Kriegskinder 1945 Kriegseltern

Kriegskinder, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs aufwuchsen und kaum etwas von ihren Eltern über die Kriegszeit erfuhren. Kriegseltern, die ihren Kindern mit zweierlei Schweigen begegneten: Schweigen entweder stumm oder mit oberflächlichem Redeschwall, um zu verschleiern. Die Kriegseltern sind über 90 und werden immer weniger. Es bleibt wenig Zeit, das Schweigen nicht ins Grab mitzunehmen.

 

 

Der Zweite Weltkrieg und die späten Folgen für die Psyche
Bis heute hinterlässt der Zweite Weltkrieg seine Spuren im Leben von Kindern und Kindeskindern. Der Psychosomatiker Werner Geigges, Chefarzt der Rehaklinik Glotterbad, über die Folgen für die Seele. ….
Alles vom 28.4.2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/der-zweite-weltkrieg-und-die-spaeten-folgen-fuer-die-psyche–83866518.html

Krieg – Trauma – Folgen: Noch bis Mitte Juni läuft die vom Freiburger Seniorenbüro koordinierte Veranstaltungsreihe „Kinder im Zweiten Weltkrieg – Spuren ins Heute“. Zu den Mitveranstaltern gehört das „Freiburger Bündnis gegen Depression“ mit einem Vortrag von Werner Geigges über „Kriegskindheit – Trauma – Spätfolgen“ am Mittwoch, 30. April, um 19 Uhr im Hörsaal der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Freiburg, Hauptstraße/Ecke Karlstraße.
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Zur Person: Werner Geigges ist Chefarzt der Rehaklinik Glotterbad in Glottertal mit 170 Betten. Seit 1987 war der 61-Jährige daran beteiligt, das einst renommierte private Kurbad in eine psychosomatische Spezialklinik mit ganzheitlichem Behandlungsansatz umzuwandeln. Geigges ist Internist, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie für physikalische und rehabilitative Medizin. Er ist Lehrbeauftragter an der Freiburger Universität und hat mit anderen ein eigenes Ausbildungsinstitut für systemische Paar- und Familientherapie gegründet.

 

Nazis und Antifa
Dass die Pschoanalyse erst so spät auf die Traumatisierung vieler deutscher Kriegsteilnehmer und Zivilisten stößt, liegt – was Dr. Geigges verkennt – am Zwang zur politischen Korrektheit. Patienten, die sich als Opfer, Traumatisierte zu erkennen geben und Ärzte, die ihnen das abnehmen, laufen doch Gefahr, als Nazis angesehen zu werden. Das mildeste, was die Antifa hier sagen würde, ist doch: Euch geschiehts doch recht, dass ihr auf den Deckel bekamt! Ansonsten ist dieser Artikel sehr aufschlussreich und wertvoll.
1.5.2014, Hans-Joachim Burghardt

@Burghardt:Ich kann ihnen nur beipflichten,was diesen Artikel anbelangt .Zu ihrer Meinung könnte man noch ergänzen, dass in den 50-60er Jahren die Kriegserlebnisse allgemein verdrängt anstatt verarbeitet wurden .Ich glaube aber nicht , dass sich traumatisierte nicht offenbarten, weil sie sonst als Nazis erkennbar wären. Das müsste man differenzierter sehen .Es gab auch viele unschuldige Zivilisten, die dem Bombenterror permanent ausgesetzt waren. Oder denken sie an die Greueltaten der Roten Armee in Ostpreussen .Aber dass musste man nach dem Krieg (vor allem in der DDR) verschweigen. Und viele wollten auch schweigen.
3.5.2014, Manfred Gawer
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Fast nichts wusste ich von meinen Eltern
Meine Eltern (Jahrgang 1924) – Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen – zogen uns Kinder mit zweierlei Schweigen auf: Schweigen ohne Worte, begleitet von Leiden, Entwurzelung, fehlender Integration; Unheil dräute allenthalben, Angst als Lebensgrundlage. Oder: Schweigen mit unablässigem Reden, den Schein lebhafter Kommunikation erweckend – in Wirklichkeit Reden als abwehrendes Bollwerk; Begegnung, innere Berührung unmöglich machend. Nachfragen tabuisiert. Kommunikation ein Fremdwort. Ich habe meine Eltern lange scheinbar geliebt, nach Zusammenbrüchen, Depressionen, Therapien ehrlich lieben gelernt. Keine Schuldzuweisungen mehr! Irgendwann die Erkenntnis: Ich wusste, dass ich fast nichts von meinen Eltern wusste.
21.5.2014, Urte Theede, Ebringen

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