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Blick von der Immi nach Norden über Dreisamtal und Kirchzarten zum Kandel am 16.11.2012

Video-Empfehlung: Pour tous nos enfants: wunderbares Freiheits-/Corona-Protestlied in Colmar+Paris mit Elke+Niels 2020?
https://www.elkeniels.com/de/klipps/ Libertè Liberté ma chérie…. Etwas rollen. „Der Mann in Schwarz“ ist auch dort

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Über verbotene Lieder – Sylt, l’amour toujours
von Peter Löcke
Deutschland dreht hohl und der Grund ist ein elektronisches Partylied aus dem Jahre 1999. Das Lied heißt „l’amour toujours“ und stammt aus der poetischen Feder des Musikproduzenten Gigi D’Agostino. Poesie ist etwas übertrieben, denn der textliche Refrain besteht aus einem „Döp-dö-dö-döp“. Doch Döp-dö-dö-döp wurde umgedichtet in eine rechtsextreme Parole. Seitdem ist nichts mehr so, wie es ein Mal war. Das politmediale Deutschland ist sich einig. Deutschland muss entmusifiziert werden. Der Chronistenpflicht wegen gehe ich auf Anfang. Das Unheil beginnt mit einer Folge der eigentlich abgesetzten RTL-Serie „Sylter Geschichten“.

Hüpfend, freudetrunken und tatsächlich betrunken geht einer Handvoll Yuppies vor der Sylter Strandbar Pony der geistige Gaul durch. Sie lassen sich gehen und singen Unsingbares. Wegen des Streisand-Effektes möchte ich die Geschmacklosigkeit nicht wiederholen. Selbstverständlich filmen sich die Sylter Schnösel, so nennt die BILD sie, dabei und das Video geht viral. Reichsbürger auch unter reichen Bürgern? Deutschland in Schockstarre. Die Folgen? Nach der Schockstarre wird Deutschland von einer Empörungswelle überflutet.

Die Sylter Schnösel werden an den Pranger gestellt, ihre Namen und Adressen veröffentlicht, sie werden von ihren Arbeitgebern entlassen, entfernte Verwandte dritten Grades distanzieren sich. Gut so, meint Armin Laschet beim „Bericht aus Berlin“. Das müsse Standard werden bei ähnlichen Fällen. Bei dieser Gelegenheit verabschiedet sich Laschet bei Tina Hassels letzter Sendung mit warmen Worten und bedankt sich für die langjährige gute Zusammenarbeit. Eine gute Zusammenarbeit statt kritischer Distanz zwischen Politik & Medien ist nämlich Standard. Ich schweife ab. Zurück zur medialen Entrüstung.

Ohne Alliteration doch ebenso empört reagiert der STERN in Form eines abgebildeten Hakenkreuzes in einem Sektglas. So sieht das Titelbild aus über die Sylter Champagner-Nazis. Das Hamburger Magazin wird eines Tages doch noch die Hitler-Tagebücher finden. Dessen bin ich mir sicher. Schon vor zwei Wochen zeigte das SPIEGEL-Cover ebenfalls ein sich unter der Deutschlandflagge abzeichnendes Hakenkreuz. Das ist in beiden Fällen keine Verharmlosung des Nationalsozialismus, sondern selbstverständlich das Gegenteil. Sicherheitshalber fragte der SPIEGEL – das ist kein Scherz – bei Gigi D’Agostino nach, welche Intention das Lied habe. Der Musikproduzent gibt Entwarnung: „Mein Lied handelt von der Liebe“. Das konnte ja keiner ahnen angesichts des Titels „l’amour toujours“.

Mittlerweile hat sich jeder C-Politiker und D-Prominente in angemessener Schnappatmung zum Vorfall geäußert. Überspringen wir diesen ermüdenden Teil und kommen zu den tatsächlichen Konsequenzen, dem eingangs erwähnten Streisand-Effekt. Der 25 Jahre alte Song stürmt die Charts und Deutschlands Schützenfeste. Die geile Layla des Jahres 2024 heißt „Döp-dö-dö-döp“. Der neue Sommerhit steht auf dem Index, auf der Wiesn 2024 wird er verboten. Es gibt kein besseres Marketing als ein Verbot. Der Song wird dennoch gesungen und gespielt, selbst von Ausländern. So sangen türkische Fußballfans die rechtsextremen Parolen auf dem kleinen Schlossplatz in Stuttgart, um die Meisterschaft von Galatasary Istanbul gebührend zu feiern. Das bringt Anhänger von schwarzem Humor und Selbstironie zum Lachen, Moralisten bringt es in die Bredouille. Kritisieren sie die türkischen Fans, sind sie ausländerfeindlich. Tun sie es nicht, sind sie es ebenfalls. Manchmal ist es ein Teufelskreis, wenn man die Dinge konkret zu Ende denkt.

Konkrete Konsequenzen hat der Song „Immer die Liebe“ auch für den Staatsschutz, im Volksmund Stasu genannt. Der Stasu muss sonst nur bei wirklich staatstragenden Verbrechen wie dem Diebstahl einer Regenbogenflagge vor einem Rathaus rausrücken. Nun muss er jedes Mal tätig werden, sobald eine alkoholisierte Meute bei einem Dorffest der Gaul durchgeht und zu einem „Döp-dö-dö-döp“ angestimmt wird. Und das alles, weil sich eine Handvoll betrunkener Yuppies vor einer Strandbar hat gehen lassen. Wo soll das enden? Ich verrate es Ihnen. Das endet in einer flächendeckenden Entmusifizierung, einem „Wehret den musikalischen Anfängen“!

Heimatlieder sind Volkslieder, also per se verdächtig. Die Diskussion gab es bereits. Selbstverständlich stehen Songs wie „Zigeunerjunge“ von Alexandra auf der Cancel-Culture-Liste, weil sie rechtsextreme Stereotype verbreiten. Wenn sich zu diesem verbotenen Liedgut nun auch noch Ballermann-Hits gesellen und die E-Musik-Szene annektiert wird, schwant mir Böses. Schließlich kann jedes eingängige Lied umgetextet werden. Je primitiver umso besser. Ersetzen Sie Scooters „Hyper Hyper“ etwa durch den mit H beginnenden Nachnamen eines vor 90 Jahren in Deutschland tätigen österreichischen Diktators, kommt es zur nächsten Staatskrise. Wenn dann noch im Song dazu aufgefordert wird „Put your hands in the air“, hebt eure Hände, handelt es sich um einen vollendeten Nazi-Skandal. Ich will diese Bilder nicht im Kopf, diese Töne nicht im Ohr haben. Doch es gibt bereits Hoffnung durch eine musikalische Gegenbewegung.

Der RBB kündigt frohlockend an, dass es zeitnah ein Solidaritätskonzert aus dem linken Milieu geben wird. Auf diesem Konzert treten dann Bands wie KIZ auf. In den Videos besagter Anarcho-Band werden schon mal politisch korrekt AfD-Abgeordnete auf bestialische Art und Weise abgeschlachtet. KIZ besticht außerdem durch feinsinnige Verse wie „Messerklinge in die Journalisten-Fresse“. Merke: Das sind die Guten! Vielleicht kommt auch Frank Walter Steinmeier zu diesem Konzert und bringt Feine Sahne Fischfilet mit. Nichts Genaues weiß man nicht.

Genug der Gewalt. Genug des Hasses von rechts wie von links. Ich persönlich mag französische Chansons. Jacques Brel oder Edith Piaf zum Beispiel. In Chansons geht es nicht immer, aber oft um die Liebe. Es geht toujours um l’amour. Am besten bringt den Sylt-Eklat Charles Aznavour den Punkt. Um SPIEGEL-Faktenchecker nicht zu überfordern, hat er seinen Chanson vorausschauend auf Deutsch gesungen. Was Aznavour singt, möchte ich sowohl den Vollpfosten auf Sylt als auch der deutschen Innenministerin Nancy Faeser ins Gesicht sagen.
“Du lässt dich geh‘n.“ https://www.youtube.com/watch?v=X0hIK4mgHmg
… Alles vom 28.5.2024 von Peter Löcke bitte lesen auf
https://clubderklarenworte.de/ueber-verbotene-lieder/

 

 

Ihr kriegt uns niemals auf die Knie!
… Alles vom 4.9.2023 bitte lesen auf
https://vera-lengsfeld.de/2023/09/04/ihr-kriegt-uns-niemals-auf-die-knie/
Jens Fischer Rodrian – Niemals auf die Knie (official video)
https://youtu.be/6EC8zyATpTg
Dieses Lied ist allen Menschen gewidmet, die sich in den letzten Jahren friedlich gegen die Corona Maßnahmen gewehrt haben. Ob auf der Straße, durch kluge Beiträge in den Medien oder durch ein Lächeln, wenn man keine Maske trägt. Friedlicher Widerstand hat viele Gesichter. Allen anderen sei gesagt – die Türen sind offen, unsere Herzen auch. Auf das wir zugewandt, empathisch, friedlich und humorvoll bleiben. Lasst uns gemeinsam ein neues Haus für die Menschheitsfamilie bauen und die Übermacht der Großkonzernen brechen. Die Aufarbeitung läuft und ist nicht aufzuhalten.
In Verbundenheit und Dankbarkeit für Euer Wirken – Jens
Der Text zum Song erscheint am 2.2.23 auch auf der neuen Rubrik von Alexa Rodrian und mir, die seit dem 19.1.23 auf Rubikon zu lesen ist: https://www.rubikon.news/artikel/die-…

 

Perin Dinekli: Wir sind Menschen, die sich lieben…
Deutsche Coverversion von HK
Text, Gesang & Gitarre: Perin Dinekli (Ärztin & Sängerin aus Offenburg),
https://www.youtube.com/watch?v=FkFGfWP7_EY
http://pdinekli.net/

 

„Heute hier morgen dort“ von Hannes Wader
Mein Lieblingslied. Der – wie ich damals auch – linke Hannes Wader sang es in den 68ern. Ich hatte das total Lied vergessen. Vor einem Jahr kam unsere Enkelin Mila, 6, und sang die 3 Strophen auswendig vor. Sie hatte es im Hort gelernt von einer Kindergärtnerin, die es wiederum von ihrem Vater hatte. Ich nahm Mundharmonika + Gitarre und es war perfekt: Opa und Enkelin singen dasselbe Lied.
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https://www.youtube.com/watch?v=2NNgv84dkvk
Hannes Wader „Heute hier morgen dort“ 1990:
https://youtu.be/MmvNEGI9NSY
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1) Heute hier, morgen dort
Bin kaum da, muss ich fort
Hab‘ mich niemals deswegen beklagt
Hab‘ es selbst so gewählt
Nie die Jahre gezählt
Nie nach Gestern und Morgen gefragt!
Refrain:
Manchmal träume ich schwer
Und dann denk‘ ich es wär‘
Zeit zu bleiben und nun
Was ganz And’res zu tun
So vergeht Jahr um Jahr
Und es ist mir längst klar
Dass nichts bleibt
Dass nichts bleibt, wie es war!

2)Dass man mich kaum vermisst
Schon nach Tagen vergisst
Wenn ich längst wieder anderswo bin
Stört und kümmert mich nicht
Vielleicht bleibt mein Gesicht
Doch dem Ein‘ oder Ander’n im Sinn!
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3) Fragt mich einer, warum
Ich so bin, bleib ich stumm
Denn die Antwort darauf fällt mir schwer
Denn was neu ist wird alt
Und was gestern noch galt
Stimmt schon heut‘ oder morgen nicht mehr!

Es ist an der Zeit – Hannes Wader & Konstantin Wecker & Reinhard Mey – Live 2014:
https://www.youtube.com/watch?v=SJnmZmy8IEU&list=RDSJnmZmy8IEU&start_radio=1&t=2
https://www.youtube.com/23bb2e37-02df-4212-80cc-70c9e1d7e597

19.11.2020

 

Heino: Volkslieder sind keine Nazi-Lieder
Schlagersänger Heino (79) verteidigt sein Album „Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder“, das er der nordrhein-westfälischen Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) geschenkt hat. „Wenn man danach sucht, findet man immer ein Lied, das missbraucht worden ist“, entgegnete der Musiker in der „Bild“-Zeitung (Freitag) auf die Kritik, viele der Lieder seien zu Hitlers Zeiten im „Liederbuch der SS“ zu finden gewesen. „Die Lieder können doch nichts dafür, wenn sie instrumentalisiert worden sind.“ …
Als einer von 47 „Heimatbotschaftern“ hatte Heino der Ministerin das Geschenk am vergangenen Wochenende beim ersten NRW-Heimatkongress überreicht. Dem Sänger wird schon seit längerem eine „unkritische Haltung zu völkischem Liedgut“ vorgeworfen.
Für besondere Empörung sorgte jetzt das von der SS als „Treuelied“ glorifizierte Stück von 1814 „Wenn alle untreu werden“, das allerdings nicht nur von der SS, sondern auch vom NS-Widerstand gesungen wurde. Heino selbst erklärte nun, er könne sich nicht erinnern, welche Strophen des Liedes er 1981 aufgenommen habe. „Aber ich habe Historiker dran gehabt, die haben gesagt, das sei in Ordnung.“ …
Alles vom 23.3.2018 bitte lesen auf
https://www.gmx.net/magazine/unterhaltung/musik/heino-kontert-kritik-heimatalbum-ss-liedgut-32884206

 

 

Ein Volk ohne Volkslieder – dessen Kultur stirbt
So ist es kein Wunder, dass nur „Die Gedanken sind frei“ als unverdächtig gilt. Alles Andere ist irgendwie frauenfeindlich, “rechts” oder huldigt dem falschen Gott. In Kein schöner Land heißt es:
Nun, Brüder, eine gute Nacht,
der Herr im hohen Himmel wacht!
In seiner Güten
uns zu behüten
ist er bedacht.
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Politisch korrekt müsste es heute wohl lauten:
Nun, Schwestern, Brüder, Transgender und alle, die nicht wissen welches Geschlecht sie haben, eine gute Nacht,
der Herr, der auch Allah genannt wird, im hohen Himmel wacht!
In seiner Güten
uns zu behüten
ist er, sie oder es oder alles oder nichts bedacht.
Das ist zwar jetzt endlich ein toll politisch korrekten Text, lässt sich aber dummerweise nicht gut singen. Wie es heute so schön heißt: Der Original-Text ist wie fast alle Volksliedtexte nicht mehr zeitgemäß
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Fragt man die Menschen irgendeiner Nation der Welt nach ihren Volksliedern, in voller Pracht schmettern sie sie, mit stolzer Brust. Die Iren, die Franzosen. Dann wollen sie deutsche Lieder hören. Aber die Deutschen schweigen, sie schweigen peinlich berührt. Man muss sich klar machen, dass die deutsche VolksMusikKultur nach dem 3. Reich vollkommen zusammengebrochen ist. Weder in der Klassischen noch in der Populärmusik ist je wieder etwas Eigenes entstanden, das sich zu erwähnen lohnt. Imitationen angloamerikanischer Musik mit deutschen Texten, das ist alles. Nichts gegen Rock. Ich bin damit aufgewachsen, und es ist das letzte, das ich missen möchte. Aber dem Volk, dem eigene Lieder fehlen, dessen Kultur stirbt bald, sagen viele Völker. … Alles vom 24.12.2016 von Klaus-Jrgen Gadamer bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/aus-aller-welt/frohe-weihnacht/
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Ein Volk ohne eigene Volkslieder stirbt
„Aber dem Volk, dem eigene Lieder fehlen, dessen Kultur stirbt bald“. Als die NDR-Intendantin Lea Rosh vor über zwanzig Jahren das Abspielen des Niedersachsenliedes verbot, ahnte ich zum ersten Mal, wohin die Reise gehen sollte: Die Abschaffung traditionellen Liedgutes als Beginn der Abtötung deutscher Kultur.
24.12.2016. Leser, TO

In China blamiert als Deutscher, dem die eigenen Lieder fehlen 
Früher habe ich niemals darüber nachgedacht. Bis ich aus beruflichen Gründen einige Monate in China weilte; das war 1994. Man trug uns dort Lieder aus der chinesischen Kultur vor. Alle meine Kollegen und ich lauschten interessiert. Perfekt taten sie das nicht. Aber mit voller Überzeugung vertraten und erklärten sie ihre Kultur. Plötzlich kam der Absturz: Sie baten uns, nun mal etwas deutsches aus unserem Land zu bringen. Sie interessierten sich für uns ! Was kam von unserer Seite: NICHTS ! Es geht kaum noch peinlicher. Wir waren dort (ausser technischem Wissen) … NICHTS ! Das muss sich ändern ! Ich habe kein Interesse in der Welt als ein NICHTS herumzulaufen. Ich interessiere mich für andere Kulturen, also werde ich auch tatkräftig unsere (Rest-) Kultur vertreten.
25.12.2016, Jürgen Marienfeld, TO

 

Fein sein, beinander bleibn

|: Fein sein, beinander bleibn!
Mag ’s regn oder windn oder aber schneibn.
|: Fein sein, beinander bleibn!
Gscheit sein, net einitappn!
Es steckt oft der Fuchs in der Zipflkappn.
|: Gscheit sein, net einitappn!
Frisch sein, net umamuckn!
Und geht a dein Häusl und d‘ Liab in Brockn.
|: Frisch sein, net umamuckn!
Treu sein, net außigrasn!
Denn d‘ Liab ist so zart wie a Soafablasn.
|: Treu sein, net außigrasn!

 

fein-sein

 

 

Reinhard Mey 75 Jahre alt – Das Narrenschiff
Am 21. Dezember 2017 wird er 75 Jahre alt. Reinhard Mey läßt sich nicht festlegen. Mit Nickelbrille, Bart und seiner pazifistischen Ader verorteten ihn viele lange Jahre als Linken. Doch die meisten haben nie wirklich zugehört, was der Mann insgesamt zu sagen hat. Erschwerend kommt hinzu, daß die Musikredaktionen der Radiosender vorwiegend die Lieder spielten, die dem grünen Zeitgeist zu entsprechen schienen.
https://www.youtube.com/watch?v=8Lz_qPvKCsg

Von 68ern distanziert
Von den 68ern, denen seine Familienromantik zuwider war, hat er sich damals distanziert und tut es bis heute. Er stellt die Revolte in einen Zusammenhang von „neuem Unrecht und Zerstörung“. Weil er „nicht bedingungslos hurra und ja zu allem, was Umsturz war, gesagt hat“, galt er als verdächtig. Und als er dann noch seine Persiflage auf den Feminismus, „Annabelle, ach Annabelle“, vortrug, war Schluß mit lustig. Während sich seine Fans vor Lachen auf die Schenkel klopften, löste er Empörung in der Szene aus.

Narrenschiff Deutschland
Dabei fühlt er sich selbst „heimatlos“. In dem gleichnamigen Lied spießt er die Diskrepanz zwischen Bürgern und herrschender Klasse auf: „Du hängst deine ganze Hoffnung an den letzten ehrlichen Knochen, und dann siehst du in den Nachrichten, der ist auch bestochen!“
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Die Kritik ist deutlich: „Hab’n sie nicht alle laut und deutlich neulich noch vor aller Ohren allen Schaden vom Volk abzuwenden geschworen?“ Reinhard Mey verzweifelt an den Zuständen und nimmt sie persönlich: „Du bist heimatlos, belogen, betrogen, übern Tisch gezogen, wie von ’nem schwarzen Loch aufgesogen, heimatlos, abgezockt, trocken gedockt, schwer geschockt, in die Falle gelockt, und wie ein Schaf an den Hinterbeinen angepflockt. Ein blödes Gefühl, du findest kein Asyl, du bist nackt und bloß, heimatlos.“ Für ihn entwickelt sich die politische Bundesrepublik zum „Narrenschiff“:
https://www.youtube.com/watch?v=8Lz_qPvKCsg
„Keiner an Bord vermag die Zeichen zu deuten!
Der Steuermann lügt, der Kapitän ist betrunken,
und der Maschinist in dumpfe Lethargie versunken,
die Mannschaft lauter meineidige Halunken,
der Funker zu feig’, um SOS zu funken.
Klabautermann führt das Narrenschiff –
volle Fahrt voraus und Kurs aufs Riff.“
Das Lied stammt bereits von 1998 – doch es wird, wie Reinhard Mey sagt, „mit jeder Regierung aktueller“. Und das war noch, bevor die CDU-Anhänger in minutenlange Ekstase ausbrachen, als sie am 24. September die große Wahlverliererin Angela Merkel erblickten.
… Alles vom 1.12.2017 bitte lesen auf
https://jungefreiheit.de/kultur/2017/volle-fahrt-voraus-und-kurs-aufs-riff/

 

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