Klimaclub weltweit – Nordhaus

Im Internationalen Frühschoppen am 15.12.2019 wies Prof Hans-Werner Sinn, ehem. Präsident ifo-Institut München, vehement auf den von Nobelpreisträger William Nordhaus angeregten „weltweiten Klimaclub“ hin: Denn der CO2-Emissionshandel zur CO2-Bepreisung über eine Steuer funktioniert nur weltweit. Nationale (Deutschland) oder EU-weite (von der Leyen’s Green Deal) Einsparungen durch CO2-Bepreisung wirken sogar kontraproduktiv: „Erdöl, das wir nicht verbrauchen, steht zu fallenden Preisen anderen Ländern zur Verfügung, um dort unkontrolliert verbrannt zu werden.“ Dabei geht Prof Sinn davon aus, dass „die Ölscheichs die Ölförderung niemals drosseln werden.“
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Deshalb müsse ein z.B. an die WTO angelehnter weltweit agierender Klimaclub eingerichtet werden, über den dann die größten Handelsnationen einen CO2-Abgabe entrichten. Über Sanktionen ist zu hoffen, dass alle wichtigen Länder (auch USA, China, Russland, Indien, Brasilien, …) dem Klimacub beitreten. Lokalen Aktionismus verurteilte Prof Sinn.
Einige Zitate:
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„Der Ostblock fährt mit unseren alten Autos ohne Katalysator, und das Benzin geben wir ihnen auch gleich mit.“
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Zum „Green Deal“, den v.d.Leye als „wundersamen Tag, wie die bemannte Landung auf dem Mond“ bezeichnete: „Eine klimaneutrale EU bis 2050 ohne Erdöl, Kohle und Atomkraft bedeutet Wachstumsverlust“.
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„23% bzw. gar 50% CO2-Reduktion bis 2050 ist Utopie. Es ist Zeit, daß dieses Land mal erwacht.“
„Für eine klimawirksame CO2-Steuer ist die EU viel zu klein“.
„Erdöl als wichtigsten Produktionsfaktor abschalten, dazu noch Kohle und Atomkraft, ist gegen alle Vernunft.“
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„Der Windkraft-Industrie mit ihren von Siemens vor 100 Jahren erfundenen Turbinen stehen aus Berlin 25 Mrd Euro zur Verfügung. Der Max-Planck-Gesellschaft in Greifswald für ihre Forschungen zu hochmodernen Fusions-Atomkraftwerken gerade mal der 100. Teil davon.“
„Beim SUV kostet die Einsparung einer Tonne CO2 400 Euro, bei der Hausdämmung hingegen nur 50 Euro“.
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Fazit: Als Maßnahme gegen die Erwärmung bietet sich die Bepreisung des CO2-Ausstoßes über eine CO2-Abgabe an. Diese muß aber weltweit bzw. über einen „Klimaclub“ erfolgen, dem alle großen Handelsnationen angehören. Das isolierte Einführen einer CO2-Steuer auf nationaler Ebene wirkt weltweit gesehen klima-kontraproduktiv. Wenn die Grünen und die Umweltministerin Svenja Schulze so sehr auf nationale Alleingänge bzw. Vorreiterrolle erpicht sind, dann deutet dies daraufhin, dass es ihnen nicht primär ums Klima geht, sondern um den eigenen politischen Machterhalt.
15.12.2019
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https://www.hanswernersin.de

William Nordhaus: Wie teuer ist der Klimaschutz?
Seine neueste Idee: Das Zwei-Grad-Ziel muss man vielleicht nicht sofort erreichen, sondern es reicht, wenn man es im 100-jährigen Durchschnitt erreicht. Schließlich träten einige besonders schädliche Folgen des Klimawandels erst ein, wenn das Klima sehr lange heiß bleibt. Insgesamt würde das optimale Kosten-Nutzen-Verhältnis selbst unter pessimistischen Annahmen bei einem Emissionspfad erreicht, der bis 2100 zu einer Erderwärmung um drei Grad führt.
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Damit kommt Nordhaus auf Schätzungen, welcher CO2-Preis wann nötig wäre. Um das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten, müsste der Preis laut Nordhaus‘ Berechnungen schon nächstes Jahr bei 275 Dollar je Tonne liegen, das wären 58 Euro-Cent je Liter Benzin, 32 Euro für einen Economy-Flug von München nach Hamburg und fast 1600 Euro für einen Flug von Frankfurt nach Singapur. Bis 2050 würde der Preis sich fast verdreifachen.
Nordhaus‘ optimaler Pfad (100jähriger Durchschnitt) wäre deutlich günstiger. Da läge der CO2-Preis im kommenden Jahr bei 43 Dollar je Tonne, das wären 10 Cent je Liter Benzin, 5,60 Euro für einen Economy-Flug von München nach Hamburg (130 kg) und 270 Euro für einen Flug von Frankfurt nach Singapur. Bis 2050 würde der Preis auf 105 Dollar je Tonne steigen – immer noch weniger als im Zwei-Grad-Ziel.

Ein CO2-Preis für alle
Unabhängig davon macht Nordhaus einen Punkt, der auch in der deutschen Debatte manchmal untergeht: Wichtig ist aus seiner Sicht, dass ein CO2-Preis überall der gleiche ist – in allen Ländern und in allen Sektoren, von Verkehr bis Landwirtschaft. Das sieht nicht jeder so. Umweltministerin Svenja Schulze und DIW-Ökonomin Claudia Kemfert zum Beispiel streiten dafür, dass alle Sektoren die gleiche CO2-Einsparung bringen – doch weil Einsparungen im Verkehr schwerer fallen als bei der Energiegewinnung, müsste der Preis im Verkehr demzufolge höher sein. Nordhaus hat mit seinem Modell festgestellt: Man kann mehr erreichen, wenn der Preis überall gleich ist – und man eben dort mehr spart, wo es einfacher ist.
Ein Preis für CO2 habe vier Vorteile: Erstens zeige er den Verbrauchern, welche Produkte CO2-intensiv sind und vermieden werden sollten. Zweitens zeige er Produktherstellern, welche Zutaten sie vermeiden sollten, und schaffe einen Anreiz dafür. Drittens schaffe er Anreize, neue klimafreundliche Produkte zu schaffen. Viertens würde auch die Information für all das wertvoller.
Am Ende schlägt Nordhaus vor, dass willige Länder einen „Klimaclub“ gründen, in dem tatsächlich bestraft wird, wer sich nicht an die Einsparungsziele hält.
… Alles vom 2.6.2019 bitte lesen auf
https://blogs.faz.net/fazit/2019/06/02/wie-teuer-ist-der-klimaschutz-10737/
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Zwei-Grad-Grenze-Erfinder kein Verfechter von Temperaturzielen
Der amerikanische Ökonom William Nordhaus hat 1977 zum ersten Mal von einer Zwei-Grad-Grenze gesprochen. 2018 bekam er unter anderem dafür den Wirtschaftsnobelpreis. ….
Nordhaus lobte explizit die Schüler für ihre Freitags-Demos pro Klimaschutz. “Die Öffentlichkeit muss verstehen und akzeptieren, wie ernst die Situation ist. Dafür gibt es viele Wege, auch diesen”, sagte er.
Nordhaus plädierte in der FAS dafür, dass Staaten CO2-Emissionen verteuern. Das könnte in Form von Steuern geschehen oder in Form eines Emissionshandels…. Staaten, die auf CO2-Bepreisungen verzichten, sollten wegen unlauteren Wettbewerbs Zölle für ihre Exporte hohe Zölle zahlen müssen.
…. Alles vom 4.3.2019 von Franz Alt bitte lesen auf
https://www.sonnenseite.com/de/zukunft/zwei-grad-grenze-erfinder-kein-verfechter-von-temperaturzielen.html

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