AlterFriedhof

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Alter Friedhof in Freiburg-Herdern: Junger Hamameliszweig auf dem alten Grab von Caroline Walter, die mit nur 17 Jahren verstorben ist

 

 Bilder Alter Friedhof

                   
(1) Eingang Stadtstrasse  7.5.2013      (2) Alter Friedhof im Frühling                  (3) Grabmale an der Friedhofsmauer
                                 
(4) 7.5.2013                                               (5) Pfirsichblüte im Friedhof                    (6) An der Kirche 7.5.2013
                         friedhofskapelle-herdern1944
(7) Friedhofskirche                                    (8) Friedhofskapelle 1944

 

 

Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofes in Freiburg

Ungefähr 300 Mitglieder hat der im Jahr 2000 gegründete Verein.
Führungen auf Anfrage: Ingrid Kühbacher (Lebens- und Familiengeschichten der Toten), Anita Halter (Symbole auf den Grabsteinen).
Vorsitzende: Ingrid Kühbacher, Okenstrasse 27, 79108 Freiburg, Tel 0761/52808
Mail ingrid.kuehbacher@t-online.de
Literatur: Sie lebten in Freiburg, Ingrid Kühbacher, Schillinger Verlag Freiburg 2006
„In Freiburg bekannt“, 2009

Der Alte Friedhof wurde im Jahr 1683 angelegt. Bis 1872 wurden Freiburger Bürger beigesetzt, darunter Johann Christian Wentzinger, Karl von Rotteck, Bartholomä Herder. Er ist als Kultur- und Naturdenkmal eingestuft und Teil der Stadtgeschichte und Stilepochen des 17. und 18. Jahrhunderts. Der Alte Friedhof liegt in Freiburg-Herdern an der Stadtstrasse, in ihm wurde von 1683 bis 1872 beigesetzt – in monumentalen wie auch sehr bescheidenen Grabmälern. Dieser Friedhof mit seinen vielen alten Bäumen und die schöne Kapelle sind immer einen Besuch wert – Sie finden hier Ruhe mitten in der hektischen Freiburger City. Die Geschichte, die sich um das dortige Friedhofskreuz rankt, ist so schaurig schön, daß man sie für immer behalten muß. Hier können Sie die gruselige Story lesen. Die Michaelskapelle wurde um 1720 inmitten des Friedhofs erbaut und bei der Bombardierung Freiburgs im November 1944 schwer zerstört. Berühmte Personen sind hier begraben: Der Architekt Christian Wentzinger am Eingang Stadtstraße rechts. Der Historiker Carl von Rotteck an der Südmauer älterer Teil. Der liberale Verleger Bartholomä Herder. Boniface de Mirabeau, der Bruder des Präsidenten der franz. Nationalversammlung, der 1792 im Freiburger Exil starb.
Dass das Friedhofsgelände nach der Stilllegung nicht zum Spekulationsobjekt wurde, soll das Verdienst von Johann Christian Wenzinger sein. Dieser wollte sein Vermögen nur dann dem Armenspital stiften, wenn sein Grab für immer auf dem alten Friedhof gesichert sei.

Eingefangen auf dem Alten Friedhof in Freiburg im herbstlichen Licht 2002
https://www.kleinertod.de/grab/freiburg/
Impressionen und Infos zum Alten Friedhof
www.schwarzwaldgalerie.de/freiburg/alterfriedhof/

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Dach der Michaelskapelle für knapp 500.000 Euro saniert
Mehrmals im Laufe ihres Bestehens ist die Kapelle auf dem Alten Friedhof in Herdern schon zerstört und wieder renoviert worden. Auch nun konnte wieder der Abschluss größerer Arbeiten, vor allem am Dach, begangen werden. Zuvor war die Kapelle letztmals in den 1960er Jahren gründlich auf Vordermann gebracht worden, als man die durch den Bombenangriff vom November 1944 verursachten Schäden beseitigte.

Bei den Arbeiten vor rund einem halben Jahrhundert waren auch die Malereien an der Stirnseite der Michaelskapelle entfernt worden, und die Kapelle bekam einen neuen Dachstuhl. Doch dessen Zeit war nun abgelaufen, denn im Sommer vergangenen Jahres stellte man an der Stuckdecke Feuchtigkeit fest. Als man der Sache auf den Grund ginge, zeigte sich, dass das Dach stark undicht war und dringend erneuert werden musste. So wurde die Kapelle für mehrere Monate zur Baustelle. Das Dach wurde ersetzt und außerdem der kleine Glockenstuhl renoviert und das Kreuz auf der Spitze neu vergoldet. Zusätzlich bekam die Außenfassade einen neuen Anstrich, und ein Kunstmaler versah am vorderen Dachgiebel die Kapelle mit einem täuschend echt aufgemalten Butzenglasfenster.

Das Gebäudemanagement (GMF) der Stadt Freiburg plante in Zusammenarbeit mit dem Architekten Dirk Brenker aus Ihringen die Sanierung, holte die denkmalschutzrechtliche Genehmigung ein und schrieb die Arbeiten aus. Schon im Februar dieses Jahres – bei der ersten Besprechung mit den Handwerkern vor Ort – übertrug sich offenbar die einzigartige Atmosphäre des Alten Friedhofs auf alle am Bau Beteiligten. Die Freude, ein architektonisches Kleinod wiederherzustellen, zeigte sich, so berichten die Beteiligten, in liebevoll herausgearbeiteten Details und im guten Zusammenwirken während der gesamten Bauzeit. Die Stuckdecke im Innern der Kapelle überstand schadlos die Neuerrichtung des Dachs, weil alle beteiligten Handwerker umsichtig und erschütterungsfrei zu Werke gingen.

Trotz der beengten Platzverhältnisse um die Kapelle, die die Koordination der Arbeiten manchmal kompliziert machte, wurde der Ablaufplan präzise eingehalten. Jetzt, gut fünf Monate später, sind die Arbeiten beendet. Erfreulich ist, dass die geschätzten Kosten von einer halben Million Euro sogar unterschritten werden konnten. Für Erstaunen bei Bauleitung und Handwerkern sorgten zwischendurch Besucherinnen und Besucher des Friedhofs, die sich auch von hohen Bauzäunen nicht stören ließen und gelegentlich innerhalb der Absperrung anzutreffen waren. Trotz aller Schaulust zeigten sie Respekt: Obwohl im Freien gelagert, tastete niemand die neu vergoldete Glockenturmspitze an. Diese Woche nun übergab Baubürgermeister Martin Haag im Beisein von Dompfarrer Wolfgang Gaber und dem Leiter des GMF, Johannes Klauser, sowie von Vertretern der beteiligten Handwerksbetriebe, der Verwaltung und der „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs“ die Kapelle wieder der Öffentlichkeit. Sie ist erneut zu einem Juwel auf dem insgesamt 2,6 Hektar großen Areal des heute als Kultur- und Naturdenkmal eingestuften Alten Friedhofs geworden:
28.7.2015, Hans Sigmund

 

Freunde und Förderer: Gramale instand gesetzt
In den beiden verganenen Jahren hat die „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs“ rund 110 000 Euro in die Sanierung von Grabmalen investiert. Das war eine der Informationen bei der Jahreshauptversammlung des Vereins. Die Vorsitzende Ingrid Kühbacher konnte in den Räumen der Sparkasse Freiburg zahlreiche Mitglieder und Gäste begrüßen und bedankte sich bei allen, die durch ihre Beiträge und Spenden die Arbeiten zur Erhaltung des Alten Friedhofs überhaupt erst möglich machen und durch ihre große Präsenz den Vorstand unterstützen und anspornen.
Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Jürgen Treppe informierte über alle Grabmale, die in den vergangenen Jahren instandgesetzt wurden. Dafür wurden von der Gesellschaft im Jahr 2012 insgesamt 50 333 Euro und im Jahr 2013 weitere 58 690 Euro aufgewendet. Für 2014 ist eine ähnliche Summe vorgesehen. Außerdem wird über mehrere Jahre die Renovierung der Friedhofsmauer unterstützt. Leider würden, so Treppe, durch den Bewuchs und die Feuchtigkeit immer wieder Arbeiten selbst an solchen Grabmalen nötig, die erst vor wenigen Jahren bearbeitet wurden. Er hob auch die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Mitarbeitern des Gebäudemanagements Freiburg, des Regierungspräsidiums und des Garten- und Friedhofsamts hervor. Schatzmeister Manfred Tritschler erläuterte den vom Rechnungsführer Harald Seywald erstellten Kassenbericht. Mitgliedsbeiträge (10 400 Euro), Spenden (9700 Euro) und Zuschüssen (32 700 Euro) ergaben Einnahmen von knapp 53 000 Euro. Er regte an, besondere Anlässe – wie zum Beispiel runde Geburtstage – für Spendenaufrufe zugunsten des Alten Friedhofs zu nutzen.
Zum Abschluss des Abends hielt Schriftführer Peter Hahlbrock einen Vortrag über „Nemrud Dag und Göbekli Tepe –- zwei frühe Stätten der Totenehrung in der Euphrat-Region“. Seine Ausführungen und die dazu gezeigten Bilder ergaben viel Gesprächsstoff für die Anwesenden. Beim anschließenden Beisammensein mit Brezeln und Getränken auf Einladung der Sparkasse wurden nochmals die eindrucksvollen Bilder „Die Jahreszeiten im Alten Friedhof“ von Elisabeth Faber gezeigt.
27.3.2014, Hans Sigmund

 

Kampf gegen den Verfall geht weiter

Erfolgreiches Jahr für die „Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs“. Komplett gefüllt war der Veranstaltungsraum der Sparkasse Freiburg, als bei der Jahreshauptversammlung der Gesellschaft die Vorsitzende Ingrid Kühbacher die Mitglieder und Gäste begrüßte. Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Jürgen Treppe teilte mit, dass seit dem Jahre 2001 insgesamt 204 Grabmale mit einem Gesamtaufwand von rund 400 000 Euro restauriert worden seien. Für 2013 sind weitere 20 Grabmale zur Bearbeitung vorgesehen, die Kosten dafür sind auf 50 000 Euro geschätzt.
Insgesamt gibt es auf dem ehemaligen Friedhof, auf dem schon lange keine Bestattungen mehr stattfinden, noch 1150 Grabsteine, von denen rund 150 stark gefährdet sind. Inzwischen ist auch die Restaurierung des „Freiburger Totentanzes“ in der Vorhalle der Michaelskapelle beendet, für die die Gesellschaft zusätzlich 6800 Euro zur Verfügung gestellt hat. Der Kassenwart Harald Seywald berichtete, dass 2012 insgesamt 10 925 Euro an Mitgliedsbeiträgen und 13 246 Euro an Spenden eingegangen seien. Immer wieder komme es vor, dass bei runden Geburtstagen Mitglieder statt eines Geschenkes um eine Spende für die Gesellschaft bitten. Sehr gut besucht war der „Tag der offenen Tür“ im November, bei dem vor allem die Instandsetzung des „Totentanz“-Gemäldes näher erläutert wurde. Bei den Wahlen wurden alle Vorstandsmitglieder und Beiräte wieder gewählt. Für die Ehrenmitglieder wurden zwei neue Beiräte gewählt.
Zum Abschluss hielt Ingrid Kühbacher einen mit vielen Bildern illustrierten Vortrag zum Thema „Der Alte Friedhof – Spiegel des Freiburger Lebens im 18. und 19. Jahrhundert“. Sie zeigte, dass der Alte Friedhof ein Kulturdenkmal ist und viel über die Geschichte Freiburgs aussagt.

Wahlergebnisse: Vorsitzende Ingrid Kühbacher, Stellvertreter Hans-Jürgen Treppe, Schriftführer Peter Hahlbrock, Schatzmeister Manfred Tritschler, Beirat: Enrico Baier, Wolfgang Gaber, Anita Halter, Frank Leusch, Ingrid Martin, Harald Seywald, Hans Sigmund, Bernhard Utz. Ehreungen: Hansjost Angenendt, Paul Ege (Ehrenmitglieder).
Termine: Führungen am 18. April, 30. April, 29. Mai, 3. Juli (jeweils ab 17.30 Uhr, Treffpunkt vor der Michaelskapelle im Alten Friedhof).
Mitgliederzahl: 350.
Kontakt: Ingrid Kühbacher, E-Mail: ingrid.kuehbacher@t-online.de.
21.3.2013, Hans Sigmund

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