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Blick nach Nordosten auf Ballrechten mit Fohrenberg (links) und Castelberg (rechts) am 28.1.2007

 

 

„Woke“ Bibliotheken: Vom totalitären Virus infiziert
Nun war es wieder soweit. Am 24. Oktober 2021 war der „Tag der Bibliotheken“, der seit 1995 jährlich am 24. Oktober stattfindet. Und in jedem Jahr ist das ein von den Bibliotheken gefeiertes erfreuliches Ereignis, von dem freilich weder die Medien noch die Bibliotheksbesucher sonderlich Kenntnis nehmen. Der Tag geht einfach vorbei, und das war’s.
Das hindert die Bibliotheken natürlich nicht daran, sich an diesem Tag als „unverzichtbare Kultur- und Bildungseinrichtungen“ ins Spiel zu bringen.
https://bibliotheksportal.de/2021/09/16/tag-der-bibliotheken-2021/?cn-reloaded=1
Wer sich, um zu erfahren, was wohl hinter dieser „Unverzichtbarkeit“ stehen könnte, auf der Website des Deutschen Bibliotheksverbands (dbv) umschaut,
https://www.bibliotheksverband.de/ der als Dachorganisation aller deutschen bibliothekarischen Verbände agiert, der wird dort einen schönen Strauß von Themen finden. Als da sind: „Bibliotheksmanagement“, „Bibliotheken und Demokratie“, „E-Books in Bibliotheken“, „Informationskompetenz und Medienbildung“ und die „Sonntagsöffnung“.

Das alles mag interessant sein, vielleicht auch „unverzichtbar“. Grundlegend aber ist nur eines dieser Themen, nämlich „Bibliotheken und Demokratie“. Und zwar deshalb, weil die Bibliotheken ihre Existenzberechtigung in unserer Gesellschaft aus Artikel 5 des Grundgesetzes ableiten, wie man auf der Website des dbv nachlesen kann:
https://www.bibliotheksverband.de/bibliotheken-und-demokratie
„Die Meinungs- und Informationsfreiheit aus Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland bildet die verfassungsrechtliche Grundlage bibliothekarischer Praxis. Indem sie die informationelle Grundversorgung aller Bürger mit ihrem überparteilichen und qualitätsgeprüften Medien- und Informationsangebot fördern, übernehmen Bibliotheken als besucherstärkste Bildungs- und Kultureinrichtungen eine zentrale demokratische und gesellschaftspolitische Funktion.
Bibliotheken bieten einen politisch, weltanschaulich und religiös ausgewogenen Bestand an, der auf Basis des Grundgesetzes professionell ausgewählt wird. Er ist ein Spiegel der Kultur einer Gesellschaft und ihrer Lebenswirklichkeiten. Bibliotheken eröffnen den freien Zugang zu allgemeinen Informationsquellen und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Meinungsbildung, zu einem demokratischen Gemeinwesen und zur politischen Willensbildung.“

Schutz vor zu viel Demokratie
Nun wissen wir natürlich, dass das mit dem „freien Zugang“, von dem hier geredet wird, so eine Sache ist. Während man im Falle des Kriminalschriftstellers Akif Pirinçci noch unsicher war, ob man, als er bei einer Pegida-Demonstration auftrat und sich vermeintlich volksverhetzend äußerte, seine Bücher im Bestand dieser oder jener Stadtbücherei weiterhin zugänglich machen oder doch lieber aussondern sollte, schritt die Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau zur volkspädagogischen Befreiungstat: Bücher bestimmter Autoren und eines bestimmten Verlages kann man dort nicht mehr ausleihen, sondern muss sie nunmehr im Lesesaal der Bibliothek unter Aufsicht lesen.
Man hat also durchaus noch einen Zugang zu den Büchern; aber einen „freien Zugang“ inklusive freier Ausleihe wird man das nicht mehr nennen können.
Begründet wird das auf Anfrage der Wochenzeitung „Junge Freiheit“
https://jungefreiheit.de/kultur/2021/uni-ub-freiburg-buecher-lichtmesz/
im Grunde mit einem rein dezisionistischen Akt, der darin besteht, die inkriminierten Bücher der großen Rubrik „volksverhetzend, gewaltverherrlichend, menschenverachtend und pornographisch“ zuzuordnen und diese Zuordnungsleistung durch die Fachreferenten (also das wissenschaftliche Personal der Bibliothek) erbringen zu lassen. Noch bevor die Debatte, ob die genannten Kriterien überhaupt greifen, geführt ist, haben die Bibliothekare also bereits beschlossen, wie sie auszugehen habe.

Dass das im Widerspruch zu der reklamierten Rolle steht, als Bibliothek auf der Basis des Grundgesetzes zu arbeiten und also für Meinungs- und Informationsfreiheit zu sorgen – das Ganze auch noch überparteilich und politisch, weltanschaulich und religiös ausgewogen –, wird offenbar von den Bibliotheksprofis gar nicht mehr bemerkt. Das liegt daran, dass sich auch in die Bibliotheken längst der Ungeist der „Wokeness“ geschlichen hat, wo er wie überall in den Köpfen und Institutionen eine Schneise der Demokratie- und Freiheitsverheerung hinterlässt.
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Denn eine auf „Wokeness“ umgestellte Bibliothek erfüllt ihren Auftrag jetzt nicht mehr dadurch, dass sie freien und allerfreiesten Zugang zu den umstrittensten Werken gewährt, sondern dadurch, dass sie explizit gegen antidemokratische, antipluralistische und menschenfreindliche Positionen Stellung bezieht. Und folglich stellt sie Demokratie, Pluralismus und Menschenfreundlichkeit dadurch her, dass sie den Leser vor zuviel Demokratie, zuviel Pluralismus und vor allem vor Menschenunfreundlichkeit schützt.

Wenn der Deutsche Bibliotheksverband auf seiner Website https://www.bibliotheksverband.de/bibliotheken-und-demokratie unter dem Reiter „Bibliotheken und Demokratie“ seine Mitglieder „einlädt“, die „Weimarer Erklärung“ zu unterzeichnen – die der Bibliotheksverband als Mitglied der „Allianz für Weltoffenheit“ ja längst unterzeichnet hat –, dann regt sich hier kein immergrünes demokratisches Pflänzchen, das bürgerliche Freiräume, demokratische Vielfalt und unabsehbare wissenschaftliche und weltanschauliche Kontroversen auch gegen staatlich-totalitäre Zumutungen verteidigt. Dann ist diesen Freiräumen vielmehr längst in der Mausefalle der Solidarität das Genick gebrochen.
Die Bibliotheken sind zusammen mit Wissenschaft und Altar und allem, was sich in der „Allianz für Weltoffenheit“ tummelt, auf einen autoritären Empfangsmodus umgestellt, der sich und anderen einreden will, es gäbe einen für alle erkennbaren und fraglosen Stand der Wissenschaft, der gesellschaftlichen Debatte, des politischen Handelns und des ethisch-solidarischen Wollens. Einen Stand, der sich in Gremien und Experten verkörpert, die dann qua Amt nur noch verkünden müssen, was als „volksverhetzend, gewaltverherrlichend, menschenverachtend und pornographisch“ aus der Debatte zwingend ausgeschlossen werden muss. Nie waren die Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland „woker“ als heute. Nie waren sie stärker vom totalitären Virus infiziert.
…. Alles vom 2.11.2021 von Uwe Jochum bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/woke_bibliotheken_Vom_totalitaeren_Virus_infiziert
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Einige Kommentare:
Der Artikel ist zuviel der Ehre.
Auf Schwachsinn sollte man mit Ignoranz oder Zurechtweisung reagieren. Eine sachliche Auseinandersetzung ist zwar löblich, aber nicht zielführend. In der Medizin würde man von einer nicht angezeigten Therapie sprechen. Das wird alles früher oder später an der Wahrheit zerschellen. Und das wird sehr weh tun.
2.11.2021, M.H.

… Nennt sich Faschismus
“Die Bibliotheken sind zusammen mit Wissenschaft und Altar und allem, was sich in der „Allianz für Weltoffenheit“ tummelt, auf einen autoritären Empfangsmodus umgestellt, der sich und anderen einreden will, es gäbe einen für alle erkennbaren und fraglosen Stand der Wissenschaft, der gesellschaftlichen Debatte, des politischen Handelns und des ethisch-solidarischen Wollens. Einen Stand, der sich in Gremien und Experten verkörpert, die dann qua Amt nur noch verkünden müssen, was als „volksverhetzend, gewaltverherrlichend, menschenverachtend und pornographisch“ aus der Debatte zwingend ausgeschlossen werden muss.” Kann man auch deutlich kürzer schreiben. Nennt sich Faschismus.
2.11.2021, S.W.

„Allianz für Weltoffenheit”.
Hmmm, ich habe eine solche hohle Phraseologie schon seit meiner DDR-Jugend so was von satt. Damals zum Beispiel “Internationale Solidarität”, “Mein Arbeitsplatz – Kampfplatz für den Frieden” und Ähnliches. Damals wurde von den meisten das verlogene Gesülze nur mechanisch nachgeplappert, weil es eben erwartet wurde. Wessis – sorry – neigen aber tendenziell (!) eher dazu, Phrasen zu internalisieren. Von daher ist eine Diktaturerfahrung doch nicht ganz unnütz (was ich natürlich niemandem wünschen kann). Und nein, ich will das Land der damals noch nicht umbenannten SED auch nicht im Entferntesten mit der Bundesrepublik gleichsetzen. Aber bleiben wir unbedingt wachsam.
2.11.2021, J.J.

… Betreuung
Nun gibt es also zum Betreuten Denken und Betreuten Glotzen im Staats-TV auch noch das Betreute Lesen.
2.11.2021, J.L.

Ich liebe alles, was vom Reiz des Verbotenen und Verpönten umwabert ist
Der literarische Giftschrank ist wunderbar. Nur die Mächtigen und die Dummen fürchten ihn, die mächtigen Dummen fürchten ihn gleich doppelt. Ich kann also Villons Ballade von der fetten Margot nicht mehr ausleihen, weil sie gewaltverherrlichend ist und pornographisch, den Polit-Pornographen de Sade sowieso nicht, Huysmans fällt auch weg, und vielleicht gibt es ja die Machos d’Annunzio, Ernst Jünger und Ernest Hemingway (“sirupy and didn`t need a pillow under her buttocks”) noch im Lesesaal, unter Aufsicht. Huellebecq ist ganz sicher pornographisch, Sieferle im Politischen sowieso; Tucholsky in Gripsholm grenzwertig. Fontanes “Stechlin” verherrlicht in sentimentaler Weise Preußen, Sigmund Freud ist ein alter weißer jüdischer Mann mit frauenfeindlichen Ansichten. Nabokov geht gar nicht. Hitlers “Mein Kampf” ist auch in der kommentierten Studienausgabe nur noch für promovierte Historiker mit dreißig Jahren antifaschister Publikationsliste einsehbar. Großartig!! Das steigert das Interesse ebenso wie die Versuchung, und in dieser schaurig-schönen Gesellschaft möchte man ganz einfach… Buch sein. –
Alle anderen können sich Gewalt, Sex und Horror ja auf Netflix und amazon prime reinziehen und krude politische U- und Dystopien in der Kirche, auf Parteitagen und beim heute-Journal. Ich lese weiter, unter der Bettdecke mit der Taschenlampe. Herrliche Zeiten!
28.10.2021, J.M.

… die Bücherverbrennungen finden längst wieder statt.
Die Internationalsozialisten sind nur nicht mehr so blöd, irgendwelche Umzüge zu veranstalten und Feuer zu legen. Das geht heute alles per Haltung (zeigen), “sozialem Druck” und “demokratisch”, meistens auch online. Dahinter verbergen sich Zensur, soziale Ausgrenzung, Sperrungen, Löschungen, mitunter ganz gewöhnlicher Faschismus, der Existenzen vernichtet. Aber unblutig, ganz ohne Aufregung und sehr tolerant, wohlwollend und stets “zum Schutz vor…”
Natürlich ruft heute niemand mehr “Heil” – abgesehen von Sahra Lee vielleicht – sondern im Gegenteil: “Nazis raus” skandieren sie, bevor sie die Stühle im Parlament umschrauben, Wahlen rückgängig machen, Bücher als nicht hilfreich markieren, Diskurteilnehmer ausladen oder des Rassismus bezichtigen. Der Faschismus ist erwachsen geworden und international. Seine größte Errungenschaft ist aber, alles was man selbst praktiziert, auf den politischen Gegner zu projizieren. Die zerstören ja die Demokratie zu Ihrem Wohl, damit es die AfD nicht tut. Oder so ähnlich.
2.11.2021, M.K.
Ende Kommentare
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Betreutes Lesen an der Uni-Bibliothek Freiburg
Liebe Kolleginnen und Kollegen an der Uni-Bibliothek Freiburg,
leider wurde ich nur per Gerüchteküche auf einen Beitrag in der Wochenzeitung Junge Freiheit vom 22. April dieses Jahres aufmerksam gemacht,
https://jungefreiheit.de/kultur/2021/uni-ub-freiburg-buecher-lichtmesz/
in dem der Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht wird, dass Sie sich an der UB Freiburg zu einer äußerst löblichen Tat entschlossen haben: Sie haben einige der im Verlag Antaios erschienenen Bücher von Martin Lichtmesz von der Ausleihe gesperrt und weisen den lesewilligen Bibliotheksbesucher darauf hin, dass diese Erzeugnisse nur im „Sonderlesesaal“ Ihrer Bibliothek und auch nur zu wissenschaftlichen Zwecken benutzt werden dürfen. Ich war neugierig geworden und finde diese Mitteilung nach einer kurzen Recherche bestätigt (Titel „Nationalmasochismus“, siehe Button „Verfügbarkeit“, Anm. d. Red.).
https://katalog.ub.uni-freiburg.de/opac/RDSIndex/Search?lookfor=martin%20lichtmesz&source=homepage
Sie haben damit einen Schritt getan, den ich bis vor kurzem nicht für möglich gehalten hätte, aber nun, da er in so vorbildlicher Weise getan ist, von meiner Seite gerne mit einigen Hinweisen unterstützen will.
… Alles vom 29.4.2021 von Uwe Jochum bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/betreutes_lesen_an_der_uni_bibliothek_freiburg
  
Uwe Jochum, geb. 1959, studierte Germanistik und Politikwissenschaft in Heidelberg und promovierte an der Universität Düsseldorf. Seit 1988 arbeitet er als wissenschaftlicher Bibliothekar. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Bibliotheks- und Mediengeschichte, zuletzt »Geschichte der abendländischen Bibliotheken« (2. Aufl., 2012).

Dieser Beitrag von Uwe Jochum erschien zuerst am 25.4.2021 auf Uwe Jochums Blog.
https://uwejochum.github.io/5artikel/2021/04/25/betreutes-lesen-freiburg/

Einige Kommentare:
Nein ich will das alles nicht mit der “DDR” vergleichen ….
Das erinnert mich sehr an meine Studienzeit (1968-1974) an der Martin Luther Universität in Halle (“DDR”) wo ich ein naturwissenschaftliches Studium absolviert habe. Auch da konnte man bestimmte Bücher in der Universitäts-und Landesbibliothek gar nicht ausleihen oder nur im Lesesaal lesen. Die betreffenden Bücher gehörten zum „Handapparat“ des Rektors so hieß das damals. Dabei handelte es sich zum einen um (Fach) Bücher die nur für Valuta zu beschaffen waren (verständlich) oder um Bücher, deren Inhalt den Normen der sozialistischen Gesellschaft widersprachen. So habe ich einige Fachbücher nur im Lesesaal studiert, aber auch die Bücher von George Orwell (1984, Farm der Tiere u. a.). Auch damals musste die fachliche Notwendigkeit nachgewiesen werden.Wir waren damals jung, die meisten Bibliothekarinnen auch und so bekam man auch mal ein Buch in den Lesesaal, das überhaupt nicht ausgegeben werden sollte. Und es war wohl auch so, dass „Bücherwünsche“ weitergemeldet wurden. Nein ich will das alles nicht mit der “DDR” vergleichen, aber die Parallelen nehmen und zu und sie werden unübersehbar. Immer wieder erdreisten sich Menschen anderen Menschen vorzuschreiben, was sie zu denken, zu lesen, zu meinen haben und das nicht nur in Diktaturen, sondern auch in Demokratien. Und das Unfassbare daran ist, die Menschen lassen es sich gefallen.
29.4.2021, H.K.

Eine etwas subtilere Art der Bücherverbrennung.
Der vorgebliche Kampf gegen “rechts” wird mit klassischen Nazi-Methoden geführt. Wobei “rechts” ein glatter Etikettenschwindel ist wie etwa der Antifaschismus im SED-Unrechtsstaat. Es geht weniger um verfassungsfeindliches (diese Sparte deckt das Merkel-Regime schon selbst umfassend ab), rechtextremes oder rechtsradikales Gedankengut, sondern überhaupt um “rechte” Gedanken. Wobei das stimmt auch nicht, es sei denn man definiert “rechts” als alles “rechts der Merkel”, als Synonym für “regierungskritisch”. Also das CDU-Wahlprogramm von 2002 ist definitiv rechts, Freiheit ist rechts, Grundrechte sind rechts und Grundgesetz sowieso. Wer für Freiheitsrechte eintritt, der muss schon ein (r)echter Nazi sein. Und vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Vom Verfassungsschutz, der den Staat, die Regierung, vor der Verfassung schützt. Wann kommen unser Grundgesetz und die BVerfG-Rechtsprechung vor der Neudefinition der Grundrechte durch Harbarth in den Sonderleesesaal?
29.4.2021 H.St.

Sehr geehrter Herr Jochum, sehr geehrte Mitarbeiter
(bitte denken Sie sich die *innen in diesem Text stets mit…!) der UB Freiburg! Endlich wachen auch Sie auf und hinterfragen, welch schrankenlose Möglichkeiten für endlose und schier unkontrollierte Informationsorgien Sie ihren Kunden bisher zugemutet haben! Das ging ja seit 1945 so und es ist gut, dass es damit jetzt ein Ende hat!
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Sie hinterher hinken! In den Öffentlichen Bibliotheken unseres schönen Landes ist man längst viel weiter! Die zuständige Fachzeitschrift BuB (Buch und Bibliothek) hat bereits in der Ausgabe 8-9/2020 “Empfehlungen für den Umgang mit rechter Literatur” veröffentlicht und sich in einer darauffolgenden Ausgabe den rechten Zeitschriften mit der gebotenen Sorgfalt gewidmet! Dabeit sind mit lobenswerter Gründlichkeit auch getarnte Publikationen, wie die angeblich libertäre “eigentümlich frei”, korrekt eingeordnet worden! Natürlich kann man einerseits davon ausgehen, dass gerade in diesen volksnahen, sorry bevölkerungsnahen Bibliotheken i.d.R. das Problem frühzeitig erkannt und proaktiv gehandelt wurde! Da kann man sich auf den Volkscharakter verlassen! Aber es gibt ja immer randständige Problemfälle, seien es Bibliothekare, die noch immer hoffnungslos veralteten Konzepten wie Informationsfreiheit nachtrauern, seien es naive Hausfrauen, die ehrenamtlich irgendwelche Dorfbüchereien betreuen, diese brauchen allesamt einen Schubs! Allerdings schwächelt, wenn mir nichts entgangen ist, auch BuB! Längst wäre eine dritte Fortsetzung der Artikelserie nötig, die sich mit rechten Internetseiten (bedenkliches Beispiel: achgut) und der Möglichkeit ihrer Sperrung auf den öffentlich zugänglichen Computern der Öffentlichen Bibliotheken beschäftigt!
29.4.2021, K.V.

Nach „Betreutes Lesen“ müsste sich „Betreutes Denken“ anbieten
Das vielversprechende Angebot der Universität Freiburg dürfte demnächst erweitert werden. Nach „Betreutes Lesen“ müsste sich „Betreutes Denken“ anbieten. Die Universität Freiburg möchte im weiteren „diverse“ (m/w/d) Stellen für „Betreuungsbeauftragte“ einrichten. Knapp 90 Jahre nach dem Inkrafttreten des „Erste(n) Gleichschaltungsgesetz“ (31. März 1933) wird es zudem dringend Zeit für ein „Erste(s) Betreuungsgesetz“. Herr Jochum, mit Ihrer Formulierungsgabe könnten Sie Bundesjustizministerin Christine Lambrecht ratzfatz überzeugen.
29.4.2021, V.V.

Die Autoren sind weniger toxisch als sie intellektuell ueberfordern
Ich finde es gut, vdass die Damen! Ihre studentischen Kinder von derartigen Einfluessen der Verderbnis fernhalten. Fast so, wie es das Kloster in “der Name der Rose” mit dem toxischen Humorbuch von Aristoteles? versucht hat. Den naechste Schritt kennen wir auch schon, denn Buecher brennen ganz ordentlich.
Ich vermute allerdings, dass die mir bekannten Werke, bei denen man noch einige weitere Autoren aufzählen koennte, weniger toxisch sind als vielmehr intellektuell ueberfordern. Mit seiner kognitiven Unzulänglichkeit will ja kein studentisches Kind, ohnehin mit eher schwachem Selbstbewusstsein ausgestattet, konfrontiert werden. Die eigenen Erfahrungen als Gasthoerer in Philosophie lassen (fast) keinen anderen Schluss zu, von den psychischen Verwerfungen abgesehen, welche diese Literatur bei den gruenen Hipsterzoeglingen anrichtet. Nebenbei : Man muss keineswegs jede Meinung teilen, aber auch hier wird mit “rechts” ein Popanz aufgebaut, der mit den Inhalten fast erschreckend wenig zu tun hat. Das Selbstlesen duerfte fuer die, die nun endlich handfestes Nazitum, die sehnsüchtig erwartete Bestätigung, erwarten, mehr als ernüchternd sein. Aber darauf kommt es ja schon lange nicht mehr an. Auch insoweit passt der Vergleich mit dem schier teuflischen Werk im og. Film.
29.4.2021, R.N.
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Sollten wir nicht froh sein, dass solche Bücher nicht bereits verbrannt worden sind?
Damit kennen wir Deutsche uns doch schliesslich bestens aus – “Sonderlesesäle” können nur eine Zwischenlösung sein. Was ebenfalls gleich weg muss: rechtsextreme Machwerke wie “1984” oder “Fahrenheit 451” und “Schöne Neue Welt”, pures Teufelswerk! Dazu passt die Ausstattung vieler “moderner” und “offener” Leihbüchereien: bereits in der Kinderecke ein “wokes”, tiefgrünes Sortiment, von Abhandlungen über die Segnungen der Lehre der unantastbaren Greta Thunberg bis hin zu diversen “Antirassismus”-Erklärbüchern schon für Kinder. Unglaublich? Leider nein, sondern Teil einer medialen Grossoffensive zur Gehirnwäsche im Sinne der einzig wahren, unumstösslichen Ideologie, die keinen Widerspruch duldet und jenen bereits in Kinderköpfen tilgen will. Das Mittelalter ist zurück, schauderhaft.
29.4.2021, r.m.

Das erinnert an Umberto Ecco, “Name der Rose”
und die verborgenen Teile der Bibliothek. Jorge ist die Univerwaltung Freiburg und die Mönche die geistige Elite Deutschlands. Wer über Illustrationen in den verbotenen Bücher lacht, ist des Todes, denn lachen ist die Fratze des Teufels. Sollten wir wieder im Mittelalter angelangt sein, wo das einfache Volk die Elite füttert und die Elite bestimmt, was gelesen werden darf.
29.4.2021, A.J.
Ende Kommentare

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Stadtbibliothek freiburg

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Di-Fr 10-19 Uhr., Sa 10-14 Uhr, www.freiburg.de/stadtbibliothek
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Wiehre Emil-Thoma-Schule Mi 16.30-17 Uhr

 

Onleihe bei der Stadtbibliothek Freiburg

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