Badener

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Blick nach Norden über Bernau-Dorf zum Spießhorn am 23.7.2008

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(1) Bollenhut am 24.8.2013        (2) Wahlplakat 9.12.1915

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(4) Württemberg erdrückt Baden    (5) Wahl am 9.12.1951 – für EU

(1) Bollenhut mitsamt Wildsau in der Freiburger Rathausgasse am 24.8.2013
(2) – (5) : Wahl am 9.12.1951 zur Vereinigung von Baden und Württemberg zum Südweststaat. Wahlplakate mit Aussagen, die auch heute in 2016 noch aktuell sind.

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Geschichte von Baden

2002: Landesjubiläum –  50 Jahre Baden-Württemberg

7.6.1970: Letzte Volksabstimmung in Baden-Württemberg zur Länderfrage. 87% stimmen für den Erhalt von B-W.

24.9.1950: Abstimmung zur Länderfrage. Für ein Bundesland Baden in Südbaden 60%, in Nordbaden 33%. Dennoch, 75% der Württemberger dagegen.

1945: Baden ist besetzt und eingeteilt in Besatzungszonen, im Norden US, im Süden Franzosen.

Ab 1939: Zweiter Weltkrieg

Ab 1919: Weimarer Republik. Aus Baden stammen 3 von 12 Reichskanzlern

10.11.1918: Alle deutschen Fürsten danken ab, so auch der Großherzog von Baden

1918: Parlamentarismus unter Prinz Max von Baden

Ab 1914: Erster Weltkrieg

1871: Gründung des Deutschen Reich – mit großem Verdiensten für Friedrich von Baden.

23.7.1849: Sieg der preußischen Truppen in Rastatt über die badischen Revolutionäre.

16.5.1849: Großherzog Friedrich flüchtet, in Karlsruhe wird eine Revolutionsregierung installiert.

12.5.1849: Aufstand in Rastatt in der Festung

21.9.1848: Gustav Struve ruft die Republik in Lörrach aus – die Einnahme von Freiburg mißlingt.

20.4.1848: Heckers Niederlage

12.4.1848: Friedrich Hecker ruft die Badische Republik aus

1848: Frankfurter Paulskirche, Baden stellt 5 von 30 Mitgliedern im Verfassungsausschuß

1847: Die deutschen Liberalen  laden beim Heidelberger Treffen Paulskirchen-Versammlung ein

1820: Das  erste Parlament in Deutschland ist das Karlsruher Ständehaus

22.8.1818: Neue Verfassung mit 2-Kammer-Ständeversammlung.

1810: Der Code Napoleon wird als fortschrittliches Gesetzbuch in Deutschland übernommen

12.7.1806: Großherzogtum Baden mit Gebietserweiterung und nunmehr 1 Million Einwohnern.

27.4.1803: Durch den Reichsdeputationshauptschluss wird Baden zum Kurfürstentum.

15. Jahrhundert: Erbteilung Baden-Baden und Baden-Durlach. Gegnerschaft im 30-jährigen Krieg.

1197: Graf Berthold lehnt die Königskrone ab. Die Schweiz ist Teil von Baden.

8. Jahrhundert: Baden ist Teil des Fränkischen Reichs.

3. Jahrhundert: Einwanderung der Alemannen ins „Badische“.

 

Bindestrichland Baden-Württemberg

Die Klischees halten sich: Schwaben sind Häuslebauer, herb, Erfinder der Kehrwoche und penible Genussfeinde. Badener gelten als liberal, freiheitskämpfend, von der Sonne verwöhnt und behäbige Lebenskünstler.
Differenzen zwischen den beiden Volksstämmen Badener und Württemberger gab es eigentlich nie: Der Bollenhut ist eine schwäbische Tracht, der Gelbfüßler ist einer der sieben Schwaben gibt es, Knöpfle wie Spätzle sind aus dem gleichen ungesunden Teig und alle sind Alemannen. Das Wutbürgertum gegen Stuttgart21, gegen Windräder, gegen Stromleitungen und gegen Pumpspeicherwerke hat alle badisch-schwäbisch zusammengeschweißt. Und im Ausland stehen alle Süddeutsche, auch die Badener, generell unter Sauschwaben-Verdacht. Wolfgang Thierse erhielt nach seiner Schwabenschelte sicher fast die Hälfte der 4000 Hassmails aus dem Badischen.
Nur im Fußball werden die Stammesfehden weiter sorgsam und zeitgeistgemäß gewalttätig gepflegt. Wenn der VFB an der Dreisam gegen den SC spielt, dann ist das Hochrisikospiel für die Polizei 300 zusätzliche Polizisten wert, also für den Steuerzahler so richtig teuer. Dann heißt es nach dem Absingen des Badenerlieds „Penner trinken Württemberger“ bzw. „Zieht den Schwaben die Spätze aus dem Arsch“.

Wir sind Baden

Persönlichkeiten, die Baden prägen.
https://www.badische-zeitung.de/wir-sind-baden

50 Jahre: schwäbisch un alemannisch gschwätzt un gsunge

Frage: Was hat der Tanz mit dem Jubiläum BW 50 im April 2002 zu tun?
Wer tanzt was?

Ein Hirsch oder Rehbock oder ..?..
Ein Adler oder Geier oder ..?..

Mundart – Württemberger: https://www.mund-art.org/veranstaltung/bawue50/ oder
Muttersproch-Gsellschaft – Alemannen: www.alemannisch.de

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Die Entstehung der Badener

Gott zeigt nach unten durch die Wolken und sagte stolz: „Schauen Sie mal was ich gemacht habe!“ Petrus guckt und fragt „Was ist das?“ Gott antwortet „Es ist ein Planet und ich habe Leben darauf gesetzt. Ich werde es Erde nennen und es wird eine Stelle unheimlichen Gleichgewichts sein.“
„Gleichgewicht?“ fragt Petrus. Gott erklärt, während er auf unterschiedliche Stellen der Erde zeigte, zum Beispiel, Nordamerika wird sehr wohlhabend, aber Südamerika sehr arm sein. Dort habe ich einen Kontinent mit weißen Leuten, hier mit Schwarzen gemacht. Länder werden sehr warm und trocken sein, anderen werden mit dickem Eis bedeckt sein“ Petrus ist von Gottes Arbeit sehr beeindruckt. Er guckt sich die Erde genauer an und fragt „Und was ist das hier?“.
„Das“ sagt Gott „ist Baden!“. Die schönste und beste Stelle nicht nur in Deutschlands Auen, sondern auf der ganzen Erde. Da werden nette Leute, traumhafte Seen und Wälder, idyllische Berglandschaften und gemütliche Biergärten sein und es wird ein Zentrum für Kultur und Geselligkeit werden. Die Leute aus Baden werden nicht nur schöner, sie werden intelligenter, humorvoller und geschickter sein. Sie werden sehr gesellig, fleißig und leistungsfähig sein.
Petrus ist zutiefst beeindruckt, fragt Gott jedoch „Aber Gott, was ist mit dem Gleichgewicht? Sie sagten, da wird überall Gleichgewicht sein!“
„Machen Sie sich keine Sorgen“ sagte Gott, „warten Sie ab bis Sie sehen, was ich für Deppen nebenan nach Schwaben, Pfalz und Hessen, gesetzt habe!“

Viel Spaß damit: Grüße Jörn Reick, 17.1.2003, www.emmendinger-huette.de

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Schwäbisch für Badenser – Kompaktkurs zum Jubiläum BW 50 am 25.4.2002

1 Einführung
Das Ziel, das wir uns gesetzt haben, ist ehrgeizig. Um nicht zu sagen, jesussaumäßig schwer. Denn es besteht darin, uns Hailandzack jene Mundkrankheit so weit anzueignen, dass wir uns bis nächsten Donnerstag, dem viel zitierten Landesjubiläum, dene Schwobeseggl oder auch Spätzlesfresser in deren Sprache verständlich machen können. Also Schwäbisch im Kompaktkurs.
Das fängt schon damit an, dass sie sagen: das Eck, statt die Ecke. Aber ums Eck, also in Schduagrd (Stuttgart), wollen wir uns nicht nachsagen lassen, als Gelbfiäßler wär ons des Fäschd (Fest) völlig egal. Beginnen wir mit der Grußform: Ein knappes „Morga!“ würde als Anrede ausreichen, ein „Griaß Godd“ wäre aber auch nicht oagnähm, bei dem Anlass. Mer send aber noh net fertig. Morga gangads (geht’s) weiter. Adele.
 

2 Der Schogglaad
Die Vorstellung, Schwäbisch – und damit zum Kompaktkurs, Teil II, Grammatik – sei wie das Schweinle dadurch umfassend erklärt, dass als Wort-Schwänzle stets ein „le“ dranhängt, ist kroddafalsch. Eine heftige Lautverschiebung macht aus dem Schaf ein Schof, aus dem Regen den Ragen und aus Himmel den Hemmel. Der Schogglaad ist so männlich wie der Zwiebl, Das g tauscht gern mit dem k, deshalb wird der Schwabe seinen Daimler in die Karrasch lenga, statt lenken. Genitiv fällt flach: am Nachbar sei Alde mit dem Arschbaggagsicht. Und schaffe tut er so: i mach, i han gmacht, i han gmacht ghedd. Gerne auch im Konjunktiv: i däd macha. Und mir dädet für heute gern Schluss macha, weil’s oim schonscht glatt die Sicherung naushaut. Wir können alles außer Hochdeutsch? Kann man laut sagen.
RNZ vom 19.4.2002

D’Kehrwoch
Bei der Annäherung an das Schwäbische führt, zumal am Samstag, kein Weg an der Kehrwoch vorbei, die 1492 erstmals angeordnet wurde. D’Kehrwoch ist Teil der Schwäbischen Identität. Genauer, sie ist ein Akt charakterlicher Zwangsprostitution und sozialer Nachbarschaftskontrolle mit dem Nebeneffekt blitzender Reinlichkeit. Dazu braucht der Schwabe Bäsa, Schrubbr, Oima, Buddzlabba ond Kehrwisch. Damit kehrt er, wann er d’Kehrwoch hot, unter kritischsten Augen, bis zum Auswaschen des Mülloimers mit Seife, den Spiegel seiner medafisischen Kuddel (Seele) hervor. Beweiskräftige Lärmentfaltung, Staubaufwirbeln und überschwemmungsähnliche Zustände gehören dazu. Denn am Schluss heißt es wieder: Zeig mir dei Dräbbahäusle, ond i sag dr, was fir en Mensch du bischd.
RNZ vom 21.4.2002

4 eggl ond Daggl
Wenn ein Schwabe, und damit zu Lektion IV, einem Landsmann was Nettes sagen will, was schon vorgekommen sein soll, dann heißt er ihn Seggl. Oder Daggl. Die Übertragung solcher Zärtlichkeiten ins Deutsche ist heikel, meint doch Ersteres das männliche Geschlechtsteil. Das zweite nur die schwäbische Lieblingshundesorte. Sagt er: du grombohrts Arschloch, sollte man wissen, dass grombohrt für krummgebohrt steht. Von Schofseggl über Granadaseggl, von Mischtbolla bis Hosabronzer lassen sich schwäbische Liebkosungen steigern. Aber sagen Sie nie zu einem Schwaben Halbseggl. Denn dass er nicht einmal als Seggl für voll genommen wird, das verkraftet er nicht. Dann kann es gut sein, dass er droht: I hau dr a Dali (Delle) en Schädl, daß dr Räga dren standableibt. Wir haben Sie gewarnt
RNZ vom 22.4.

En Guada
Auch der Schwabe muss, das soll Lektion V verdeutlichen, trotz sparsamer Lebensführung manchmal ebbes ässa ond dringa. Wobei wir uns merken, dass „ebbes “ im Schwaben-Wortschatz so oft vorkommt wie seine Spätzle auf dem Mittagstisch. Jene sind nebenbei der italienischen Steinzeitküche entlehnt, bevor dort richtige Nudeln entwickelt wurden. Nur der Schwabe hält noch an diesem Halbfertig-Bapp fest. Die Steigerung davon, a sauguads Essa, sind für ihn Mauldascha: Außen wie Wasserleichen in der Brühe, innen alle Reste. Oder, in der Variante „Herrgottsbscheißerle“, Leckereien vom Metzger so verpackt, dass es der Herrgott in der Fastenzeit nicht sieht. Ha no. Das alles kann natürlich der Badenser-Küche weder die Brieh no die Brogga roicha. Trotzdem: en Guada. Von ebbes muaß dr Mansch jo läba.
RNZ vom 23.4.2002

Heiligs Blechle
Morga isch also d’Goldene Hauchzich vun dem Ländle, ond, dem Hergettle sei Dank, au des End vun unserem Schwäbisch-Kursle. Ibergeschdern, am Moondich, hebet ois, zwoi Läsr von dere Zeidong em Birro oagruafa, wäge dem Eck. Sell sei awäng grob gwäa. So send se halt, d’Schwobe. Aber se moineds net so, heiligs Blechle. Aprobo Audoner ( Autos): Sel Sach mit dem Daimler standet no zwischä ons: Nulldens hoißt onser Daimler Benz. Ond erschdens hetts ohne den Carle, en ächta Badenser, nia em Läbe net den Gebbel vum Daimler gäba. Mir send koi Dipflesscheißer, aber was Räacht isch, muaß Räacht bleibe. Und jetzt de Benz vun der Karrasch gholt, uff d’Audoba nuff. Alloi dringa isch wia alloi dresche. Wenns fer a Fissit net roicht, dreffa mer ons morga uff dr RNZ-Haumpeitsch zum Griäß Gottle sage, gell?
RNZ vom 25.4.2002, mehr unter www.rnz.de

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Links

Baden-Werk: Geschichte, Politik und Kultur Badens eindrucksvoll in einer Reihe spannender Themenabende erleben – Universitäten in Baden, Frauen am Badischen Hof, Baden als wirtschaftliche Grenzregion und Musterland, Liberalismus in Baden. Initiiert und veranstaltet von der Landesvereinigung Baden in Europa e.V. in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein.
www.baden-werk.de

Badnerland – Portal: Badische Geschichte, viele Links, Historische Landkarten. Sport in Baden,
Weinbaugebiete mit Karte.
www.badnerland.de , badnerland@badnerland.de

Badische Revolution: Viele Infos, Quellen, Texte und Bilder
https://www2.ruf.uni-freiburg.de/histsem/badrev/anfangsseite.html

Gelbfüßler- was ist das? Witziges darüber auf der sehr informativen Website „Schwäbische Welt“ von Peter-Michael Mangold
www.petermangold.de/baden.htm

www.breisgau-geschichtsverein.de
Der Geschichtsverein „Schau-ins-Land“ informiert.

www.landeskundeladen.de
Infos übers Badnerland (nicht nur) für Schüler. Fortlaufende Aktualisierung.

Landesvereinigung Baden in Europa e.V. Karlsruhe
www.lv-baden.de , info@lv-baden.de

Schwabenkonnektion von Paul Kohler – Internetschwaben weltweit
www.schwobakonnektschn.de

Südtiroler Schützenbund
www.schuetzen.com

Wirkstatt – Forum für Erlebenskunst Karlsruhe
www.wirkstatt.com

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