Krieg – Ich verstehe es nicht

Immer häufiger ertappe ich mich dabei, wie ich ein „Das verstehe ich nicht“ in mich hineinmurmle. Ich verstehe nicht, daß sich in diesem Augenblick in der Ukraine bei Bachmut junge Ukrainer und junge Russen in Schützengräben – wie in Verdun – gegenüberliegen und darauf warten, sich gegenseitig zu töten.
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Eigentlich können die jungen Männer gut miteinander auskommen und Freunde sein, dürfen es aber nicht wegen denen „da oben“: Die einen wegen Putin, die anderen wegen Biden, Selenskij und den Aktionären von Rheinmetall, die sich seit 2014 über satte Dividenden des Rüstungskonzerns freuen (1).
Ich verstehe nicht die Kriegsbegeisterung der Mehrheit der Deutschen, die Wandlung der Grünen von der Pazifismus– zur Kriegspartei, den Verrat der SPD an Willy Brandt und seiner Entspannungspolitik, die Kriegsrhetorik der Mainstreammedien und das Ausbleiben von Massendemonstrationen gegen den Ukrainekrieg. Warum brachte die Friedensbewegung beim Nato-Doppelbeschluß Hunderttausende auf die Straße, beim Ukrainekrieg ein paar Hunderte? Brauchen wir Krieg als Nervenkitzel, gegen die wohlstandsverseuchte Langeweile?
Und ich verstehe nicht, daß man mit der hier formulierten abweichenden Meinung als Putin-Versteher und gar als Nazi diffamiert wird. Wo doch im demokratischen Rechtsstaat jede Meinung stets auch eine abweichende Meinung ist und sein darf.
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Alle ökonomischen, soziologischen und kulturellen Indikatoren zeigen, daß sich Deutschland spätestens seit 9/2015 im Niedergang befindet. Ich verstehe nicht, daß weder Wahlvolk noch Medien diesen permanenten Abwärtstrend hinterfragen, sondern als naturgegeben bzw. schicksalhaft annehmen. Sind der Selbsthass auf das Eigene und der Glaube an die äußerst vagen Prämissen mathematischer Klima-Prognosemodelle so übermächtig groß, daß sie ideologiebedingt blind machen und den Verstand ausschalten (2)?

Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand mit Friedensverhandlungen im Ukrainekrieg. Wir brauchen einen Kampf gegen der Zerfall von Wirtschaft und Gesellschaft. Ich verstehe nicht, daß diese Forderungen den deutschen Interessen zuwider laufen sollen. Ich verstehe nicht, daß das Statement von Egon Bahr, dem Polit-Berater von Willy Brandt, nicht mehr gelten soll: „Die eigenen Interessen eines Staates zählen, nicht die Werte. Wenn ein Politiker anfängt, über „Werte“ zu schwadronieren, dann ist es höchste Zeit, den Raum zu verlassen“.
6.5.2023
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Ende von Beitrag „Krieg – Ich verstehe es nicht“
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Beginn von Anlagen (1) bis (2)
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(1) Weder Minsk noch Saarland
Es hätte verschiedene praktikable Kompromisslösungen im Russland-Ukraine-Konflikt gegeben — gescheitert sind alle am fehlenden politischen Willen im Westen
Zwei Hunde — ein Knochen. Häufig in der Geschichte haben zwei benachbarte Staaten Anspruch auf ein Gebiet erhoben. Konnte man sich nicht einigen, gab es Krieg. Aber warum muss alles immer eine Frage des Entweder-oder sein? Gerade für ein Gebiet wie den Donbass in der Ostukraine hätte sich eine Teilautonomie als Lösung angeboten. Dem überwiegend russischsprachigen Bevölkerung hätte man bestimmte Rechte und partielle Selbstverwaltung zugestehen können, während das Gebiet politisch weiter bei der Ukraine geblieben wäre.
Es gibt funktionierende Vorbilder für solche Fälle. Südtirol in seinem Verhältnis zu Italien zum Beispiel. Ein vergleichbarer Vorschlag wurde beim Minsker Abkommen von 2015 ins Auge gefasst (aber von der Ukraine nicht umgesetzt (14000 tote Russischsprachige) und von Merkel zugegebenermaßen nicht eingehalten). Oder die Teilunabhängigkeit des Saarlands in der unmittelbaren Nachkriegszeit — Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland.
Aber Kompromisse erfordern allseitigen Willen, solche einzugehen. Interessierte Kreise im Westen lenkten alles in Richtung auf einen Krieg. Diether Dehm, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der Linken, macht in seinem Artikel die Vorgeschichte des Blutvergießens transparent.
.. Alles vom 6.5.2023 von Diether Dehm bitte lesen auf
https://www.manova.news/artikel/weder-minsk-noch-saarland

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(2) Deutschland am Kipppunkt – oder: die Folgen totalitärer Ideologie
Doppelideologie: Hass auf alles Deutsche und Klimaheiligtum
Mit wuchtigen Schlägen treibt die Ampel Deutschland in die große Transformation: Deindustrialisierung, Verarmung sowie Abbau sozialer und demokratischer Errungenschaften werden mit apokalyptischen Begründungen erzwungen, die immer extremere und fast totalitäre Züge annehmen. Sie können das Land zerstören.

Aber Deutschland ist nicht auf dem Weg in eine Diktatur. Eine Diktatur wird errichtet, um eine bestimmte Herrschaft abzusichern. Diktaturen lassen ansonsten den Bürger in Ruhe – China ist das Musterland: Wer den Machtanspruch der Kommunistischen Partei nicht in Frage stellt, kann ansonsten tun und lassen, was er will, und leben, wie er will.
Es geht nicht um persönliche Bereicherung, auch wenn sich Spitzenpolitiker immer ungenierter aus öffentlichen Kassen bedienen, um ihre Freunde in NGOs zu finanzieren. Daher rührt Hannah Arendts berühmter Satz, Totalitarismus sei eine wahre Demonstration der Banalität des Bösen.
Hier geht es längst um mehr als Diktatur. Es geht um eine totalitäre Ideologie. Totalitarismus kennzeichnet sich aus durch das rücksichtslose Befolgen einer Ideologie, ihrer Regeln und Logik, auch wenn dies alle ethischen Grenzen überschreitet und sogar den eigentlichen Zweck der Ideologie zerstört: Dass die Energiewende nichts anderes bedeutet als die Wiederkehr der Braunkohle als Hauptenergieträger, ist der beste Beweis; und dazu gehört auch, dass das geförderte Elektroauto unter den gegebenen Umständen weit schmutziger ist als ein verdammter Diesel. Wenn sich Ideologie von Fakten und Realität befreit, wird sie totalitär. Es geht nicht um das Ergebnis, sondern um Gehorsam, freiwillige Gefolgschaft und Untertänigkeit.
….
Die totalitären Ideologen sind von der Notwendigkeit und Richtigkeit überzeugt. Die ruht in Deutschland auf zwei Säulen:
1) Die einheimische Bevölkerung, die man früher „Deutsche“ nannte, ist böse. Sie ist nazistisch, rassistisch, fremdenfeindlich, Frauen verachtend, intolerant und kann nur durch massenhaften Zuzug genetisch überlegener Menschen beseitigt werden. Das ist zwar genau das, was man Rassismus nennt, nämlich das Zuschreiben bestimmter Eigenschaften – aber innere Logik ist kein Merkmal von Glaubens-Ideologien. Dass Flüchtlinge in Millionenzahl nach Deutschland strömen, widerlegt eigentlich den Vorwurf von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Aber was sind schon Fakten?
2) Die zweite Säule ist das Klimaheiligtum. Nun kann man durchaus der Meinung sein, dass der Klimawandel voranschreitet und möglichst verhindert werden soll – aber auch hier zeigt sich der fatale Fehler des geistigen Totalitarismus: „Klimaschutz” wird zum Fetisch, zum Selbstzweck, auch wenn er dem Klima schadet.

Wenn es nicht gelingt, die Doppelideologie, bestehend aus dem Hass auf die eigene Normalbevölkerung und einer bedingungslosen, jede Faktenprüfung negierenden „Klimawende”, zu überwinden, wird die Ampel Deutschland in die Vernichtung treiben.
… Alles vom 19.3.2023 von Roland Tichy bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/deutschland-am-kipppunkt/

 

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