelebte Lebensweise entspricht jedoch einem klassischen konservativen Weltbild und hat mit der hier beschriebenen Subkultur ganz und gar nichts zu tun. Die beschriebene nihilistische Szene hat hingegen durchaus Ähnlichkeiten mit linker Subkultur von Occupy über Extinction Rebellion bis zur interventionistischen Linken und militanten Antifa. Ein sehr guter Kenner und Analyst der verschiedenen rechten Szenen, auch und gerade der amerikanischen Alt Right, ist übrigens der der IB nahestehende und unter Anderem für die Publikationen des Verlegers der neuen Rechten, Götz Kubitschek, schreibende Martin Lichtmesz. Dass er den gewaltbereiten und extremen Ausprägungen der Rechten nicht nahesteht, sollte man eigentlich nicht erwähnen müssen. Ich tue es trotzdem.
17.10.2019, K.R., AO
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Das Erheischen bewundernder Aufmerksamkeit 
Ein sehr erhellender Artikel! Vielen Dank! Ergänzend: Es ist doch ein ganz wichtiges Merkmal, wenn solche Kriminellen ihre Taten live übertragen oder als Video veröffentlichen. Das ist in meinen Augen ein deutliches Zeichen, daß es den Tätern weniger um ein Ausleben ihrer inneren Überzeugungen geht, die nach Verwirklichung drängen, sondern vielmehr um das Erheischen bewundernder Aufmerksamkeit bei Anderen. Wenn sich irgendwo Szenen bilden, in denen Grenzüberschreitungen zelebriert werden, dann ist es doch zwangsläufig, daß sich entsprechende Taten häufen werden. Dabei werden die Täter aber natürlich nicht verkünden: Ich tue das jetzt, weil ich die Aufmerksamkeit und Bewunderung anderer suche… dies würde eine peinliche Selbstungenügsamkeit dokumentieren.
Es werden daher politische Motive behauptet, wobei sich hier natürlich diejenigen politischen Positionen geradezu anbieten, die die Grenzüberschreitung im gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima maximieren: die rechtsextremistischen. Letztendlich ist das von Nagle beklagte moderne Zelebrieren des Tabubruchs immer mit dem Erheischen der Aufmerksamkeit anderer verbunden. Es gibt keinen Tabubruch, den der Einzelne nur für sich selbst, sozusagen im Geheimen vollziehen kann, da Tabus immer ein Gruppenphänomen sind. Eine konkrete Erziehung weg von der Kultur der Tabubruchzelebration wäre daher, die Jugendlichen zu befähigen, sich selbst zu genügen, sich selbst von alleine einen Wert beizumessen und sich damit von der Aufmerksamkeit oder dem Beifall anderer unabhängig zu machen.
Ein probates Mittel dafür wäre, die Jugendlichen so zu erziehen, daß sie Fähigkeiten und Fertigkeiten maximal entwickeln, die ihnen dann am Ende selbst ihren Wert beweisen. Daß der Kriminelle von Halle sich selbst an einer Stelle seines Videos Versager nannte, ist bezeichnend. So nennt sich nicht jemand, der einmal eine verschlossene Tür nicht überwinden konnte, sondern eher jemand, dem im Leben noch nicht viel gelungen ist.
17.10.2019, M.W.
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Die offizielle Nomenklatur des besten Deutschlands aller Zeiten ist nicht mehr ernst zu nehmen.
Nur noch hohle Phrasen wie die Altkommunisten. Kann schon sein, dass sich die Leute dann andere Communities suchen, wo sie so etwas wie Gemeinschaft empfinden. (Wobei ich für die Zukunft auf den Islam als Hauptanlaufsziel wetten würde.) Und diese anderen Communities haben halt andere Werte. Ein Verbot bringt da auf Dauer nichts. Wenn das eigene Angebot soooo mies ist, suchen sich die Kunden eben Alternativen.
17.10.2019, M.L.
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Wen interessiert denn heute noch die Wirklichkeit?
Jeder zieht aus diesen beiden Morden, begangen von einem im Dark-Net herumirrenden Mörder, seine persönlich passenden Schlüsse. Die Tat ist ein ‘Kollateralschaden’ einer Realität, in der bewußt und unbewußt sämtliche Strukturen menschlichen Zusammenhalts zerstört werden. Die Familie wird gegendert, das Internet erzieht uns alle zu narzisstischen Autisten, die Politik zerstört mit Multi-Kulti die nationale Zusammengehörigkeit und das Sicherheitsempfinden der Bürger. Dilettanten bestimmen die Geschicke der Menschen und die Politik ist voller Irrationalität. Vernunft wird gleichgesetzt mit ‘Nazi’. Alles im ‘grün-linken’ Bereich!!!
17.10.2019, S.SCH
Das entscheidende Problem liegt m. E. im Zusammentreffen (mindestens) zweier Faktoren. Ein reifer Mensch mit sicher gebundener Persönlichkeit wird auch dann nicht zum sadistischen Triebtäter, wenn er die 120 Tage von Sodom auswendig lernt oder ins Althebräische übersetzt. Gleiches gilt für Obszönitäten im Netz. Wenn aber Menschen mit einer z. B. antisozialen Persönlichkeitsstörung solchen Einflüssen häufig oder andauernd ausgesetzt sind, kann eine Eskallationsspirale in Gang gesetzt werden. Wenn solchermaßen gefährdete Menschen ihrer sozialen Bindungen verlustig gehen, besteht konkret Gefahr, die aber niemand mehr wahrnimmt. Einfache Lösungen gibt es also nicht. Gesellschaften mit Hang zu Individualisierung und Anonymisierung sind daher mehr gefährdet als andere.
17.0.2019, G.ST
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Über Kommunikation statt Geld (früher) zu Ansehen gelangen
Herr Zydatiss, und wenn man die Taten weiterhin nur als das betrachten würde, was Sie seit Herausbildung menschlicher Moral und sozialer Normen und Gesetze sind? Mord, Serienmord, Massenmord. Nach Ihrer Zusammenstellung glaube ich klar zu erkennen, dass nicht das Internet oder Darknet der Grund für die Taten sind. Psychiatrische Risikofaktoren und Determinanten, wie Habgier glaube ich herauslesen zu können. Die Währung der Kommunikationsgesellschaft hat zu Verschiebungen geführt.
War man früher hinter Geld her, um Ansehen zu bekommen, so kann mit der modernen Kommunikation diesen Umweg umgehen. Mörder haben immer die Technik Ihrer jeweiligen Epoche genutzt, aber auch kein Problem ohne diese auszukommen, wenn der “subjektiv situative Zusammenhang” es “erfordert”. Statt uns Gedanken über Täter zu machen, bräuchten wir eine Gesellschaft, die Opfer und Hinterbliebene bestmöglich nachversorgt. Möglicherweise so gut absichert, dass Tätern unterbewußt signalisiert wird, überlebenden Opfern und Hinterbliebenen “genützt” zu haben. So weit mir bekannt, haben Täter den besonders wunden Punkt, Frusttoleranz. Forschungsergebnisse gibt es. Bis auf wenige Ausnahmen haben Täter einen Vorlauf, neuerdings auch virtuell, den die sowieso Gesellschaft kaum sieht, weil Täter tarnen, täuschen, u.v.a.. Der virtuelle ist ein neuer Handlungsraum, aber lediglich Substitut. Entscheidender ist frühkindliche Erziehung mit Zuwendung, Werten, Regeln und Sanktionen. Ich verdächtige eher Kindergärten und Schulen, durch fehlende Sanktionierung und damit gezielte Frustsimulation, diese Problematik mit Brennstoff zu füttern. Kuschelpädagogik als Keimzelle narzisstischer Persönlichkeitsentwicklung? Folge Versächlichung von Menschen, bis hin zu übersteigerter Tierliebe oder Gegenständen? Sehr viele Täter begehen Selbstmord, Motive? Wahn oder Erkenntnis ein erwünschtes Ergebnis nicht erzwingen zu können? Die Gesellschaft muss diskutieren, welche Ergebnisse sie nicht erzwingen kann, Demokratie hilft!
17.10.2019, U.U.
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Was „Wir“ auf unseren Straßen dulden, ist das Problem. Was man im Netz sieht, ist nur das Spiegelbild. Über die Argumentation „Gewalt“ ist Unterhaltung und diese Unterhaltung (Ballerspiele, Purge, Saw etc.) sei harmlos (änliches gilt für die allgegenwärtige und immer härtete Pornografie) konnte ich immer nur den Kopf schütteln. Mit Grenzüberschreitung wird Geld verdient und natürlich muss das eskalieren. Da sind nicht die „chans“ das Problem sondern Hollywood, um es mal platt zu formulieren. Ob das eine gesteuerte Verrohung ist, um eine Diktatur durchzusetzen, darüber sollte man durchaus mal nachdenken. Sehr interessant in dem Zusammenhang die Gedanken von Hadmut Danish auf seiner Seite zum Film „Joker“.
17.10.2019, V.K., AO
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Die Linke schafft nie Neues. Nur immer wieder das Gleiche, wenn auch notorisch wortreich. Die linke “Trans“gression ist auch keine Trans-, sondern “Re“gression. Regression ist letztendlich aber infantil, egozentrisch und interaktionsunfähig. Eben “freudomarxistisch”. Der angeborene Pferdefuß der Linken ist das Sehnen nach Egalitarismus und damit irdischer Erlösung – gegen alle anthropologische Konstanten. Die damit verbundene Notwendigkeit, die Realität leugnen zu müssen, schürt allseitiges Ressentiment, Frustration und Hass. Die 172. Milieutheorie ändert daran gar nichts.
17.10.2019, M.H., AO
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Halle-Täter hat seinen Lievestream über Twitch hochgeladen
Tabubruch und ein ins Perverse übersteigerter Narzissmus, ja. Okay. Aber der Halletaeter hat ja gerade nicht in einem der angeführten Foren oder Plattformen seine Tat live gestreamt, sondern auf Twitch. Auf Twitch kann der geneigte Zuschauer bisweilen auch jemanden zugucken, der Ein_Onkel heißt und das hier gerade schreibt. Nicht zu bestreiten ist, dass es Versager, sozialgestoerte, psychisch kranke gibt, die im Netz auch austoben, so wie ueberall.
Dieser Täter aber wollte nur das Gefühl haben, es guckt ihm einer zu. Bei mehreren 10.000 livestreams ist es reiner Zufall, wenn einer es schafft, diese übertragung zu sehen. Und tatsächlich waren es in Halle 8 Nutzer, bei mehreren hunderttausend, eher Millionen Zuschauern. Ob die zufällig auf dem stream waren, werden die Ermittlungen ergeben. Aber wer auf Twitch, einem reinen livestreaming Dienst, so etwas gezielt sucht, hat im Grunde keine Chance. Twitch hat einen grossen Vorteil. Es ist einfach zu bedienen. Das kriegt jeder Depp hin. Sogar ich. Der taeter ist ein faschistoider irrer, mit gamerszene und einfach nur rechts greift man ins falsche oder zu kurz.
17.10.2019, A.R., AO
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Aufklärung ist und bleibt die beste Prävention
Lieber Herr Zydatiss! Sie schreiben mir aus der Seele. Verzweifelt versuche ich, selber in der Alterskohorte der Ü50, meinen Altersgenossen die Existenz der oben beschriebenen Subkulturen im Netz mühevoll zu skizzieren. Verständlicherweise wird der Sinn der in sich geschlossenen Gesellschaft der Imageboards zumindest angezweifelt bis zu “nicht verstanden”. Darüber kann man auch streiten. Allerdings erlebe ich auf “meinem” deutschen Imageboard eine politische Bandbreite von Pegida bis Antifa, die sich bei Hentai und Selbstverstümmlungsvideos einig ist, in politischen Bewertungen polarisiert. Treibendes Ziel in den Imageboards ist, über schnelles Posting aktueller und unbekannter, meist skurriler Darstellungen, einen Punktestand, ähnlich wie in Games, zu erreichen. Geht man am Mainstream der Boards ans Limit, “erntet” man entweder sehr viele Punkte oder erleidet eben einen Punkteverlust. Beispielhaft sei hier auf das Verspeisen von Exkrementen, das Darstellen des Getanen durch Bild und Video verwiesen, was dem Postenden Ehre und Ruhm der geschlossenen Gesellschaft zukommen lässt. Beitreten darf man in der Regel nur gegen Zahlen von hohen Monatsbeiträgen oder man wird eingeladen. Bei Verfehlungen wird nach dem Prinzip einer Sippenhaft verfahren. Der Einladende bürgt für den Eingeladenen. Da diese Internetsubkultur den meisten Lesern hier auf der Achse verschlossen ist und es auch bleiben wird, finde ich es sehr wichtig, diese Aspekte, wie von Ihnen hervorragend geschrieben, zumindest anzureißen und zu thematisieren. Sehr viele Menschen in diesem Land müssen auf Grund von Unwissen auf einfache Lo(ö)sungen vertrauen. Aufklärung ist und bleibt die beste Prävention.
17.10.2019, A.G., AO
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Sonderling?
Nach allem was diverse Medien über den Täter von Halle Balliet bisher berichten, ist dieser als extremer Sonderling einzuordnen. Viel weiter ist die gesicherte Recherche der Tatermittler scheinbar nicht gekommen, denn dass er Teil eines (rechtsextremen) Netzwerks sei, ist bisher bestenfalls Spekulation bzw. Propaganda von interessierter Seite. Antisemiten, soweit sie öffentlich auftreten, könnte man leicht ächten. Das tut man allerdings nur selektiv, d. h. mit systematischen Ausnahmen. Bei den Mohammedanern z. B. toleriert der Mainstream den systemimmanenten Antisemitismus (- so quasi als Traditionspflege) oder, noch perverser, der Mainstream imaginiert den Islam als eine Religion des Friedens, die zu Deutschland gehören solle. Der Abartigkeit setzte die CDU-Kanzlerkandidatin in spe Kramp-Karrenbauer am 13. Oktober die Krone auf, als sie die AfD im Zusammenhang mit dem Halle-Attentat als den politischen Arm des Rechtsradikalismus bezeichnete. Ähnlich bescheuert haben sich tat-aktuell auch diverse „Köpfe“ der SPD, CSU. Grünen und Linken über die AfD geäußert. Kein Wunder, dass etliche Behördenleiter (Verfassungsschutz, BKA) sogleich mit neunmalklugen Vorschlägen aufwarten konnten, wie z. B. für “Beamte, die inkognito in rechten Foren mitmachen sollen“ oder noch zielführender „soll künftig die Gefährlichkeit von rechts-extremistischen Gefährdern fortlaufend mit einem Punktesystem bewertet werden“. Welche Punktanzahl bekäme da ein „Gamer“ des anonymen Internet-“Sumpfs“ und sollen Beamte da auch mitspielen?
17.10.2019, V.V.
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Es geht primär um Tabubrüche
++ einer Online-Subkultur, in der die Nutzer sich gegenseitig zu immer extremeren Grenzüberschreitungen anstacheln, und die nicht zuletzt auch verdeutlicht, wie ideologisch flexibel und pervers die Praxis des Tabubruchs sein kann.++ Schwerste Rechtsbrüche, wüste Tabubrüche, Gesetzesbeschlüsse nach Gutsherrenart mit einem Parlament in welchem eine Parteienlandschaft wie im Gleichschritt der Regierung zuarbeitet. Als Autor sich erst ein mal dieses Schauspiel im Parlament ansehen und dann von Tabubrüchen schreiben. Dann möchte ich dem Verfasser empfehlen sich auf die Reise durch den Berliner Alltag auf den Straßen und Plätzen, im Öffentlichen Nahverkehr zu begeben, was dort als alltäglicher Tabubruch mit weniger als einer Armlänge Abstand durchaus üblich ist: “Nazi, schwule Sau, Nazi -Schlampe, Fiki-Fiki, isch ficken deine Mutter, isch dich messern e.t.c. Und in muslimische dominierten Online-Plattformen, sich dort die Tabubrüche anzusehen.
17.10.2019, H.L.

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Ohnmacht, Nihilismus und Gewaltsehnsucht
Hochinteressant ist die folgende Zuschrift: „Sehr verehrter Herr Klonovsky, ich schrieb Ihnen bereits vor einiger Zeit über das Erstarken einer vage rechtsradikalen, vor allem aber nihilistischen Terrorideologie innerhalb der weißen Jugend. Dass der Typ aus Halle nun glücklicherweise ein völliger Versager war, beruhigt mich dabei kaum. Die intellektuelle Herausforderung eines Massenmords ist gering genug, um auch von Typen bewältigt zu werden, die sich ihr Hirn durch jahrelanges Aufhalten in den dunkelsten Ecken des Internets kaputt gemacht haben.
Wie viele Terroristen dieses Meme-Geschwür aus – ihrem eigenen Bekenntnis nach – ungevögelten, gescheiterten und der Gesellschaft entfremdeten Jugendlichen noch hervorbringen wird, wissen wir nicht, aber einige werden es schon noch seien.
Eine ähnliche Stimmung aus Ohnmacht, Nihilismus und Gewaltsehnsucht lag in der rechten Szene bereits in den Nullerjahren in der Luft. Aber es gelang einigen wenigen Persönlichkeiten wie Kubitschek und vor allem Sellner, der rechten Jugend eine ganz andere Perspektive zu bieten. Heute dagegen wird Sellner in einschlägigen Kreisen als peinliche Figur gesehen und ein Scheitern der IB und damit der Strategie gewaltfreien Widerstands wahrgenommen. In den entsprechenden unappetitlichen Foren ergeht man sich in einer gegenseitigen Radikalisierungsspirale und Gewaltphantasien, die denen der Islamisten in nichts nachstehen dürften. In den allermeisten Fällen wird es bei Gerede bleiben, aber eben nicht bei allen. Widerliche Zeiten in denen wir leben, nichtsdestotrotz beste Grüße.“.

Schwachkopf
Der Attentäter von Halle gehört, wie das von ihm selbst verfertigte Video zeigt, der momentan am schnellsten wachsenden Gruppe in Kein-schöner-Land an: den geistig Minderbemittelten (von denen die Allermeisten allerdings völlig friedlich sind). Ein Kurzzeit-Bandit, ein rechtsextremes Waschbretthirn, ein aggressiv narzisstischer Nachahmungstäter und Dafür-sein-restliches-Leben-Wegschmeißer, aber gottlob ein Schwachkopf; er hätte sonst unter den völlig ungeschützten Juden in der Synagoge wohl ein Blutbad angerichtet. Dass ihm, nachdem er die Synagogentür nicht aufbekam, völlig egal war, wen er während seiner fünf Minuten Ruhm stattdessen umlegt, spricht Bände. Wie man solche Amokläufe verhindern soll, steht in den Sternen. Mehr Sicherheitsleute, mehr Kameras, mehr Schleusen und Detektoren, klar, das wirkt, das macht Israel seit Jahren vor, aber hier muss ich den unfähigsten Innenminister aller deutschen Zeiten zitieren, der, nachdem er Tausende islamische „Gefährder“ unbehelligt ins Land gelassen hatte, verkündete: „Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.“
https://www.bild.de/politik/inland/thomas-de-maiziere/die-zahl-der-gefaehrder-ist-so-hoch-wie-nie-43492864.bild.html
Der Sicherheitsbranche lachen jedenfalls goldene Zeiten.
… Alles vom 10. Oktober 2019 bitte lesen auf https://michael-klonovsky.de/acta-diurna

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