Erinnerungskultur

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Blick vom Feldberg nach Süden über die Schwarzwald-Berge im Januar 2019

Blick vom Feldberg nach Süden über die Schwarzwald-Berge im Januar 2019

 

Erinnerungskultur im Wandel: Beispiel Dresden und Frankfurt am Main
Gedenken: Die Erinnerung an deutsche Opfer alliierter Kriegshandlungen wird immer weiter relativiert
Claus-M. Wolfschlag

In Dresden hat sich eine Mahnstätten-Posse ereignet. Diese steht im Zusammenhang mit der seit Jahren stark ideologisch und gewaltsam geführten Auseinandersetzung um das richtige Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Februar 1945. Zudem steht sie exemplarisch für aktuelle Entwicklungen der offiziellen bundesdeutschen Gedenkkultur.

In den 1960er Jahren errichtete das DDR-System auf dem Dresdner Heidefriedhof in Kooperation mit der kommunistischen Vereinigung der Opfer des Nationalsozialismus (VVN) eine der vielen Gedenkstätten für die „Opfer des Faschismus“. In diesem Rahmen entstand auch eine große Gedenkwand für die Toten des Bombenangriffs auf Dresden im Februar 1945. 2010 wurde die Gedenkstätte durch die privat finanzierte Skulptur „Trauerndes Mädchen am Tränenmeer“ ergänzt. Sinnbildhaft für die Verrohung des im Laufe der Jahrzehnte zunehmend eindimensionaler und primitiver werdenden Nachkriegs-„Antifaschismus“ war die 2021 erfolgte Besudelung der Gedenkstätte mit der Parole „Deutschland und Dresden – Keine Opfer, sondern Täter“.

Parallel zum Heidefriedhof wurde 2005 auf dem Altmarkt eine kleine Bodeninschrift in das Pflaster eingelassen, die auf die dort 6.865 verbrannten Menschen hinweist. Diese Gedenkplatte ist indes nur für diejenigen erkennbar, die intensiv danach den Boden absuchen. Ihr hinzu gesellte sich 2009 eine in den Stein einer nahe gelegenen Sitzbank gefräste Inschrift. Bereits auf dieser war eine Verschärfung des geschichtspolitischen Kurses erkennbar. Zur Erinnerung an die Opfer des Luftangriffs gesellte sich nun ein Hinweis auf die deutsche Schuld: „Damals kehrte der Schrecken des Krieges, von Deutschland aus in alle Welt getragen, auch in unsere Stadt zurück.“ Während die alliierte militärische Urheberschaft des Bombenangriffs nicht genannt wurde, wurde den Opfern nun auf abstrakte Weise kollektiv selbst die Schuld am eigenen Schicksal zuerteilt. Diese empathielose Klassifizierung der deutschen Toten als Opfer und Täter zugleich ist nur der erste Schritt zum konsequent weitergedachten „Keine Opfer, sondern Täter“ der „antifaschistischen“ Graffiti-Schmierer.

Mitte Januar kam es dennoch zu Aufregung bei geschichtsinteressierten Dresdnern, denn diese Gedenkinschrift wurde in einer Nacht- und Nebel-Aktion aus der Bank gefräst. Es wurde ein Sabotageakt vermutet, bis Baubürgermeister Stephan Kühn eine „schwerwiegende Kommunikationspanne“ eingestand. Bereits 2019 sei nämlich der Beschluß zur Umgestaltung der Gedenkstätte gefaßt worden, der nun – fast fünf Jahre später und ohne vorherige Information der Öffentlichkeit – umgesetzt wurde. Die Nutzung als Sitzbank und Beschädigungen durch Graffiti hatten seinerzeit einige Lokalpolitiker gestört.

Nun wird dort nun eine Erklärstele errichtet, deren Text eine weitere gedenkpolitische Verschärfung beinhaltet. Auf der Stele findet sich neben der exakt festgelegten Zahl von „25.000 Menschen“, die durch den Bombenangriff gestorben seien, folgender Text: „Seit 1945 ist der 13. Februar einer der wichtigsten Gedenktage in der Landeshauptstadt Dresden. Seitdem wurde der Gedenktag wiederholt politisch instrumentalisiert und umgedeutet. Am 13. Februar wird der Opfer der Bombardierung infolge des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges und der Millionen Toten der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Dresden ist sich der historischen Verantwortung für diese Menschheitsverbrechen bewußt. Dieses Gedenken mahnt dazu, den Frieden in Europa und weltweit zu erhalten und zu fördern.“

Die verbrannten Dresdner Opfer erscheinen nun klein in ihrer Dimension, da sie in ein direktes Verhältnis zu Millionen NS-Opfern gesetzt werden. Die alliierten Bomber werden zudem durch die Verantwortungsübernahme der Stadt Dresden für die Schuld am Ausbruch des Weltkriegs und die gesamten Verbrechen der NS-Zeit entlastet. Während anderen politische Instrumentalisierung vorgeworfen wird, betreibt die Stadt mit einer solchen Inschrift selbst Instrumentalisierung.

Das Vorgehen folgt einem Trend. In Frankfurt am Main wurden auf dem Areal zwischen Rathaus und Dom 1978 eine bronzene Bodenplatte, die in einem längeren Text wertungsfrei ohne Nennung der allierten Urheber an die Zerstörung der Altstadt im Zweiten Weltkrieg erinnerte, und 2001 eine weitere Bodenplatte zur Erinnerung an die NS-Bücherverbrennung verlegt. Im Zuge der Neubebauung mit dem teilrekonstruierten Dom-Römer-Areal wurde die Platte von 1978 entfernt, und es dauerte seit Fertigstellung der Bauarbeiten 2018 fünf Jahre, bis die Platte nun wiederkehrte.

Die Leerstelle vor dem Fachwerkhaus „Goldene Waage“ war bewußt im Pflaster ausgespart worden, doch der linke Magistrat scheute sich ganz offensichtlich vor einer raschen Wiederanbringung. Schließlich fand man die Lösung in einer ringförmig um die Platte gelegten Zusatzinschrift. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) äußerte dazu: „Die Bodengedenkplatte ist gleichzeitig ein Zeugnis ihrer Zeit, sie dokumentiert die Erinnerungskultur der 1970er Jahre. Die alleinige Konzentration auf Kriegszerstörungen und die Opfer in Frankfurt ist aus heutiger Perspektive einseitig und verschweigt einen wichtigen Teil der Geschichte.“ Der Ergänzungstext lautet nun: „Von Deutschland ging seit September 1939 ein globaler Vernichtungskrieg aus. Alle Opfer dieses Krieges mahnen uns zu Frieden, Versöhnung und Demokratie.“

Der Begriff „Weltkrieg“ reicht offenbar nicht mehr aus, deshalb heißt es jetzt „globaler“ Krieg. Und da auch dies angesichts der vielen Kriege seit 1945, die längst wieder vor unserer Haustür gelandet sind, nicht mehr aufrüttelnd genug klingt, braucht es den Zusatz „Vernichtungskrieg“. Zwar haben im Zweiten Weltkrieg spezifische Einheiten der NS-Mordmaschinerie tatsächlich einen Vernichtungskrieg geführt, doch derartige Aussagen wie auf der Frankfurter Bodenplatte bieten Stoff für stark verkürzte Geschichtsnarrative. Denn es wird assoziiert, es wäre mit dem deutschen Angriff auf Polen bereits eine Ausweitung auf den kompletten Erdball beabsichtigt gewesen, und zwar in Form einer globalen Vernichtung. Die Gemengelage von Aktion und Reaktion, die verschiedenen machtpolitischen Absichten der internationalen Kräfte und die Eskalation von Konfliktsituationen wird in solch plumpen Erklärmodellen völlig außer acht gelassen. Die Opfer des Bombenkriegs in der Frankfurter Altstadt werden somit plötzlich ganz klein angesichts all der Opfer des Erdballs, zumal der Krieg nach diesem Gedankenkonstrukt ja offenbar auch irgendwie von ihnen selbst ausgegangen ist.

Die verbale Aufladung von Gedenkinschriften hat zum einen damit zu tun, das zur Staatsräson versteinerte Schuld-Narrativ gegen alle Eventualitäten differenzierter Betrachtungsweisen aufzumauern. Sie ist zum anderen ein Indiz dafür, daß das offizielle historische Narrativ mittlerweile massiven Erosionen bei der nachwachsenden Generation ausgesetzt zu sein scheint.

Die jahrzehntelange Klage aus dem Milieu linksradikaler Publizistik, wonach Jugendliche zu wenig von der NS-Zeit wüßten, somit die Dosis der „Vergangenheitsbewältigung“ ständig hochgeschraubt werden sollte, scheint nun unter den neuen Realitäten der ethnisch-demographischen Veränderungen, der Pisa-Studien und der allgemeinen gesellschaftlichen Verwerfungen langsam Realität zu werden. Die ständige zum Ausdruck gebrachte Schuldbeflissenheit, der ohne differenzierte Betrachtung aufgeladene Schulunterricht, die Menge an Gedenkveranstaltungen mit gleichförmig klingenden Politikerreden, die Allgegenwart der Stolpersteine in bald jeder Gasse, führt inzwischen zu Abstumpfungsreaktionen in der Bevölkerung. Dies zudem bei einer Generation Handy, die täglich vielen schnellen Medienreizen ausgesetzt ist, welche deutlich attraktiver wirken, als sich zum x-ten Mal über NS-Verbrechen belehren zu lassen. Dieser Abstumpfung und zunehmenden Ignoranz – man denke an Selfies von am Berliner Holocaust-Mahnmal herumkletternden Jugendlichen – versucht die offizielle Gedenkkultur nun verzweifelt durch Aufrüstung mit verbal immer massiver transportierten Erklärungen entgegenzuarbeiten. KZ-Besuche mit der Schulklasse reichen schon längst nicht mehr aus.

Das Ignorieren differenzierter Forschungsarbeiten und die textliche Aufrüstung von Gedenkstätten sind zwei Seiten derselben Medaille. Beides dient dazu, die Erinnerung an die deutschen Opfer alliierter Kriegshandlungen zu relativieren, wenn sie nicht gar mittlerweile als moralisch unangemessen erscheint. Die Instrumentalisierung der bundesdeutschen Gedenkkultur soll vor allem innenpolitisch jene Kräfte moralisch legitimieren, die ihre Pfründe mit dem inszenierten „Kampf gegen Rechts“ abzusichern versuchen.

Folglich hat die Vergangenheitsbewältigung mit ihren Schwarz-Weiß-Schemata und ihrer von links akribisch betriebenen Gedenkstättenpolitik mitnichten zu dem Ergebnis geführt, Gräben zuzuschütten, Menschen einander näher zu bringen, Verständnis und Vergebung zu fördern. Die viel beschworene „Lehre aus der Geschichte“ soll allenfalls lauten, linken Gruppen und Parteien auf ihrem Weg zu folgen. Die Resultate kann man täglich in der primitiven Twitter-Haßblase, in allgegenwärigen pathologisch-hysterischen NS-Projektionen oder Antifa-Parolen wie „AfDler töten“ sehen. Eine Gesellschaft ohne Empathie, deren Geschichtserzählung vor allem der Verhinderung demokratischen Widerspruchs dienen soll, und die im Verblendungszusammenhang an der Zerstörung ihrer eigenen Grundlagen mitwirkt, wird mittel- oder langfristig nicht überleben. Die „Vergangenheit, die nicht vergehen will“ (Ernst Nolte), ist dabei, die Zukunft zu ersticken.

… Alles vom 16.2.2024 von Claus-M. Wolfschlag bitte lesen in der JF 8724, Seite 13

 

Gedenkorte der Demokratie für „neue Deutsche“ umbauen
Gemeinsam leidet es sich besser
Auch für Herfried Münkler (HU Berlin) fanden 2016 „in Chemnitz Pogrome“ statt, wie er in seinem Essay über „Gedenkorte der Demokratie – Denkorte der Demokraten“ zu berichten weiß (Merkur, 8/2021). Der Politologe beweist mit der Kolportage solcher amtlichen Lügen einmal mehr, daß er nicht nur Fachmann für „Die Deutschen und ihre Mythen“ (2009) von gestern ist, sondern heute an solchen mitzustricken versteht. Zumal die „Pogrom“-Legende sich bestens einfügt in sein pünktlich zur „Willkommenskultur“ abgeliefertes Meisterstück als Mythomane, der Erfindung der „neuen Deutschen“ (2016). Auf diese und bereits vorher Defizite bei der Integration offenbarende Migranten will Münkler das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) angeschobene Projekt der Aus- und Neugestaltung der „Gedenkorte der Demokratie“ ausgerichtet wissen. Museale Orte wie Paulskirche und Hambacher Schloß sollten daher keine „triumphal ausstaffierte Vergangenheit“ mehr präsentieren, was ohnehin nur der AfD geschichtspolitische Zugriffe erleichtere, sondern den Weg zur Demokratie als deutsche Leidensgeschichte erzählen. Nur dann würden sie auch für „neue Deutsche“ attraktiv und könnten ihnen „Anstoß zum Nachdenken“ über ein Gemeinwesen sein, dem sie jetzt „angehören“. (ob)
https://www.merkur-zeitschrift.de
… Alles vom 17.9.2021 bitte lesen in der JF 38/21, Seite 18, https://www.junge-freiheit.de

 

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Holocaust-Gedenken: Der lange Schatten 75 Jahre nach Auschwitz
Vor ein paar Jahren besuchte ich zum ersten Mal Israel (JF 17/13). Mit dem Militärhistoriker Martin van Creveld bestiegen wir die alte Festung Masada, bei der es 74 n. Chr. nach monatelanger Belagerung zur Stürmung durch römische Truppen kam – und zum kollektiven Selbstmord der jüdischen Kämpfer mit ihren Familien. „Masada darf nie wieder fallen“ war lange Zeit der martialische Eid der israelischen Soldaten – Ausdruck des unbedingten Selbstbehauptungswillens eines bedrängten kleinen Volkes.
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massada6totesmeer31028    Masada 8.11.2013
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Von Masada nach Auschwitz. Ich besichtigte damals auch das Holocaust-Museum Yad Vashem. Mir wurde dort erst die eigentliche Bedeutung dieses Gedenkens für die Identität Israels klar. Klaustrophobische Gefühle weckend, schiebt sich das schmale, langgezogene Gebäude, ein durch geneigte Betonwände gebildeter hoher, dreieckiger, sich am Ende weitender Keil, über den Hang und ragt in ein Tal. Die Ausstellung windet sich mäandernd durch Mittelalter und Neuzeit, der Besucher vollzieht die Odyssee der Juden nach, die sich über Jahrhunderte entwickelnde antisemitische Verfolgung. Sie gipfelt im mörderischen Crescendo der nationalsozialistischen Judenvernichtung.

yadvashem6eingang131027  Yad Vshem – Eingang
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Das Museum schließt mit der schon Ende des 19. Jahrhunderts beginnenden Auswanderung nach Israel, das zum mit eisernem Willen verteidigten sicheren Hafen wird. Durch ein riesiges Panoramafenster blickten wir über ein traumhaftes grünes Tal auf das Häusermeer von Jerusalem – die sonnenüberstrahlte Zukunft nach einer beklemmenden Vergangenheit. Wie mit einer Nabelschnur sind Deutschland und Israel durch den Holocaust verbunden. Es ist eine Illusion, den Schatten der Vergangenheit mit einem Schlußstrich oder 180-Grad-Wenden der Gedenkpolitik zu entkommen.
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jerusalem2klagemauer131026   Jerusalem – Klagemauer 1.11.2013
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Genausowenig gelingt es, die deutsche Nation zu erledigen, indem man Auschwitz zum Endpunkt unserer Geschichte erklärt. Es ist eine gefährliche Versuchung, die Überwindung der Nationalstaaten, die Europäische Union, die Politik offener Grenzen und unkontrollierte Migration mit dem Verweis auf die Vernichtung der europäischen Juden moralisch gegen Kritik immunisieren zu wollen.
Aus totalitärem Wahn speist sich eine neue totalitäre Hypermoral. Rituelle Selbstzerknirschung und Größenwahn sind bei deutschen Politikern heute auf eigenartige Weise dialektisch miteinander verbunden. So wenn Heiko Maas seine Position monströs überhöht: „Ich bin wegen Auschwitz in die Politik gegangen.“ Höhe-, Wende- und Tiefpunkte gehören zum Gesamtbild unserer Nationalgeschichte. Mit Martin van Creveld und seiner Frau Dvora (Seite 4–5) sprachen wir anläßlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz über das Schicksal ihrer Familien und erfassen damit einen kleinen Ausschnitt der großen Tragödie
24.1.2020, Dieter Stein, Junge Freiheit 5/20, Seite 1

 

 

Eine Schande, ein Schmerz: Holocaust-Feiern verlogenen Veranstaltungen
November naht, der „traurige Monat“, wie ihn einst Heine nannte. Die Holocaust-Feiern werden vorbereitet, die Auftritte für Deutschlands beliebteste Seifen-Oper. Ein bevorzugtes Datum ist der neunte November, Jahrestag der „Reichskristallnacht“. Auch in diesem Jahr sind große Reden deutscher Politiker geplant, mit betroffenen Mienen, gespickt mit sprachlichen Versatzstücken wie „Nie Wieder!“ und „Kampf gegen Rechts“. Die Synagogen, sonst wie Festungen verrammelt, werden zur Kulisse pompöser Auftritte, bei denen auch Juden vorgezeigt werden, Funktionäre des „Zentralrats“ oder ein paar andere, die sich zu benehmen wissen.
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Ich wende mich an die deutschen Juden, an ihre Freunde in Deutschland, an die Freunde Israels, vor allem an ihre offiziellen Vertreter, den Zentralrat der Juden in Deutschland, die Gemeinde-Funktionäre und Rabbiner, an die Deutsch-Israelischen Gesellschaften, an die wenigen pro-israelischen Politiker in diesem Land: Bleiben Sie diesen unwürdigen, zutiefst verlogenen Veranstaltungen fern. Zeigen Sie der Welt, dass es in Deutschland kritische Menschen gibt, darunter auch Juden mit Rückgrat, die der hinterhältigen Nahost-Politik, der verräterischen Doppelzüngigkeit der jetzigen Bundesregierung nicht zustimmen. Zeigen Sie, dass der Arafat-Verehrer Steinmeier, derzeit Bundespräsident, nicht für Sie sprach, wenn er dem mörderischen Regime im Iran „im Namen seiner Landsleute“ zum vierzigsten Jahrestag seiner blutigen Machtergreifung gratulierte. Machen Sie deutlich, dass Außenminister Maas, als er lächelnd und nett gekleidet in der UNO-Vollversammlung saß und dort an einem einzigen Tag 16 anti-israelischen Resolutionen zustimmte, nicht Ihre Interessen vertrat, sondern die einer kleinen, unbeliebten Politiker-Kaste.
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Überlassen Sie diese Feiern den deutschen Politikern, die sich dort selbst beweihräuchern werden wie jedes Jahr: ihre Toleranz und Menschenliebe, ihre gönnerische Herablassung, Juden ein Lebensrecht und dem Staat Israel ein Existenzrecht zuzugestehen. Zum Glück sind wir nicht von der Gnade dieser Politiker abhängig – es wäre glatter Selbstmord. Es ist eine Schande, ein Schmerz, wie sie die Shoah missbrauchen, um von ihrer juden- und israelfeindlichen Politik abzulenken. „Nie wieder!“. Und dabei geschieht es täglich.
…. Alles vom 1.11.2019 von Chaim Noll bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/ein_schande_ein_schmerz
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Chaim Noll wurde 1954 unter dem Namen Hans Noll in Ostberlin geboren. Sein Vater war der Schrift­steller Dieter Noll. Er studierte Kunst und Kunstgeschichte in Ostberlin, bevor er Anfang der 1980er Jahre den Wehrdienst in der DDR verweigerte und 1983 nach Westberlin ausreiste, wo er vor allem als Journalist arbeitete. 1991 verließ er mit seiner Familie Deutschland und lebte in Rom. Seit 1995 lebt er in Israel, in der Wüste Negev. 1998 erhielt er die israeli­sche Staatsbür­gerschaft. Chaim Noll unterrichtet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit an der Universität Be’er Sheva und reist regelmäßig zu Lesungen und Vorträgen nach Deutschland.
https://www.chaimnoll.com/

Einige Kommentare:
Sind die “Juden in der AfD” (JAfD) schon soweit?
Wenn ja, dann sollten sie die Gedanken von Ihnen, Herr Chaim Noll, zu einem Politikum werden lassen. Dann sollte die JAfD Gegen- und Protestveranstaltungen ortsgleich dort abhalten, wo die Politiker des Establishments von ihrer israel-feindlichen Haltung ablenken wollen, und davon, dass sie Deutschland (schon wieder!) zu einem Land machen, wo jüdisches Leben angefeindet wird.
1.11.2019, J.SCH, AO
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Herr Noll, Sie treffen den Nagel auf den Kopf
Hat das Gedenken an den Holocaust ursprünglich mal den Sinn und Zweck gut erfüllt, die Juden in Europa vor weiterer Verfolgung und Genozid zu schützen, so ist durch das langsame Herauswachsen des Selbst-beteiligt-gewesen-seins aus den nachfolgenden Generationen nur noch eine sinnlose Showveranstaltung übriggeblieben, die nicht nur nicht mehr ihren eigentlichen Zweck erfüllt, sondern mittlerweile sogar zu einem trojanischen Pferd mutiert ist, das den heutigen Antisemiten als Schutzschild dient. Je mehr Europa nach links gedreht ist, desto mehr hat es den Antisemiten aus Nahost die Tür geöffnet, welche sich dann sogleich, obwohl sie selbst das Schicksal der Juden niemals geteilt haben, als (angeblich) unterdrückte Minderheit der selben Strategie bedient haben. Das Holocaust Gedenken ist dadurch vollkommen entkernt worden. Und nicht nur das. Der islamische Antisemitismus trifft in Europa wieder auf fruchtbaren Boden unter den hiesigen Marxisten, die seit jeher ein Problem mit “dem Kapital” haben und derzeit von ihrem frisch importierten Proletariat aus Nahost fortwährend die Lektion erhalten, dass Kapital und Judentum doch eigentlich das selbe seien. Haben die europäischen Sozialisten zu Zeiten Hitlers den Schulterschluss mit den National-Konservativen vollzogen, um ihren Plünderungsfeldzug durch Europa zu begehen, so vollziehen sie, mangels Bereitschaft der National-Konservativen den gleichen Fehler noch einmal zu begehen, den Schulterschluss mit den Religiös-Konservativen aus dem islamischen Kulturkreis. Dass der Marxismus die Brutstätte des Faschismus ist und letzterer automatisch dann zu Tage tritt, wenn dem ersteren wie immer unweigerlich das Geld ausgeht, wird gerade eindrucksvoll bewiesen. Es ist Zeit für Gegenmaßnahmen. Gegenmaßnahmen, die sich nicht an der Vergangenheit, sondern am Hier-und-jetzt orientieren.
1.11.2019, R.P.
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Eines werde ich nie verstehen.
Weshalb gibt es Juden, die Hand in Hand mit der Gottkanzlerin und ihren vielen Genossen im Ungeist auf die wenigen Menschen in Deutschland, die Verstand und Anstand besitzen, also die Alternativen, eindreschen und ausgerechnet sie zu Nazis erklären. Warum werfen sie sich schützend vor die Moslems, die frech behaupten, unter einer Verfolgung zu leiden wie einst die Juden? So werde ich auch nie verstehen, weshalb dieses durchaus lebenswerte und im Umgang mit anderen gelassene Land meiner Jugend unbedingt in eine weltoffene, grenzenlose und grenzenlos tolerante Hölle, eine bunte Hölle, verwandelt werden muss. Niemand konnte mir erklären, wo genau in der Vorteil für uns liegt. Ich vermute, das alles birgt einen Vorteil, jedoch nicht für die schon länger hier Lebenden.
1.11.2019, Rosemarie K.
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Erinnerungskultur zur Selbstvergewisserung?
Dank Herr Noll für diese klaren Worte! Wer hat noch die Floskel von der “Kranzabwurfstelle” geprägt? Jemand der inzwischen auch persona non grata ist? Selten war eine Vokabel treffender als diese, die die Heuchelei der Gedenkrituale der BRD bloßstellt. Genauso wie auch die Demokratie nur noch leeres Ritual ist, dient die “Erinnerungskultur” der Selbstvergewisserung, vor allem aber der Außendarstellung, man hätte “aus der Geschichte gelernt”, um nach dem Kranzabwurf mit eben der Politik fortzufahren, vor der man gerade gewarnt hat.
—- Der Studie “Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus in Deutschland” (Bielefeld 2017) kann man entnehmen, daß die Opfer antisemitischer Gewalt – “körperliche Angriffe” – zu 25% linksextreme Täter nannten, zu 19% Rechtsextreme, aber zu 81% Moslems als Täter erlebten (Mehrfachnennungen waren möglich).
—- Diese Preisverleihung kann man wohl, ohne ihr Gewalt anzutun, mit dem Friedensnobelpreis vergleichen, der auch recht treffsicher die größten Menschenschinder und Kriegsverbrecher kennzeichnet!
Jüdische Personen mit Rückgrat sollten Veranstaltungen der hier beschriebenen Art fernbleiben, alles andere wäre Selbsterniedrigung!
1.11.2019, Margit B., AO
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Versuch einer kleinen Anmerkung zur 1-Mio-$-Frage,
warum sich “die Juden” in (ausgerechnet DE) eine Vertretung antun, die zum Himmel schreit:
Richtigerweise verwies der Autor auf das Faktum, dass es weder weltweit, noch in Israel oder gar in Deutschland DEN nach Din-Norm gestrickten Juden gibt. Das hierzulande gemeinhin vorherrschende Bild über Juden resp. jüdisch bezogene Themen (wie “das Leben der Anderen” in Israel) geht primär auf das Konto der Sendeanstalten hinter der übermächtigen GEZ-Krake samt ihrem freiwilligen Wurmfortsatz in Gestalt “unabhängiger” Chefredaktionen der übrigen Massenmedien. Ist ergo alles “von oben” so geregelt und bis dato vom mündigen Wahlvolk geduldet. Die einzigen Dissidenten, sprich GEZ-Verweigerer, die sich mit der Gerichtsbarkeit anlegen, sind noch weit von einer kritischen Masse entfernt.
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Die unbestreitbare Tatsache, dass der Zentralrat (regelmäßig) ins gleiche regierungsamtliche oder -treue Horn bläst, gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen; denn sadistische Zwänge, denen sich Judenräte weiland zu unterwerfen hatten, gibt es bekanntlich nicht mehr. Kommt hinzu, dass von Amts wegen der Zentralrat als DAS SPRACHROHR für jüdische Befindlichkeiten aller Art herumgereicht wird.
Was dabei unter den Tisch fällt, sind die NICHT IN GEMEINDEN ordentlich erfassten Juden. Es wird geschätzt, dass ihre Zahl die offiziell vom Zentralrat vertretenen “registrierten Mitglieder” mindestens übertrifft; bezieht man auch die “zweite Garnitur” (gemäß väterlichem Stammbaum) ein, dürfte der Überhang wahrscheinlich signifikant sein. Diese unter dem TV-Radar existierende “Mischpoche” hält sich üblicherweise bedeckt [nicht wie Altmeister Broder]; man tauscht sich etwa (gern in nicht von Herrn Maas infizierten Foren) aus, lässt Dampf ab gegen Merkel & Co., wägt Für und Wider einer Emigration ab und … yep, kreuzt reziprok (!!) zu Tantchen Knobis Empfehlungen am Wahltag an. Also, bitte nicht Birnen mit Äpfeln vergleichen
1.11.2019, Th.B.
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Beweihräucherung der Politdarsteller
Ja Herr Noll, sehr gut und anschaulich auf den Punkt gebracht. Nur gibt es eben selbst unter den Juden zu wenige, die gegen diese verlogene Heuchelei aufbegehren, im Gegenteil, sie lassen sich sogar durch ihre Teilnahme für die Beweihräucherung der Politdarsteller missbrauchen. // @Justin Theim, Sie beschreiben diesen Umstand recht gut, dass plötzlich unter den Deutschen der Judenhass ausgebrochen sein soll, und täglich werden wir gemahnt, auch ja ordentlich “gegen Rechts aufzustehen”. Nur nach heutigem links-grünen Verständnis bin ich (und zum Glück noch viele mehr) selber “Rechts” und kann dieses Gelaber nicht mehr hören. Deshalb werden solche Mahnungen auch nur bei den Gehirngewaschenen fruchten, aber das sind leider mittlerweile viel zu viele.
1.11.2019, B.K.
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3. Oktober oder 9. November als Nationalfeiertag?
“Ein bevorzugtes Datum ist der neunte November, Jahrestag der „Reichskristallnacht“.” Einer aktuellen Umfrage zufolge will angeblich fast die Hälfte der Deutschen statt des 3. Oktobers eben diesen 9. November als Nationalfeiertag. Meiner Ansicht nach hat die Freude über die Leistung der friedlichen Wiedervereinigung jedoch wirklich nichts mit dem Judenpogrom zu tun. Es sind zwei völlig unterschiedliche Dinge, die getrennt gehören. Meine Befürchtung ist, dass man das positive historische Ereignis des Endes einer totalitären Herrschaft mit einem extrem negativen historischen Ereignis quasi “neutralisieren” will. Der 3. Oktober wäre einfach ein unschuldiger Tag der Freiheit, der 9. November wäre es nicht. Meinem Gefühl nach soll die „Reichskristallnacht“ dafür herhalten, die Deutschen mal wieder moralisch zu disziplinieren, gefügiger für kommende politische Zumutungen zu machen. Glaube nicht, dass es diesen Leuten dabei um das Häuflein der verbliebenen Juden in Deutschland geht. Welche Macht haben diese wenigen jüdischen Stimmen tatsächlich an der Wahlurne? Es geht ihnen nicht wirklich um die lebenden Juden, wie es Herr Broder schon häufig betonte. Die großen, öffentlichen Gedenkfeiern der herrschenden Eliten sind zu leblosen Routinen verkommen, wo erwählte Juden die Demutsgesten gut verdienender Eliten entgegen nehmen, die daraus wiederum politisches Kapital schlagen. Herrschende Politiker ziehen daraus die moralische Legitimation, mit dem Rohrstock gegen politisch Andersdenkende vorzugehen, die sie als “rechts” definieren. Schade, dass einige Juden das nicht erkennen, ihnen die “Kulisse” bieten und sich “vorzeigen” lassen.
1.11.2019, Th.SCH., AO
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Philipp Jenninger ging in seiner Rede 1988 einen anderen Weg
und endete am Kreuz. Er wollte erklären und wurde als Relativierer, hart an der Grenze zum Leugner begriffen. Vermutlich wirkt sein Schicksal heute noch abschreckend nach. Kein Politiker in Deutschland wird Ähnliches wagen. Erklärungsmodelle, unvermeidbar, um zu begreifen, bleiben Historikerseminaren vorbehalten. Der Stand der Forschung wird für Öffentlichkeit, Medien und Politik immer ohne Interesse bleiben. So werden am 9. November wohl wieder Stereotype bedient, die Nazis als Urgewalt des Bösen, alle haben gewusst oder hätten wissen können, Geschichte darf sich nicht wiederholen und wehret den Anfängen.
1.11.2019, D.R.
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Achgut-Artikel werden gelesen – Hoffnung!
Vielleicht einmal eine anderer Form des Leserbriefes zu Achgut. Einer der Hoffnung gibt und zeigt, dass die Artikel (incl. der Leserkommentare) ein relevanter Faktor in der Meinungsbildung/Berichterstattung geworden sind.
Diese Aufschrei von Herrn Noll – und das ist ein Aufschrei – wird gelesen!
+++++: Die Nutzerzahlen (tägliche Zugriffe), basierend auf den Daten von “WolframAlpha”. Stand 31.10.2019. (Ich wähle bewusst Parteien zum Vergleich aus, denn Achgut ist eine politsche Seite, kein buntes Allerweltsmagazin)
+++++ CDU: 8.400 visits/day- Ranking: 465.576
+++++ AfD: 17.00 v/d -R: 209.129
+++++ GRÜNE: 25.000 v/d – R: 148.639
+++++ SPD: 42.000 v/d – R: 75.907
+++++ LINKE: k.A.
+++++ FDP: k.A
+++++ Achgut: 140.000 v/d – R : 22.434.
++++ Somit: Achgut erreicht täglich mehr Menschen als die zuvor gelisteten Parteien.
1.11.2019, W.v.F., AO
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Sehr geehrter Herr Noll,
Ihnen hier auf AchGut zuzustimmen, heißt Eulen nach Athen tragen oder naheliegender für Einen der nur 200 m vom Rhein entfernt wohnt, Wasser in denselben zu schütten. Trotzdem, sehr geehrter Herr Noll, danke für Ihren Artikel. Es gibt Sie noch die Menschen, die sich dagegen wehren, dass unter der Nazi-Vergangenheit alles andere Unrecht als minder begraben wird, die sich dem Staat Israel, dieser Insel der Demokratie im Nahen Osten, verbunden fühlen, die sich ob des Abstimmungsverhaltens der deutschen Regierung in der UNO schämen, die es mit Abscheu zur Kenntnis genommen haben, wie sie Steinmeier vor dem Grabmal Arafats verneigt hat, die es nicht ertragen wollen, dass in Deutschland wieder der Ruf “Juden ins Gas” ertönt, dass in bestimmten Quartieren die Kippa nicht mehr gefahrlos getragen werden kann. Sehr geehrter Herr Noll, es gibt sie, die Menschen, in diesem Lande, die das Verbot der Hisbollah als überfällig ansehen, die den Al-Quds Marsch in Berlin genauso als Schande empfinden, wie die freudestrahlende Begrüßung eines Iraners mit Blut an den Händen durch eine Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages.
1.11.2019, W.K.
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Diesen Aufruf von Chaim Noll gilt es zu unterstützen.
Es ist beschämend. Erinnern sollen und müssen wir uns – Täglich, nicht einmal jährlich. Diese Betroffenheitskultur hat die Form eines Schmierentheaters angenommen. Man muss nicht alles gut heißen, was die Politiker des Staates Israel vollbringen, rechtfertigt aber keinesfalls das Verhalten unserer Regierenden und Israels Feinde zu hofieren. Was den Antisemitismus der “Biodeutschen” betrifft: es wird immer einen Bodensatz an Unbelehrbaren geben, ihn gilt es in Griff zu halten. Ich denke jedoch – aus meiner bisherigen Lebenserfahrung – dass die meisten Menschen nicht nachvollziehen können, weshalb man Juden hassen sollte. Den importierten Hass gilt es, mit aller Vehemenz zu bekämpfen, nicht ins Land zu lassen oder des Landes zu verweisen und nicht mit ihm zu kuscheln. Nicht in meinem Namen.
1.11.2019, Susanne S., AO
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Aus einer verlogenen Tradition ist eine echte Bedrohung geworden
– für alle, die in diesem Land in Zukunft noch friedlich leben wollen. Das sollte langsam jeder begreifen, der Augen im Kopf hat, – bevor ( ! ) er sich diesen Zumutungen aussetzt.
1.11.2019, Ht.T.
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Gedenktage sind psychologisch eine sehr praktische Angelegenheit:
man zeigt eine Stunde lang Betroffenheit und hat dann dafür das ganze Jahr seine Ruhe. Es gibt sicher vieles, was man an der Politik Israels kritisieren kann, aber es fällt doch sehr auf, daß sich in Europa niemand substantiell für eine Befriedung des Nahen Ostens einsetzt. Man möchte es mit den Saudis, mit dem Sultan von Istanbul und auch mit dem iranischen Naziregime nicht verscherzen, also bleibt es stets bei Festtagsreden. Ich für meinen Teil finde die Erinnerung von Geschichte wichtig, um die Fehler und Verbrechen der Vergangenheit nicht zu wiederholen, aber ich habe den Eindruck, daß inzwischen Gedenktage in Deutschland nur noch benutzt werden, um einem vermeintlich rechtsradikalen politischen Gegner regelmäßig die Moralkeule überzuziehen. Was soll das bringen, außer Überdruß, bei den Deutschen und auch bei den deutschen Juden? Selbst wer eine stramm rechtsnationale Einstellung hat, wird beim Blick rurück auf die Blütezeit des bürgelichen deutschen Judentums, das unzählige großartige Beiträge zur deutschen und europäischen Kultur geleistet hat, melancholisch werden und sich fragen, warum um Himmels Willen ausgerechnet die Deutschen ein ihm in vielen Zügen so wesensverwandtes Volk auslöschen wollten. Vielleicht wäre eine Erinnerung an die gemeinsame und höchst fruchtbare Vergangenheit ebenso wichtig und sinnvoll.
1.11.2019, H.H.
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Ihren Text öffentlich vortragen
Lieber CHAIM NOLL, es bedarf eines jüngeren, jüdischen Mitbürgers, mit KIPPA, der sich an einem der politisch ausgewählten Versammlungsorte hinstellt, um diesen, ihren Text vorzutragen. Die Veranstaltung wird zum Totalausfall, wie ich Ihnen aus Erfahrung versichern darf. Mit einem allgemeinen Ruf geht das nie.
1.11.2019, A.D.
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Antisemitismus der politisch korrekten Art?
Die ermordeten Juden der der Nazizeit scheinheilig betrauern um die Lizenz zum Niedermachen des politischen Gegners mit Hilfe der Nazikeule zu besitzen , aber die lebenden Juden ihren Feinden ausliefern: Antisemitismus der linken, politisch korrekten Art. Verlogenes Gesindel!
1.11.2019, H.M-

 

 

Yehuda Bauer: Lob für deutsche Gedenkkultur
Der Historiker Yehuda Bauer: «Schlimmer Nationalismus blüht überall auf der Welt. Oftmals ist er religiös geprägt»
Yehuda Bauer ist einer der bedeutendsten Historiker des Holocaust. Vergleiche zwischen heute und den dreissiger Jahren hält er für eine Verzerrung: Die heutigen autoritären Herrscher seien zu klug, um Diktaturen zu errichten. Sie seien auch keine Antisemiten, doch verdrehten manche von ihnen die Geschichte der Shoah.
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Antizionismus ist also zwingend antisemitisch?
Schauen Sie, meiner Meinung nach ist die jetzige israelische Regierung antizionistisch. Zionismus heisst, einen Staat mit jüdischer Mehrheit zu schaffen, mit gleichen Rechten für alle, auch für die Nichtjuden. Das wurde auch von rechten Zionisten so gesehen, etwa von Zeev Jabotinsky, dem Grossvater der heutigen Likud-Partei. Er wird bis heute verehrt, aber er sagte das Gegenteil von dem, was die Likud-Leute heute sagen. Die jetzige Regierung will ganz Palästina beherrschen. Das wäre ein binationaler Staat, kein jüdischer.
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Das ist dann aber ein unbeabsichtigter Antizionismus?
.Natürlich. Die sagen, sie seien Zionisten, aber sie sind es nicht. Aber auch das hat mit Antisemitismus zu tun: Wir laufen Gefahr, eine antijüdische Einstellung zu entwickeln, weil wir Palästina beherrschen wollen.
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Eine Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts scheint heute weiter entfernt denn je.
Solange die Eliten auf beiden Seiten zum Teil nationalistisch und religiös-fanatisch sind, ist ein Kompromiss unmöglich. Die maximale Kompromissbereitschaft auf der einen Seite wird niemals die minimalen Forderungen der anderen Seite befriedigen können. Aber ich bin auch optimistisch. Es gibt unter den Palästinensern eine hochaktive und gebildete Mittelschicht, der es gutgeht, auch wenn die Propaganda etwas anderes behauptet.
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Glauben Sie, dass sich auf palästinensischer Seite eine Mehrheit mit der Existenz Israels abgefunden hat?
Die Palästinenser wollen einen Kompromiss. Das Problem sind die Bedingungen, die sie stellen: Sie erkennen die Existenz eines jüdischen Volkes nicht an. Umgekehrt bestreiten auf israelischer Seite nicht einmal die Feinde der Palästinenser, dass es ein palästinensisches Volk gibt. In dem Moment, in dem die Palästinenser anerkennen, dass es ein jüdisches Volk gibt, sind die jüdische Diaspora und Israel miteinander verbunden, und das wollen sie nicht. Deswegen sprechen sie immer von einem Kompromiss mit dem israelischen Volk. Es gibt aber kein israelisches Volk. Es gibt nur israelische Bürger, die entweder Juden oder Araber sind.
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Aber besteht nicht die Gefahr, dass ein solches Regime (Orban in Ungarn) nach und nach zu einer Diktatur wird?
Heute versuchen autoritäre Politiker, die Demokratie für sich zu nutzen. Wenn der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban heute sagt, er wolle eine illiberale Demokratie, sagt er die Wahrheit: Sein Regime wurde von einer Mehrheit in freien Wahlen gewählt. Es gibt in Ungarn immer noch eine relativ freie Presse, und man wird nicht ins Gefängnis gesteckt, wenn man gegen Orban agiert. Leute wie Orban sind viel zu klug, um eine Diktatur zu errichten, denn irgendwann fällt jede Diktatur zusammen. Stattdessen kann er so weiterregieren, wie er es jetzt tut. Dasselbe hoffen die Regierenden in Polen. Die Anführer dieser rechten Parteien sind auch keine Antisemiten, aber sie unterstützen eine Bewegung, die sich als antisemitischer Unterleib entwickelt. Die Freiheitliche Partei in Österreich hat antisemitische Wurzeln, ihre Anführer nicht unbedingt.
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Würden Sie die deutsche Vergangenheitsbewältigung als vorbildhaft bezeichnen?
Mittlerweile schon. Aber das war nicht immer so. In den 1950er und 1960er Jahren gab es noch sehr starke nationalsozialistische Überbleibsel. Das hat sich erst nach 1968 langsam geändert. Ich glaube, die Deutschen bemühen sich wirklich, eine Gedenkkultur zu entwickeln, die etwas bedeutet.
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Die Gefahr, dass all das irgendwann im Ritual erstarrt, sehen Sie nicht?
Nicht in Deutschland. In Israel ist das viel schlimmer. Ich gehe seit Jahren nicht mehr zu der offiziellen Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust in Yad Vashem. Ich kann mir die Reden nicht mehr anhören, sie sind so blöd und oberflächlich. Stattdessen nehme ich an privaten Gedenkfeiern teil.
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Sie gehören also zu den Historikern, die sagen, dass man aus der Geschichte lernen kann?
Es ist bestimmt besser, es zu versuchen, als nichts zu tun. Ob es gelingt, wissen wir nicht. In Israel ist das Verständnis des Holocaust sehr begrenzt. Im Publikum haben sich Ansichten entwickelt, die völlig falsch sind. Viele Leute glauben zum Beispiel, Hitler habe den Holocaust schon seit dem Ersten Weltkrieg geplant, doch der Holocaust entwickelte sich: 1940 wussten die Deutschen noch nicht, dass sie die Juden ermorden werden. Es ist schrecklich schwer, all dies dem Publikum beizubringen.
…. Alles vom 25.6.2019 bitte lesen auf
https://www.nzz.ch/feuilleton/der-historiker-yehuda-bauer-schlimmer-nationalismus-blueht-ueberall-auf-der-welt-oftmals-ist-er-religioes-gepraegt-ld.1486369?mktcid=nled&mktcval=107_2019-06-25&kid=nl107_2019-6-24
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Yehuda Bauer: Chronist historischer Schrecken
Wahrscheinlich, so sagt er, sei er zum letzten Mal in Berlin: Yehuda Bauer wurde 1926 in Prag geboren. Mit seinen Eltern verliess er die damalige Tschechoslowakei in der Nacht vom 14. auf den 15. März 1939, am selben Tag, an dem die Deutschen einmarschierten. Das war Zufall: Bauers Vater war überzeugter Zionist und hatte die Auswanderung nach Palästina bereits seit fünf Jahren vorbereitet. Eine Grossmutter Bauers blieb und wurde ermordet.
Von 1996 bis 2000 leitete Yehuda Bauer das International Centre for Holocaust Studies in Yad Vashem in Jerusalem. Heute lebt er in einem Seniorenheim in Jerusalem.

 

 

Zerrüttete deutsche Erinnerungskultur – eine nationale Schande
An „rechts“ mahnend erinnern, gilt als nationale Pflicht. An „links“ erinnern ist nicht nötig, da gibt´s nichts zu mahnen

Nach Jan Assmann (Kulturwissenschaftler Uni Heidelberg) wird mit der Erinnerungskultur an die eigene soziale Gruppe die Frage „was dürfen wir nicht vergessen?“ gestellt und beantwortet; insofern wirke Erinnerungskultur gemeinschaftsstiftend. Erinnerungskultur ist nur möglich, wo die Vergangenheit durch Zeugnisse irgendwelcher Art präsent sei und wo diese eine charakteristische Differenz zur Gegenwart aufweise. Erinnerungskultur ist also kein Selbstzweck, sondern will Gerechtigkeit sowie nationalen Frieden fördern – ist damit gleichsam ein wichtiger Beitrag für einen Frieden über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Verantwortliche Bürger sind somit aufgefordert, sich an der Erinnerungsarbeit aktiv zu beteiligen, der Schuld und Versäumnisse zu gedenken und die Verantwortung dafür zu benennen, wo sie geschwiegen oder mitgemacht haben, statt sich dem Unrecht entgegenzustellen, damit sich Untaten nicht wiederholen. Den Opfern, die namenlos gemacht wurden, wird damit eine Stimme gegeben. Zugleich wird auch an Menschen erinnert, die protestiert haben gegen Unrecht und Unmenschlichkeit und dafür mit der Freiheit oder mit dem Leben bezahlen mussten. Die Erinnerungskultur einer Nation ist letztlich die verbindliche Form des kollektiven Gedächtnisses.
Konkret heißt dies: Ohne Erinnerung keine Zukunft! Zum demokratischen Grundkonsens in Deutschland gehören demnach untrennbar die Aufarbeitung der NS-Terrorherrschaft genauso wie die der SED-Diktatur. Hinzu zählen auch die deutsche Kolonialgeschichte sowie positive Momente unserer Demokratiegeschichte. Deutschland ist aufgrund seiner Geschichte besonders dafür verantwortlich, die Erinnerung an die Folgen von Diktatur und Gewaltherrschaft wachzuhalten. Dies ist Teil unseres nationalen Selbstverständnisses.

Wenn wir heute über Verantwortung nachdenken, wissen wir natürlich, dass wir hier und heute die Vergangenheit nicht selbst verschulden, sondern nur die Gegenwart – und über die wird erst in Zukunft gerichtet. Uns trifft trotzdem eine besondere Verantwortung: Wir schulden es den Opfern, alles daran zu setzen, dass Verbrechen wie diese nie wieder möglich sind. Das allererste Mittel hierzu ist die wachgehaltene Erinnerung.
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Die Wirklichkeit unserer heutigen Erinnerungskultur ist erschreckend:
Dank des unseligen Wirkens der ´68er wurde unsere Gesellschaft in den letzten vierzig Jahren – und wird das auch weiterhin – so unbarmherzig indoktriniert, dass Jüngere, die die Zeit davor nicht einmal vom Hörensagen kennen, zur Erkenntnis gelangen müssen, die Deutschen seien von Natur aus böse und Deutschland eine niederträchtige Nation. Es ist die Reduktion einer tausendjährigen großen Geschichte auf zwölf schlimme Jahre. An der Aufrechterhaltung dieser staatlich missbrauchten „Erinnerungs-Unkultur“ wirken nahezu alle „demokratischen“ Parteien mit und scheuen sich nicht einmal davor, zum Mittel einer Denunziations- und Kontrollbehörde maaskahanischen Ursprungs zu greifen.
…. Alles vom 17.3.2019 von Peter Helmes bitte lesen auf
https://conservo.wordpress.com/2019/03/17/zerruettete-deutsche-erinnerungskultur/
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Erinnerungskultur als Schuldkult?
Schwachsinnigerweise besteht die Erinnerungskultur in D aus einem endlosen Schuldkult, bei dem schon Hunderte von Mrd. Euro für Tausende von Mahnmalen und Gedenkstätten ( die ja laufend saniert werden) ausgegeben wurden. Bei einer vernünftigen und nicht kostspieligen Erinnerungskultur würde nur die Erinnerung an deutsches die ganze Welt bereicherndes Kulturgut gepflegt werden, als da u.a. sind: die Würzburger Residenz, die Werke der Gebrüder Grimm, von Albrecht Dürer, Händel, Bach, Beethoven, Martin Schongauer, Philipp Otto Runge, Caspar David Friedrich, Carl Spitzweg, Wilhelm Busch , Ernst Ludwig Kirchner usw. usf.
19.3.2019, OBER
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Wenn ich ein Vöglein wär
Die deutsche Kultur und somit „das Deutsche“ ist ausgelöscht . Außer dümmlichen Partyliedern kennen die Deutschen keine gemeinsamen Lieder mehr. Gotthilf Fischer nennt das volksdümmliche Lieder. Wir waren letztens bei einem mundartlichen Kleinkabarett lustiger Liederabend mit ländlicher Philosophie, echt lustig vorgetragen. Was mir sehr unlustig auffiel: „Country Roads “, „Amazing Grace“, „All the leaves are brown“ sangen alle lauthals mit. Bei „Wenn alle Brünnlein fließen“, „Wenn ich ein Vöglein wär“ und beim Abschluss mit „’s ist Feierabend, ’s ist Feierabend“ da hörte man fast nur die zwei von der Bühne.
Das konnte und kannte fast keiner schon bei gehobenem Altersdurchschnitt. „Rum“ ist es mit diesem „Volk“, das nicht mal mehr gemeinsame Lieder hat. Die Umerziehung (seit 1968) hat besser gewirkt als in manchem chinesischen Lager. Gratuliere, wenn auch mit Wehmut, den „68-ern“.
19.3.2019, G.SCH

 

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